Im großen Stadtbrand von 1635 wurde auch das nähere Umfeld der damals stark beschädigten Laurentius-Kirche ein Raub der Flammen. Erst weit nach dem Frieden von Münster sah man sich finanziell jedoch endlich in der Lage, einen Ersatz für die eingeäscherten „Pfarrbäuwe“ zu errichten und der ersten Pfarrstelle (1635-86 versehen von Marsilius Wenck) damit wieder zu einem festen Domizil zu verhelfen. 1669 wurde das neue Pfarrhaus bezogen. Dreizoniger Rähmbau von drei Geschossen mit Zeltdach. Die nach Norden ausgerichtete Hauptfassade durchweg doppelt durchfenstert und zentral erschlossen. Über dem verputzten Erdgeschoss ein auf Symmetrie bedachtes Sichtfachwerk. Die kräftigen Eckpfosten jeweils von Mannfiguren ausgesteift. In den Brüstungsgefachen mannigfaltiger Schmuck in Form von geschwungenen und sich kreuzenden Fußstreben, Negativrauten, Andreaskreuzen und durch Winkelhölzer gewonnene, spiegelbildliche Blattformen sowie über zwei Gefache gezogene Andreaskreuze.