In Ecklage zur innerörtlichen Hauptstraße zwischen 1605 und 1608 errichtetes Rat- und Schulhaus. Zweigeschossiges Gebäude mit ausgeprägter Schau-seite, dort ab dem Obergeschoss bis unter den First ein symmetrisch und optisch wirkungsvoll ausgelegtes Fachwerkgefüge mit Bund- und Eckpfosten aussteifenden Mannfiguren und Feuerböcken in den Brüstungsgefachen. An der orthogonales Fachwerk aufweisenden Traufseite wiederverwendete, spätgotische Bauteile – Knaggen und eine (vermauerte) Tür – die, wie auch die über zwei Geschosse reichende hölzerne Säule des Inneren, möglicherweise von dem als Gerichtgebäude überlieferten, aus Erdgeschosshalle und Saal bestandenen Vorgängerbau stammen. Der Bau hatte, neben der Nutzung als Rathaus, bis 1712 auch als evangelisch-lutherische Schule gedient, war von 1712-18 provisorisch Schule und Gotteshaus der Katholiken und trug damals, als äußere Kennzeichnung, einen Dachreiter mit zwei Glocken, nahm dann wiederum Teile der evangelisch-lutherischen Schule auf, um von 1911 und bis zur Fusion mit den Nachbargemeinden zur Stadt Friedrichsdorf dann ausschließlich als Rathaus genutzt zu werden.