Das Gebäude nimmt eine wichtige ortsgeschichtliche Stellung ein als jüdisches Gemeindehaus mit Synagogenraum. In der 1. Hälfte des 19. Jhs. bildet Fronhausen zusammen mit Lohra und Roth einen Synagogenverband. 1882 wird Fronhausen von Roth abgetrennt und zusammen mit Lohra zu einer eigenen Gemeinde erhoben. Doch bereits seit etwa 1870 werden Gottesdienste in Fronhausen abgehalten. Zu dieser Zeit werden 37 jüdische Einwohner gezählt. Neben dem Betraum befand sich im Erdgeschoss auch der Schulraum, der von 1882 bis 1899 die jüdische Elementarschule beherbergte. 1938 wird in der „Reichskristallnacht" (8./9. November) der Betsaal zerstört. Die Geschichte der Juden in Fronhausen endet 1941 mit der Abholung durch die Gestapo und der anschließenden Deportation.
Prägnant in Erscheinung tretender Massivbau, der aufgrund der Dreigeschossigkeit und der Lage in der Sichtachse der Marburger Straße von städtebaulicher Bedeutung ist. Stark mittenbetonter, ursprünglich in Sichtmauerwerk erstellter Bau mit Segmentbogenfenstern und zentralem Zwerchhaus. Zum sandsteingefassten Eingang führt eine senkrecht angeordnete Treppe hoch. Auf dem rückwärtigen, steil ansteigenden Grundstücksteil sind ein vom Hof aus zugänglicher Bierkeller und ein höher liegender Garten vorhanden.