Westlich der Ortslage im freien Feld angelegt. Von einer Hecke eingefaßtes Geviert mit 19 jüdischen Grabstätten aus einfachen Steinen, gruppiert in zwei Reihen. Die erste Bestattung fand 1913 (?), die letzte 1944 statt. Die Steine sind großenteils sowohl deutsch als auch hebräisch beschriftet. Als der Friedhof 1919 eingerichtet wurde, lag er 600 m von der Ortslage Allendorf entfernt mitten in der Feldflur. Vor 1919 beerdigte die Allendorfer jüdische Gemeinde ihre Toten in Hatzbach. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden hier 123 russische Kriegsgefangene in der Zeit von November 1941 bis Mai 1945 in Massengräbern beerdigt. Davon zeugen neben einer Gedenktafel 94 ebenerdig eingelassene, nummerierte Steine. Die Kriegsgefangenen waren als Zwangsarbeiter in den Rüstungswerken beschäftigt. Eine offizielle Todesursache ist nicht bekannt. Sie sind offensichtlich durch die unmenschlichen Lagerbedingungen und die Arbeit mit den hochgiftigen Substanzen bei der Sprengstoffherstellung umgekommen. Durch diesen Akt wurde, von den Machthabern sicher in genau dieser Absicht durchgeführt, der Friedhof nach jüdischem Brauch entehrt.