Kleinvolumiges Fachwerkwohnhaus einer Hofreite im Dorferweiterungsbereich des 18. Jahrhunderts. Über hohem Bruchsteinkeller giebelständig und zweigeschossig stehender, zweizoniger Bau mit seitlicher Erschließung und Satteldach. Die relativ schmale Front eng zweiachsig durchfenstert. Die horizontalen Elemente des Fachwerkgefüges ausgesteift mit geraden, wandhohen Streben. Ehemals Teil einer Hofanlage.
Station an der durch die Preußische Staatseisenbahn erstellten und am 15. Oktober 1895 eröffneten Linie Homburg vor der Höhe – Usingen. Langgestreckter Klinkerbau, bestehend aus Schalterhalle, gleisseitig vortretendem Stellwerkraum und Güterschuppen. Durch Anhebung des ursprünglich flach geneigten Daches, durch Erneuerung der Öffnungen (Überführung vom Schwibbogen ins Rechteck) und durch Verputz weitgehend verändert. Typenbau wie Bahnhof Neu-Anspach und Bahnhof Köppern (beide nicht mehr existent) und wie diese in damals baufreier Ortsrandlage errichtet.
Die 1662 erstmals erwähnte jüdische Gemeinde Wehrheims unterhielt spätestens seit dem 18. Jahrhundert eine Synagoge, die in einem Haus an der Hauptstraße und, wie es heißt, in einer schlichten Kammer untergebracht war. Vermutlich hatte sich in dortiger Liegenschaft auch eines der drei in Wehrheim bezeugten Ritualbäder befunden. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Umzug ins Haus Hirsch, nachdem dieses zwecks Einrichtung der Schule um den giebelständig zur Straße vortretenden Fachwerkanbau erweitert worden war. An die ehemalige Nutzungsform des Gebäudes erinnert heute lediglich noch ein kleines Kellerfenster mit doppeltem Davidstern.
Die Mühle liegt in einem abgelegenen Winkel östlich von Wehrheim. An ihr vorbei lief ein alter Handelsweg, der von Wehrheim nach Köppern in die Wetterau führte („Müllerhohl“, 1981 als 75 m langes Teilstück rekonstruiert). Die Mühle bezieht ihren Namen von der ursprünglich mit gelochten Bäumen markierten Grenze der Wehrheimer Mark, die am Eingang zum Köpperner Tal identisch ist mit der vom Limes vorgegebenen Gemarkungsgrenze. Von der römischen Grenzbefestigung dort erhalten ist ein Stück des Wallgrabens sowie Fundamente eines Kleinkastells. 1243 wird die Mahlmühle erstmals und 1482 als „Philips moln“ erwähnt. Nach Niedergang im Dreißigjährigen Krieg neu erstellt durch Freiherr Wilhelm Lothar von Hohenfeld. Einige Berühmtheit erlangte sie im 18. Jahrhundert als Unterschlupf von Räuberbanden, so auch des gefürchteten Zigeuners Heiden-Ernst und seiner Gesellen. Um 1900 Stilllegung der Mühle. Nach Eröffnung der Station Saalburg und des „auf der Höhe“ rekonstruierten Römerkastells (1907) schrittweise Umwandlung des Anwesens zum Ausflugziel mit Restaurant- und Hotelbetrieb (Architekt van Basshysen). 1970 Eröffnung des Freizeitparks.
Gusseiserner Laufbrunnen von rechteckiger Form, datiert 1882. Die Felder der dreiteiligen Längsseiten mit Akanthusrosetten, diejenigen der Schmalseiten mit Löwenköpfen verziert. Am Kopfende frei stehend die gusseiserne, in einen achteckigen Sockel, einen runden und beringten Stock gegliederte und von Pinienzapfen bekrönte Brunnensäule mit Wasserspeier in Drachenkopfform. 1983 vom seinem Standort vor dem Untertor auf den Platz des damals eingeweihten Bürgerhauses transferiert. Später an seinen jetzigen Standort im Bereich Zum Stadttor 29/33 versetzt.
Auf dem Dorffriedhof am Kopfende des Zugangsweges errichtetes und von einem mit Findlingen besetzten Hügel hinterfangenes Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, ergänzt durch die Namen der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges. Über den im stumpfen Winkel aneinander gefügten Inschriftentafeln mittig postiert ein auf Blattkranz liegender Helm, Werk des Bildhauers August Stenger.
Von der einst frei am südöstlichen Dorfrand stehenden Ortsmühle erhalten ist ein zweigeschossiges, teils massiv, teils in Fachwerk errichtetes Gebäude mit Satteldach. Der Bau weist noch deutliche Anzeichen ehemals geteilter Nutzung auf. Das Werk dieser Mühle wurde, wie auch diejenigen von Bender- und Klingelsmühle, von zwei Wasserläufen betrieben. So einerseits durch den von Westen kommenden Obernhainer Bach (Weg „Zur Thalmühle“, Teich am dortigen Ortsrand) und andererseits durch einen Mühlgraben, der die Wasser von Schäfer- und Dreimühlborn aufnimmt.
Vermutlich wurde in der Nähe Obernhains bereits in karolingischer Zeit Rasenerz abgebaut und vor Ort verhüttet. Zeugnisse mittelalterlicher Waldschmiedetätigkeit finden sich nicht nur am Dreimühlborn, sondern auch in unmittelbarer Nähe des Drusenküppels in Form eines „Eisendorfes“ (Steinfundamente von Häusern, Verhüttungsofen, Schlacken). Es wird daher angenommen, dass der Drusenküppel, auch Drusus- oder Kalosenküppel genannt, mit der mittelalterlichen Eisenverhüttung als Bewachungsanlage in Zusammenhang gestanden hatte. Sein Name entstammt möglicherweise der Hüttensprache („Drusen“ für Eisenschlacken, „Klaus“ für Grube mit angestautem Wasser), rührt vielleicht jedoch auch von „clausura“ im Sinne eines herrschaftlichen und aus der Allmende ausgegrenzten Sondereigentums her. Ausgrabungen und Untersuchungen des als Erderhebung sich im Gelände noch deutlich abzeichnenden Postens erfolgten 1871 (Cohausen), 1895 (Louis Jacobi) und 1913 (Heinrich Jacobi). Dabei festgestellt wurde, dass es sich um eine hochmittelalterliche, hölzerne Turmburg („Motte“) handelte, die auf einem von Palisade und Graben im Rund umschlossen Hügel gestanden hatte. (Durchmesser der Anlage rund 40 m; Hügelhöhe 2 m, Durchmesser der Hügelplattform ca. 12 m; Breite des Ringgrabens 3-4 m).
Inschriftsloses Kreuz aus grauem (Bockenheimer?) Basalt, an Armen und Kopf leicht beschädigt. An der Südseite Kerben, eventuell Spuren einer Einritzung. Höhe 65 cm, Breite 46 cm, Tiefe 15 cm. Sein erster bekannter und kartografisch festgehaltener Standort befand sich nordwestlich von Wehrheim am Schnittpunkt des Hühnerpfades (Köppern-Limes-Galgenberg-Schlink-Kreuzstein-Anspach) und dem alten, von der Saalburg nach Usingen laufenden Weg. Nach mehrfachem Platzwechsel im Vogelhölzchen aufgestellt und zu seiner Sicherung in einen Betonsockel eingelassen. Die Funktion des Kreuzes wie auch seine Entstehungszeit sind bislang ungeklärt.
Nordöstlich von Obernhain an dem von Dreimühl- und Schäferborn gespeisten Wasserlauf stehende Mühle, die auf eine vielseitige Betriebsgeschichte zurückblickt: ursprünglich wohl Eisenhammer (siehe Drusenküppel); ab Mitte des 13. Jahrhunderts dem Kloster Thron für Grund und Wasser zinspflichtige (Mahl-?)Mühle; nach Niedergang im 17. Jahrhundert als Lohmühle Mitte des 18. Jahrhunderts in Privateigentum wieder aufgebaut (aus dieser Zeit stammend das in seinem spätbarocken Entwurf noch fassbare Wohnhaus); im 19. Jahrhundert zur Schneidmühle umgerüstet.