Um 1700 erbautes Wohnhaus eines Dreiseithofes. Giebelständiges, zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach. Im Erdgeschoss (soweit nicht massiv erneuert) konstruktives Gefüge mit wandhohen Streben, im Obergeschoss hingegen reich gestaltetes Zierfachwerk: Bund- und Eckpfosten aussteifende Wilde Männer, Brüstungsschmuck in Form von einzeln und in Dreiergruppe auftretenden Negativrauten sowie eine von genasten Fußstreben flankierte Raute.
Barocke Hofanlage. An der Straße giebelständig das stattlich zweigeschossige, verputzte und axial durchfensterte Fachwerkwohnhaus mit allseitigen Geschossüberständen und Krüppelwalmdach. Daran angebaut der Torbau mit Zweiflügeltor und einer in Buntsandstein gewändeten und von Segmentbogen überlagerten Mannpforte. Auf das Jahr 1778 datiert die den Hofhintergrund einnehmende, teilweise massiv erneuerte Fachwerkscheune.
Barocke Hofanlage. An der Straße giebelständig das stattlich zweigeschossige, verputzte und axial durchfensterte Fachwerkwohnhaus mit allseitigen Geschossüberständen und Krüppelwalmdach. Daran angebaut der Torbau mit Zweiflügeltor und einer in Buntsandstein gewändeten und von Segmentbogen überlagerten Mannpforte. Auf das Jahr 1778 datiert die den Hofhintergrund einnehmende, teilweise massiv erneuerte Fachwerkscheune.
1736-38 (der Dachstuhl datiert 1737) von den Baumeistern Christian und Jacob Fritz aus Tirol errichtete Pfarrkirche Sankt Aureus und Justina. Zimmermannsarbeiten Nazarius Abt, Oberursel. Die Hausteine für Fenster, Altar und Kommunionsbank geliefert von Steinhauer Hans Komburger, Reistenhausen. Grundsteinlegung am 14. November 1736. 1765 Weihe von Kirche und Altären durch den Weihbischof von Mainz.
Das durch den Bommersheimer Schultheiß Heinrich Schmitt († 1752) auf dem leicht erhöhten Areal initierte Gotteshaus steht in Nachfolge der Burgkapelle der Ritter von Bommersheim, die ihren Ursprung in einem 1319 von Ritter Heinrich gestifteten Bau haben soll. Beide genannt auf der Grabinschrift Schmitts im Inneren der Kirche: „LVX henrICetVI rapVIt te saCra patronI qVeM ConstrVXIstI ConCIpe terra LoCo“.
Hell verputzter, dreiachsiger Saalbau mit schräg eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, dem sich nach Norden die Saktistei anschließt. Saal und Chor belichtet durch hohe Rundbogenfenster und querovale Öffnungen an den Chorflanken; die Verglasung 1893 erneuert. Die Eingänge im Westen und Süden umgestaltet. Über der Abwalmung der Westfront auf quadratischem Unterbau sitzend der mehrstufige, polygonale Dachreiter – dort das Zifferblatt der von der Zivilgemeinde 1899 angeschafften Uhr – mit kreuztragender Haube. Im Inneren eine einheitliche barocke Ausstattung in originaler Anordnung: Von Anton Wermerskirch die Madonna des Taufsteins aus Nassauer Marmor, frühes 18. Jahrhundert; Seitenaltäre Sankt Maria (eventuell Mainzer Schule des Nicolaus Binterim) und Sankt Josef, um 1700-10, 1738möglicherweise aus der Höchster Justinuskirche erworben; Kanzel 1. Viertel 18. Jahrhundert auf dem Schalldeckel Figur Johannes des Täufers von M. Volk; Beichtstühle 1738; Hochaltar um 1740, Mainzer oder Würzburger Arbeit (einem Entwurf des P. Decker von 1712/13 folgend ?), die Skulpturen M. Volk aus Hadamar zugeschrieben; Statuen der Kirchenpatrone Sankt Aureus und Justina, Arbeiten des Georg Biterich um 1760/70.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Orgel 1899; Glocken: 1917 Beschlagnahmung der Glocken und Orgelpfeifen. 1920 Neuguss von drei Glocken in Kempten/Allgäu. 1922 Einweihung. Die Glocke von 1776 („In Gottes Namen floss ich – Johann Peter Bach und sein Sohn Johann Georg in Windecken – goss mich 1776“) zum letzten mal geläutet und nach Stierstadt verkauft.
Die Einwohner von Bommersheim besuchten von 1319 bis 1525 den Gottesdienst in der „Burgkapelle“, danach in Sankt Ursula, Oberursel. Eigenen Gottesdienst erhielt es erneut 1687. 1740 wurde Bommersheim dann Pfarrei, verblieb allerdings über längere Zeit in Realunion mit der Frühmesserei in Oberursel und erlangte erst 1888 ihre volle Selbstständigkeit.
Kruzifix
Kruzifix, 1752, Marmor auf dem Kirchhof aufgestellt. Inschrift am Stamm des Kreuzes: „AVT AMOR AVT FUROR EST QVI TE BONE XTE PEREMIT EST AMOR ET FVROR EST. HIC MEVS ILLE TVVS S:FRANC:SALES: DEINE LIEB VND MEINEWUTH SEIND SCHVLD HIERAN O HÖCHSTES GUTH DIES CREVTZ HABEN AVFFGEFÜHRT DEN ES VORSTELLT; VENERIT ANTON WOLFF und ANNA MARIA Eheleuth von Bommersheim. 1752“.
Ehrenmal
Auf dem Kirchhof 1927 errichtetes Ehrenmal zum Andenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Granitstele auf dreistufigem Sockel, bekrönt mit dem Eisernen Kreuz. Auf allen vier Seiten eingelassene Platten aus schwarzem Marmor; drei Platten mit den Namen der Gefallenen, eine Platte mit der Inschrift „DEN OPFERN DES WELTKRIEGES. DER GEMEINDE BOMMERSHEIM 1927“.
1736-38 (der Dachstuhl datiert 1737) von den Baumeistern Christian und Jacob Fritz aus Tirol errichtete Pfarrkirche Sankt Aureus und Justina. Zimmermannsarbeiten Nazarius Abt, Oberursel. Die Hausteine für Fenster, Altar und Kommunionsbank geliefert von Steinhauer Hans Komburger, Reistenhausen. Grundsteinlegung am 14. November 1736. 1765 Weihe von Kirche und Altären durch den Weihbischof von Mainz.
Das durch den Bommersheimer Schultheiß Heinrich Schmitt († 1752) auf dem leicht erhöhten Areal initierte Gotteshaus steht in Nachfolge der Burgkapelle der Ritter von Bommersheim, die ihren Ursprung in einem 1319 von Ritter Heinrich gestifteten Bau haben soll. Beide genannt auf der Grabinschrift Schmitts im Inneren der Kirche: „LVX henrICetVI rapVIt te saCra patronI qVeM ConstrVXIstI ConCIpe terra LoCo“.
Hell verputzter, dreiachsiger Saalbau mit schräg eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor, dem sich nach Norden die Saktistei anschließt. Saal und Chor belichtet durch hohe Rundbogenfenster und querovale Öffnungen an den Chorflanken; die Verglasung 1893 erneuert. Die Eingänge im Westen und Süden umgestaltet. Über der Abwalmung der Westfront auf quadratischem Unterbau sitzend der mehrstufige, polygonale Dachreiter – dort das Zifferblatt der von der Zivilgemeinde 1899 angeschafften Uhr – mit kreuztragender Haube. Im Inneren eine einheitliche barocke Ausstattung in originaler Anordnung: Von Anton Wermerskirch die Madonna des Taufsteins aus Nassauer Marmor, frühes 18. Jahrhundert; Seitenaltäre Sankt Maria (eventuell Mainzer Schule des Nicolaus Binterim) und Sankt Josef, um 1700-10, 1738möglicherweise aus der Höchster Justinuskirche erworben; Kanzel 1. Viertel 18. Jahrhundert auf dem Schalldeckel Figur Johannes des Täufers von M. Volk; Beichtstühle 1738; Hochaltar um 1740, Mainzer oder Würzburger Arbeit (einem Entwurf des P. Decker von 1712/13 folgend ?), die Skulpturen M. Volk aus Hadamar zugeschrieben; Statuen der Kirchenpatrone Sankt Aureus und Justina, Arbeiten des Georg Biterich um 1760/70.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Orgel 1899; Glocken: 1917 Beschlagnahmung der Glocken und Orgelpfeifen. 1920 Neuguss von drei Glocken in Kempten/Allgäu. 1922 Einweihung. Die Glocke von 1776 („In Gottes Namen floss ich – Johann Peter Bach und sein Sohn Johann Georg in Windecken – goss mich 1776“) zum letzten mal geläutet und nach Stierstadt verkauft.
Die Einwohner von Bommersheim besuchten von 1319 bis 1525 den Gottesdienst in der „Burgkapelle“, danach in Sankt Ursula, Oberursel. Eigenen Gottesdienst erhielt es erneut 1687. 1740 wurde Bommersheim dann Pfarrei, verblieb allerdings über längere Zeit in Realunion mit der Frühmesserei in Oberursel und erlangte erst 1888 ihre volle Selbstständigkeit.
Kruzifix
Kruzifix, 1752, Marmor auf dem Kirchhof aufgestellt. Inschrift am Stamm des Kreuzes: „AVT AMOR AVT FUROR EST QVI TE BONE XTE PEREMIT EST AMOR ET FVROR EST. HIC MEVS ILLE TVVS S:FRANC:SALES: DEINE LIEB VND MEINEWUTH SEIND SCHVLD HIERAN O HÖCHSTES GUTH DIES CREVTZ HABEN AVFFGEFÜHRT DEN ES VORSTELLT; VENERIT ANTON WOLFF und ANNA MARIA Eheleuth von Bommersheim. 1752“.
Ehrenmal
Auf dem Kirchhof 1927 errichtetes Ehrenmal zum Andenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Granitstele auf dreistufigem Sockel, bekrönt mit dem Eisernen Kreuz. Auf allen vier Seiten eingelassene Platten aus schwarzem Marmor; drei Platten mit den Namen der Gefallenen, eine Platte mit der Inschrift „DEN OPFERN DES WELTKRIEGES. DER GEMEINDE BOMMERSHEIM 1927“.
In einem Zeitraum von 120 Jahren neben der Pfarrkirche entstandener Schulhauskomplex. Von denkmalschützerischem Interesse sind die in den zwei ersten Phasen entstandenen Bauglieder. Aus den Jahren 1846/47 stammend der nordwestliche, traufständige, zweigeschossige Teil mit siebenachsiger Fassade und mittlerem, über Stufen erschlossenem Eingang. 1912 erfolgte der Anbau des Erschließungstrakts mit einem architektonisch aufwändig gestalteten Portal und Dachreiter sowie des giebelständigen Gebäudes. Aufeinander abgestimmt wurden die zeitunterschiedlichen Glieder mit durchgehender Horizontalgliederung und einheitlicher Farbgebung.
Wegestein aus Basalttuff, bezeichnet „1519 IR“. Stellt vermutlich den unteren Teil eines Kreuzstammes dar. Seitliche Löcher weisen auf Steinverklammerung hin. Zweiter Stein am Kalbacher Hauptweg, der sich an dieser Stelle mit der vom Rhein kommenden Weinstraße und der von Mainz ausgehenden Römerstraße, der Alten Mainzer Straße, kreuzt.
Von der Straße zurückgesetztes Fachwerkgebäude in Traufenstellung wohl aus der Zeit um 1700. Zweigeschossiger, rückseitig erschlossener Bau mit traufseitig deutlichem Geschossüberstand und Satteldach. Das Wohnhaus war bis 1920 Teil eines landwirtschaftlichen Anwesens, zu dem eine Schmiede gehörte.
Gesamtanlage Bereich Adenauerallee
Die Gesamtanlage ist Teilbereich des in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in ein repräsentatives Erscheinungsbild gebrachten Stadtentrées zwischen Bahnhof und Kernstadt. Mit diesem bildete Oberursel zugleich einen ersten Standort für Villen aus. Rückgrat der beidseitig bebauten Adenauerallee ist die alte Frankfurter Straße, die von dem im Schatten einer Kastanienallee verlaufenden, am Friedhof endenden Kreuzweg begleitet wird (siehe Adenauerallee und Frankfurter Landstraße).
Dass dieser städtebauliche Akt nicht in einem Guss erfolgt war, läßt sich an unterschiedlichen Bebauungsformen und Architekturstilen ablesen. Noch charakteristisch für Oberursels frühe, unter Nassau stattgefundene Expansion über die mittelalterlichen Grenzen hinaus ist die der ackerbürgerlichen Tradition verhaftete Bebauung an der oberen Westseite, an der, ausgehend vom „Bärenkreuz“, 1850/51 (Nr. 26-32) und 1861/62 (Nr. 14-24) Hofanlagen mit direkt am Straßenraum traufständig stehenden Wohnhäusern, Scheunen (Nr. 22, 28), Ställen und teilweise gewerblich genutzten Nebengebäuden errichtet wurden. In dieser Reihe von solitärer Erscheinung, weil auch städtebaulich wirkend, ist der Eckbau Nr. 12 von 1861/62 (Bauherr M. Marx, Entwurf Christian Holler?). Die weitere Parzellierung der Auwiesen leitete dann den maßgeblichen Umschwung ein. Sie waren im Übrigen seit dem Mittelalter Schauplatz des Märkerdings der Hohe Mark (an die 1813 aufgelöste Waldgenossenschaft erinnert der am 20. Dezember 1989 am oberen Ende der Grünanlage enthüllte Gedenkstein). Ausschlaggebend für die Entstehung der ersten Villengeneration von 1863 (siehe Kulturdenkmäler Adenauerallee 4, 6, 8, 10; dazu die nicht mehr existierende Nr. 2 und Austraße 1), ein auf zahlungskräftige Neubürger abgestelltes und offensichtlich spekulatives Unternehmen von Justus Schuler, Homburg vor der Höhe (der sich auch in der Kurstadt an der damals dynamisch vorangetriebenen Stadtentwicklung im Bereich Ferdiandstraße beteiligte), war die Eröffnung der Bahnlinie Frankfurt am Main – Homburg vor der Höhe im Jahr 1860 mit Station Oberursel (Standort unterhalb des Alleeweges, westliche Nassauer Straße; Typenbahnhof wie Friedrichsdorf und Usingen, 1977 abgebrochen).
Die Gestaltung, Bebauung und komplette Erschließung des östlich der Frankfurter Landstraße liegenden Geländes nahm rund drei Jahrzehnte in Anspruch. Bis 1862 hatte sich dort der Schießplatz der Oberurseler Schützen befunden, die ihre Versammlungen im 1805/07 erbauten „Schützenhof“ abhielten (Nr. 21, 1969 abgebrochen, durch Hochhaus ersetzt; die Schießmauer auf Fahrbahnmitte der späteren Neurothstraße verlaufend). 1870 ließ die Stadt auf einem schmalen Streifen dieses Areals eine zweiteilige und von Wegen flankierte Grünfläche anlegen, die in den folgenden Jahren zum Ort der Erinnerung an die Geschichte schreibenden Hohenzollern werden sollte, denn Oberursel war seit 1866 preußisch: 1871 anlässlich des Friedensschlusses und der Reichsgründung Pflanzung der „Friedens Eiche“ (danach benannt das Gasthaus „Kaiser-Eiche“, später „Alemannia“, Nr. 20), 1879 Setzung einer Zeder zur Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares am 11. Juni und 1895 Enthüllung des Denkmals des Krieges 1870/71 im Beisein der Kaiserin Friedrich. 1875-78 entstand, dem Konzept der westlichen Villengruppe folgend, die erste Villengruppe auf der Flur „Am Schützenhof“. Von den fünf hinter Vorgärten frei stehenden Gebäuden noch erhalten sind die beiden klassizistischen Kuben Nr. 11 (rund- und segmentbogig durchfenstert mit akroterienbekröntem Mittelrisalit) und Nr. 19 (dreiachsige, ungegliederte Front mit im Giebelfeld gekoppelten Rundbogenfenstern).
Die hinsichtlich der Gesamtanlage relevante, zweite Gruppe freistehender Villen folgte zwischen 1890 (Nr. 3, 9) und 1892 (Nr. 5, 7). Auch ihre Zufahrten sind über die eigens angelegte Zwerchstraße erschlossen, deren Anbindung an die Nassauer Straße allerdings erst 1904 erfolgte, als im Vorfeld des durch Oberursel geplanten Gordon-Bennet-Rennens deren östlicher Zug vollendet wurde. Das Stilspektrum der vier Gebäude reicht vom Spätklassizismus über Klassizismen und Historismen wilhelminischer Prägung einschließlich des beginnenden Jugendstils: Nr. 5 zeigt eine dreiachsige von Lisenen gefasste und einem dem Traufgebälk aufliegendem Zahnschnittfries beschlossene Fassade mit Zentrierung durch Erker, Balkon, aus dem Walmdach blickender Gaupe, rechteckiger, im Obergeschoss mit Gebälk prägnant in Erscheinung tretender Durchfensterung; Nr. 9 weist auf der in einem Zwerchhaus aufgehenden Mittelachse eine (modern veränderte) Doppelveranda und als Auszeichnung des Piano nobile ein Rautenmotiv in den Brüstungsgefachen auf; die unter einem mit im Beaux-Arts-Stil dekorierten Gaupen besetzen Mansarddach liegende Nr. 3 besitzt eine durch den mit ionisch und korinthisch jeweils doppelt durchfensterten Seitenrisalit eine asymmetrisch angelegte Haupt- und eine mit Erker bzw. Balkon mittig akzentuierte Seitenfront; Nr. 7 präsentiert mit dem spitz übergiebelten und mit einer Walmnase versehenen Seitenrisalit ebenfalls eine asymmetrische Fassade, setzt sich mit dem seitlichen, von einem polygonalen Treppenturm begleiteten Eingangsversprung und der auf diese Situation lebhaft antwortenden, partiell auf hölzernen Konsolen vortretenden Bedachung als plastisch aufgefasste Architektur deulich von den benachbarten Villen ab. Unverzichtbare Bestandteile des Erscheinungsbildes dieser Anwesen sind die Einfriedungen, bestehend aus von Sandsteinpfosten flankierten Einfahrten und gusseisernen Zäunen.
Die aus dem Unteren Hainweg gewonnene Füllerstraße – ihr Name erinnert an Bürgermeister Füller (1897-1927) – stellt die Verbindung zwischen den Ausfallstraßen nach Oberhöchstadt respektive Königstein dar. Zur Straße ausgebaut wurde der Weg im Vorfeld des Gordon-Bennet-Rennens von 1904 und zur Tangente erweitert im Zuge des Ausbaus der B455, dem die das Straßenbild bis dahin mitprägenden Linden geopfert werden mussten.
Im frontalen Sichtfeld der mit der Gesamtanlage erfassten Bauten liegen der "Deschauer Park" (eine Grünanlage mit beachtlichem Baumbestand), die Nr. 1 von 1871 (ehem. "Villa Deschauer", heute Volkshochschule) und das Areal der Grundschule Mitte (Schulstraße 27, 1875/76 und 1903). Dem Park zugehörig ist die bauzeitliche Einfriedung aus Natursteinmauer, Sandsteinplatten und Eisenzaun erhalten. Rückseitig grenzen die Liegenschaften an den 1908 zur baufreien Zone erklärten Wiesengrund an.
Die Bebauung der Parzellen an der Westseite der Füllerstraße wurde 1883 mit Nr. 8 (zunächst Seilerbahnhalle des C. Vest) und mit Nr. 24 (leicht ländlich eingestimmter Traufenbau des Klassizismus) eingeleitet. Das heute bestehende Wohnhaus Nr. 8 (Eigentümer Anselm Gerold) wohl Zweitbebauung und um 1901 entstanden. Es zählt zu einer Reihe von architektonisch anspruchsvollen, hinter schmalen Vorgärten mit gusseisernen Zäunen stehenden Wohnhäusern und Villen, mit denen die Grundstücke der Füllerstraße ab ca. 1893 sukzessive bestückt wurden.
1894 entstand ein durch die Verwendung von Ziegel am Außenbau bunt herausstechendes Gebäude (Nr. 10 gelber Backsteinbau mit in rotem Klinker abgesetzten Gestaltungselementen, rundbogiger Durchfensterung, Freigespärre im Risalitgiebel und eisernen Zierblumen auf First und Gaupen; siehe auch Nr. 26, Kulturdenkmal Villa Kunz). Diesem zur Seite stehen spätklassizistische Putzbauten unterschiedlicher Ausrichtung: Nr. 8 (mit von Ecklisenen gerahmten und Gesimsen horizontal gegliederten Außenwänden und einem der rundbogig durchfensterten Front zentral aufgelegten, im Satteldach als Zwerchhaus aufgehendem Risalit), Nr. 12 (ein mit seitlichem, spitzbehelmten Treppenhausturm formreicher gestalteter und durch den im Giebelfeld mit Fach- und Sprengwerk versehenen Seitenrisalit zudem alpenländisch eingestimmter Bau), Nr. 6 (aus der bis dahin eingehaltenen Fluchtlinie zurücktretendes Wohnhaus mit einer von Risalit einerseits und der Kombination Erker / Balkon – ein in Oberursel damals beliebtes Gestaltungsmotiv – andererseits beherrschten Front). Den zeitlichen Rahmen beschließen die vom Reform- bzw. Jugendstil beeinflußten Bauten. Zu diesen gehört zum einen das klappsymmetrisch angelegte, konservativ gegliederte und abgewalmte Risalite aufweisende Doppelhaus Nr. 14/16 mit seitlichen, oval gefassten Stufenfenstern (Treppenhaus), frontal jedoch vorwiegend historiserenden Fensterformen (von Renaissance und Gotik inspirierte, im Vertikalverbund stehende Öffnungen). Zum anderen zwei Bauten, die sich insgesamt konservativ, u. a. mit Kanten "entschärfenden" Rundungen im Detail jedoch fortschrittlich geben: Nr. 4 (hier ein bis ins Giebelfeld in Putz und rotem Backstein mit Rundbogenmotiven gestalteter Risalit) und Nr. 18 (mit einem mittig unter Verdachung an der Front liegenden, spitzbogigen Haupt- und einem in die seitliche Rundung gesetzten Nebeneingang; frontbeherrschend das mächtige, in Fachwerk über Knaggen vorgezogene und unter einer Walmnase liegende Giebelfeld mit zwei Klappläden aufweisenden Butzenfenstern).