1525 taten sich die „Inwohnere Nachbarn und gantze Gemeindt“ Wernborn zusammen und richteten an die Sachsenhäuser Kommende des Deutschen Ordens ein Schreiben mit der Bitte, ihnen den Bau einer Kapelle zu gestatten, damit ihnen der beschwerliche Kirchgang zur Holzkirche zukünftig erspart bliebe. Zum Bau eines urkundlich gesicherten Gotteshauses in Wernborn kam es jedoch erst 1596, als die Pfarrkirche auf dem Holzberg längst schon von der Sankt Nikolaus-Kapelle in Kransberg abgelöst und dem Verfall preisgegeben worden war. Wernborns Einwohner waren seit alters her nicht nur auf religiöser Ebene mit der „Feldt- und Berghkirche“ aufs engste verbunden gewesen, sondern hatten scheinbar auch einer alten Tradition folgend die für den Unterhalt dieser Kirche zuständigen Leute gestellt. Für den Neubau im Dorf verwendeten sie noch brauchbares Material aus der Ruine, übernahmen den Heiligen Pankratius als Patron und gaben ihrer Kirche möglicherweise auch eine dem alten Heiligtum verwandte Gestalt. Grund- und Aufriss dieses Baus, dessen Eingang zur Friedberger Straße wies, sind durch die 1888 von Baurat Christian Holler, Homburg vor der Höhe, erstellte Bauaufnahme überliefert.
Ab 1882 wurde aufgrund des Bauzustandes dieser Kirche und der angesichts der stark angewachsenen Bevölkerung (um 1600 ca. 185, 1832 rund 650 Einwohner) nicht mehr ausreichenden Kapazität die Planung eines Neubaus in Angriff genommen: Errichtung eines Kirchenbaufonds, 1886 Ankauf eines Gartens zwecks Vergrößerung des Bauplatzes, ab 1892 Prüfung verschiedener Entwürfe (u. a. Josef Fachinger, Limburg). 1896 Abbruch, 1897 Baubeginn und Grundsteinlegung (rechts des Eingangs, vermutlich ein Stein aus der alten Kirche), Einsegnung zum Jahresende 1898 und Einweihung am 8. Mai 1899. Die Baumaterialien wurden aus der Gemarkung gewonnen (u. a. Quarzit) bzw. angekauft in Wolfshausen / Marburg (Buntsandstein) und Langheke (Dachschiefer). Den auf romanischen und gotischen Vorbildern fußende Entwurf lieferte Bauinspektor Bleich, Homburg vor der Höhe.
Saalbau mit querhausähnlicher Erweiterung und polygonal geschlossenem Chor. Zentral aus der Westfront vortretend der von einem Rundtürmchen mit Kegeldach flankierte, mächtige und im Bereich der Glockenstube eingezogene Turm mit einem leicht geknickten Helm mit Kreuz und Wetterhahn (erneuert 1962). Südlich des Chores angefügt die Sakristei. Das im offenen, verbretterten Dachstuhl aufgehende Innere räumlich mit einer hölzernen Orgelempore gegliedert und großzügig beleuchtet durch die in einen spitzbogigen Blendbogen eingeschriebenen, doppelten Rundbogenfenster mit darüber liegenden Oculi. Der Raum dekorativ wiederholt verändert (1926 großflächige Wandmalereien, 1965/66 Entfernung derselben, Minimalisierung der Ausstattung, Abbau der neogotischen Haupt- und Seitenaltare und Umgestaltung insgesamt entsprechend der Liturgiereform). Die drei von Rincker, Sinn, aus dem alten Geläut gegossenen und 1898 gelieferten Glocken in den beiden Weltkriegen eingeschmolzen.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Muttergottes, Holz, farbig gefasst. Zuschreibung an Hans Weidlitz oder Meister der Donaueschinger Madonna; frühgotische Madonna, Teil einer Kreuzigungsgruppe, übernommen aus einer Butzbacher Klosterkirche; neogotische Figuren aus den ehemaligen Altarretabeln; Orgel, 1967, Firma Gebrüder Späth. Ersatz für die Orgel von 1900 der Firma Horn, Limburg.
Über Kellersockel giebelständig und zweigeschossig sich erhebendes, über den Hofraum erschlossenes Wohnhaus mit Satteldach. Zweizoniger Fachwerkbau mit traufseitig jeweils leichtem Geschossüberstand. Die Giebelseite ab der Abtropfkante bis unter den First verkleidet, die Außenwände ansonsten durchgehend verputzt. Die zumeist authentische Lage der Fenster lässt auf ein durchweg gut erhaltenes Fachwerkgefüge des ausgehenden 17. Jahrhunderts schließen.
Wohl vor 1700 errichtetes, giebelständiges und zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach. Durchgehend verputzter Fachwerkbau mit einem an der Giebelseite deutlich auftretendem Geschossüberstand. Die Fenster mehrheitlich modernisiert bzw. zeitverschieden auch neu disponiert. Das Gebäude ist bedeutender Bestandteil der historischen Bebauung an der Kirchgasse, deren Erscheinungsbild einst mehrheitlich vom Wechsel zwischen schmal aufragenden Giebelhäusern und Freiräumen mit Hausgärten lebte.
An der Grenze des Siedlungskerns, über dem steil zur Neuen Straße abfallenden, südlichen Ende der Kirchstraße auf markantem Sockel in Traufenstellung errichtetes Wohnhaus von zwei Geschossen mit Satteldach. Zweizoniger, unter Verkleidung und Verputz liegender Fachwerkbau mit umlaufend vorkragendem Obergeschoss. Die Fenster mehrheitlich in originaler Disposition befindlich. Das Gebäude stammt möglicherweise aus dem späten 16. Jahrhundert (1584?).
Am östlichen Dorfende platziertes Rathaus des 18. Jahrhunderts. Traufständiger Rähmbau von zwei Geschossen mit schwachem Überstand, Krüppelwalmdach mit Gaupen und sechseitigem, verschiefertem Dachreiter mit Welscher Haube und Knauf. Die Glocke 1951 aus der Kirche in Merzhausen übernommen, die Zifferblätter vom mechanischen Werk der Turmuhr angetrieben. Im Erdgeschoss konstruktives Fachwerk; im Obergeschoss zwei auf die ursprüngliche Inneneinteilung verweisende Zonen sowie die Aussteifung von Bund- und Eckpfosten durch rustikale Mannfiguren mit Sporn.
1926 Anbau der in Eichenholz gezimmerten, überdachten Außentreppe mit barockisierenden Details und Einbau eines Aborts unter dem geknickten Treppenlauf. Gleichzeitig Reorganisation des Inneren, das bislang zwei Einheiten aufgewiesen hatte. Diese angezeigt durch die beiden unlängst noch vorhandenen getrennten Eingänge an der Straßenfront: nach Osten hin die mit dem Backhaus verbundene Backstube und darüberliegend der doppelt befensterte Rathaussaal; nach Westen eine Armenwohnung, bestehend aus einem Zimmer, das über eine schmale Treppe mit Küche und Stall verbunden war. Mit Auflösung der Wohnung entstand im Erdgeschoss ein Übernachtungsraum und im ersten Stock ein den gesamten Innenraum einnehmender Sitzungssaal mit eingestelltem Stützpfeiler des Dachreiters (Architekt Rudolf Kutt, Usingen).
Unmittelbar an das Rathaus angebaut wurde im 18. Jahrhundert das Backhaus mit aus Taunusschiefer gemaueren Wänden und Pyramidendach, aus dem ein verputzter Schornstein herauslugt. Weitere Beispiele dieses auffallenden und weit verbreiteten Bautyps waren auf Kreisgebiet ehemals auch in Grävenwiesbach-Heinzenberg, Königstein-Mammolshain (datiert 1724?) und in Neu-Anspach-Westerfeld vorhanden gewesen. Auf noch bestehende Exemplare finden sich u. a. in Butzbach-Hoch-Weisel (Wetteraukreis) und in Brandoberndorf (Lahn-Dill-Kreis).
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Holzburg, wenngleich vorerst inoffiziell, in seiner Rolle als kirchlicher Vorort durch Kransberg abgelöst (siehe Holzberg, Marienkapelle). Vollzogen wurde die Maßnahme durch den damaligen Stolberg-Königsteiner Amtmann Johann von Hattstein, der, da er des Kirchganges auf den Holzberg „über-drusig worden“, zunächst die Übersiedlung des Pfarrers nach Kransberg veranlasste und wenig später daselbst an Stelle einer alten Kapelle eine neue erbauen ließ. 1652-1875 erfüllte diese offiziell die Funktion der Kransberger Pfarrkirche. Ihr Schutzpatron war der Heilige Nikolaus. Diesem und den Heiligen Jakobus und Barbara wurde sie jeweils nach gründlichen Instandsetzungen einmal unter Kurmainz 1652 und unter Bassenheim 1711 (damals zusammen mit dem Friedhof) neu geweiht. Von den Bestattungen, die in dieser Kirche vorgenommen worden waren, zeugen die an der Mauer zur Burg aufgestellten Steine (darunter das Allianzwappen Bassenheim-Reiffenberg, das die vor dem Muttergottes-Altar für Graf Johann Maria Rudolph angelegte Gruft bezeichnete).
1883 wurde die Kapelle von dem damaligen Besitzer von Burg Kransberg, Baron von Biegeleben erworben und von dessen Witwe 1893-95 durch die erneut dem Heiligen Nikolaus geweihte Kapelle mit Familiengruft ersetzt. Als Architekt beauftragt wurde Maximilian Meckel. Unter Einbeziehung von Resten des Vorgängerbaus in neogotischer Gestalt mit abgewalmten Satteldach und hölzernem Glockentürmchen errichtete Kapelle. Der Außenbau gegliedert durch Strebepfeiler und durchbrochen von Spitzbogenöffnungen, die über dem frontalen Eingang und im Chor feines Maßwerk und insgesamt Buntverglasung aufweisen. Westlich des Chores angegliedert die Sakristei. Das kreuzgewölbte und fließend vom Andachts- zum dreiseitig geschlossenen Chorraum übergehende Innere durch den nachgezogenen Fugenschnitt, die Fassung der Gewölberippen samt Schlussstein und ein halbwegs umlaufendes, ornamentiertes Brüstungsband lebhaft farblich gestaltet. Bauzeitlich die gotischen Vorbildern nachempfundenen Kacheln. Über der Mensa der von Meckel entworfene Kreuzigungsaltar.
Der die Kapelle umgebende Friedhof wurde beim Einbau des Bunkers 1939/40 aufgehoben bzw. geräumt und durch den südlich oberhalb der Burg neu eröffneten Friedhof ersetzt. Vom Bestand des alten Kirchhofes erhalten ist der barocke Sockel des Kreuzes (mit neuem Corpus Christi, 1989 geweiht).
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Holzburg, wenngleich vorerst inoffiziell, in seiner Rolle als kirchlicher Vorort durch Kransberg abgelöst (siehe Holzberg, Marienkapelle). Vollzogen wurde die Maßnahme durch den damaligen Stolberg-Königsteiner Amtmann Johann von Hattstein, der, da er des Kirchganges auf den Holzberg „über-drusig worden“, zunächst die Übersiedlung des Pfarrers nach Kransberg veranlasste und wenig später daselbst an Stelle einer alten Kapelle eine neue erbauen ließ. 1652-1875 erfüllte diese offiziell die Funktion der Kransberger Pfarrkirche. Ihr Schutzpatron war der Heilige Nikolaus. Diesem und den Heiligen Jakobus und Barbara wurde sie jeweils nach gründlichen Instandsetzungen einmal unter Kurmainz 1652 und unter Bassenheim 1711 (damals zusammen mit dem Friedhof) neu geweiht. Von den Bestattungen, die in dieser Kirche vorgenommen worden waren, zeugen die an der Mauer zur Burg aufgestellten Steine (darunter das Allianzwappen Bassenheim-Reiffenberg, das die vor dem Muttergottes-Altar für Graf Johann Maria Rudolph angelegte Gruft bezeichnete).
1883 wurde die Kapelle von dem damaligen Besitzer von Burg Kransberg, Baron von Biegeleben erworben und von dessen Witwe 1893-95 durch die erneut dem Heiligen Nikolaus geweihte Kapelle mit Familiengruft ersetzt. Als Architekt beauftragt wurde Maximilian Meckel. Unter Einbeziehung von Resten des Vorgängerbaus in neogotischer Gestalt mit abgewalmten Satteldach und hölzernem Glockentürmchen errichtete Kapelle. Der Außenbau gegliedert durch Strebepfeiler und durchbrochen von Spitzbogenöffnungen, die über dem frontalen Eingang und im Chor feines Maßwerk und insgesamt Buntverglasung aufweisen. Westlich des Chores angegliedert die Sakristei. Das kreuzgewölbte und fließend vom Andachts- zum dreiseitig geschlossenen Chorraum übergehende Innere durch den nachgezogenen Fugenschnitt, die Fassung der Gewölberippen samt Schlussstein und ein halbwegs umlaufendes, ornamentiertes Brüstungsband lebhaft farblich gestaltet. Bauzeitlich die gotischen Vorbildern nachempfundenen Kacheln. Über der Mensa der von Meckel entworfene Kreuzigungsaltar.
Der die Kapelle umgebende Friedhof wurde beim Einbau des Bunkers 1939/40 aufgehoben bzw. geräumt und durch den südlich oberhalb der Burg neu eröffneten Friedhof ersetzt. Vom Bestand des alten Kirchhofes erhalten ist der barocke Sockel des Kreuzes (mit neuem Corpus Christi, 1989 geweiht).
Anlässlich des Bahnbaus Weilmünster – Usingen erhielt Wilhelmsdorf etwas abseits im Osten des Ortes und südlich der Gleisanlagen 1909 eine Station mit Bahnhofempfangsgebäude und seitlich frei stehendem Gerätehaus (dieses heute durch Anbauten maßgeblich verändert). Bauten des Typs Grävenwiesbach-Heinzenberg bzw. -Hundstadt. Der Hauptbau über dem verputzten Erdgeschoss in ein voluminöses Mansarddach bzw. in einen beidseitig übergiebelten Mittelteil mit hohen Kaminen übergehend. Der westlich angebaute Güterschuppen in Fachwerk erstellte und teilverschiefert. Seit Umbau zu Wohnzwecken verputzt.
Ehrenmal
Das Ehrenmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71, enthüllt im Mai 1873, stand ursprünglich mittig auf dem Usinger Schlossvorplatz. Beteiligung am Entwurf u. a. Architekt Schmidt; Steinhauerarbeiten Jakob May, Homburg vor der Höhe. Anlässlich der 1962 vorgenommenen Anlage eines Parkplatzes wurde es zunächst in eine Ecke des Schlossgartens nahe der Seminarturnhalle verbannt und 1987 schließlich unter Verlust seines eigentlichen, einem antiken Grabmonument nachempfundenen Konzepts und in Einzelteile zerlegt auf dem Friedhof platziert. Die nach seiner Zerlegung verbliebenen Bestandteile im Halbkreis angeordnet. Einfriedung mit Abweissteinen, Stufenpodest und die allseitig mit Giebeln versehene Bedachung sind verlustig gegangen. Die Mitte wird eingenommen von dem antikisierenden, reich dekorierten Sarkophag, auf dem von Lorbeer mit Eisernem Kreuz unterlegte Waffen und ein Helm positioniert sind. Auf einer Marmortafel die Inschrift: „Ob auch von uns der Tod / Euch schied / Bei allen Freuden allen/Schmerzen / Lebt Ihr in unseres Volkes / Herzen / und Eurer Ruhm im / Deutschen Lied“. Eingemeißelt in die buntsandsteinernen Pfeiler („Gott – sei – bei – uns“) die Namen der Gefallenen.
Grabmal Karl Markus Feye
Grabmal des Historismus, errichtet für Karl Markus Feye, „Lehrer am Kgl. Lehrerseminar zu Usingen“. Feye war Musiklehrer und Mitglied der Kommission, die 1880 für die Anschaffung der neuen und von Gustav Rassmann zu bauenden Orgel in der evangelischen Kirche eintrat. Kleiner, auf Stufen gestellter Sarkophag mit Giebeldeckel. An der Schauseite ein Lünettenfeld mit Inschrift und Lebensdaten (17. Februar 1809 Idstein – 24. Mai 1886 Usingen), darüber ein mit gotisierendem Dreipass verziertes Feld, das des Weiteren eine die Lehrtätigkeit des Verstorbenen anzeigende, skulptierte Laute aufweist.
Denkmal
Friedrich August Wengenroth
Sandsteinobelisk zum Gedenken an Friedrich August Wengenroth, Arzt und Chirurg in Usingen. (29. April 1808 Reifenberg – 1. Februar 1883 Usingen). Errichtet durch seine Angehörigen und durch Spenden von Usinger Bürgern, Mitgliedern des hiesigen und benachbarte Turnvereine. Am Sockel genannt seine Funktion als Präsident und Mitbegründer des von freiheitlich gesinnten Usinger Bürgern frequentierten Turnvereins (1846-83) wie auch die von ihm geführte, freiwillige Aktion zur Versorgung von Verwundeten („freiwilliges Sanitätscorps Usingen & Anspach“) im Feldzug 1870/71.
In Ecklage zur Wilhelmjstraße hatte bereits vor dem 1692 in der Oberstadt wütenden Brand ein Schulhaus gestanden. Offenbar hatte dieses die Katastrophe zwar überstanden, wurde im Baugutachten des Holz- und Mühlenspezialisten Ambrosius Valentin aus Rod an der Weil 1696 jedoch insgesamt als baufällig bezeichnet. Obwohl von diesem auch ein Neubauplan gleichen Jahres vorliegt, wird angenommen, dass die Bauausführung jedoch nach Plan von Benedikt Burtscher erfolgt war. Pfarrer Filgus hielt das Baugeschehen im Pfarrbuch fest: „Anno 1698 d. 30ten September...wurde angefangen, die alte Schul abzubrechen, und gingen die Mäurer an, das Fundament zu einem neuen Schulhausse zu graben....Ao1699 d 26 Junii, abend zwischen 6 und 7 Uhr wurde die aufstellung des neuen Schulhauses glücklich vollzogen und zu Ende gebracht...“ Stattliches zweigeschossiges und verputztes Fachwerkhaus mit Satteldach. Der Eingang zur Schule ursprünglich an der Zitzergasse.