Im Jahr 1359 ließ Eberhard I. von Eppstein ein „festes Haus“, ein Jagdschloss mit Turm und Verlies, errichten und leitete gleichzeitig den Bau der Ortsbefestigung ein. „Born“ lag damals noch dicht eingebettet im herrschaftlichen Wald, der zumindest im Norden und Westen bis an den Ort vordrang.
Die Ortsbefestigung bestand aus einer Ringmauer, an der im Norden der Haingraben (dieser im Jahr 1911 in 3 m Breite und 2 m Tiefe mitsamt der Hainbuchenhecke noch deutlich bestehend) und im Westen ein weiterer Graben entlang liefen. An ihrem rund 700 m langen, mehrfach geknickten Verlauf standen an strategisch wichtigen Punkten insgesamt sieben Türme. Noch bestehend ist der Turm Ecke Grabenstraße / Pfarrgasse, der zusammen mit dem Mauerrest Aufschluss zur Art der Befestigung insgesamt gibt. Der aus Steinen vom Butznickel erbaute Turm war ursprünglich 16 m hoch, besitzt eine Mauerstärke von 1,70 m und einen inneren Durchmesser von 3,40 m. Auf dessen Mittelachse jeweils anstoßend Abschnitte der Ringmauer, wobei diejenige zum Graben hin (dort Wehrgang?) durch eine Turmtür zu betreten war. Im Inneren des Turmes ein mit Schlitz belüftetes Verlies mit Einstieg im Kreuzgewölbe, darüber Mannschaftsraum. 1891 Kappung des Turmes aufgrund fortschreitender Verwitterung um 2 m. 1928 Sanierung: Abtragung bis über das Kreuzgewölbe auf 7 m Höhe, Einzug einer Betonplatte und erneute Aufmauerung in schwächerer Wandstärke auf insgesamt 12 m. Schießscharten und Tür zur Grabenmauer neu gestaltet. Der bestehende Rest der Ringmauer war Verbindung zwischen dem Eckturm und dem Tor, einziger Durchgang für die Bewohner „Borns“. Sie verlief entlang des Pfarrgartens und war herrschaftlicher Besitz. Die ursprüngliche Mauerhöhe von 7 m am Turmansatz noch sichtbar. 1891 Kürzung auf 2/3 der damaligen Länge. 1940 durch Frosteinwirkung Teileinsturz, Abtragung auf die heutige Länge und Höhe. 1803 wurden Turm und Restmauer geschützt und in Nassauischen Staatsbesitz genommen.
Bis zu seinem Einsturz 1860 vorhanden war der mit der „Burg“ in Verbindung stehende Turm. Seine Ruine wurde damals ohne Befundaufnahme restlos beseitigt. Gute Kenntnisse indes gewann man im Zuge der Kanalisationsarbeiten 1938 (diesen sind im übrigen die meisten Kenntnisse zum Baubestand und Verlauf der Befestigung zu verdanken) vom Turm an der Grabenstraße, dessen Rest im Boden versteckt liegt (Höhe 3,5 m, Mauerstärke 2 m, Innendurchmesser 3,75 m). Nach seiner Entdeckung versiegelte man den Stumpf mit einer Betondecke und legte einen Zugang zur Bornstraße hin. Wenige Jahre später tat der damit gewonnene Raum seinen Dienst als Luftschutzkeller. Im gleichen Jahr kam am oberen Ende der Langstraße eine aus der Zeit des Mauerbaus stammende, 3 m breite Öffnung mit zwei nach außen weisenden Mauerwangen von 1,5 m Stärke zu Tage, in denen Teile einer kleinen Bastion vermutet werden. Die ortsumspannende Ringmauer ruhte offenbar auf einem außerordentlich gut im Boden verankerten Fundament. Dieser Befund ist vorwiegend durch die Aussagen von Bauherren des 17./18. Jahrhunderts belegt, die sich zum Bau von Häusern und Scheunen gern des Materials der aufgelassenen Befestigung bedienten und die Gründungsmauern – zu ihrem Leidwesen – nur unter größten Anstrengungen aus dem Boden zu lösen vermochten. 1891 hatte noch sichtbar ein Mauerrest am Ende der Hirtengasse gestanden. Weitere, unterirdisch vorhandene Teile wurden im 20. Jahrhundert in der Graben- wie auch in der Burgstraße angeschnitten. Ein- und Auslass gewährte den Bewohnern von „Born“ allein das am südlichen Ende der Langstraße angelegte Tor („Port“), das mit einem Fallgatter ausgestattet und vielleicht von zwei kleinen Türmen flankiert war. Als ein weiterer Durchlass wird das im Westen gelegene „Untertor“ genannt, das der „Burg“ als Tor zur Außenwelt diente. Mit dem Dorfinneren war diese zudem mit einem Ecke Lang- und Burgstraße befindlichen Tor verbunden. Um 1700 bestand zwischen den Türmen Nr. 6 und 5 eine eventuell auf Kriegsschäden beruhende Öffnung, deren Tür zum Kirchgangweg der Einwohner Glashüttens führte. Die Befestigung von „Born“ war während des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden schwer beschädigt worden und wurde in Anbetracht der fortgeschrittenen Kriegstechnik nicht mehr erneuert. Lediglich die Hauptpforte, von der Fundamentreste erhalten sein sollen, wurde 1688 wieder restauriert und zumindest bis ins Jahr 1712 als solche genutzt.
Im Jahr 1359 ließ Eberhard I. von Eppstein ein „festes Haus“, ein Jagdschloss mit Turm und Verlies, errichten und leitete gleichzeitig den Bau der Ortsbefestigung ein. „Born“ lag damals noch dicht eingebettet im herrschaftlichen Wald, der zumindest im Norden und Westen bis an den Ort vordrang.
Die Ortsbefestigung bestand aus einer Ringmauer, an der im Norden der Haingraben (dieser im Jahr 1911 in 3 m Breite und 2 m Tiefe mitsamt der Hainbuchenhecke noch deutlich bestehend) und im Westen ein weiterer Graben entlang liefen. An ihrem rund 700 m langen, mehrfach geknickten Verlauf standen an strategisch wichtigen Punkten insgesamt sieben Türme. Noch bestehend ist der Turm Ecke Grabenstraße / Pfarrgasse, der zusammen mit dem Mauerrest Aufschluss zur Art der Befestigung insgesamt gibt. Der aus Steinen vom Butznickel erbaute Turm war ursprünglich 16 m hoch, besitzt eine Mauerstärke von 1,70 m und einen inneren Durchmesser von 3,40 m. Auf dessen Mittelachse jeweils anstoßend Abschnitte der Ringmauer, wobei diejenige zum Graben hin (dort Wehrgang?) durch eine Turmtür zu betreten war. Im Inneren des Turmes ein mit Schlitz belüftetes Verlies mit Einstieg im Kreuzgewölbe, darüber Mannschaftsraum. 1891 Kappung des Turmes aufgrund fortschreitender Verwitterung um 2 m. 1928 Sanierung: Abtragung bis über das Kreuzgewölbe auf 7 m Höhe, Einzug einer Betonplatte und erneute Aufmauerung in schwächerer Wandstärke auf insgesamt 12 m. Schießscharten und Tür zur Grabenmauer neu gestaltet. Der bestehende Rest der Ringmauer war Verbindung zwischen dem Eckturm und dem Tor, einziger Durchgang für die Bewohner „Borns“. Sie verlief entlang des Pfarrgartens und war herrschaftlicher Besitz. Die ursprüngliche Mauerhöhe von 7 m am Turmansatz noch sichtbar. 1891 Kürzung auf 2/3 der damaligen Länge. 1940 durch Frosteinwirkung Teileinsturz, Abtragung auf die heutige Länge und Höhe. 1803 wurden Turm und Restmauer geschützt und in Nassauischen Staatsbesitz genommen.
Bis zu seinem Einsturz 1860 vorhanden war der mit der „Burg“ in Verbindung stehende Turm. Seine Ruine wurde damals ohne Befundaufnahme restlos beseitigt. Gute Kenntnisse indes gewann man im Zuge der Kanalisationsarbeiten 1938 (diesen sind im übrigen die meisten Kenntnisse zum Baubestand und Verlauf der Befestigung zu verdanken) vom Turm an der Grabenstraße, dessen Rest im Boden versteckt liegt (Höhe 3,5 m, Mauerstärke 2 m, Innendurchmesser 3,75 m). Nach seiner Entdeckung versiegelte man den Stumpf mit einer Betondecke und legte einen Zugang zur Bornstraße hin. Wenige Jahre später tat der damit gewonnene Raum seinen Dienst als Luftschutzkeller. Im gleichen Jahr kam am oberen Ende der Langstraße eine aus der Zeit des Mauerbaus stammende, 3 m breite Öffnung mit zwei nach außen weisenden Mauerwangen von 1,5 m Stärke zu Tage, in denen Teile einer kleinen Bastion vermutet werden. Die ortsumspannende Ringmauer ruhte offenbar auf einem außerordentlich gut im Boden verankerten Fundament. Dieser Befund ist vorwiegend durch die Aussagen von Bauherren des 17./18. Jahrhunderts belegt, die sich zum Bau von Häusern und Scheunen gern des Materials der aufgelassenen Befestigung bedienten und die Gründungsmauern – zu ihrem Leidwesen – nur unter größten Anstrengungen aus dem Boden zu lösen vermochten. 1891 hatte noch sichtbar ein Mauerrest am Ende der Hirtengasse gestanden. Weitere, unterirdisch vorhandene Teile wurden im 20. Jahrhundert in der Graben- wie auch in der Burgstraße angeschnitten. Ein- und Auslass gewährte den Bewohnern von „Born“ allein das am südlichen Ende der Langstraße angelegte Tor („Port“), das mit einem Fallgatter ausgestattet und vielleicht von zwei kleinen Türmen flankiert war. Als ein weiterer Durchlass wird das im Westen gelegene „Untertor“ genannt, das der „Burg“ als Tor zur Außenwelt diente. Mit dem Dorfinneren war diese zudem mit einem Ecke Lang- und Burgstraße befindlichen Tor verbunden. Um 1700 bestand zwischen den Türmen Nr. 6 und 5 eine eventuell auf Kriegsschäden beruhende Öffnung, deren Tür zum Kirchgangweg der Einwohner Glashüttens führte. Die Befestigung von „Born“ war während des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden schwer beschädigt worden und wurde in Anbetracht der fortgeschrittenen Kriegstechnik nicht mehr erneuert. Lediglich die Hauptpforte, von der Fundamentreste erhalten sein sollen, wurde 1688 wieder restauriert und zumindest bis ins Jahr 1712 als solche genutzt.
Im Jahr 1359 ließ Eberhard I. von Eppstein ein „festes Haus“, ein Jagdschloss mit Turm und Verlies, errichten und leitete gleichzeitig den Bau der Ortsbefestigung ein. „Born“ lag damals noch dicht eingebettet im herrschaftlichen Wald, der zumindest im Norden und Westen bis an den Ort vordrang.
Die Ortsbefestigung bestand aus einer Ringmauer, an der im Norden der Haingraben (dieser im Jahr 1911 in 3 m Breite und 2 m Tiefe mitsamt der Hainbuchenhecke noch deutlich bestehend) und im Westen ein weiterer Graben entlang liefen. An ihrem rund 700 m langen, mehrfach geknickten Verlauf standen an strategisch wichtigen Punkten insgesamt sieben Türme. Noch bestehend ist der Turm Ecke Grabenstraße / Pfarrgasse, der zusammen mit dem Mauerrest Aufschluss zur Art der Befestigung insgesamt gibt. Der aus Steinen vom Butznickel erbaute Turm war ursprünglich 16 m hoch, besitzt eine Mauerstärke von 1,70 m und einen inneren Durchmesser von 3,40 m. Auf dessen Mittelachse jeweils anstoßend Abschnitte der Ringmauer, wobei diejenige zum Graben hin (dort Wehrgang?) durch eine Turmtür zu betreten war. Im Inneren des Turmes ein mit Schlitz belüftetes Verlies mit Einstieg im Kreuzgewölbe, darüber Mannschaftsraum. 1891 Kappung des Turmes aufgrund fortschreitender Verwitterung um 2 m. 1928 Sanierung: Abtragung bis über das Kreuzgewölbe auf 7 m Höhe, Einzug einer Betonplatte und erneute Aufmauerung in schwächerer Wandstärke auf insgesamt 12 m. Schießscharten und Tür zur Grabenmauer neu gestaltet. Der bestehende Rest der Ringmauer war Verbindung zwischen dem Eckturm und dem Tor, einziger Durchgang für die Bewohner „Borns“. Sie verlief entlang des Pfarrgartens und war herrschaftlicher Besitz. Die ursprüngliche Mauerhöhe von 7 m am Turmansatz noch sichtbar. 1891 Kürzung auf 2/3 der damaligen Länge. 1940 durch Frosteinwirkung Teileinsturz, Abtragung auf die heutige Länge und Höhe. 1803 wurden Turm und Restmauer geschützt und in Nassauischen Staatsbesitz genommen.
Bis zu seinem Einsturz 1860 vorhanden war der mit der „Burg“ in Verbindung stehende Turm. Seine Ruine wurde damals ohne Befundaufnahme restlos beseitigt. Gute Kenntnisse indes gewann man im Zuge der Kanalisationsarbeiten 1938 (diesen sind im übrigen die meisten Kenntnisse zum Baubestand und Verlauf der Befestigung zu verdanken) vom Turm an der Grabenstraße, dessen Rest im Boden versteckt liegt (Höhe 3,5 m, Mauerstärke 2 m, Innendurchmesser 3,75 m). Nach seiner Entdeckung versiegelte man den Stumpf mit einer Betondecke und legte einen Zugang zur Bornstraße hin. Wenige Jahre später tat der damit gewonnene Raum seinen Dienst als Luftschutzkeller. Im gleichen Jahr kam am oberen Ende der Langstraße eine aus der Zeit des Mauerbaus stammende, 3 m breite Öffnung mit zwei nach außen weisenden Mauerwangen von 1,5 m Stärke zu Tage, in denen Teile einer kleinen Bastion vermutet werden. Die ortsumspannende Ringmauer ruhte offenbar auf einem außerordentlich gut im Boden verankerten Fundament. Dieser Befund ist vorwiegend durch die Aussagen von Bauherren des 17./18. Jahrhunderts belegt, die sich zum Bau von Häusern und Scheunen gern des Materials der aufgelassenen Befestigung bedienten und die Gründungsmauern – zu ihrem Leidwesen – nur unter größten Anstrengungen aus dem Boden zu lösen vermochten. 1891 hatte noch sichtbar ein Mauerrest am Ende der Hirtengasse gestanden. Weitere, unterirdisch vorhandene Teile wurden im 20. Jahrhundert in der Graben- wie auch in der Burgstraße angeschnitten. Ein- und Auslass gewährte den Bewohnern von „Born“ allein das am südlichen Ende der Langstraße angelegte Tor („Port“), das mit einem Fallgatter ausgestattet und vielleicht von zwei kleinen Türmen flankiert war. Als ein weiterer Durchlass wird das im Westen gelegene „Untertor“ genannt, das der „Burg“ als Tor zur Außenwelt diente. Mit dem Dorfinneren war diese zudem mit einem Ecke Lang- und Burgstraße befindlichen Tor verbunden. Um 1700 bestand zwischen den Türmen Nr. 6 und 5 eine eventuell auf Kriegsschäden beruhende Öffnung, deren Tür zum Kirchgangweg der Einwohner Glashüttens führte. Die Befestigung von „Born“ war während des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden schwer beschädigt worden und wurde in Anbetracht der fortgeschrittenen Kriegstechnik nicht mehr erneuert. Lediglich die Hauptpforte, von der Fundamentreste erhalten sein sollen, wurde 1688 wieder restauriert und zumindest bis ins Jahr 1712 als solche genutzt.
In Ortsrandlage hart an der alten Straße nach Mönstadt stehendes, zu einer Hofanlage gehörendes Fachwerkwohnhaus aus der Zeit um 1700. Über einem dem abfallenden Gelände angepasstem Hochkeller errichteter Bau von zwei Geschossen mit Satteldach. Im Erdgeschoss zwischen verputzten Wandflächen Reste eines konstruktiv ausgelegten und mit wandhohen Streben ausgesteiften Fachwerks. Im Obergeschoss erhalten die klare und zumeist von Mannfiguren betonte Gliederung in Zonen. Bauschmuck ist in reichem Maß vorhanden, so mit den geschnitzten Eckpfosten am Obergeschoss der Front (u.a. stark verwitterte Schreckgesichter), im Giebelfeld mit zwei genasten Fußstreben sowie an der zur Straße blickenden Traufseite mit Feuerböcken und einer Durchdringung von Raute und Andreaskreuz.
Am Hang des Kirchhügels (laut Inschrift) 1635 erbautes Backhaus. Über massivem Hochkeller stehender Rähmbau mit Satteldach und über Stufen erschlossenem, an der Giebelseite seitlich gesetztem Eingang. Das konstruktive Fachwerkgerüst durch wandhohe Streben ausgesteift. Seit Abbruch der Backhäuser „In der Zingel“ und „An der Pforte“ letztes erhaltenes Beispiel vor Ort. Wurde 1981 nach Renovierung durch die Initiative von „Stammtischgemeinschaften“ mit einem „Backesfest“ wieder in Betrieb genommen. 2008 Einbau eines neuen Ofens.
Anlässlich der Verlängerung der Bahnstrecke Homburg vor der Höhe – Usingen über Grävenwiesbach nach Weilmünster (Eröffnung am 1. Juni 1909) 1909-12 nach Entwurf von Eduard Goepfert errichtetes Bahnhofempfangsgebäude. In Gestalt eines form- und materialvielfältigen Landhauses gestalteter Bau mit lebhafter, schiefereingedeckter Dachlandschaft und aus der ländlichen Bautradition stammendem, jedoch im Sinn des Jugendstils umgesetztem Dekor (u.a. hölzerner Fenstererker im südlichen Giebelfeld mit geschnitzten Masken an den Konsolen). Allseitig individuelle und abwechslungsreiche Behandlung der Baumasse. Zum Vorplatz hin gar die illusionistische Ausbildung einer dörflichen Bausituation durch sich überschneidende Giebelfronten – die eine verputzt, die andere verschiefert – und den Anbau eines Nutzbaus (Güterhalle) in von Mannfiguren ausgesteiftem Fachwerk. Mit zum Baubestand des Grävenwiesbacher Bahnhofs gehört auch ein Nebengebäude bzw. Gerätehaus (Naunstädter Straße 21, mit modernem Anbau). Der ebenfalls zugehörige Lokschuppen um 1990 abgebrochen.
Inschriftlich auf 1607 datiertes Wohnhaus. Über Bruchsteinsockel zweigeschossig stehender, über den Hofraum erschlossener Bau – dort in vermauertem Zustand vorhanden der alte, rundbogig gefasste Eingang. Das Satteldach über der im stumpfen Winkel abgehenden, südlichen Traufseite vorspringend und von Knagge gestützt. Zur Schauseite hin kräftige, durch wandhohe und urwüchsige und mit dem Brustriegel verblattete Streben (diese im Obergeschoss durch zusätzliche Kopfknaggen zu Mannfiguren ausgebildet) ausgesteifte Eckpfosten. Diese sind neben der mit Perlstab besetzten Schwelle und den Kopfknaggen mit „Auge / Herz“ hauptsächliche Träger des Vorbildern deutscher Renaissancearchitektur entliehenen, ornamentalen und figürlichen Bauschmucks. An den seitlichen Pfosten jeweils gedrehte Stäbe, Voluten und Beschlagwerk. Mittig als Blickfang eine Herme: über sich verjüngendem, geschupptem Pfeiler eine weibliche Halbfigur mit vor dem bloßen Oberkörper gekreuzten Armen und mit Blattkrone bekränztem Haupt. Das Haus laut angebrachter Tafel als „Haus Lehr“ bezeichnet, da es ab 1900 im Besitz der Familie Lehr war. Zuvor (vor 1838) im Besitz der Familie Löb und (ab 1838) des Heinrich Knöpp.
Im abfallenden Bereich der Schulstraße angesiedelte und in sich geschlossene Hofanlage, deren Bestandteile zeitlich unterschiedlichen Perioden entstammen (eventuell 17., 18. und 19. Jahrhundert). Das Wohnhaus in verputztem Fachwerk mit Geschossüberstand und relativ steilem Satteldach, traufständig zwischen Hofraum und Straßenverlauf stehend. Im rechten Winkel daran anschließend eine mächtige Scheune bzw. ein Stall, der sich mit der einen abgewalmten und das Fachwerkgefüge (hohe Eckständer und offensichtlich wiederverwendetes, älteres Baumaterial) freigebenden Schmalseite zur Mündung Gartenstraße ausrichtet. Ein in seiner Diposition dem Straßenbogen angepasstes Nebengebäude in Fachwerk übernimmt mit zwei angegliederten hohen Toren eine den Hofraum beschirmende Funktion.
Im abfallenden Bereich der Schulstraße angesiedelte und in sich geschlossene Hofanlage, deren Bestandteile zeitlich unterschiedlichen Perioden entstammen (eventuell 17., 18. und 19. Jahrhundert). Das Wohnhaus in verputztem Fachwerk mit Geschossüberstand und relativ steilem Satteldach, traufständig zwischen Hofraum und Straßenverlauf stehend. Im rechten Winkel daran anschließend eine mächtige Scheune bzw. ein Stall, der sich mit der einen abgewalmten und das Fachwerkgefüge (hohe Eckständer und offensichtlich wiederverwendetes, älteres Baumaterial) freigebenden Schmalseite zur Mündung Gartenstraße ausrichtet. Ein in seiner Diposition dem Straßenbogen angepasstes Nebengebäude in Fachwerk übernimmt mit zwei angegliederten hohen Toren eine den Hofraum beschirmende Funktion.
Seit 1738 erhebt sich auf der zentralörtlichen Anhöhe von Grävenwiesbach ein imposanter „Palast Gottes“. Er ist Ersatz einer dem Heiligen Johannes dem Täufer und dem Heiligen Kreuz geweihten Kirche, die einem Bericht von 1651 zufolge aus einem massiven Unterbau und einer Aufstockung in Holzbauweise bestanden hatte. Dem Gotteshaus des Kirchspiels Grävenwiesbach unterstellt waren einst die Pauls- und Welschkapelle, beide Gemarkung Grävenwiesbach, und die Kapellen von Eschbach und Laubach.
Die Planung des Neubaus war seitens der Landesregierung bereits 1720 eingeleitet worden. Als Gutachter und präsumtiver Baumeister wurde zunächst Benedikt Burtscher, und nach dessen Tod der ebenfalls in Diensten des Nassau-Usinger Fürstenhofes stehende Johann Jakob Bager bestellt. 1736 erging die Aufforderung um Riss und Kostenvoranschlag dann an Friedrich Joachim Stengel, der als Baumeister bzw. -direktor sowohl für die Usinger, als auch Saarbrücker Linie des Hauses Nassau führend tätig war.
Der Abbruch des Vorgängerbaus bot die nicht alltägliche Gelegenheit, einen von bestehenden Strukturen weitestgehend unbelasteten Neubau zu konzipieren. In Grävenwiesbach entschied man sich für eine sogenannte „Predigerkirche“, einen Kirchentyp, der mit der Reformation und den damit einhergegangenen liturgischen Neuerungen in Aus-bildung gekommen war und im frühen 18. Jahrhundert durch die Publikationen von Leonhard Christoph Sturm (1669-1719) theoretisch untermauert wurde. Es wird angenommen, dass Stengels Griff nach diesen Vorlagen – sie bilden auch den Hintergrund des ähnlichen Tendenzen folgenden und zeitgleich mit dem Unterfangen in Grävenwiesbach in Angriff genommenen Neubaus der Kirche in Heftrich – maßgeblich gelenkt worden war durch Johann Christian Lange (1669-1756), der, wie auch Sturm, dem Kreis der Pietisten um August Hermann Francke (1663-1727) nahe gestanden hatte und seit 1728 als Generalsuperintendent für alle nassauischen Länder wirkte.
Querrechteckig auf dem bis 1822 als Friedhof des Kirchspiels genutzten Kirchhof platzierter Bau mit mächtigem, schiefergedeckten Walmdach. Der südlichen Schauseite vorgestellt ein von dorischen Pilastern gegliederter und dreieckig übergiebelter Risalit, dem als Akzent der Rückseite ein im Grundriss quadratischer Turm antwortet, welcher mit verschieferter Glockenstube, Zwiebelhaube, Laterne und filigran geschmiedetem, von einem vergol-deten Hahn bekröntem Aufsatz hoch über die Kirche ragt (siehe auch Heftrich, Vorbilder u. a. im Fuldaer Raum). Die ungegliederten Außenwände hell verputzt und in einem farblich abgesetzten, aus umlaufendem Sockel, Haupt-gesims und genuteten Ecklisenen bestehenden Rahmen gesetzt. Das Innere beleuchtet und erschlossen durch die in einen axialen Verbund gelegten Türen bzw. längsrechteckige Hauptfenster und die querrechteckigen Mezzaninfenster. Im Inneren dieser palastartigen Hülle ein schmuckloser, hell gestrichener Saal, der von einer am Dachstuhl befestigten, mit Spiegel und Stuckleisten gegliederter Decke beschlossen ist. Zentrum des Raums ist der aus Altar (modern ersetzt) und der erhöht darüber an der Nordwand angebrachten, mit einem Schalldeckel versehenen Kanzel bestehende „liturgische Ort“, der ungestört einhörbar im Blickfeld der ursprünglich nach einer hierarchischen Ordnung in blockartig aufgestellten Bänken wie auch auf den West- und Ostemporen untergebrachten Gemeinde steht. Die Sitze erneuert, die auf schlanken Säulen stehenden Emporen, mittig diejenige für die den gemeinschaftlichen Gesang begleitende Orgel, jedoch bauzeitlich und ehemals wohl in „Berliner Blau“ gestrichen.
Die Finanzierung des Baus, der rund 5235 Gulden verschlang, war durch Kollekten, Geldaufnahme, zur Hauptsache aber durch Abgaben der Einwohner des Kirchspiels erfolgt, die auch die Hauptlast der Bauarbeit trugen. Baumaterialien wurden nach Möglichkeit von der alten, sorgsam abgebrochenen Kirche übernommen (Teile des Fundaments, Eichenbalken für den Dachstuhl an der südöstlichen Seite). Unter den Handwerkern werden genannt Maurermeister Benedikt Frey, Zimmermeister Alexander Klöcker und Steinmetz Frantz Barban, Frankfurt, für Arbeiten in Buntsandstein.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren: Orgel, Christian Köhler, 1750. Die Orgelpfeifen im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. 1924 ersetzt durch Orgelbauer Hardt vom Möttau.