Zwischen Bensheim und Schönberg, unmittelbar an der Bundesstraße gelegene Fabrik. 1911 in Weinheim von Friedrich Fuchs gegründet, wurde die Firma, die ursprünglich Haarschmuck herstellte, 1925 nach Bensheim verlegt, wo sie ihre Produktion auf Zahnbürsten ausdehnte. 1930 von der Familie Köhler übernommen, ist sie heute Teil eines größeren Konzerns.
Das alte Firmengebäude ist ein typischer Entwurf der fünfziger Jahre: Errichtet als zweigeschossiger Putzbau wird es von einem dünnen, weit auskragenden Flachdach überspannt, die nach Süden ausgerichtete Hauptansicht ist rasterartig durch regelmäßige Rechteckfenster bzw. Fensterbänder gegliedert. Dreifach gestaffelt tritt die Fassade nach Südosten vor, wobei der mittlere Baukörper nur zwei Achsen breit ist und Empfangsbereich und Treppenhaus enthält. Im westlichen Flügel sind vor allem Büros, im östlichen Fabrikationsräume enthalten. Die Eingänge sind durch weit auskragende Verdachungen geschützt, im Treppenhaus mit der elegant gedrehten Treppe liegen Solnhofener Platten. An den Kanten des Gebäudes sind die zeittypischen kelchförmigen Lampen der fünfziger Jahre befestigt.
Als dem Stil der Nachkriegszeit gemäßes, sachlich-nüchternes, aber durchaus mit ästhetischem Anspruch gestaltetes Gebäude ist die Bürstenfabrik Fuchs für Bensheim von architekturgeschichtlicher Bedeutung.
Eine erste, dem hl. Michael geweihte Kirche in Bensheim ist für das Jahr 771 belegt, ein dem hl. Georg geweihter Neubau erfolgte möglicherweise noch im 12. Jh., als eine flachgedeckte Pfeilerbasilika mit einem fast quadratischen Langhaus von fünf Arkaden entstand. Vor dem Westgiebel befand sich ein im Grundriss quadratischer, fünfgeschossiger Turm mit zwei- und dreiteiligen Fensterarkaden, der 1528 ein weiteres Geschoss und 1535 einen spitzen Helm durch den Heidelberger Baumeister Lenhard erhielt. In der Zeit der Spätgotik wurde dem Kirchenschiff ein neuer, breiterer Chor mit 5/8-Schluss angefügt. Die Belichtung erfolgte hier durch hohe Maßwerkfenster. Nördlich des Chores lag eine zweigeschossige Sakristei mit halbrundem Treppenturm, auf der Südseite gegenüber war eine kleine Nebenkapelle angefügt. Im 17. Jh. wurden wegen erhöhtem Raumbedarf Emporen eingebaut. Wegen Platzmangel und wegen des maroden Zustandes der Kirche drängte man bereits im frühen 18. Jh. auf einen Neubau, der jedoch nach zähen Verhandlungen mit der Darmstädter Kirchenbehörde erst ab 1826 erfolgte. 1823 war Oberbaurat Georg Moller aus Darmstadt mit der Aufgabe des Neubaues betraut worden, zu dem er wenig später die Pläne lieferte, die den Erhalt des romanischen Westturmes vorsahen. Nach Abbruch der alten Kirche und umfangreichen Gründungsarbeiten vor allem im östlichen Bereich des abfallenden Geländes wurde am 15. Juli 1826 der Grundstein gelegt und unter Leitung des Landbaumeisters Ignaz Opfermann sowie des jungen Architekten Karl Balthasar Harres entstand bis zur Weihe am 13. September 1830 der Kirchenneubau. Beratend hatten auch die Baumeister Paul Arnold/Mainz und Franz Heger/Darmstadt mitgewirkt, ein Dachstuhlmodell fertigte 1826 Ernst Böhm/ Darmstadt. Die Ausführung wurde dem Bensheimer Stadtzimmermann Süßbeck sowie dem Pfungstädter Zimmermeister Valentin Grünig als Unternehmer anvertraut. Für schwierige bildhauerische Arbeiten wurde der Darmstädter Hofbildhauer Johann Baptist Scholl d. Ä. herangezogen.
Die streng klassizistische, nach dem Vorbild von San Paolo fuori le mura in Rom errichtete Kirche war als dreischiffige Psyeudobasilika mit halbrunder Chorapsis konzipiert, die Schiffe wurden durch eine eng gestellte Reihe korinthischer Säulen voneinander getrennt, die - über Arkaden - das kassettierte Tonnengewölbe des Mittelschiffes trugen. Die Belichtung erfolgte durch die hohen Rundbogenfenster der Seitenschiffe.
40 Jahre nach der Grundsteinlegung fand ein erster gravierender Eingriff durch die beiden Mainzer Dombaumeister Petrus J. H. Cuypers und Lucas statt, die u.a. das Langhaus um ein Säulenpaar verlängerten und die Tonne durch eine kassettierte Holzdecke in einer gestelzten, dreiseitig gebrochenen Konstruktion ersetzten. Damit war das Moller''sche Raumbild mit dem charakteristischen Bewegungsfluss zur Apsis zerstört. 1939-42 wurde eine erneute Restaurierung durchgeführt.
Verursacht durch Brandbomben wurde die Kirche am 26. März 1945 bis auf wenige Mauerreste zerstört. Der mittelalterliche Westturm war in großen Teilen noch erhalten, die bereits ab 1946 einsetzende Wiederaufbauplanung des Mainzer Architekten Hugo Becker, Sohn des Dombaumeisters Ludwig Becker, sah jedoch letztendlich seinen Abbruch vor. In zwei Bauabschnitten errichtete man in weitgehender Annäherung an den Moller'schen Vorgängerbau 1949/50 zunächst Altarraum und Kirchenschiff mit den beiden östlichen Chorflankentürmen(Weihe am 13. August 1950), um dann 1952/53 ein neues, zweitürmiges Westwerk zu ergänzen. Die beiden Westtürme hatte bereits Moller in seinem ersten Entwurf vorgesehen. Damit erfuhr der am 4.10.1953 endgültig wiederhergestellte Kirchenbau im Äußeren eine Umdeutung im Sinne der Romanik mit den regelmäßig angeordneten Turmgruppen, während im Innern, verstärkt durch den Einbau von Schaumstoffkassetten im Jahr 1963, das klassizistische Erscheinungsbild weitgehend wiedergewonnen wurde.
Am Außenbau vermauert sind zwei Spolien der mittelalterlichen Vorgängerkirche, so eine Reliefplatte mit einer Löwendarstellung sowie ein Lamm mit Nimbus und Kreuzfahne. Im Innern ist ein von Moller entworfenes und von Scholl ausgeführtes Weihwasserbecken erhalten und in der Südwand ist das Epitaph des Pfarrers Walter eingelassen, der von 1636-1658 in Bensheim tätig war. Außerdem ist hier ein barocker Steinkruzifixus angebracht und im nördlichen Seitenschiff steht die Figur einer weiblichen Heiligen mit Krone und Zepter ( frühes 16. Jh.). Im westlichen Bereich sind mit dem hl. Nepomuk und dem hl. Franz Xaver die beiden Originalfiguren samt Sockel von der Mittelbrücke aufgestellt.
Zwei künstlerisch besonders wertvolle Altarbilder befinden sich in den Seitenkapellen. Sie wurden 1832/33 geschaffen und kamen auf Initiative des Darmstädter Kirchenrats Wilhelm von Harnier nach Bensheim. In der Nordkapelle befindet sich die Darstellung eines hl. Georg von Philipp Veit, in der Südkapelle steht das Gemälde einer Muttergottes mit Lilie, geschaffen von Johann Schraudolph. Beide Künstler zählen zu den Nazarenern, eine Künstlergruppe, die sich im frühen 19. Jh. in Rom zusammenfand und in der religiösen Kunst des Mittelalters ihr Vorbild sah.
Zwei historische Glocken hängen in den Türmen, beide wurden 1778 in der Heidelberger Gießerei von Anselm Speck geschaffen. Die große Orgel auf der Westempore wurde 1963 von der Fa. Johannes Klais/Bonn gebaut, das bemerkenswerte runde Glasfenster der Westfassade hat die Fa. Binsfeld/Trier 1953 geliefert.
Neben der genannten künstlerischen Ausstattung ist ein reicher Bestand an vasa sacra sowie Paramenten im Besitz der Kirchengemeinde.
Die St. Georgskirche ist von zentraler städtebaulicher und historischer Bedeutung für Bensheim. Errichtet an dem überkommenen Standort der ersten Pfarrkirche des Ortes steht sie in der südhessischen Region neben der Ludwigskirche in Darmstadt beispielhaft für den Klassizismus der ersten Hälfte des 19. Jhs., gleichzeitig ist sie zeittypisches Zeugnis der ersten Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Synthese ist der Bensheimer Kirchenbau über den Landkreis hinaus einzigartig.
Eine erste, dem hl. Michael geweihte Kirche in Bensheim ist für das Jahr 771 belegt, ein dem hl. Georg geweihter Neubau erfolgte möglicherweise noch im 12. Jh., als eine flachgedeckte Pfeilerbasilika mit einem fast quadratischen Langhaus von fünf Arkaden entstand. Vor dem Westgiebel befand sich ein im Grundriss quadratischer, fünfgeschossiger Turm mit zwei- und dreiteiligen Fensterarkaden, der 1528 ein weiteres Geschoss und 1535 einen spitzen Helm durch den Heidelberger Baumeister Lenhard erhielt. In der Zeit der Spätgotik wurde dem Kirchenschiff ein neuer, breiterer Chor mit 5/8-Schluss angefügt. Die Belichtung erfolgte hier durch hohe Maßwerkfenster. Nördlich des Chores lag eine zweigeschossige Sakristei mit halbrundem Treppenturm, auf der Südseite gegenüber war eine kleine Nebenkapelle angefügt. Im 17. Jh. wurden wegen erhöhtem Raumbedarf Emporen eingebaut. Wegen Platzmangel und wegen des maroden Zustandes der Kirche drängte man bereits im frühen 18. Jh. auf einen Neubau, der jedoch nach zähen Verhandlungen mit der Darmstädter Kirchenbehörde erst ab 1826 erfolgte. 1823 war Oberbaurat Georg Moller aus Darmstadt mit der Aufgabe des Neubaues betraut worden, zu dem er wenig später die Pläne lieferte, die den Erhalt des romanischen Westturmes vorsahen. Nach Abbruch der alten Kirche und umfangreichen Gründungsarbeiten vor allem im östlichen Bereich des abfallenden Geländes wurde am 15. Juli 1826 der Grundstein gelegt und unter Leitung des Landbaumeisters Ignaz Opfermann sowie des jungen Architekten Karl Balthasar Harres entstand bis zur Weihe am 13. September 1830 der Kirchenneubau. Beratend hatten auch die Baumeister Paul Arnold/Mainz und Franz Heger/Darmstadt mitgewirkt, ein Dachstuhlmodell fertigte 1826 Ernst Böhm/ Darmstadt. Die Ausführung wurde dem Bensheimer Stadtzimmermann Süßbeck sowie dem Pfungstädter Zimmermeister Valentin Grünig als Unternehmer anvertraut. Für schwierige bildhauerische Arbeiten wurde der Darmstädter Hofbildhauer Johann Baptist Scholl d. Ä. herangezogen.
Die streng klassizistische, nach dem Vorbild von San Paolo fuori le mura in Rom errichtete Kirche war als dreischiffige Psyeudobasilika mit halbrunder Chorapsis konzipiert, die Schiffe wurden durch eine eng gestellte Reihe korinthischer Säulen voneinander getrennt, die - über Arkaden - das kassettierte Tonnengewölbe des Mittelschiffes trugen. Die Belichtung erfolgte durch die hohen Rundbogenfenster der Seitenschiffe.
40 Jahre nach der Grundsteinlegung fand ein erster gravierender Eingriff durch die beiden Mainzer Dombaumeister Petrus J. H. Cuypers und Lucas statt, die u.a. das Langhaus um ein Säulenpaar verlängerten und die Tonne durch eine kassettierte Holzdecke in einer gestelzten, dreiseitig gebrochenen Konstruktion ersetzten. Damit war das Moller''sche Raumbild mit dem charakteristischen Bewegungsfluss zur Apsis zerstört. 1939-42 wurde eine erneute Restaurierung durchgeführt.
Verursacht durch Brandbomben wurde die Kirche am 26. März 1945 bis auf wenige Mauerreste zerstört. Der mittelalterliche Westturm war in großen Teilen noch erhalten, die bereits ab 1946 einsetzende Wiederaufbauplanung des Mainzer Architekten Hugo Becker, Sohn des Dombaumeisters Ludwig Becker, sah jedoch letztendlich seinen Abbruch vor. In zwei Bauabschnitten errichtete man in weitgehender Annäherung an den Moller'schen Vorgängerbau 1949/50 zunächst Altarraum und Kirchenschiff mit den beiden östlichen Chorflankentürmen(Weihe am 13. August 1950), um dann 1952/53 ein neues, zweitürmiges Westwerk zu ergänzen. Die beiden Westtürme hatte bereits Moller in seinem ersten Entwurf vorgesehen. Damit erfuhr der am 4.10.1953 endgültig wiederhergestellte Kirchenbau im Äußeren eine Umdeutung im Sinne der Romanik mit den regelmäßig angeordneten Turmgruppen, während im Innern, verstärkt durch den Einbau von Schaumstoffkassetten im Jahr 1963, das klassizistische Erscheinungsbild weitgehend wiedergewonnen wurde.
Am Außenbau vermauert sind zwei Spolien der mittelalterlichen Vorgängerkirche, so eine Reliefplatte mit einer Löwendarstellung sowie ein Lamm mit Nimbus und Kreuzfahne. Im Innern ist ein von Moller entworfenes und von Scholl ausgeführtes Weihwasserbecken erhalten und in der Südwand ist das Epitaph des Pfarrers Walter eingelassen, der von 1636-1658 in Bensheim tätig war. Außerdem ist hier ein barocker Steinkruzifixus angebracht und im nördlichen Seitenschiff steht die Figur einer weiblichen Heiligen mit Krone und Zepter ( frühes 16. Jh.). Im westlichen Bereich sind mit dem hl. Nepomuk und dem hl. Franz Xaver die beiden Originalfiguren samt Sockel von der Mittelbrücke aufgestellt.
Zwei künstlerisch besonders wertvolle Altarbilder befinden sich in den Seitenkapellen. Sie wurden 1832/33 geschaffen und kamen auf Initiative des Darmstädter Kirchenrats Wilhelm von Harnier nach Bensheim. In der Nordkapelle befindet sich die Darstellung eines hl. Georg von Philipp Veit, in der Südkapelle steht das Gemälde einer Muttergottes mit Lilie, geschaffen von Johann Schraudolph. Beide Künstler zählen zu den Nazarenern, eine Künstlergruppe, die sich im frühen 19. Jh. in Rom zusammenfand und in der religiösen Kunst des Mittelalters ihr Vorbild sah.
Zwei historische Glocken hängen in den Türmen, beide wurden 1778 in der Heidelberger Gießerei von Anselm Speck geschaffen. Die große Orgel auf der Westempore wurde 1963 von der Fa. Johannes Klais/Bonn gebaut, das bemerkenswerte runde Glasfenster der Westfassade hat die Fa. Binsfeld/Trier 1953 geliefert.
Neben der genannten künstlerischen Ausstattung ist ein reicher Bestand an vasa sacra sowie Paramenten im Besitz der Kirchengemeinde.
Die St. Georgskirche ist von zentraler städtebaulicher und historischer Bedeutung für Bensheim. Errichtet an dem überkommenen Standort der ersten Pfarrkirche des Ortes steht sie in der südhessischen Region neben der Ludwigskirche in Darmstadt beispielhaft für den Klassizismus der ersten Hälfte des 19. Jhs., gleichzeitig ist sie zeittypisches Zeugnis der ersten Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Synthese ist der Bensheimer Kirchenbau über den Landkreis hinaus einzigartig.
Mit ihrem Chor westlich an den Hospitalplatz angrenzende Kirche, wohl bereits im 14. Jh. als Heilig-Geist-Spitalkirche errichtet, möglicherweise an Stelle eines im Jahr 817 erwähnten Vorgängerbaues. Im 15. Jh. drei Altäre vorhanden, der heutige Chor mit seinen Maßwerkfenstern wohl erst um 1500 angefügt. Das Kirchenschiff vermutlich zunächst als Krankensaal genutzt, zu einem unbekannten späteren Zeitpunkt, nach Errichtung eines eigenständigen Krankenbaues, auf rein kultische Zwecke beschränkt. 1706 Neuweihe und Anschaffung einer Glocke und Gerät. 1856 Öffnung des Bodens wegen Feuchtigkeit, ab 1869 Beginn einer gravierenden Sanierung unter Bischof Ketteler. Große Teile des Mauerwerks, vor allem die westliche Giebelfront, und der Dachstuhl wurden erneuert. 1872 erfolgte die erneute Weihe der Kirche zu Ehren des hl. Joseph, 22 Jahre später wurde der bescheidene Dachreiter von 1870 durch einen neuen ersetzt, der eine zweite Glocke aufnehmen konnte.
Schlichter, heute unverputzter Saalbau mit Satteldach. Bruchsteinmauerwerk mit Werkstücken aus rotem Sandstein. Das Schiff über rechteckigem Grundriss, der Chor eingezogen mit 5/8-Schluss. Westportal mit Spitzbogen, seitlich schießschartenartige Fenster, über dem Portal Dreifenstergruppe. Als bekrönender Abschluss oktogonaler Dachreiter mit Spitzhelm. In den Längswänden jeweils vier Spitzbogenfenster, in der Apsis drei Maßwerkfenster zwischen gestuften Strebepfeilern. Die Apsidenfenster zweiteilig, das Maßwerk in Herzform.
Der Saal im Innern von einem offenen Dachstuhl überspannt, im Westen hölzerne Empore mit Kielbogenbrüstung. Ein spitz zulaufender Triumphbogen auf Halbsäulen mit gekehlten Kapitellen trennt den erhöhten Chor vom Schiff ab. Im Altarraum Kreuzrippengewölbe auf Konsolen, außerdem zwei Schlusssteine mit Rosetten.
Im Schiff ein neugotisches Gestühl mit Flachschnitzerei, hier die Inschrift: "im märz anno domini mcmvi wurde dies gestuel erstellt", außerdem einige Ausstattungsstücke wie zwei Figuren (Kopien) sowie eine bedeutende, leider stark abgetretene Grabplatte. Sie wurde bei den Arbeiten im Jahr 1856 gefunden und ist einem Priester namens Heinricus zuzuordnen. Die seitlich an der Wand stehende Platte zeigt in erhabenem Relief frontal den Altaristen in liturgischem Gewand und mit Kelch, die Randinschrift lässt sich nur teilweise entziffern: "(+A) NNO DOM(I)NI M CCC XLII OBIIT HEINRIC(US)...DIE..." ("Im Jahre des Herrn 1342 starb Heinricus...am Tage..."). Der Altar im Chor wurde in jüngster Zeit erneuert, hinter dem Altar befindet sich ein jüngerer Kruzifixus. Das früher vor der Westfassade stehende Kreuz wurde in die Stadtkirche St. Georg verbracht. Eine Pietà des späten 18. Jhs. befindet sich in der Sakristei.
Im Dachreiter hängt außerdem ein Glocke von 1706, wie sich der Inschrift entnehmen lässt: "GOS MICH JOHANN U. ANDREAS SCHNEIDEWIND IN FFURT 1706 VOR DIE HEIL GEIST KIRCHE ZU BENTZHEIM".
Nördlich der Spitalkirche, in Höhe des Choransatzes, verbindet ein Portalbau die Kirche mit dem benachbarten Wohnhaus. Ein spitzbogiges Portal mit Satteldachgiebel, Kreuzaufsatz und schön geschmiedetem, zweiflügeligem Tor ermöglicht hier den Zugang in den Hospitalhof, der westlich von dem baulich stark veränderten Hospitalbau des frühen 19. Jhs. begrenzt wird.
Die kleine St. Josephskirche ist vor allem aus orts- und kirchengeschichtlichen Gründen eines der wichtigsten Baudenkmäler Bensheims. Ihre malerische Einbindung in die Randbebauung des Hospitalplatzes verleiht ihr darüber hinaus auch große städtebauliche Bedeutung.
Weil man im Zentrum Bensheims Platz für ein neues Rathaus brauchte und weil der Kirchhof zu klein wurde, ließ die Stadt im Jahr 1554 außerhalb ihrer Mauern, südlich, in Richtung Heppenheim, einen "Gottesacker" einrichten. In den folgenden Jahren wurde auch eine kleine Kapelle, vermutlich mit Turm, erbaut, die 1616-18 durch die noch heute bestehende Friedhofskirche ersetzt wurde. Dabei wurde die Ostwand des Vorgängerbaues in den Neubau integriert, wie die beiden kleinen, unter dem Putz verborgenen Rundbogenfenster verraten. Für die noch in lutherischer Zeit erbaute Kirche zeichneten der Stadtbaumeister Hans Grunauer, die Ratsherren Werner Tuchscherer, Philipp Mahler und Jost Falck sowie Bernhard Schmidt, der auch Mühlenarzt war, in planerischer und finanzieller Hinsicht verantwortlich. Ausführender Maurermeister war Hans Rapbether. Alle sechs werden - meist mit ihren Ehefrauen - auf Gedenktafeln an den vier Seiten des Gebäudes namentlich genannt.
Erst 1673 wurde die nun katholische Kirche dem ersten Mainzer Bischof und Märtyrer, dem hl. Creszens geweiht. Bereits im frühen 19. Jh. verändert und geringfügig erweitert, wurden unter Leitung des Stadtbaumeisters Schulz und des Architekten Lucas 1877 ein Altarraum und eine Sakristei an den Südgiebel angesetzt, außerdem wurden der Dachreiter erneuert und im Innern die flache Decke durch eine hölzerne Tonne ersetzt. Gleichzeitig wurde der Bau dekorativ ausgemalt. Sieben Jahre später erhielt die Kirche noch den großen Turm über dem Altarraum, eine Stiftung des Benefiziaten Prof. Kaufmann, Religionslehrer am Gymnasium. 1908 ging das Gebäude offiziell in den Besitz der kath. Kirchengemeinde über. Bei einer Renovierung im Jahr 1972 wurden im Innern einige Epitaphien entdeckt und freigelegt, unter ihnen der Grabstein des Schuhmachers Wendel Funck, der 1554 als erster auf dem Friedhof bestattet wurde.
Die in der Nordostecke des Friedhofsgeländes platzierte Kapelle steht traufständig zur vorbeiführenden Straße. Es handelt sich um einen schlichten verputzten Saalbau mit Satteldach, dem an der südlichen Giebelseite der Altarraum mit Turm und die Sakristei angefügt sind. Der Turm ist zweigeschossig und trägt ein oktogonales, hölzernes Glockengeschoss mit abschließendem Spitzhelm. Im Winkel zum Kirchenschiff steht ein kleiner Treppenturm, die Sakristei trägt ein Pultdach. Auf dem Kirchendach sitzt ein vierseitiger Dachreiter mit gedrungenem Spitzhelm. Die von drei Strebepfeilern gestützte Ostwand ist ohne Fensteröffnungen, in der Westwand sitzen dagegen in regelmäßiger Anordnung vier Kielbogenfenster mit Gewändeprofilen. In der Mitte das Hauptportal mit einem spitzbogigen, reich verstabten Gewände. Auch an der Nordseite ein spitzbogiges Portal mit schöner Renaissanceornamentik und Stabwerkrahmung, außerdem hier seitlich Konsolsteine. Über den Portalen und auf die übrigen Mauern verteilt diverse Inschrifttafeln und -steine, die auf die zu verschiedenen Zeiten am Bau Beteiligten hinweisen; als Ergänzung jeweils Wappen bzw. Handwerkszeichen sowie Sinn- und/oder Bibelsprüche (ausführlich bei S. Scholz, Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, 1994). Neben dem Haupteingang das aus dem frühen 18. Jh. stammende Epitaph der Familie Haßloch, eine rechteckige Sandsteinplatte mit rundbogigem Aufsatz. Hier das Allianzwappen Hasloch-Muntz sowie vier, die ausführliche Inschrift rahmende bürgerliche Wappen. An der Westseite des Turmes noch ein dicht beschrifteter Grabstein mit bogenförmigem Schluss, wohl 1637.
Im Innern der Kirche Plattenboden und Brettertonne auf Konsolen, Zuganker, der Altarraum hinter spitz zulaufendem Triumphbogen. Hier Kreuzgratgewölbe, außerdem ornamentale Wandmalerei des 19. Jhs. An den Wänden des Schiffes neun Epitaphien v.a. des 16. und frühen 17. Jhs., im Altarraum eine Kreuzigungsgruppe, die 1882 zusammengestellt wurde. Der Kruzifixus und der hl. Johannes sind zeitgleiche Arbeiten von Ferdinand Prinoth/Tirol, die Schmerzhafte Maria ist ein Werk des 18. Jhs. Neben dem Triumphbogen befindet sich noch ein Pietá, geschnitzt 1897 von den Gebrüdern Busch in Steinheim. An den Wänden der Kirche hängen Leinwandbilder eines Kreuzweges, der 1886 von den Münchener Künstlern G. Lessig und A. Ranzinger gemalt wurde. Im Turm hängt eine 1831 von Karl Otto/Mainz gegossene Glocke, die ihren Platz zuvor im Dachreiter hatte.
Vor der Südwand des Turmes befindet sich neben einem Wasserbecken der Jugendstilzeit ein bemerkenswertes Sandsteinkreuz. Laut Inschrift wurde es in den neunziger Jahren des 17. Jhs. für den Dreher Hans Georg Jost und dessen Ehefrau Anna Maria geschaffen.
Die Friedhofskirche St. Crescens ist stilgeschichtlich als konservativer Bau zu werten, da sie in ihrer Gestaltung auf gotische Formen zurückgreift. In diesem Festhalten an Überkommenen ist sie von kunstgeschichtlicher, darüber hinaus aber auch von besonderer orts- und kirchengeschichtlicher Bedeutung. Ihre Ausstattung ist ebenfalls von kunsthistorischem Wert. (g,w)
Der Friedhof ist von einer Mauer mit Abschlussplatten aus Sandstein umgeben. Eisentore zwischen Sandsteinpfeilern (das mittlere Tor an der Friedhofstraße stammt von 1862) ermöglichen den Zugang von Osten, ein weiteres Portal von 1928/29, vermutlich von Stadtbaumeister Griesemer entworfen, erschließt eine jüngere Friedhofserweiterung von Westen. Diese Erweiterung ist von einer Granitmauer umgeben, das Portal ist aus gelbem Sandstein, wobei die Pfosten in erhabenem Relief Vasen und Blumenornamentik zeigen. Im Sturz mit dem expressionistischen Zackengiebel ein Strahlenkreuz. Verteilt über das Friedhofsgelände befinden sich zahlreiche erhaltenswerte Grabmäler, die meisten davon in der Nachbarschaft der Kirche: Unmittelbar vor dessen Nordportal und vor dem jüngeren, nordwestlich stehenden Gebäude ist ein Lapidarium historisch bedeutender Steine entstanden, wobei die ältesten ins 18. Jh. zurückreichen. Es sind meist kleine Sandsteinkreuze mit Lilienenden, die durch Cherubim verziert sind und auf einer Seite die Inschrift, auf der anderen Seite erhaben ein Kruzifix oder eine Kreuzigungsgruppe aufweisen. Weitere in strengeren, kubischen Formen stammen aus der Zeit des Klassizismus. Noch an ihrem ersten Aufstellungsort befinden sich mehrere Grabmäler des Historismus, die mit den jüngeren erhaltenswerten Grabdenkmälern im folgenden aufgelistet werden:
- Ungefähr in der Mitte des Friedhofs liegt die Benefiziatengruft, die 1866/67 erbaut und 1881 erweitert wurde. 1990 wurde die Gruft aufgebrochen und aufgefüllt. Auf der Gruft befindet sich über dreistufigen Podest ein altarähnlicher Unterbau, der eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein trägt. Die Gruppe soll von dem Bildhauer Boller aus Worms geschaffen worden sein.
- Zwei Ehrenfriedhöfe sind Teil des Bensheimer Friedhofes: Im nördlichen Bereich, innerhalb einer annähernd quadratischen, von einer niedrigen Granitmauer mit Kugelaufsätzen umgebenen Anlage, Gräber von im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die spitz zulaufenden Granitgrabsteine (so genannte Hügelsteine) mit dem Eisernen Kreuz und den Namenstafeln wurden von der Bensheimer Firma Karl Kreuzer ab 1917 gefertigt. Im September 1998 wurde in der Mitte der Anlage das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgestellt, das zusammen mit einem Kaiserdenkmal von 1900 in einer Grünanlage auf dem Bahnhofsvorplatz stand. Das Kriegerdenkmal war vom Kriegerverein Bensheim gestiftet und 1922 aufgestellt worden. Den Entwurf hatte der Geheime Oberbaurat Prof. Karl Hofmann (Darmstadt) geliefert, Ausführende war wieder die Fa. Kreuzer. Das monumentale Denkmal ist vollständig in Odenwälder Granit ausgeführt, auf dem über Stufen sich erhebenden, sich verjüngenden Aufsatz sind kupferne Schrifttafeln angebracht, auf denen die Namen der Gefallenen genannt werden. Als Bekrönung das Motiv eines Eisernen Kreuzes.
Der weiter südlich gelegene Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges sowie für Bensheimer Bombenopfer, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurde nach 1939 angelegt. Als Grabmäler reihen sich hier niedrige, mit schlichten Namenstafeln versehene Granitkreuze. Von den Heimatvertriebenen wurde in den fünfziger Jahren ein großes Holzkreuz aufgestellt.
Grabmäler:
- Grabmal für Julia Margaretha und Bernhard Josef Kraus: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit profiliertem Sockel und Abschlussplatte. Der beschriftete Block ist Sockel für die Figur einer Trauernden. Rückseitig Hinweis darauf, dass das Grabmal am 24. Mai 1870 von B.J. Kraus für Julia Margaretha geb. Heckler errichtet wurde.
- Grabmal Prof. Heinrich Metzendorf: 1923/24 aus Zementguss geschaffener Grabstein mit erhaben vortretendem, überstehendem Kreuz auf gestuftem Podest; hier die Inschrift, um das Kreuz Fächerrosette. Der Grabstein wurde von dem bekannten Bensheimer Architekten selbst entworfen, soll jedoch für jemand anderem bestimmt gewesen sein.
- Grabmal Philipp Billhardt: Gelber Sandsteinblock mit rahmenden Säulen, bekrönenden Wimpergen sowie Spitzbögen mit Dreipassornamentik. Billhardt war großherzoglich-hessischer Kreisbaumeister und starb 1867. In dieser Zeit dürfte auch der Grabstein entstanden sein.
- Grabmal Anna Susanna Heckler: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit gefasten Kanten; hoher Sockel, ornamentiertes Kopfteil. Als Bekrönung Kreuz. Der Block mit Bogenfries und zentralem Wappen über der Schrift. Der Grabstein vermutlich um 1844/45 entstanden.
- Grabmal Fam. Lipp, Kraus, Heckler und Lammert: Hohes, aufwändig geschmücktes Grabmal des Historismus. Gelber Sandstein, vierseitig über Sockel mit rahmenden Säulen, Drei- und Vierpassornamentik, Wimpergen, Krabben und einem oktogonalen Turmaufsatz mit spitzem Helm. Der bildhauerisch aufwändig bearbeitete Grabstein wurde von J. Steger aus Neustadt a. d. Haardt geschaffen, wahrscheinlich für den großherzoglich-hessischen Forstmeister Karl Lipp, um 1870/80.
- Grabmal Joseph Heckler: Aufwändig gearbeiteter Grabstein des 1857 gestorbenen Obereinnehmers J. Heckler. Über Sockel vierseitiger Stein mit eingetiefter Reliefdarstellung, d. h. stilisierte Trauerweide, Urne und Kranz. Als Rahmung laufender Hund, als Abschluss Giebel mit Akroterien und bekrönendem Kreuz. Das Grabmal ist beispielhaft für die Epoche des Klassizismus.
- Grabmal Fam. van Gries: Hoher, gelber Sandsteingrabstein der siebziger Jahre des 19. Jhs. Gestufter Unterbau mit Inschriftband, das Hauptteil mit rundbogig schließender Tafel, die von Dreiviertelsäulen eingerahmt wird. Als oberer Abschluss ein in der Mitte überhöhter Zinnenfries mit zentraler, beschädigter Kartusche. Der Grabstein wurde u.a. zum Gedenken an den bis 1873 in Diensten stehenden großherzoglichen Posthalter Anton van Gries errichtet.
- Grabmal Fam. Gärtner: In Material und Form ähnlich ausgeführter Grabstein wie der der Fam. van Gries. Ebenfalls gestufter Sockel, das rundbogig geschlossene Inschriftfeld jedoch mit schmaler Pilasterrahmung. Über einem kleinteiligen Konsolfries ein Aufsatz mit akroteriengeschmückter Giebelverdachung, das bekönende Kreuz verloren. Im Giebelfeld Christustondo und Eichenlaub sowie Hinweis auf die Familie Gärtner. Der Grabstein dürfte in den siebziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal von Rüding: Hoher Sandsteinobelisk mit einem trauernden Engel in erhabenem Relief sowie Akroterienornamentik. Der repräsentative, spätklassizistische Stein wurde um 1860 für Karoline von Rüding zum Pütz, geb. von Gülich, sowie Peter Josef von Rüding, dem ersten hessischen Kreis- bzw. Landrat an der Bergstraße, errichtet.
- Grabstätte der Freiherren Überbruck von Rodenstein: In eine dreiseitige Mauer eingelassene Grabsteine, die ursprünglich liegend angeordnet waren. Die U-förmige Anlage mit Grabsteinen v.a. des 19. Jhs. rahmen ein hohes, vierseitiges Monument mit reicher, gotisierender Ornamentik. Es wurde von J.G. Kormann vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen.
- Grabstätte Fam. Auler: Noch vollständig von einem Gitterzaun zwischen geometrisch ornamentierten Pfosten umgebenes Grab. Am Kopf des Grabes ein breiter, ornamentierter Kalkstein, der den Namen "Auler" und Blumenornamentik zeigt. Am Sockel Rosenrelief. Auf dem Grab eine Platte mit Namen sowie zusätzlich ein Kreuz von 1866. Die Grablege dürfte um 1910 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Zeiler: Schlichter Sandsteinobelisk auf hohem, vierseitigem Sockel, auf dem Stein ein liegender Kranz. Der wiederverwendete Grabstein könnte noch in klassizistischer Zeit entstanden sein.
- Grabmal Fam. J. L. Weigold: Dreiteiliges Granitgrabmal mit überhöhtem Mittelteil, dieser klassizistisch von einem Dreiecksgiebel mit Akroterienaufsätzen bekrönt. Die Namen der Verstorbenen auf schwarzen Granittafeln. Vermutlich um 1900 entstanden.
- Grabmal Fam. Heydt: Wie das benachbarte Weigold-Grabmal unmittelbar an der Friedhofsmauer angebracht, wobei die Mauer hier eine überhöhte, dreigestufte Rücklage für eine klassische Architektur aus rahmenden Pilastern und einem leicht vortretenden Risalit mit korinthischen Säulen und Dreiecksgiebel bildet. Geschmückt wird der Giebel von Akroterien und einem bekrönenden Kreuz. Das Grabmal dürfte in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entstanden sein, die unpassende Namenstafel im Zentrum wurde in jüngerer Zeit ergänzt.
- Grabmal Fam. Beger: Gegenüber dem Heydt-Grabmal ein historistischer Grabstein. Vierseitiger Sandsteinblock mit überhöhtem Mittelteil. Als Besonderheit Bogenfries und Zinnenbekrönung, außerdem als Aufsatz ein Kreuz. Schrift und Trauersymbole in weißer Tafel. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Heinrich Schmoll: Ädikulagrabmal aus Sandstein vor dreifach gestufter Mauer. Pilaster, Dreiecksgiebel, der Aufsatz fehlend. In der Mitte wohl erneuerte Schrifttafel. Grabmal wohl spätes 19. Jh.
- Grabmal Fam. Haaf: Vierseitiger, gelber Sandsteinblock über rotem Sandsteinsockel. Das Inschriftfeld von Pilastern gerahmt, der Aufsatz mit Rundbogenmotiv, seitlichen Akroterien und einer Urnenbekrönung. Als typischer Grabstein des Historismus wohl in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Schröck: Schlichter, vierseitiger Sandsteinblock mit von gotisierender Rahmung geschmücktem Schriftfeld. Als Aufsatz hohes Kreuz mit Korpus aus Eisen. Wohl um 1900 geschaffen.
- Grabmal Fam. Haßloch-Altfuldisch: Auf neutralem Sandsteinsockel ruhendes barockes Grabkreuz mit zentralem Kruzifix im Relief, Lilienenden an den Kreuzarmen und als oberer Abschluss Kopf eines Cherubin. Rückseitig lateinischer Text mit Hinweis auf einen Nikolay Haseloch und die Datierung 1703.
- Grabstein, unmittelbar in die Friedhofsmauer eingelassen. Der rote, stark absandende Stein mit Reliefdarstellung: Kreuzigungsgruppe, an den Kreuzenden schwebende Engelsköpfchen. Die Ausführung lässt eine Datierung in das 18. Jh. zu.
- Grabmal Fam. Wiligerot: Dreiteilige Anlage, bestehend aus einem großen, von Efeu gerahmten Sandsteinkreuz auf entsprechendem Sockel, daneben zwei kleinere Kreuze über dreiseitiger Basis. Eines der kleinen Kreuze durch ein Eisernes Kreuz als Soldatengrabmal gekennzeichnet. Die Anlage dürfte um 1920 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Schneider-Lenhart: Vierseitiger, sich verjüngender Sandsteinblock mit Abschlussplatte, die entsprechend dem großen, bekrönenden Kreuz mit einer reichen vegetabilen Ornamentik in erhabenem Relief geschmückt ist. Es handelt sich um eine Efeuranke über einer Rosenschale mit der Heilig-Geist-Taube darunter. Die kunstvolle Steinmetzarbeit dürfte im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts entstanden sein.
- Grabmal Fam. Guntrum: Großes, langgestrecktes Kalksteingrabmal, wohl entworfen von Heinrich Metzendorf zum Tode des Kommerzienrates Gustav Guntrum 1907. Die Wand fünfteilig durch Pilaster mit stilisierten Blattkapitellen gegliedert, die einen Architrav tragen. Zentral eine spitzgiebelige Überhöhung mit Kreuz, zwischen den Pilastern Gesimse mit Zackenornamentik. Als Umrahmung der Grablege niedriges Mäuerchen mit regelmäßigem Quadratmuster.
- Grabmal Fam. Mergler: Aufwändiges Grabmal aus gelbem Sandstein. Vorgezogener Unterbau mit dreiteiliger Bogenstellung, der einen plastisch herausgearbeiteten, figurenreichen Kalvarienberg trägt. Als Rahmung der Szene eine Säulenädikula. Die aufwändige Bildhauerarbeit könnte um 1800 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Seib: Über hohem Inschriftsockel steinmetzmäßig aufwändig gearbeitete Relieftafel. In einem Bogenfeld mit Girlandenrahmung eine stehende Engelsfigur mit hohem Kreuz, in den Zwickeln Ornamentik. Das Kreuz auf der auskragenden, ebenfalls ornamental geschmückten Abschlussplatte nicht mehr vorhanden. Der Grabstein dürfte um 1907 entstanden sein.
- Grabmal (Schrift unleserlich): Hoher, vierseitiger Granitblock mit auskragender Abschlussplatte und Kreuzaufsatz. Die Platte mit regelmäßiger Akroterienornamentik, die Inschriftfelder des Steines mit flacher, gotisierender Paßumrahmung. Der historistische Grabstein wohl in den siebziger/achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Karl Grün sowie Freytag: Schmaler Kalksteinblock mit vortretendem Rundbogenabschluss auf schmalen Pilastern und mit kleinem Trog am Fußende. Im Bogenfeld Reliefdarstellung eines Engels mit einer geknickten Rose in der Hand. Der Grabstein wurde wohl in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts geschaffen.
- Grabmal Karl Heinrich Amerschläger: Schlanke, neogotische Sandsteinsäule, oktogonal im Grundriss mit Sockel, maßwerkverziertem Schaft und mit reichem Blattwerk geschmücktem Kopfteil. Dieses bietet einem knieenden Engel mit hohem Kreuz seinen Standplatz. Das für den Justizamtmann Amerschläger geschaffene, bildhauerisch hochwertige Grabmal dürfte gegen Ende des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal Fam. von Horix: Vierseitiger, gekappter Sandsteinobelisk auf quaderförmigem Sockel, oben Motiv eines übergeworfenen Tuches, auf dem ein Kranz liegt. Der künstlerisch qualitätvolle Stein dürfte noch in der spätklassizistischen Phase um 1870 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Moser-Heyder: Interessanter Grabstein des sachlichen Jugendstils. Gelber Sandstein, schlichter, tafelartiger Unterbau, als Aufsatz eine tiefe Nische mit rahmenden, ornamental verzierten, gerundeten Pfosten mit Kugelbekrönungen, dazwischen Bügelverdachung. Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Nikolaus Schachner: Hohes, streng klassizistisches Ädikulagrabmal. Dreiteiliger Aufbau, d. h. Sockel mit zwei an den Rändern vortretenden Podesten, auf denen korinthische Säulen ruhen, die tempelartig eine Verdachung mit Dreiecksgiebel tragen. Als Bekrönung des mit einem Eierstab geschmückten Giebels Akroterienornamentik sowie ein Kreuz. Auf der tieferliegenden Rückwand Namenstafel zwischen rahmenden Pilastern, im abschließenden Feld des Rundbogens ein Christustondo. In den Zwickeln stilisierte Blüten. Das Grabmal wahrscheinlich drittes Viertel 19. Jh.
- Grabmal Fam. Back: Ungewöhnliches Grabmal der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen zwei einheitlich gestalteten, hellen Sandsteintafeln ein überragendes Kreuz, das mit einem Blütenkranz mit Schleife geschmückt ist. In den eckigen Tafeln ist jeweils eine schwarze Namenstafeln mit Rundbogenabschluss eingelassen.
- Grabmal Fam. Desaga/Lorbacher (heute Köhler/Lederer): Dreiteilig aufgebauter Grabstein des späten 19. Jhs. Kubischer Sockel mit Inschriftfeld, hohes Mittelteil, das in einem Rundbogenfeld mit Blütenornamentik eine erneuerte Namenstafel zeigt. Auskragendes, mehrfach profiliertes Kopfteil mit abschließendem Blätterband, als Aufsatz ein Kreuz. Das Grabmal zeigt im Detail eine bildhauerisch feine Ornamentik des Historismus.
- Grabmal Fam. Zwissler/Schwabenland: Überhöhtes, rotes Sandsteinkreuz mit begleitenden niedrigen Seitenteilen, welche die Namen enthalten, außerdem geschwungene Randstücke. Die zackige Formgebung verweist in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
- Grabmal Fam. Denig/Hartmann: Monumentales, wandartiges Grabmal, vermutlich um 1910 entstanden. Die Wand eine Mauer aus regelmäßigen Quadern vortäuschend, um die ein von Efeu geschmücktes Granitband gelegt ist. Die Mitte überhöht mit ornamental geschmücktem Dreiecksgiebel und Abschlusskreuz in Granit.
- Grabmal Fam. Dassel: Breit gelagertes, prächtiges Granitgrabmal, wohl in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts in sachlichen Formen entstanden. Glatte Steintafeln, die mittlere überhöht, davor, auf einem hohen Sockel, eine Urne im gleichen Steinmaterial. Seitenwangen mit Bänken, als äußere Begrenzung rahmende Pfosten.
- Grabmal Dr. Karl Löslein: Granitfindling für den Regierungsrat und ehemaligen Bensheimer Bürgermeister (1913-1922). Auf dem Findling ein erhaben vortretendes Kreuz, daneben ein eingetiefte Inschrifttafel. Auf dem Grab jüngere Platten mit Namen Verstorbener.
- Grabmal. Fam. Johann Müller jun.: Aufwändig und detailgenau gearbeitetes Sandsteingrabmal des Historismus, vermutlich um 1867. Hoher, schmaler Block mit schlichtem Sockel, das Mittelteil mit hellem Inschriftfeld, das von Säulen gerahmt ist und mit gotisierenden Maßwerkbögen schließt. Der gestufte Kopf mit reichem Blattwerk und Zinnenmotiv.
- Grabmal Fam. Louis Guntrum: Breit gelagertes Grabmal, das von vier Pilastern gegliedert und von einem flachen Spitzgiebel überspannt ist. Das mittlere Feld mit flacher Jugendstilornamentik, davor ein Blumentrog. Im Giebel zentrales Kreuzmotiv. Das repräsentative Grabmal könnte in den zwanziger Jahren entstanden sein.
- Grabmal Fam. Hemmes: Großes, in die Nordwestecke des Friedhofes versetztes Granitkreuz über breitem, gestuftem Sockel; hier die Inschrift. Am Kreuz Metallkorpus. Das Grabkreuz wahrscheinlich dreißiger Jahre.
- Grabmal Fam. Eichler: Schlichter Grabstein in rotem Sandsteinmaterial. Rundbogiger Abschluss, in Gegenbewegung ein schönes Rosenfeston mit Volutenenden im Relief, der zentral angeordnete Familienname zusätzlich von einem ovalen Perlenband eingerahmt. Als sachlicher, aber handwerklich sauber gearbeiteter Stein typisch für die zwanziger Jahre.
- Grabmal Fam. Jost: Neusachliches, großes Grabmal, durch vier ionische Pilaster in drei Felder untergliedert, die im unteren Bereich helle Inschrifttafeln aufweisen. Im mittleren Feld außerdem Darstellung des Gekreuzigten in Bronze. Als Abschluss des Grabmals schmucklose, dreistufige Bekrönung. Vermutlich Anfang der zwanziger Jahre geschaffen.
- Grabmal Fam. Klein: Schlichter Grabstein aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, mit breitem, nach oben rund abschließenden Mittelteil und schmalen, konkav abfallenden Seitenwangen. Hier spiralige, vegetabile Ornamentik. Im Mittelteil ein hochovales Medaillon mit Rosenvase.
- namenloses Grabmal: Schlichter Grabstein mit von Perlbändern geschmückten Pilastern, als Aufsatz schlichtes, gestuftes Kopfteil. Die Mitteltafel erneuert, ohne Namen. Das Grab ist eines der wenigen, die noch eine Einfriedung, hier ein Geländer, vorweisen können.
- Grabmal Fam. Nolde: Große noch vollständig erhaltene Grabstätte in Kalkstein, vermutlich um 1920 entstanden. Das breit gelagerte, aus glatten Hausteinen erstellte Grabmal mit spitz zulaufendem Giebel und jugendstilartiger, wellenförmiger Ornamentik entlang der Giebelkante. Im Zentrum Kreuz in erhabenem Relief, daneben Namenstafeln in Metall. Das Grab von einer halbhohen, offenen Einfriedung aus dem entsprechenden Steinmaterial umsäumt.
- Grabmal Fam. Werner: Wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg entstandener Granitgrabstein in schlichten, sachlichen Formen. Über grob behauenem Sockel schwarze Namenstafel mit rahmenden Pilastern, deren Kapitelle jeweils mit einem Perlband geschmückt sind. An den Pilastern schmückende Rosenmedaillons, dazwischen Palmwedel sowie ein Rosenkranz in flachem Relief.
- Grabmal Fam. Schuhmann: Hohes Grabmal aus gelbem Sandstein, wahrscheinlich in den sechziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen. Kubischer, vierseitiger Unterbau mit gotisierendem Spitzbogenfries, darauf, über würfelförmigem Sockel, ein Kleeblattkreuz mit Rautenornamentik. Der auch seitlich mit Namen beschriftete Unterbau gibt Auskunft, dass hier u.a. der großherzogliche Beigeordnete Ph. Schuhmann bestattet ist.
- Grabmal Fam. Colombara: Gelbes, wohl vor 1900 geschaffenes Sandsteingrabmal. Der Sockel zweifach gestuft mit gotisierendem Schriftfeld, der Aufsatz hochrechteckig mit dünnen, rahmenden Säulen und einem spitz zulaufenden Giebel mit Krabbenbesatz. Im Zentrum die Halbfigur eines gekrönten Christus mit aufgeschlagenem Buch, das folgenden Text zeigt: "Die Schrift dein Wort ist eine Leuchte meinen Füßen und ein Licht auf meinen Wegen. PC 118". Der Grabstein ist auch rückseitig beschriftet.
- Grabmal Fam. Müller: Um 1885 entstandener Grabstein für den Lederfabrikanten L. Müller. Vollständig aus geschliffenem, schwarzen Granit geschaffen, im hohen, sich leicht verjüngenden, vierseitigen Sockel die Namen der Toten, darauf ein hohes Kreuz mit dem hell sich abzeichnenden Gekreuzigten.
- Grabmal Paul Hänkel: Wiederverwendeter Grabstein des Historismus mit neu eingelegter Namenstafel. Schmaler, hoher Sandstein mit Sockel und einem von Halbsäulen gerahmten Mittelteil. Als Abschluss spitz zulaufende Bekrönung mit Bogenfries und reichem Blüten- und Blattwerk; als Bekrönung ein Kreuz.
- Grabmal Fam. Müller: Aufwändiges, von dem Bildhauer A. Boller aus Worms in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. geschaffenes Grabmal. Gelber Sandstein, der untere Teil als Namenstafel auf mehrfach profiliertem Sockel; spiralig gedrehte Kantensäulen und Dreipassfries. Der obere Teil eine säulenumrahmte Nische mit der Figur einer Muttergottes, als Bekrönung ein detailreich gearbeiteter Turmaufsatz mit Kielbogen, Nebentürmchen, Krabbenverzierungen und Kreuzblume. Auf dem Grab fünf pultartig liegende Grabplatten.
- Grabmal Fam. Veith: Wahrscheinlich ebenfalls von Steinmetz Boller aus Worms um 1870/80 geschaffenes Grabmal. Diesmal -in rotem Sandstein- schlichter ausgeführt als hohes Kreuz, das auf einem kubischen Postament mit Schrifttafel ruht. Das Kreuz mit polygonal gebrochenem Stamm, die Arme gotisierend geschweift, im Zentrum abstrahierter Strahlenkreis.
- Grabmal Fam. Reissler: Breit gelagertes Kalksteingrabmal mit symmetrisch sich verjüngendem Mittelteil, aus dem ein zentrales Kreuz herausragt. Das Zentrum des Kreuzes von einem Kranz umrahmt, hier außerdem bildhauerisch herausgearbeitetes Christustondo. Auf den geschweiften Tafeln die Symbole für Alpha und Omega. Das Grabmal entstandwahrscheinlich in den zwanziger Jahren.
- Grabmal Rektor Hans-Georg Jäger: Ebenfalls von dem Wormser Bildhauer A. Boller wohl vor 1900 geschaffenes Grabmal. Vierseitiges Postament mit erneuerter Schrift, darauf ein hohes Kreuz mit einfachen, gotisierenden Zackenelementen. Im Zentrum des Kreuzes vorder- und rückseitig geflügeltes Herz mit Dornenkranz und Kreuzsymbol, im Postament rückseitig Inschrift: "Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Joh. 14, 3."
- Grabmal Fam. Dr. Heinrich Schmitt: Ein weiteres von Bildhauer A. Boller geschaffenes Grabmal. Ebenfalls hohes Postament über gestufter Basis, darauf das typische gotisierende Kreuz, diesmal mit Bronzekorpus. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Desaga: Wohl kurz nach 1877 entstandenes Granitgrabmal. Würfelförmiger Sockel mit schwarzen Granittafeln, darauf hohes Kreuz in sachlichen Formen. Im Zentrum die Symbole Kreuz, Herz und Anker für Glaube, Liebe und Hoffnung. Auch rückseitig Inschrift, aus der hervorgeht, dass der großherzogliche Gymnasiallehrer Herrmann als Testamentsvollstrecker den Grabstein errichten ließ.
- Grabmal Fam. Bangert: Flache gelbe Sandsteingrabtafel mit zentralem, eingetieftem Kreuz, an dem ein schwarzer Korpus befestigt ist. Als seitliche Rahmung kannelierte Pilaster, die einen schlichten Architrav mit Inschrift tragen. Auf der Grabtafel, die möglicherweise bereits in den zwanziger Jahren entstand, Hinweis auf einen gefallenen Soldaten.
- Grabmal Fam. Blüm: Gelbes Sandsteingrabmal aus den sechziger Jahren des 19. Jhs. Hohes, vierseitiges Postament mit den Namen und Daten der Toten, darauf, über einer auskragenden Abschlussplatte, ein schlichtes, hohes Kreuz ohne Korpus.
- Grabmal Fam. Stoll: Schlichtes Grabmal mit zwei rechteckigen Steintafeln, zwischen denen eine antikisierende Urne aus einem schönen Steinmaterial (Marmor?) eingestellt ist. Möglicherweise Zweitverwendung. Das Grabmal gilt u.a. auch dem für Bensheim bedeutenden Berufsschullehrer und Heimatforscher Josef Stoll.
- Grabmal Fam. Harig: Wohl 1882/83 geschaffenes Sandsteingrabmal. Schlanke Gestaltung mit vierseitigem, hohem Sockel, einem Mittelteil mit schmückenden Voluten, mehrfach profilierter Abdeckplatte und Inschriftfeld und einem bekrönenden Kreuz auf geschwungener Volutenbasis. Laut Inschrift war K.L. Harig "Oberpostkommissarius".
- Grabmal Fam. Krausser: Schwarzer, hoher Granitblock mit bekrönendem, auf einer Kugel aufsitzendem Kalksteinkreuz. Der vierseitige Block mit Sockel und auskragender, von Blattwerk geschmückter Abschlussplatte, dazwischen Inschriftfeld, das im oberen Bereich von einem Fries gotisierender Passformen geschmückt wird. Auf dem Grab noch ein schlichtes Eisenkreuz mit gotisierender Ornamentik für Ernestine Montfort, das wie das Granitgrabmal wohl in der Mitte des 19. Jhs. entstanden ist.
- Grabmal Fam. Horst/Euler: Monumentales Grabmal des späten 19. Jhs., gestaltet als gefugte, scheinbar aus regelmäßigen Hausteinen zusammengefügte Wand, auf der dunkle Inschriftplatten angebracht sind. In der leicht vortretenden Mitte eine Überhöhung mit dekorativem, profiliertem Dreiecksgiebel, am Fuß Volutenornamentik. Um das große Familiengrab ein halbhoher Eisenzaun in sachlichen, leicht gotisierenden Formen. In dem Grab sind u.a. der Ministerialrat und Baumeister Christian Horst sowie der Kommerzienrat und Papierfabrikant Wilhelm Euler bestattet, beides stadtgeschichtlich hervorragende Persönlichkeiten.
- Grabmal Fam. Ohlenmüller: Blockartiger Grabstein aus rotem Sandsteinmaterial mit mehrfach gestuftem Sockel und satteldachartig überhöhtem Mittelteil, auf dem ein hohes Kreuz aufsitzt. Ein ursprünglich angebrachter Kruzifixus nicht mehr vorhanden. Das für einen Straßenwärter geschaffene Grabmal wohl um 1890 entstanden.
- Grabmal Fam. Flegler/Leo: Breit gelagertes Grabmal in gelbem Sandstein. Dreiteilig gegliedert mit überhöhtem, korbbogig geschlossenen Mittelteil, in dessen nischenartiger Vertiefung die Figur eines knieenden, weiblichen Engels ruht. Als Unterbau ein mit einem Bibeltext beschrifteter Block. An den niedrigeren Seitenwangen Namenstafeln, außerdem Sitzbänke. Das Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Schachner: Hoher Grabstein aus rotem Sandstein, im geringfügig vortretenden Mittelfeld Name, das geschwungene obere Ende mit rahmendem Feston an Rosetten. Leicht überhöhter, gegenläufig ausschwingender Aufsatz, hier eingetieftes, schlichtes Kreuz. Der Stein wahrscheinlich um 1910.
- Grabmal Fam. Völker: Unmittelbar an einer zwei Friedhofsbereiche trennenden Mauer angebrachtes Grabmal aus gelbem Sandstein, geschützt durch eine auf Konsolen ruhende Giebelverdachung. Der Stein nach oben rundbogig schließend, unten vortretend eine rechteckige Inschriftplatte, darüber ein weiteres ovales Schriftfeld, das von einer Girlande gerahmt wird. Als Aufsatz Kreuz. Der kunstvolle Grabstein wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg.
- Grabmal Fam. Emminghaus: Roter, oben abgerundeter Sandstein mit Namensinschrift, im oberen Bereich eingelassen ein Bronzemedaillon mit dem Motiv einer Trauernden, die einem auslaufenden Schiff nachwinkt. Der Grabstein wahrscheinlich um 1916.
- Grabmal Fam. Weyl: In sachlichen Formen des späten Jugendstils gestaltetes Grab, von niedriger Kalksteineinfriedung umsäumt, am Kopfende drei pilasterartige Pfosten, die einen Architrav mit Zahnschnitt tragen. Zwischen den Stützen dekorative Vergitterung. Die künstlerisch anspruchsvolle Grabstätte 1910 entstanden, wahrscheinlich nach Entwurf Heinrich Metzendorfs.
- Grabmal Fam. Nolde: Für den Bensheimer Friedhof seltenes Figurengrabmal, gestaltet wohl im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts durch den Bildhauer Greiner aus Jugenheim. Halbhoher, gekappter Obelisk, der die Namen der Toten trägt, an ihn gelehnt die Figur einer Trauernden mit gefalteten Händen. Das ganze Grabmal in einem roten Steinmaterial.
- Grabmal Fam. Best: Typischer Grabstein des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhs. Halbhoher Sandsteinblock mit schwarzer Inschrifttafel über gestuftem Sockel, darauf ein hohes Kreuz mit gotisierenden Zacken. Ein ursprünglich vorhandener Korpus verloren.
- Grabmal Fam. Baumgart: Breiter Grabstein aus gelbem Sandstein, auf einem Granitsockel ruhend. Rechteckig mit rahmenden Pilastern, die schmückende Blütenmedaillons tragen. In der Mitte Namenstafel, darüber drei rechteckige, vergitterte Öffnungen, als Abschluss Architrav mit flach anlaufendem Giebel.
- Grabmal Fam. Scherff: Konventionelles Grabmal aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Vierseitiges Postament aus gelbem Sandstein, darin schwarze Namenstafel. Auf dem Postament flaches Kreuz mit erhabenem Rahmen, am Kreuz ein weißer Kruzifixus.
- Grabmal Fam. Hofrath: Schlanker, gelber Sandsteingrabstein des ausgehenden 19. Jhs. Leicht vortretender Unterbau, darüber giebelverdachter Hauptteil mit eingetieftem, rundbogig geschlossenem Textfeld, unter dem Giebel enger Bogenfries. Als Aufsatz ein Kleeblattkreuz.
- Grabmal Fam. Merck: Granitfindling mit eingelassenem ovalem Namensfeld, darüber ein von Rosen umranktes Kreuz aus Bronze. Der wohl um 1933 geschaffene Grabstein gilt v.a. dem ehemaligen Bensheimer Stadtbaumeister Philipp Merck.
Die aufgeführten Grabmäler sind Kulturdenkmäler aus geschichtlichen und/oder künstlerischen Gründen. (g,k)
Weil man im Zentrum Bensheims Platz für ein neues Rathaus brauchte und weil der Kirchhof zu klein wurde, ließ die Stadt im Jahr 1554 außerhalb ihrer Mauern, südlich, in Richtung Heppenheim, einen "Gottesacker" einrichten. In den folgenden Jahren wurde auch eine kleine Kapelle, vermutlich mit Turm, erbaut, die 1616-18 durch die noch heute bestehende Friedhofskirche ersetzt wurde. Dabei wurde die Ostwand des Vorgängerbaues in den Neubau integriert, wie die beiden kleinen, unter dem Putz verborgenen Rundbogenfenster verraten. Für die noch in lutherischer Zeit erbaute Kirche zeichneten der Stadtbaumeister Hans Grunauer, die Ratsherren Werner Tuchscherer, Philipp Mahler und Jost Falck sowie Bernhard Schmidt, der auch Mühlenarzt war, in planerischer und finanzieller Hinsicht verantwortlich. Ausführender Maurermeister war Hans Rapbether. Alle sechs werden - meist mit ihren Ehefrauen - auf Gedenktafeln an den vier Seiten des Gebäudes namentlich genannt.
Erst 1673 wurde die nun katholische Kirche dem ersten Mainzer Bischof und Märtyrer, dem hl. Creszens geweiht. Bereits im frühen 19. Jh. verändert und geringfügig erweitert, wurden unter Leitung des Stadtbaumeisters Schulz und des Architekten Lucas 1877 ein Altarraum und eine Sakristei an den Südgiebel angesetzt, außerdem wurden der Dachreiter erneuert und im Innern die flache Decke durch eine hölzerne Tonne ersetzt. Gleichzeitig wurde der Bau dekorativ ausgemalt. Sieben Jahre später erhielt die Kirche noch den großen Turm über dem Altarraum, eine Stiftung des Benefiziaten Prof. Kaufmann, Religionslehrer am Gymnasium. 1908 ging das Gebäude offiziell in den Besitz der kath. Kirchengemeinde über. Bei einer Renovierung im Jahr 1972 wurden im Innern einige Epitaphien entdeckt und freigelegt, unter ihnen der Grabstein des Schuhmachers Wendel Funck, der 1554 als erster auf dem Friedhof bestattet wurde.
Die in der Nordostecke des Friedhofsgeländes platzierte Kapelle steht traufständig zur vorbeiführenden Straße. Es handelt sich um einen schlichten verputzten Saalbau mit Satteldach, dem an der südlichen Giebelseite der Altarraum mit Turm und die Sakristei angefügt sind. Der Turm ist zweigeschossig und trägt ein oktogonales, hölzernes Glockengeschoss mit abschließendem Spitzhelm. Im Winkel zum Kirchenschiff steht ein kleiner Treppenturm, die Sakristei trägt ein Pultdach. Auf dem Kirchendach sitzt ein vierseitiger Dachreiter mit gedrungenem Spitzhelm. Die von drei Strebepfeilern gestützte Ostwand ist ohne Fensteröffnungen, in der Westwand sitzen dagegen in regelmäßiger Anordnung vier Kielbogenfenster mit Gewändeprofilen. In der Mitte das Hauptportal mit einem spitzbogigen, reich verstabten Gewände. Auch an der Nordseite ein spitzbogiges Portal mit schöner Renaissanceornamentik und Stabwerkrahmung, außerdem hier seitlich Konsolsteine. Über den Portalen und auf die übrigen Mauern verteilt diverse Inschrifttafeln und -steine, die auf die zu verschiedenen Zeiten am Bau Beteiligten hinweisen; als Ergänzung jeweils Wappen bzw. Handwerkszeichen sowie Sinn- und/oder Bibelsprüche (ausführlich bei S. Scholz, Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, 1994). Neben dem Haupteingang das aus dem frühen 18. Jh. stammende Epitaph der Familie Haßloch, eine rechteckige Sandsteinplatte mit rundbogigem Aufsatz. Hier das Allianzwappen Hasloch-Muntz sowie vier, die ausführliche Inschrift rahmende bürgerliche Wappen. An der Westseite des Turmes noch ein dicht beschrifteter Grabstein mit bogenförmigem Schluss, wohl 1637.
Im Innern der Kirche Plattenboden und Brettertonne auf Konsolen, Zuganker, der Altarraum hinter spitz zulaufendem Triumphbogen. Hier Kreuzgratgewölbe, außerdem ornamentale Wandmalerei des 19. Jhs. An den Wänden des Schiffes neun Epitaphien v.a. des 16. und frühen 17. Jhs., im Altarraum eine Kreuzigungsgruppe, die 1882 zusammengestellt wurde. Der Kruzifixus und der hl. Johannes sind zeitgleiche Arbeiten von Ferdinand Prinoth/Tirol, die Schmerzhafte Maria ist ein Werk des 18. Jhs. Neben dem Triumphbogen befindet sich noch ein Pietá, geschnitzt 1897 von den Gebrüdern Busch in Steinheim. An den Wänden der Kirche hängen Leinwandbilder eines Kreuzweges, der 1886 von den Münchener Künstlern G. Lessig und A. Ranzinger gemalt wurde. Im Turm hängt eine 1831 von Karl Otto/Mainz gegossene Glocke, die ihren Platz zuvor im Dachreiter hatte.
Vor der Südwand des Turmes befindet sich neben einem Wasserbecken der Jugendstilzeit ein bemerkenswertes Sandsteinkreuz. Laut Inschrift wurde es in den neunziger Jahren des 17. Jhs. für den Dreher Hans Georg Jost und dessen Ehefrau Anna Maria geschaffen.
Die Friedhofskirche St. Crescens ist stilgeschichtlich als konservativer Bau zu werten, da sie in ihrer Gestaltung auf gotische Formen zurückgreift. In diesem Festhalten an Überkommenen ist sie von kunstgeschichtlicher, darüber hinaus aber auch von besonderer orts- und kirchengeschichtlicher Bedeutung. Ihre Ausstattung ist ebenfalls von kunsthistorischem Wert. (g,w)
Der Friedhof ist von einer Mauer mit Abschlussplatten aus Sandstein umgeben. Eisentore zwischen Sandsteinpfeilern (das mittlere Tor an der Friedhofstraße stammt von 1862) ermöglichen den Zugang von Osten, ein weiteres Portal von 1928/29, vermutlich von Stadtbaumeister Griesemer entworfen, erschließt eine jüngere Friedhofserweiterung von Westen. Diese Erweiterung ist von einer Granitmauer umgeben, das Portal ist aus gelbem Sandstein, wobei die Pfosten in erhabenem Relief Vasen und Blumenornamentik zeigen. Im Sturz mit dem expressionistischen Zackengiebel ein Strahlenkreuz. Verteilt über das Friedhofsgelände befinden sich zahlreiche erhaltenswerte Grabmäler, die meisten davon in der Nachbarschaft der Kirche: Unmittelbar vor dessen Nordportal und vor dem jüngeren, nordwestlich stehenden Gebäude ist ein Lapidarium historisch bedeutender Steine entstanden, wobei die ältesten ins 18. Jh. zurückreichen. Es sind meist kleine Sandsteinkreuze mit Lilienenden, die durch Cherubim verziert sind und auf einer Seite die Inschrift, auf der anderen Seite erhaben ein Kruzifix oder eine Kreuzigungsgruppe aufweisen. Weitere in strengeren, kubischen Formen stammen aus der Zeit des Klassizismus. Noch an ihrem ersten Aufstellungsort befinden sich mehrere Grabmäler des Historismus, die mit den jüngeren erhaltenswerten Grabdenkmälern im folgenden aufgelistet werden:
- Ungefähr in der Mitte des Friedhofs liegt die Benefiziatengruft, die 1866/67 erbaut und 1881 erweitert wurde. 1990 wurde die Gruft aufgebrochen und aufgefüllt. Auf der Gruft befindet sich über dreistufigen Podest ein altarähnlicher Unterbau, der eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein trägt. Die Gruppe soll von dem Bildhauer Boller aus Worms geschaffen worden sein.
- Zwei Ehrenfriedhöfe sind Teil des Bensheimer Friedhofes: Im nördlichen Bereich, innerhalb einer annähernd quadratischen, von einer niedrigen Granitmauer mit Kugelaufsätzen umgebenen Anlage, Gräber von im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die spitz zulaufenden Granitgrabsteine (so genannte Hügelsteine) mit dem Eisernen Kreuz und den Namenstafeln wurden von der Bensheimer Firma Karl Kreuzer ab 1917 gefertigt. Im September 1998 wurde in der Mitte der Anlage das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgestellt, das zusammen mit einem Kaiserdenkmal von 1900 in einer Grünanlage auf dem Bahnhofsvorplatz stand. Das Kriegerdenkmal war vom Kriegerverein Bensheim gestiftet und 1922 aufgestellt worden. Den Entwurf hatte der Geheime Oberbaurat Prof. Karl Hofmann (Darmstadt) geliefert, Ausführende war wieder die Fa. Kreuzer. Das monumentale Denkmal ist vollständig in Odenwälder Granit ausgeführt, auf dem über Stufen sich erhebenden, sich verjüngenden Aufsatz sind kupferne Schrifttafeln angebracht, auf denen die Namen der Gefallenen genannt werden. Als Bekrönung das Motiv eines Eisernen Kreuzes.
Der weiter südlich gelegene Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges sowie für Bensheimer Bombenopfer, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurde nach 1939 angelegt. Als Grabmäler reihen sich hier niedrige, mit schlichten Namenstafeln versehene Granitkreuze. Von den Heimatvertriebenen wurde in den fünfziger Jahren ein großes Holzkreuz aufgestellt.
Grabmäler:
- Grabmal für Julia Margaretha und Bernhard Josef Kraus: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit profiliertem Sockel und Abschlussplatte. Der beschriftete Block ist Sockel für die Figur einer Trauernden. Rückseitig Hinweis darauf, dass das Grabmal am 24. Mai 1870 von B.J. Kraus für Julia Margaretha geb. Heckler errichtet wurde.
- Grabmal Prof. Heinrich Metzendorf: 1923/24 aus Zementguss geschaffener Grabstein mit erhaben vortretendem, überstehendem Kreuz auf gestuftem Podest; hier die Inschrift, um das Kreuz Fächerrosette. Der Grabstein wurde von dem bekannten Bensheimer Architekten selbst entworfen, soll jedoch für jemand anderem bestimmt gewesen sein.
- Grabmal Philipp Billhardt: Gelber Sandsteinblock mit rahmenden Säulen, bekrönenden Wimpergen sowie Spitzbögen mit Dreipassornamentik. Billhardt war großherzoglich-hessischer Kreisbaumeister und starb 1867. In dieser Zeit dürfte auch der Grabstein entstanden sein.
- Grabmal Anna Susanna Heckler: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit gefasten Kanten; hoher Sockel, ornamentiertes Kopfteil. Als Bekrönung Kreuz. Der Block mit Bogenfries und zentralem Wappen über der Schrift. Der Grabstein vermutlich um 1844/45 entstanden.
- Grabmal Fam. Lipp, Kraus, Heckler und Lammert: Hohes, aufwändig geschmücktes Grabmal des Historismus. Gelber Sandstein, vierseitig über Sockel mit rahmenden Säulen, Drei- und Vierpassornamentik, Wimpergen, Krabben und einem oktogonalen Turmaufsatz mit spitzem Helm. Der bildhauerisch aufwändig bearbeitete Grabstein wurde von J. Steger aus Neustadt a. d. Haardt geschaffen, wahrscheinlich für den großherzoglich-hessischen Forstmeister Karl Lipp, um 1870/80.
- Grabmal Joseph Heckler: Aufwändig gearbeiteter Grabstein des 1857 gestorbenen Obereinnehmers J. Heckler. Über Sockel vierseitiger Stein mit eingetiefter Reliefdarstellung, d. h. stilisierte Trauerweide, Urne und Kranz. Als Rahmung laufender Hund, als Abschluss Giebel mit Akroterien und bekrönendem Kreuz. Das Grabmal ist beispielhaft für die Epoche des Klassizismus.
- Grabmal Fam. van Gries: Hoher, gelber Sandsteingrabstein der siebziger Jahre des 19. Jhs. Gestufter Unterbau mit Inschriftband, das Hauptteil mit rundbogig schließender Tafel, die von Dreiviertelsäulen eingerahmt wird. Als oberer Abschluss ein in der Mitte überhöhter Zinnenfries mit zentraler, beschädigter Kartusche. Der Grabstein wurde u.a. zum Gedenken an den bis 1873 in Diensten stehenden großherzoglichen Posthalter Anton van Gries errichtet.
- Grabmal Fam. Gärtner: In Material und Form ähnlich ausgeführter Grabstein wie der der Fam. van Gries. Ebenfalls gestufter Sockel, das rundbogig geschlossene Inschriftfeld jedoch mit schmaler Pilasterrahmung. Über einem kleinteiligen Konsolfries ein Aufsatz mit akroteriengeschmückter Giebelverdachung, das bekönende Kreuz verloren. Im Giebelfeld Christustondo und Eichenlaub sowie Hinweis auf die Familie Gärtner. Der Grabstein dürfte in den siebziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal von Rüding: Hoher Sandsteinobelisk mit einem trauernden Engel in erhabenem Relief sowie Akroterienornamentik. Der repräsentative, spätklassizistische Stein wurde um 1860 für Karoline von Rüding zum Pütz, geb. von Gülich, sowie Peter Josef von Rüding, dem ersten hessischen Kreis- bzw. Landrat an der Bergstraße, errichtet.
- Grabstätte der Freiherren Überbruck von Rodenstein: In eine dreiseitige Mauer eingelassene Grabsteine, die ursprünglich liegend angeordnet waren. Die U-förmige Anlage mit Grabsteinen v.a. des 19. Jhs. rahmen ein hohes, vierseitiges Monument mit reicher, gotisierender Ornamentik. Es wurde von J.G. Kormann vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen.
- Grabstätte Fam. Auler: Noch vollständig von einem Gitterzaun zwischen geometrisch ornamentierten Pfosten umgebenes Grab. Am Kopf des Grabes ein breiter, ornamentierter Kalkstein, der den Namen "Auler" und Blumenornamentik zeigt. Am Sockel Rosenrelief. Auf dem Grab eine Platte mit Namen sowie zusätzlich ein Kreuz von 1866. Die Grablege dürfte um 1910 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Zeiler: Schlichter Sandsteinobelisk auf hohem, vierseitigem Sockel, auf dem Stein ein liegender Kranz. Der wiederverwendete Grabstein könnte noch in klassizistischer Zeit entstanden sein.
- Grabmal Fam. J. L. Weigold: Dreiteiliges Granitgrabmal mit überhöhtem Mittelteil, dieser klassizistisch von einem Dreiecksgiebel mit Akroterienaufsätzen bekrönt. Die Namen der Verstorbenen auf schwarzen Granittafeln. Vermutlich um 1900 entstanden.
- Grabmal Fam. Heydt: Wie das benachbarte Weigold-Grabmal unmittelbar an der Friedhofsmauer angebracht, wobei die Mauer hier eine überhöhte, dreigestufte Rücklage für eine klassische Architektur aus rahmenden Pilastern und einem leicht vortretenden Risalit mit korinthischen Säulen und Dreiecksgiebel bildet. Geschmückt wird der Giebel von Akroterien und einem bekrönenden Kreuz. Das Grabmal dürfte in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entstanden sein, die unpassende Namenstafel im Zentrum wurde in jüngerer Zeit ergänzt.
- Grabmal Fam. Beger: Gegenüber dem Heydt-Grabmal ein historistischer Grabstein. Vierseitiger Sandsteinblock mit überhöhtem Mittelteil. Als Besonderheit Bogenfries und Zinnenbekrönung, außerdem als Aufsatz ein Kreuz. Schrift und Trauersymbole in weißer Tafel. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Heinrich Schmoll: Ädikulagrabmal aus Sandstein vor dreifach gestufter Mauer. Pilaster, Dreiecksgiebel, der Aufsatz fehlend. In der Mitte wohl erneuerte Schrifttafel. Grabmal wohl spätes 19. Jh.
- Grabmal Fam. Haaf: Vierseitiger, gelber Sandsteinblock über rotem Sandsteinsockel. Das Inschriftfeld von Pilastern gerahmt, der Aufsatz mit Rundbogenmotiv, seitlichen Akroterien und einer Urnenbekrönung. Als typischer Grabstein des Historismus wohl in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Schröck: Schlichter, vierseitiger Sandsteinblock mit von gotisierender Rahmung geschmücktem Schriftfeld. Als Aufsatz hohes Kreuz mit Korpus aus Eisen. Wohl um 1900 geschaffen.
- Grabmal Fam. Haßloch-Altfuldisch: Auf neutralem Sandsteinsockel ruhendes barockes Grabkreuz mit zentralem Kruzifix im Relief, Lilienenden an den Kreuzarmen und als oberer Abschluss Kopf eines Cherubin. Rückseitig lateinischer Text mit Hinweis auf einen Nikolay Haseloch und die Datierung 1703.
- Grabstein, unmittelbar in die Friedhofsmauer eingelassen. Der rote, stark absandende Stein mit Reliefdarstellung: Kreuzigungsgruppe, an den Kreuzenden schwebende Engelsköpfchen. Die Ausführung lässt eine Datierung in das 18. Jh. zu.
- Grabmal Fam. Wiligerot: Dreiteilige Anlage, bestehend aus einem großen, von Efeu gerahmten Sandsteinkreuz auf entsprechendem Sockel, daneben zwei kleinere Kreuze über dreiseitiger Basis. Eines der kleinen Kreuze durch ein Eisernes Kreuz als Soldatengrabmal gekennzeichnet. Die Anlage dürfte um 1920 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Schneider-Lenhart: Vierseitiger, sich verjüngender Sandsteinblock mit Abschlussplatte, die entsprechend dem großen, bekrönenden Kreuz mit einer reichen vegetabilen Ornamentik in erhabenem Relief geschmückt ist. Es handelt sich um eine Efeuranke über einer Rosenschale mit der Heilig-Geist-Taube darunter. Die kunstvolle Steinmetzarbeit dürfte im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts entstanden sein.
- Grabmal Fam. Guntrum: Großes, langgestrecktes Kalksteingrabmal, wohl entworfen von Heinrich Metzendorf zum Tode des Kommerzienrates Gustav Guntrum 1907. Die Wand fünfteilig durch Pilaster mit stilisierten Blattkapitellen gegliedert, die einen Architrav tragen. Zentral eine spitzgiebelige Überhöhung mit Kreuz, zwischen den Pilastern Gesimse mit Zackenornamentik. Als Umrahmung der Grablege niedriges Mäuerchen mit regelmäßigem Quadratmuster.
- Grabmal Fam. Mergler: Aufwändiges Grabmal aus gelbem Sandstein. Vorgezogener Unterbau mit dreiteiliger Bogenstellung, der einen plastisch herausgearbeiteten, figurenreichen Kalvarienberg trägt. Als Rahmung der Szene eine Säulenädikula. Die aufwändige Bildhauerarbeit könnte um 1800 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Seib: Über hohem Inschriftsockel steinmetzmäßig aufwändig gearbeitete Relieftafel. In einem Bogenfeld mit Girlandenrahmung eine stehende Engelsfigur mit hohem Kreuz, in den Zwickeln Ornamentik. Das Kreuz auf der auskragenden, ebenfalls ornamental geschmückten Abschlussplatte nicht mehr vorhanden. Der Grabstein dürfte um 1907 entstanden sein.
- Grabmal (Schrift unleserlich): Hoher, vierseitiger Granitblock mit auskragender Abschlussplatte und Kreuzaufsatz. Die Platte mit regelmäßiger Akroterienornamentik, die Inschriftfelder des Steines mit flacher, gotisierender Paßumrahmung. Der historistische Grabstein wohl in den siebziger/achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Karl Grün sowie Freytag: Schmaler Kalksteinblock mit vortretendem Rundbogenabschluss auf schmalen Pilastern und mit kleinem Trog am Fußende. Im Bogenfeld Reliefdarstellung eines Engels mit einer geknickten Rose in der Hand. Der Grabstein wurde wohl in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts geschaffen.
- Grabmal Karl Heinrich Amerschläger: Schlanke, neogotische Sandsteinsäule, oktogonal im Grundriss mit Sockel, maßwerkverziertem Schaft und mit reichem Blattwerk geschmücktem Kopfteil. Dieses bietet einem knieenden Engel mit hohem Kreuz seinen Standplatz. Das für den Justizamtmann Amerschläger geschaffene, bildhauerisch hochwertige Grabmal dürfte gegen Ende des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal Fam. von Horix: Vierseitiger, gekappter Sandsteinobelisk auf quaderförmigem Sockel, oben Motiv eines übergeworfenen Tuches, auf dem ein Kranz liegt. Der künstlerisch qualitätvolle Stein dürfte noch in der spätklassizistischen Phase um 1870 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Moser-Heyder: Interessanter Grabstein des sachlichen Jugendstils. Gelber Sandstein, schlichter, tafelartiger Unterbau, als Aufsatz eine tiefe Nische mit rahmenden, ornamental verzierten, gerundeten Pfosten mit Kugelbekrönungen, dazwischen Bügelverdachung. Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Nikolaus Schachner: Hohes, streng klassizistisches Ädikulagrabmal. Dreiteiliger Aufbau, d. h. Sockel mit zwei an den Rändern vortretenden Podesten, auf denen korinthische Säulen ruhen, die tempelartig eine Verdachung mit Dreiecksgiebel tragen. Als Bekrönung des mit einem Eierstab geschmückten Giebels Akroterienornamentik sowie ein Kreuz. Auf der tieferliegenden Rückwand Namenstafel zwischen rahmenden Pilastern, im abschließenden Feld des Rundbogens ein Christustondo. In den Zwickeln stilisierte Blüten. Das Grabmal wahrscheinlich drittes Viertel 19. Jh.
- Grabmal Fam. Back: Ungewöhnliches Grabmal der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen zwei einheitlich gestalteten, hellen Sandsteintafeln ein überragendes Kreuz, das mit einem Blütenkranz mit Schleife geschmückt ist. In den eckigen Tafeln ist jeweils eine schwarze Namenstafeln mit Rundbogenabschluss eingelassen.
- Grabmal Fam. Desaga/Lorbacher (heute Köhler/Lederer): Dreiteilig aufgebauter Grabstein des späten 19. Jhs. Kubischer Sockel mit Inschriftfeld, hohes Mittelteil, das in einem Rundbogenfeld mit Blütenornamentik eine erneuerte Namenstafel zeigt. Auskragendes, mehrfach profiliertes Kopfteil mit abschließendem Blätterband, als Aufsatz ein Kreuz. Das Grabmal zeigt im Detail eine bildhauerisch feine Ornamentik des Historismus.
- Grabmal Fam. Zwissler/Schwabenland: Überhöhtes, rotes Sandsteinkreuz mit begleitenden niedrigen Seitenteilen, welche die Namen enthalten, außerdem geschwungene Randstücke. Die zackige Formgebung verweist in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
- Grabmal Fam. Denig/Hartmann: Monumentales, wandartiges Grabmal, vermutlich um 1910 entstanden. Die Wand eine Mauer aus regelmäßigen Quadern vortäuschend, um die ein von Efeu geschmücktes Granitband gelegt ist. Die Mitte überhöht mit ornamental geschmücktem Dreiecksgiebel und Abschlusskreuz in Granit.
- Grabmal Fam. Dassel: Breit gelagertes, prächtiges Granitgrabmal, wohl in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts in sachlichen Formen entstanden. Glatte Steintafeln, die mittlere überhöht, davor, auf einem hohen Sockel, eine Urne im gleichen Steinmaterial. Seitenwangen mit Bänken, als äußere Begrenzung rahmende Pfosten.
- Grabmal Dr. Karl Löslein: Granitfindling für den Regierungsrat und ehemaligen Bensheimer Bürgermeister (1913-1922). Auf dem Findling ein erhaben vortretendes Kreuz, daneben ein eingetiefte Inschrifttafel. Auf dem Grab jüngere Platten mit Namen Verstorbener.
- Grabmal. Fam. Johann Müller jun.: Aufwändig und detailgenau gearbeitetes Sandsteingrabmal des Historismus, vermutlich um 1867. Hoher, schmaler Block mit schlichtem Sockel, das Mittelteil mit hellem Inschriftfeld, das von Säulen gerahmt ist und mit gotisierenden Maßwerkbögen schließt. Der gestufte Kopf mit reichem Blattwerk und Zinnenmotiv.
- Grabmal Fam. Louis Guntrum: Breit gelagertes Grabmal, das von vier Pilastern gegliedert und von einem flachen Spitzgiebel überspannt ist. Das mittlere Feld mit flacher Jugendstilornamentik, davor ein Blumentrog. Im Giebel zentrales Kreuzmotiv. Das repräsentative Grabmal könnte in den zwanziger Jahren entstanden sein.
- Grabmal Fam. Hemmes: Großes, in die Nordwestecke des Friedhofes versetztes Granitkreuz über breitem, gestuftem Sockel; hier die Inschrift. Am Kreuz Metallkorpus. Das Grabkreuz wahrscheinlich dreißiger Jahre.
- Grabmal Fam. Eichler: Schlichter Grabstein in rotem Sandsteinmaterial. Rundbogiger Abschluss, in Gegenbewegung ein schönes Rosenfeston mit Volutenenden im Relief, der zentral angeordnete Familienname zusätzlich von einem ovalen Perlenband eingerahmt. Als sachlicher, aber handwerklich sauber gearbeiteter Stein typisch für die zwanziger Jahre.
- Grabmal Fam. Jost: Neusachliches, großes Grabmal, durch vier ionische Pilaster in drei Felder untergliedert, die im unteren Bereich helle Inschrifttafeln aufweisen. Im mittleren Feld außerdem Darstellung des Gekreuzigten in Bronze. Als Abschluss des Grabmals schmucklose, dreistufige Bekrönung. Vermutlich Anfang der zwanziger Jahre geschaffen.
- Grabmal Fam. Klein: Schlichter Grabstein aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, mit breitem, nach oben rund abschließenden Mittelteil und schmalen, konkav abfallenden Seitenwangen. Hier spiralige, vegetabile Ornamentik. Im Mittelteil ein hochovales Medaillon mit Rosenvase.
- namenloses Grabmal: Schlichter Grabstein mit von Perlbändern geschmückten Pilastern, als Aufsatz schlichtes, gestuftes Kopfteil. Die Mitteltafel erneuert, ohne Namen. Das Grab ist eines der wenigen, die noch eine Einfriedung, hier ein Geländer, vorweisen können.
- Grabmal Fam. Nolde: Große noch vollständig erhaltene Grabstätte in Kalkstein, vermutlich um 1920 entstanden. Das breit gelagerte, aus glatten Hausteinen erstellte Grabmal mit spitz zulaufendem Giebel und jugendstilartiger, wellenförmiger Ornamentik entlang der Giebelkante. Im Zentrum Kreuz in erhabenem Relief, daneben Namenstafeln in Metall. Das Grab von einer halbhohen, offenen Einfriedung aus dem entsprechenden Steinmaterial umsäumt.
- Grabmal Fam. Werner: Wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg entstandener Granitgrabstein in schlichten, sachlichen Formen. Über grob behauenem Sockel schwarze Namenstafel mit rahmenden Pilastern, deren Kapitelle jeweils mit einem Perlband geschmückt sind. An den Pilastern schmückende Rosenmedaillons, dazwischen Palmwedel sowie ein Rosenkranz in flachem Relief.
- Grabmal Fam. Schuhmann: Hohes Grabmal aus gelbem Sandstein, wahrscheinlich in den sechziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen. Kubischer, vierseitiger Unterbau mit gotisierendem Spitzbogenfries, darauf, über würfelförmigem Sockel, ein Kleeblattkreuz mit Rautenornamentik. Der auch seitlich mit Namen beschriftete Unterbau gibt Auskunft, dass hier u.a. der großherzogliche Beigeordnete Ph. Schuhmann bestattet ist.
- Grabmal Fam. Colombara: Gelbes, wohl vor 1900 geschaffenes Sandsteingrabmal. Der Sockel zweifach gestuft mit gotisierendem Schriftfeld, der Aufsatz hochrechteckig mit dünnen, rahmenden Säulen und einem spitz zulaufenden Giebel mit Krabbenbesatz. Im Zentrum die Halbfigur eines gekrönten Christus mit aufgeschlagenem Buch, das folgenden Text zeigt: "Die Schrift dein Wort ist eine Leuchte meinen Füßen und ein Licht auf meinen Wegen. PC 118". Der Grabstein ist auch rückseitig beschriftet.
- Grabmal Fam. Müller: Um 1885 entstandener Grabstein für den Lederfabrikanten L. Müller. Vollständig aus geschliffenem, schwarzen Granit geschaffen, im hohen, sich leicht verjüngenden, vierseitigen Sockel die Namen der Toten, darauf ein hohes Kreuz mit dem hell sich abzeichnenden Gekreuzigten.
- Grabmal Paul Hänkel: Wiederverwendeter Grabstein des Historismus mit neu eingelegter Namenstafel. Schmaler, hoher Sandstein mit Sockel und einem von Halbsäulen gerahmten Mittelteil. Als Abschluss spitz zulaufende Bekrönung mit Bogenfries und reichem Blüten- und Blattwerk; als Bekrönung ein Kreuz.
- Grabmal Fam. Müller: Aufwändiges, von dem Bildhauer A. Boller aus Worms in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. geschaffenes Grabmal. Gelber Sandstein, der untere Teil als Namenstafel auf mehrfach profiliertem Sockel; spiralig gedrehte Kantensäulen und Dreipassfries. Der obere Teil eine säulenumrahmte Nische mit der Figur einer Muttergottes, als Bekrönung ein detailreich gearbeiteter Turmaufsatz mit Kielbogen, Nebentürmchen, Krabbenverzierungen und Kreuzblume. Auf dem Grab fünf pultartig liegende Grabplatten.
- Grabmal Fam. Veith: Wahrscheinlich ebenfalls von Steinmetz Boller aus Worms um 1870/80 geschaffenes Grabmal. Diesmal -in rotem Sandstein- schlichter ausgeführt als hohes Kreuz, das auf einem kubischen Postament mit Schrifttafel ruht. Das Kreuz mit polygonal gebrochenem Stamm, die Arme gotisierend geschweift, im Zentrum abstrahierter Strahlenkreis.
- Grabmal Fam. Reissler: Breit gelagertes Kalksteingrabmal mit symmetrisch sich verjüngendem Mittelteil, aus dem ein zentrales Kreuz herausragt. Das Zentrum des Kreuzes von einem Kranz umrahmt, hier außerdem bildhauerisch herausgearbeitetes Christustondo. Auf den geschweiften Tafeln die Symbole für Alpha und Omega. Das Grabmal entstandwahrscheinlich in den zwanziger Jahren.
- Grabmal Rektor Hans-Georg Jäger: Ebenfalls von dem Wormser Bildhauer A. Boller wohl vor 1900 geschaffenes Grabmal. Vierseitiges Postament mit erneuerter Schrift, darauf ein hohes Kreuz mit einfachen, gotisierenden Zackenelementen. Im Zentrum des Kreuzes vorder- und rückseitig geflügeltes Herz mit Dornenkranz und Kreuzsymbol, im Postament rückseitig Inschrift: "Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Joh. 14, 3."
- Grabmal Fam. Dr. Heinrich Schmitt: Ein weiteres von Bildhauer A. Boller geschaffenes Grabmal. Ebenfalls hohes Postament über gestufter Basis, darauf das typische gotisierende Kreuz, diesmal mit Bronzekorpus. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Desaga: Wohl kurz nach 1877 entstandenes Granitgrabmal. Würfelförmiger Sockel mit schwarzen Granittafeln, darauf hohes Kreuz in sachlichen Formen. Im Zentrum die Symbole Kreuz, Herz und Anker für Glaube, Liebe und Hoffnung. Auch rückseitig Inschrift, aus der hervorgeht, dass der großherzogliche Gymnasiallehrer Herrmann als Testamentsvollstrecker den Grabstein errichten ließ.
- Grabmal Fam. Bangert: Flache gelbe Sandsteingrabtafel mit zentralem, eingetieftem Kreuz, an dem ein schwarzer Korpus befestigt ist. Als seitliche Rahmung kannelierte Pilaster, die einen schlichten Architrav mit Inschrift tragen. Auf der Grabtafel, die möglicherweise bereits in den zwanziger Jahren entstand, Hinweis auf einen gefallenen Soldaten.
- Grabmal Fam. Blüm: Gelbes Sandsteingrabmal aus den sechziger Jahren des 19. Jhs. Hohes, vierseitiges Postament mit den Namen und Daten der Toten, darauf, über einer auskragenden Abschlussplatte, ein schlichtes, hohes Kreuz ohne Korpus.
- Grabmal Fam. Stoll: Schlichtes Grabmal mit zwei rechteckigen Steintafeln, zwischen denen eine antikisierende Urne aus einem schönen Steinmaterial (Marmor?) eingestellt ist. Möglicherweise Zweitverwendung. Das Grabmal gilt u.a. auch dem für Bensheim bedeutenden Berufsschullehrer und Heimatforscher Josef Stoll.
- Grabmal Fam. Harig: Wohl 1882/83 geschaffenes Sandsteingrabmal. Schlanke Gestaltung mit vierseitigem, hohem Sockel, einem Mittelteil mit schmückenden Voluten, mehrfach profilierter Abdeckplatte und Inschriftfeld und einem bekrönenden Kreuz auf geschwungener Volutenbasis. Laut Inschrift war K.L. Harig "Oberpostkommissarius".
- Grabmal Fam. Krausser: Schwarzer, hoher Granitblock mit bekrönendem, auf einer Kugel aufsitzendem Kalksteinkreuz. Der vierseitige Block mit Sockel und auskragender, von Blattwerk geschmückter Abschlussplatte, dazwischen Inschriftfeld, das im oberen Bereich von einem Fries gotisierender Passformen geschmückt wird. Auf dem Grab noch ein schlichtes Eisenkreuz mit gotisierender Ornamentik für Ernestine Montfort, das wie das Granitgrabmal wohl in der Mitte des 19. Jhs. entstanden ist.
- Grabmal Fam. Horst/Euler: Monumentales Grabmal des späten 19. Jhs., gestaltet als gefugte, scheinbar aus regelmäßigen Hausteinen zusammengefügte Wand, auf der dunkle Inschriftplatten angebracht sind. In der leicht vortretenden Mitte eine Überhöhung mit dekorativem, profiliertem Dreiecksgiebel, am Fuß Volutenornamentik. Um das große Familiengrab ein halbhoher Eisenzaun in sachlichen, leicht gotisierenden Formen. In dem Grab sind u.a. der Ministerialrat und Baumeister Christian Horst sowie der Kommerzienrat und Papierfabrikant Wilhelm Euler bestattet, beides stadtgeschichtlich hervorragende Persönlichkeiten.
- Grabmal Fam. Ohlenmüller: Blockartiger Grabstein aus rotem Sandsteinmaterial mit mehrfach gestuftem Sockel und satteldachartig überhöhtem Mittelteil, auf dem ein hohes Kreuz aufsitzt. Ein ursprünglich angebrachter Kruzifixus nicht mehr vorhanden. Das für einen Straßenwärter geschaffene Grabmal wohl um 1890 entstanden.
- Grabmal Fam. Flegler/Leo: Breit gelagertes Grabmal in gelbem Sandstein. Dreiteilig gegliedert mit überhöhtem, korbbogig geschlossenen Mittelteil, in dessen nischenartiger Vertiefung die Figur eines knieenden, weiblichen Engels ruht. Als Unterbau ein mit einem Bibeltext beschrifteter Block. An den niedrigeren Seitenwangen Namenstafeln, außerdem Sitzbänke. Das Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Schachner: Hoher Grabstein aus rotem Sandstein, im geringfügig vortretenden Mittelfeld Name, das geschwungene obere Ende mit rahmendem Feston an Rosetten. Leicht überhöhter, gegenläufig ausschwingender Aufsatz, hier eingetieftes, schlichtes Kreuz. Der Stein wahrscheinlich um 1910.
- Grabmal Fam. Völker: Unmittelbar an einer zwei Friedhofsbereiche trennenden Mauer angebrachtes Grabmal aus gelbem Sandstein, geschützt durch eine auf Konsolen ruhende Giebelverdachung. Der Stein nach oben rundbogig schließend, unten vortretend eine rechteckige Inschriftplatte, darüber ein weiteres ovales Schriftfeld, das von einer Girlande gerahmt wird. Als Aufsatz Kreuz. Der kunstvolle Grabstein wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg.
- Grabmal Fam. Emminghaus: Roter, oben abgerundeter Sandstein mit Namensinschrift, im oberen Bereich eingelassen ein Bronzemedaillon mit dem Motiv einer Trauernden, die einem auslaufenden Schiff nachwinkt. Der Grabstein wahrscheinlich um 1916.
- Grabmal Fam. Weyl: In sachlichen Formen des späten Jugendstils gestaltetes Grab, von niedriger Kalksteineinfriedung umsäumt, am Kopfende drei pilasterartige Pfosten, die einen Architrav mit Zahnschnitt tragen. Zwischen den Stützen dekorative Vergitterung. Die künstlerisch anspruchsvolle Grabstätte 1910 entstanden, wahrscheinlich nach Entwurf Heinrich Metzendorfs.
- Grabmal Fam. Nolde: Für den Bensheimer Friedhof seltenes Figurengrabmal, gestaltet wohl im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts durch den Bildhauer Greiner aus Jugenheim. Halbhoher, gekappter Obelisk, der die Namen der Toten trägt, an ihn gelehnt die Figur einer Trauernden mit gefalteten Händen. Das ganze Grabmal in einem roten Steinmaterial.
- Grabmal Fam. Best: Typischer Grabstein des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhs. Halbhoher Sandsteinblock mit schwarzer Inschrifttafel über gestuftem Sockel, darauf ein hohes Kreuz mit gotisierenden Zacken. Ein ursprünglich vorhandener Korpus verloren.
- Grabmal Fam. Baumgart: Breiter Grabstein aus gelbem Sandstein, auf einem Granitsockel ruhend. Rechteckig mit rahmenden Pilastern, die schmückende Blütenmedaillons tragen. In der Mitte Namenstafel, darüber drei rechteckige, vergitterte Öffnungen, als Abschluss Architrav mit flach anlaufendem Giebel.
- Grabmal Fam. Scherff: Konventionelles Grabmal aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Vierseitiges Postament aus gelbem Sandstein, darin schwarze Namenstafel. Auf dem Postament flaches Kreuz mit erhabenem Rahmen, am Kreuz ein weißer Kruzifixus.
- Grabmal Fam. Hofrath: Schlanker, gelber Sandsteingrabstein des ausgehenden 19. Jhs. Leicht vortretender Unterbau, darüber giebelverdachter Hauptteil mit eingetieftem, rundbogig geschlossenem Textfeld, unter dem Giebel enger Bogenfries. Als Aufsatz ein Kleeblattkreuz.
- Grabmal Fam. Merck: Granitfindling mit eingelassenem ovalem Namensfeld, darüber ein von Rosen umranktes Kreuz aus Bronze. Der wohl um 1933 geschaffene Grabstein gilt v.a. dem ehemaligen Bensheimer Stadtbaumeister Philipp Merck.
Die aufgeführten Grabmäler sind Kulturdenkmäler aus geschichtlichen und/oder künstlerischen Gründen. (g,k)
Weil man im Zentrum Bensheims Platz für ein neues Rathaus brauchte und weil der Kirchhof zu klein wurde, ließ die Stadt im Jahr 1554 außerhalb ihrer Mauern, südlich, in Richtung Heppenheim, einen "Gottesacker" einrichten. In den folgenden Jahren wurde auch eine kleine Kapelle, vermutlich mit Turm, erbaut, die 1616-18 durch die noch heute bestehende Friedhofskirche ersetzt wurde. Dabei wurde die Ostwand des Vorgängerbaues in den Neubau integriert, wie die beiden kleinen, unter dem Putz verborgenen Rundbogenfenster verraten. Für die noch in lutherischer Zeit erbaute Kirche zeichneten der Stadtbaumeister Hans Grunauer, die Ratsherren Werner Tuchscherer, Philipp Mahler und Jost Falck sowie Bernhard Schmidt, der auch Mühlenarzt war, in planerischer und finanzieller Hinsicht verantwortlich. Ausführender Maurermeister war Hans Rapbether. Alle sechs werden - meist mit ihren Ehefrauen - auf Gedenktafeln an den vier Seiten des Gebäudes namentlich genannt.
Erst 1673 wurde die nun katholische Kirche dem ersten Mainzer Bischof und Märtyrer, dem hl. Creszens geweiht. Bereits im frühen 19. Jh. verändert und geringfügig erweitert, wurden unter Leitung des Stadtbaumeisters Schulz und des Architekten Lucas 1877 ein Altarraum und eine Sakristei an den Südgiebel angesetzt, außerdem wurden der Dachreiter erneuert und im Innern die flache Decke durch eine hölzerne Tonne ersetzt. Gleichzeitig wurde der Bau dekorativ ausgemalt. Sieben Jahre später erhielt die Kirche noch den großen Turm über dem Altarraum, eine Stiftung des Benefiziaten Prof. Kaufmann, Religionslehrer am Gymnasium. 1908 ging das Gebäude offiziell in den Besitz der kath. Kirchengemeinde über. Bei einer Renovierung im Jahr 1972 wurden im Innern einige Epitaphien entdeckt und freigelegt, unter ihnen der Grabstein des Schuhmachers Wendel Funck, der 1554 als erster auf dem Friedhof bestattet wurde.
Die in der Nordostecke des Friedhofsgeländes platzierte Kapelle steht traufständig zur vorbeiführenden Straße. Es handelt sich um einen schlichten verputzten Saalbau mit Satteldach, dem an der südlichen Giebelseite der Altarraum mit Turm und die Sakristei angefügt sind. Der Turm ist zweigeschossig und trägt ein oktogonales, hölzernes Glockengeschoss mit abschließendem Spitzhelm. Im Winkel zum Kirchenschiff steht ein kleiner Treppenturm, die Sakristei trägt ein Pultdach. Auf dem Kirchendach sitzt ein vierseitiger Dachreiter mit gedrungenem Spitzhelm. Die von drei Strebepfeilern gestützte Ostwand ist ohne Fensteröffnungen, in der Westwand sitzen dagegen in regelmäßiger Anordnung vier Kielbogenfenster mit Gewändeprofilen. In der Mitte das Hauptportal mit einem spitzbogigen, reich verstabten Gewände. Auch an der Nordseite ein spitzbogiges Portal mit schöner Renaissanceornamentik und Stabwerkrahmung, außerdem hier seitlich Konsolsteine. Über den Portalen und auf die übrigen Mauern verteilt diverse Inschrifttafeln und -steine, die auf die zu verschiedenen Zeiten am Bau Beteiligten hinweisen; als Ergänzung jeweils Wappen bzw. Handwerkszeichen sowie Sinn- und/oder Bibelsprüche (ausführlich bei S. Scholz, Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, 1994). Neben dem Haupteingang das aus dem frühen 18. Jh. stammende Epitaph der Familie Haßloch, eine rechteckige Sandsteinplatte mit rundbogigem Aufsatz. Hier das Allianzwappen Hasloch-Muntz sowie vier, die ausführliche Inschrift rahmende bürgerliche Wappen. An der Westseite des Turmes noch ein dicht beschrifteter Grabstein mit bogenförmigem Schluss, wohl 1637.
Im Innern der Kirche Plattenboden und Brettertonne auf Konsolen, Zuganker, der Altarraum hinter spitz zulaufendem Triumphbogen. Hier Kreuzgratgewölbe, außerdem ornamentale Wandmalerei des 19. Jhs. An den Wänden des Schiffes neun Epitaphien v.a. des 16. und frühen 17. Jhs., im Altarraum eine Kreuzigungsgruppe, die 1882 zusammengestellt wurde. Der Kruzifixus und der hl. Johannes sind zeitgleiche Arbeiten von Ferdinand Prinoth/Tirol, die Schmerzhafte Maria ist ein Werk des 18. Jhs. Neben dem Triumphbogen befindet sich noch ein Pietá, geschnitzt 1897 von den Gebrüdern Busch in Steinheim. An den Wänden der Kirche hängen Leinwandbilder eines Kreuzweges, der 1886 von den Münchener Künstlern G. Lessig und A. Ranzinger gemalt wurde. Im Turm hängt eine 1831 von Karl Otto/Mainz gegossene Glocke, die ihren Platz zuvor im Dachreiter hatte.
Vor der Südwand des Turmes befindet sich neben einem Wasserbecken der Jugendstilzeit ein bemerkenswertes Sandsteinkreuz. Laut Inschrift wurde es in den neunziger Jahren des 17. Jhs. für den Dreher Hans Georg Jost und dessen Ehefrau Anna Maria geschaffen.
Die Friedhofskirche St. Crescens ist stilgeschichtlich als konservativer Bau zu werten, da sie in ihrer Gestaltung auf gotische Formen zurückgreift. In diesem Festhalten an Überkommenen ist sie von kunstgeschichtlicher, darüber hinaus aber auch von besonderer orts- und kirchengeschichtlicher Bedeutung. Ihre Ausstattung ist ebenfalls von kunsthistorischem Wert. (g,w)
Der Friedhof ist von einer Mauer mit Abschlussplatten aus Sandstein umgeben. Eisentore zwischen Sandsteinpfeilern (das mittlere Tor an der Friedhofstraße stammt von 1862) ermöglichen den Zugang von Osten, ein weiteres Portal von 1928/29, vermutlich von Stadtbaumeister Griesemer entworfen, erschließt eine jüngere Friedhofserweiterung von Westen. Diese Erweiterung ist von einer Granitmauer umgeben, das Portal ist aus gelbem Sandstein, wobei die Pfosten in erhabenem Relief Vasen und Blumenornamentik zeigen. Im Sturz mit dem expressionistischen Zackengiebel ein Strahlenkreuz. Verteilt über das Friedhofsgelände befinden sich zahlreiche erhaltenswerte Grabmäler, die meisten davon in der Nachbarschaft der Kirche: Unmittelbar vor dessen Nordportal und vor dem jüngeren, nordwestlich stehenden Gebäude ist ein Lapidarium historisch bedeutender Steine entstanden, wobei die ältesten ins 18. Jh. zurückreichen. Es sind meist kleine Sandsteinkreuze mit Lilienenden, die durch Cherubim verziert sind und auf einer Seite die Inschrift, auf der anderen Seite erhaben ein Kruzifix oder eine Kreuzigungsgruppe aufweisen. Weitere in strengeren, kubischen Formen stammen aus der Zeit des Klassizismus. Noch an ihrem ersten Aufstellungsort befinden sich mehrere Grabmäler des Historismus, die mit den jüngeren erhaltenswerten Grabdenkmälern im folgenden aufgelistet werden:
- Ungefähr in der Mitte des Friedhofs liegt die Benefiziatengruft, die 1866/67 erbaut und 1881 erweitert wurde. 1990 wurde die Gruft aufgebrochen und aufgefüllt. Auf der Gruft befindet sich über dreistufigen Podest ein altarähnlicher Unterbau, der eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein trägt. Die Gruppe soll von dem Bildhauer Boller aus Worms geschaffen worden sein.
- Zwei Ehrenfriedhöfe sind Teil des Bensheimer Friedhofes: Im nördlichen Bereich, innerhalb einer annähernd quadratischen, von einer niedrigen Granitmauer mit Kugelaufsätzen umgebenen Anlage, Gräber von im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die spitz zulaufenden Granitgrabsteine (so genannte Hügelsteine) mit dem Eisernen Kreuz und den Namenstafeln wurden von der Bensheimer Firma Karl Kreuzer ab 1917 gefertigt. Im September 1998 wurde in der Mitte der Anlage das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgestellt, das zusammen mit einem Kaiserdenkmal von 1900 in einer Grünanlage auf dem Bahnhofsvorplatz stand. Das Kriegerdenkmal war vom Kriegerverein Bensheim gestiftet und 1922 aufgestellt worden. Den Entwurf hatte der Geheime Oberbaurat Prof. Karl Hofmann (Darmstadt) geliefert, Ausführende war wieder die Fa. Kreuzer. Das monumentale Denkmal ist vollständig in Odenwälder Granit ausgeführt, auf dem über Stufen sich erhebenden, sich verjüngenden Aufsatz sind kupferne Schrifttafeln angebracht, auf denen die Namen der Gefallenen genannt werden. Als Bekrönung das Motiv eines Eisernen Kreuzes.
Der weiter südlich gelegene Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges sowie für Bensheimer Bombenopfer, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurde nach 1939 angelegt. Als Grabmäler reihen sich hier niedrige, mit schlichten Namenstafeln versehene Granitkreuze. Von den Heimatvertriebenen wurde in den fünfziger Jahren ein großes Holzkreuz aufgestellt.
Grabmäler:
- Grabmal für Julia Margaretha und Bernhard Josef Kraus: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit profiliertem Sockel und Abschlussplatte. Der beschriftete Block ist Sockel für die Figur einer Trauernden. Rückseitig Hinweis darauf, dass das Grabmal am 24. Mai 1870 von B.J. Kraus für Julia Margaretha geb. Heckler errichtet wurde.
- Grabmal Prof. Heinrich Metzendorf: 1923/24 aus Zementguss geschaffener Grabstein mit erhaben vortretendem, überstehendem Kreuz auf gestuftem Podest; hier die Inschrift, um das Kreuz Fächerrosette. Der Grabstein wurde von dem bekannten Bensheimer Architekten selbst entworfen, soll jedoch für jemand anderem bestimmt gewesen sein.
- Grabmal Philipp Billhardt: Gelber Sandsteinblock mit rahmenden Säulen, bekrönenden Wimpergen sowie Spitzbögen mit Dreipassornamentik. Billhardt war großherzoglich-hessischer Kreisbaumeister und starb 1867. In dieser Zeit dürfte auch der Grabstein entstanden sein.
- Grabmal Anna Susanna Heckler: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit gefasten Kanten; hoher Sockel, ornamentiertes Kopfteil. Als Bekrönung Kreuz. Der Block mit Bogenfries und zentralem Wappen über der Schrift. Der Grabstein vermutlich um 1844/45 entstanden.
- Grabmal Fam. Lipp, Kraus, Heckler und Lammert: Hohes, aufwändig geschmücktes Grabmal des Historismus. Gelber Sandstein, vierseitig über Sockel mit rahmenden Säulen, Drei- und Vierpassornamentik, Wimpergen, Krabben und einem oktogonalen Turmaufsatz mit spitzem Helm. Der bildhauerisch aufwändig bearbeitete Grabstein wurde von J. Steger aus Neustadt a. d. Haardt geschaffen, wahrscheinlich für den großherzoglich-hessischen Forstmeister Karl Lipp, um 1870/80.
- Grabmal Joseph Heckler: Aufwändig gearbeiteter Grabstein des 1857 gestorbenen Obereinnehmers J. Heckler. Über Sockel vierseitiger Stein mit eingetiefter Reliefdarstellung, d. h. stilisierte Trauerweide, Urne und Kranz. Als Rahmung laufender Hund, als Abschluss Giebel mit Akroterien und bekrönendem Kreuz. Das Grabmal ist beispielhaft für die Epoche des Klassizismus.
- Grabmal Fam. van Gries: Hoher, gelber Sandsteingrabstein der siebziger Jahre des 19. Jhs. Gestufter Unterbau mit Inschriftband, das Hauptteil mit rundbogig schließender Tafel, die von Dreiviertelsäulen eingerahmt wird. Als oberer Abschluss ein in der Mitte überhöhter Zinnenfries mit zentraler, beschädigter Kartusche. Der Grabstein wurde u.a. zum Gedenken an den bis 1873 in Diensten stehenden großherzoglichen Posthalter Anton van Gries errichtet.
- Grabmal Fam. Gärtner: In Material und Form ähnlich ausgeführter Grabstein wie der der Fam. van Gries. Ebenfalls gestufter Sockel, das rundbogig geschlossene Inschriftfeld jedoch mit schmaler Pilasterrahmung. Über einem kleinteiligen Konsolfries ein Aufsatz mit akroteriengeschmückter Giebelverdachung, das bekönende Kreuz verloren. Im Giebelfeld Christustondo und Eichenlaub sowie Hinweis auf die Familie Gärtner. Der Grabstein dürfte in den siebziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal von Rüding: Hoher Sandsteinobelisk mit einem trauernden Engel in erhabenem Relief sowie Akroterienornamentik. Der repräsentative, spätklassizistische Stein wurde um 1860 für Karoline von Rüding zum Pütz, geb. von Gülich, sowie Peter Josef von Rüding, dem ersten hessischen Kreis- bzw. Landrat an der Bergstraße, errichtet.
- Grabstätte der Freiherren Überbruck von Rodenstein: In eine dreiseitige Mauer eingelassene Grabsteine, die ursprünglich liegend angeordnet waren. Die U-förmige Anlage mit Grabsteinen v.a. des 19. Jhs. rahmen ein hohes, vierseitiges Monument mit reicher, gotisierender Ornamentik. Es wurde von J.G. Kormann vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen.
- Grabstätte Fam. Auler: Noch vollständig von einem Gitterzaun zwischen geometrisch ornamentierten Pfosten umgebenes Grab. Am Kopf des Grabes ein breiter, ornamentierter Kalkstein, der den Namen "Auler" und Blumenornamentik zeigt. Am Sockel Rosenrelief. Auf dem Grab eine Platte mit Namen sowie zusätzlich ein Kreuz von 1866. Die Grablege dürfte um 1910 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Zeiler: Schlichter Sandsteinobelisk auf hohem, vierseitigem Sockel, auf dem Stein ein liegender Kranz. Der wiederverwendete Grabstein könnte noch in klassizistischer Zeit entstanden sein.
- Grabmal Fam. J. L. Weigold: Dreiteiliges Granitgrabmal mit überhöhtem Mittelteil, dieser klassizistisch von einem Dreiecksgiebel mit Akroterienaufsätzen bekrönt. Die Namen der Verstorbenen auf schwarzen Granittafeln. Vermutlich um 1900 entstanden.
- Grabmal Fam. Heydt: Wie das benachbarte Weigold-Grabmal unmittelbar an der Friedhofsmauer angebracht, wobei die Mauer hier eine überhöhte, dreigestufte Rücklage für eine klassische Architektur aus rahmenden Pilastern und einem leicht vortretenden Risalit mit korinthischen Säulen und Dreiecksgiebel bildet. Geschmückt wird der Giebel von Akroterien und einem bekrönenden Kreuz. Das Grabmal dürfte in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entstanden sein, die unpassende Namenstafel im Zentrum wurde in jüngerer Zeit ergänzt.
- Grabmal Fam. Beger: Gegenüber dem Heydt-Grabmal ein historistischer Grabstein. Vierseitiger Sandsteinblock mit überhöhtem Mittelteil. Als Besonderheit Bogenfries und Zinnenbekrönung, außerdem als Aufsatz ein Kreuz. Schrift und Trauersymbole in weißer Tafel. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Heinrich Schmoll: Ädikulagrabmal aus Sandstein vor dreifach gestufter Mauer. Pilaster, Dreiecksgiebel, der Aufsatz fehlend. In der Mitte wohl erneuerte Schrifttafel. Grabmal wohl spätes 19. Jh.
- Grabmal Fam. Haaf: Vierseitiger, gelber Sandsteinblock über rotem Sandsteinsockel. Das Inschriftfeld von Pilastern gerahmt, der Aufsatz mit Rundbogenmotiv, seitlichen Akroterien und einer Urnenbekrönung. Als typischer Grabstein des Historismus wohl in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Schröck: Schlichter, vierseitiger Sandsteinblock mit von gotisierender Rahmung geschmücktem Schriftfeld. Als Aufsatz hohes Kreuz mit Korpus aus Eisen. Wohl um 1900 geschaffen.
- Grabmal Fam. Haßloch-Altfuldisch: Auf neutralem Sandsteinsockel ruhendes barockes Grabkreuz mit zentralem Kruzifix im Relief, Lilienenden an den Kreuzarmen und als oberer Abschluss Kopf eines Cherubin. Rückseitig lateinischer Text mit Hinweis auf einen Nikolay Haseloch und die Datierung 1703.
- Grabstein, unmittelbar in die Friedhofsmauer eingelassen. Der rote, stark absandende Stein mit Reliefdarstellung: Kreuzigungsgruppe, an den Kreuzenden schwebende Engelsköpfchen. Die Ausführung lässt eine Datierung in das 18. Jh. zu.
- Grabmal Fam. Wiligerot: Dreiteilige Anlage, bestehend aus einem großen, von Efeu gerahmten Sandsteinkreuz auf entsprechendem Sockel, daneben zwei kleinere Kreuze über dreiseitiger Basis. Eines der kleinen Kreuze durch ein Eisernes Kreuz als Soldatengrabmal gekennzeichnet. Die Anlage dürfte um 1920 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Schneider-Lenhart: Vierseitiger, sich verjüngender Sandsteinblock mit Abschlussplatte, die entsprechend dem großen, bekrönenden Kreuz mit einer reichen vegetabilen Ornamentik in erhabenem Relief geschmückt ist. Es handelt sich um eine Efeuranke über einer Rosenschale mit der Heilig-Geist-Taube darunter. Die kunstvolle Steinmetzarbeit dürfte im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts entstanden sein.
- Grabmal Fam. Guntrum: Großes, langgestrecktes Kalksteingrabmal, wohl entworfen von Heinrich Metzendorf zum Tode des Kommerzienrates Gustav Guntrum 1907. Die Wand fünfteilig durch Pilaster mit stilisierten Blattkapitellen gegliedert, die einen Architrav tragen. Zentral eine spitzgiebelige Überhöhung mit Kreuz, zwischen den Pilastern Gesimse mit Zackenornamentik. Als Umrahmung der Grablege niedriges Mäuerchen mit regelmäßigem Quadratmuster.
- Grabmal Fam. Mergler: Aufwändiges Grabmal aus gelbem Sandstein. Vorgezogener Unterbau mit dreiteiliger Bogenstellung, der einen plastisch herausgearbeiteten, figurenreichen Kalvarienberg trägt. Als Rahmung der Szene eine Säulenädikula. Die aufwändige Bildhauerarbeit könnte um 1800 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Seib: Über hohem Inschriftsockel steinmetzmäßig aufwändig gearbeitete Relieftafel. In einem Bogenfeld mit Girlandenrahmung eine stehende Engelsfigur mit hohem Kreuz, in den Zwickeln Ornamentik. Das Kreuz auf der auskragenden, ebenfalls ornamental geschmückten Abschlussplatte nicht mehr vorhanden. Der Grabstein dürfte um 1907 entstanden sein.
- Grabmal (Schrift unleserlich): Hoher, vierseitiger Granitblock mit auskragender Abschlussplatte und Kreuzaufsatz. Die Platte mit regelmäßiger Akroterienornamentik, die Inschriftfelder des Steines mit flacher, gotisierender Paßumrahmung. Der historistische Grabstein wohl in den siebziger/achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Karl Grün sowie Freytag: Schmaler Kalksteinblock mit vortretendem Rundbogenabschluss auf schmalen Pilastern und mit kleinem Trog am Fußende. Im Bogenfeld Reliefdarstellung eines Engels mit einer geknickten Rose in der Hand. Der Grabstein wurde wohl in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts geschaffen.
- Grabmal Karl Heinrich Amerschläger: Schlanke, neogotische Sandsteinsäule, oktogonal im Grundriss mit Sockel, maßwerkverziertem Schaft und mit reichem Blattwerk geschmücktem Kopfteil. Dieses bietet einem knieenden Engel mit hohem Kreuz seinen Standplatz. Das für den Justizamtmann Amerschläger geschaffene, bildhauerisch hochwertige Grabmal dürfte gegen Ende des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal Fam. von Horix: Vierseitiger, gekappter Sandsteinobelisk auf quaderförmigem Sockel, oben Motiv eines übergeworfenen Tuches, auf dem ein Kranz liegt. Der künstlerisch qualitätvolle Stein dürfte noch in der spätklassizistischen Phase um 1870 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Moser-Heyder: Interessanter Grabstein des sachlichen Jugendstils. Gelber Sandstein, schlichter, tafelartiger Unterbau, als Aufsatz eine tiefe Nische mit rahmenden, ornamental verzierten, gerundeten Pfosten mit Kugelbekrönungen, dazwischen Bügelverdachung. Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Nikolaus Schachner: Hohes, streng klassizistisches Ädikulagrabmal. Dreiteiliger Aufbau, d. h. Sockel mit zwei an den Rändern vortretenden Podesten, auf denen korinthische Säulen ruhen, die tempelartig eine Verdachung mit Dreiecksgiebel tragen. Als Bekrönung des mit einem Eierstab geschmückten Giebels Akroterienornamentik sowie ein Kreuz. Auf der tieferliegenden Rückwand Namenstafel zwischen rahmenden Pilastern, im abschließenden Feld des Rundbogens ein Christustondo. In den Zwickeln stilisierte Blüten. Das Grabmal wahrscheinlich drittes Viertel 19. Jh.
- Grabmal Fam. Back: Ungewöhnliches Grabmal der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen zwei einheitlich gestalteten, hellen Sandsteintafeln ein überragendes Kreuz, das mit einem Blütenkranz mit Schleife geschmückt ist. In den eckigen Tafeln ist jeweils eine schwarze Namenstafeln mit Rundbogenabschluss eingelassen.
- Grabmal Fam. Desaga/Lorbacher (heute Köhler/Lederer): Dreiteilig aufgebauter Grabstein des späten 19. Jhs. Kubischer Sockel mit Inschriftfeld, hohes Mittelteil, das in einem Rundbogenfeld mit Blütenornamentik eine erneuerte Namenstafel zeigt. Auskragendes, mehrfach profiliertes Kopfteil mit abschließendem Blätterband, als Aufsatz ein Kreuz. Das Grabmal zeigt im Detail eine bildhauerisch feine Ornamentik des Historismus.
- Grabmal Fam. Zwissler/Schwabenland: Überhöhtes, rotes Sandsteinkreuz mit begleitenden niedrigen Seitenteilen, welche die Namen enthalten, außerdem geschwungene Randstücke. Die zackige Formgebung verweist in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
- Grabmal Fam. Denig/Hartmann: Monumentales, wandartiges Grabmal, vermutlich um 1910 entstanden. Die Wand eine Mauer aus regelmäßigen Quadern vortäuschend, um die ein von Efeu geschmücktes Granitband gelegt ist. Die Mitte überhöht mit ornamental geschmücktem Dreiecksgiebel und Abschlusskreuz in Granit.
- Grabmal Fam. Dassel: Breit gelagertes, prächtiges Granitgrabmal, wohl in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts in sachlichen Formen entstanden. Glatte Steintafeln, die mittlere überhöht, davor, auf einem hohen Sockel, eine Urne im gleichen Steinmaterial. Seitenwangen mit Bänken, als äußere Begrenzung rahmende Pfosten.
- Grabmal Dr. Karl Löslein: Granitfindling für den Regierungsrat und ehemaligen Bensheimer Bürgermeister (1913-1922). Auf dem Findling ein erhaben vortretendes Kreuz, daneben ein eingetiefte Inschrifttafel. Auf dem Grab jüngere Platten mit Namen Verstorbener.
- Grabmal. Fam. Johann Müller jun.: Aufwändig und detailgenau gearbeitetes Sandsteingrabmal des Historismus, vermutlich um 1867. Hoher, schmaler Block mit schlichtem Sockel, das Mittelteil mit hellem Inschriftfeld, das von Säulen gerahmt ist und mit gotisierenden Maßwerkbögen schließt. Der gestufte Kopf mit reichem Blattwerk und Zinnenmotiv.
- Grabmal Fam. Louis Guntrum: Breit gelagertes Grabmal, das von vier Pilastern gegliedert und von einem flachen Spitzgiebel überspannt ist. Das mittlere Feld mit flacher Jugendstilornamentik, davor ein Blumentrog. Im Giebel zentrales Kreuzmotiv. Das repräsentative Grabmal könnte in den zwanziger Jahren entstanden sein.
- Grabmal Fam. Hemmes: Großes, in die Nordwestecke des Friedhofes versetztes Granitkreuz über breitem, gestuftem Sockel; hier die Inschrift. Am Kreuz Metallkorpus. Das Grabkreuz wahrscheinlich dreißiger Jahre.
- Grabmal Fam. Eichler: Schlichter Grabstein in rotem Sandsteinmaterial. Rundbogiger Abschluss, in Gegenbewegung ein schönes Rosenfeston mit Volutenenden im Relief, der zentral angeordnete Familienname zusätzlich von einem ovalen Perlenband eingerahmt. Als sachlicher, aber handwerklich sauber gearbeiteter Stein typisch für die zwanziger Jahre.
- Grabmal Fam. Jost: Neusachliches, großes Grabmal, durch vier ionische Pilaster in drei Felder untergliedert, die im unteren Bereich helle Inschrifttafeln aufweisen. Im mittleren Feld außerdem Darstellung des Gekreuzigten in Bronze. Als Abschluss des Grabmals schmucklose, dreistufige Bekrönung. Vermutlich Anfang der zwanziger Jahre geschaffen.
- Grabmal Fam. Klein: Schlichter Grabstein aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, mit breitem, nach oben rund abschließenden Mittelteil und schmalen, konkav abfallenden Seitenwangen. Hier spiralige, vegetabile Ornamentik. Im Mittelteil ein hochovales Medaillon mit Rosenvase.
- namenloses Grabmal: Schlichter Grabstein mit von Perlbändern geschmückten Pilastern, als Aufsatz schlichtes, gestuftes Kopfteil. Die Mitteltafel erneuert, ohne Namen. Das Grab ist eines der wenigen, die noch eine Einfriedung, hier ein Geländer, vorweisen können.
- Grabmal Fam. Nolde: Große noch vollständig erhaltene Grabstätte in Kalkstein, vermutlich um 1920 entstanden. Das breit gelagerte, aus glatten Hausteinen erstellte Grabmal mit spitz zulaufendem Giebel und jugendstilartiger, wellenförmiger Ornamentik entlang der Giebelkante. Im Zentrum Kreuz in erhabenem Relief, daneben Namenstafeln in Metall. Das Grab von einer halbhohen, offenen Einfriedung aus dem entsprechenden Steinmaterial umsäumt.
- Grabmal Fam. Werner: Wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg entstandener Granitgrabstein in schlichten, sachlichen Formen. Über grob behauenem Sockel schwarze Namenstafel mit rahmenden Pilastern, deren Kapitelle jeweils mit einem Perlband geschmückt sind. An den Pilastern schmückende Rosenmedaillons, dazwischen Palmwedel sowie ein Rosenkranz in flachem Relief.
- Grabmal Fam. Schuhmann: Hohes Grabmal aus gelbem Sandstein, wahrscheinlich in den sechziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen. Kubischer, vierseitiger Unterbau mit gotisierendem Spitzbogenfries, darauf, über würfelförmigem Sockel, ein Kleeblattkreuz mit Rautenornamentik. Der auch seitlich mit Namen beschriftete Unterbau gibt Auskunft, dass hier u.a. der großherzogliche Beigeordnete Ph. Schuhmann bestattet ist.
- Grabmal Fam. Colombara: Gelbes, wohl vor 1900 geschaffenes Sandsteingrabmal. Der Sockel zweifach gestuft mit gotisierendem Schriftfeld, der Aufsatz hochrechteckig mit dünnen, rahmenden Säulen und einem spitz zulaufenden Giebel mit Krabbenbesatz. Im Zentrum die Halbfigur eines gekrönten Christus mit aufgeschlagenem Buch, das folgenden Text zeigt: "Die Schrift dein Wort ist eine Leuchte meinen Füßen und ein Licht auf meinen Wegen. PC 118". Der Grabstein ist auch rückseitig beschriftet.
- Grabmal Fam. Müller: Um 1885 entstandener Grabstein für den Lederfabrikanten L. Müller. Vollständig aus geschliffenem, schwarzen Granit geschaffen, im hohen, sich leicht verjüngenden, vierseitigen Sockel die Namen der Toten, darauf ein hohes Kreuz mit dem hell sich abzeichnenden Gekreuzigten.
- Grabmal Paul Hänkel: Wiederverwendeter Grabstein des Historismus mit neu eingelegter Namenstafel. Schmaler, hoher Sandstein mit Sockel und einem von Halbsäulen gerahmten Mittelteil. Als Abschluss spitz zulaufende Bekrönung mit Bogenfries und reichem Blüten- und Blattwerk; als Bekrönung ein Kreuz.
- Grabmal Fam. Müller: Aufwändiges, von dem Bildhauer A. Boller aus Worms in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. geschaffenes Grabmal. Gelber Sandstein, der untere Teil als Namenstafel auf mehrfach profiliertem Sockel; spiralig gedrehte Kantensäulen und Dreipassfries. Der obere Teil eine säulenumrahmte Nische mit der Figur einer Muttergottes, als Bekrönung ein detailreich gearbeiteter Turmaufsatz mit Kielbogen, Nebentürmchen, Krabbenverzierungen und Kreuzblume. Auf dem Grab fünf pultartig liegende Grabplatten.
- Grabmal Fam. Veith: Wahrscheinlich ebenfalls von Steinmetz Boller aus Worms um 1870/80 geschaffenes Grabmal. Diesmal -in rotem Sandstein- schlichter ausgeführt als hohes Kreuz, das auf einem kubischen Postament mit Schrifttafel ruht. Das Kreuz mit polygonal gebrochenem Stamm, die Arme gotisierend geschweift, im Zentrum abstrahierter Strahlenkreis.
- Grabmal Fam. Reissler: Breit gelagertes Kalksteingrabmal mit symmetrisch sich verjüngendem Mittelteil, aus dem ein zentrales Kreuz herausragt. Das Zentrum des Kreuzes von einem Kranz umrahmt, hier außerdem bildhauerisch herausgearbeitetes Christustondo. Auf den geschweiften Tafeln die Symbole für Alpha und Omega. Das Grabmal entstandwahrscheinlich in den zwanziger Jahren.
- Grabmal Rektor Hans-Georg Jäger: Ebenfalls von dem Wormser Bildhauer A. Boller wohl vor 1900 geschaffenes Grabmal. Vierseitiges Postament mit erneuerter Schrift, darauf ein hohes Kreuz mit einfachen, gotisierenden Zackenelementen. Im Zentrum des Kreuzes vorder- und rückseitig geflügeltes Herz mit Dornenkranz und Kreuzsymbol, im Postament rückseitig Inschrift: "Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Joh. 14, 3."
- Grabmal Fam. Dr. Heinrich Schmitt: Ein weiteres von Bildhauer A. Boller geschaffenes Grabmal. Ebenfalls hohes Postament über gestufter Basis, darauf das typische gotisierende Kreuz, diesmal mit Bronzekorpus. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Desaga: Wohl kurz nach 1877 entstandenes Granitgrabmal. Würfelförmiger Sockel mit schwarzen Granittafeln, darauf hohes Kreuz in sachlichen Formen. Im Zentrum die Symbole Kreuz, Herz und Anker für Glaube, Liebe und Hoffnung. Auch rückseitig Inschrift, aus der hervorgeht, dass der großherzogliche Gymnasiallehrer Herrmann als Testamentsvollstrecker den Grabstein errichten ließ.
- Grabmal Fam. Bangert: Flache gelbe Sandsteingrabtafel mit zentralem, eingetieftem Kreuz, an dem ein schwarzer Korpus befestigt ist. Als seitliche Rahmung kannelierte Pilaster, die einen schlichten Architrav mit Inschrift tragen. Auf der Grabtafel, die möglicherweise bereits in den zwanziger Jahren entstand, Hinweis auf einen gefallenen Soldaten.
- Grabmal Fam. Blüm: Gelbes Sandsteingrabmal aus den sechziger Jahren des 19. Jhs. Hohes, vierseitiges Postament mit den Namen und Daten der Toten, darauf, über einer auskragenden Abschlussplatte, ein schlichtes, hohes Kreuz ohne Korpus.
- Grabmal Fam. Stoll: Schlichtes Grabmal mit zwei rechteckigen Steintafeln, zwischen denen eine antikisierende Urne aus einem schönen Steinmaterial (Marmor?) eingestellt ist. Möglicherweise Zweitverwendung. Das Grabmal gilt u.a. auch dem für Bensheim bedeutenden Berufsschullehrer und Heimatforscher Josef Stoll.
- Grabmal Fam. Harig: Wohl 1882/83 geschaffenes Sandsteingrabmal. Schlanke Gestaltung mit vierseitigem, hohem Sockel, einem Mittelteil mit schmückenden Voluten, mehrfach profilierter Abdeckplatte und Inschriftfeld und einem bekrönenden Kreuz auf geschwungener Volutenbasis. Laut Inschrift war K.L. Harig "Oberpostkommissarius".
- Grabmal Fam. Krausser: Schwarzer, hoher Granitblock mit bekrönendem, auf einer Kugel aufsitzendem Kalksteinkreuz. Der vierseitige Block mit Sockel und auskragender, von Blattwerk geschmückter Abschlussplatte, dazwischen Inschriftfeld, das im oberen Bereich von einem Fries gotisierender Passformen geschmückt wird. Auf dem Grab noch ein schlichtes Eisenkreuz mit gotisierender Ornamentik für Ernestine Montfort, das wie das Granitgrabmal wohl in der Mitte des 19. Jhs. entstanden ist.
- Grabmal Fam. Horst/Euler: Monumentales Grabmal des späten 19. Jhs., gestaltet als gefugte, scheinbar aus regelmäßigen Hausteinen zusammengefügte Wand, auf der dunkle Inschriftplatten angebracht sind. In der leicht vortretenden Mitte eine Überhöhung mit dekorativem, profiliertem Dreiecksgiebel, am Fuß Volutenornamentik. Um das große Familiengrab ein halbhoher Eisenzaun in sachlichen, leicht gotisierenden Formen. In dem Grab sind u.a. der Ministerialrat und Baumeister Christian Horst sowie der Kommerzienrat und Papierfabrikant Wilhelm Euler bestattet, beides stadtgeschichtlich hervorragende Persönlichkeiten.
- Grabmal Fam. Ohlenmüller: Blockartiger Grabstein aus rotem Sandsteinmaterial mit mehrfach gestuftem Sockel und satteldachartig überhöhtem Mittelteil, auf dem ein hohes Kreuz aufsitzt. Ein ursprünglich angebrachter Kruzifixus nicht mehr vorhanden. Das für einen Straßenwärter geschaffene Grabmal wohl um 1890 entstanden.
- Grabmal Fam. Flegler/Leo: Breit gelagertes Grabmal in gelbem Sandstein. Dreiteilig gegliedert mit überhöhtem, korbbogig geschlossenen Mittelteil, in dessen nischenartiger Vertiefung die Figur eines knieenden, weiblichen Engels ruht. Als Unterbau ein mit einem Bibeltext beschrifteter Block. An den niedrigeren Seitenwangen Namenstafeln, außerdem Sitzbänke. Das Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Schachner: Hoher Grabstein aus rotem Sandstein, im geringfügig vortretenden Mittelfeld Name, das geschwungene obere Ende mit rahmendem Feston an Rosetten. Leicht überhöhter, gegenläufig ausschwingender Aufsatz, hier eingetieftes, schlichtes Kreuz. Der Stein wahrscheinlich um 1910.
- Grabmal Fam. Völker: Unmittelbar an einer zwei Friedhofsbereiche trennenden Mauer angebrachtes Grabmal aus gelbem Sandstein, geschützt durch eine auf Konsolen ruhende Giebelverdachung. Der Stein nach oben rundbogig schließend, unten vortretend eine rechteckige Inschriftplatte, darüber ein weiteres ovales Schriftfeld, das von einer Girlande gerahmt wird. Als Aufsatz Kreuz. Der kunstvolle Grabstein wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg.
- Grabmal Fam. Emminghaus: Roter, oben abgerundeter Sandstein mit Namensinschrift, im oberen Bereich eingelassen ein Bronzemedaillon mit dem Motiv einer Trauernden, die einem auslaufenden Schiff nachwinkt. Der Grabstein wahrscheinlich um 1916.
- Grabmal Fam. Weyl: In sachlichen Formen des späten Jugendstils gestaltetes Grab, von niedriger Kalksteineinfriedung umsäumt, am Kopfende drei pilasterartige Pfosten, die einen Architrav mit Zahnschnitt tragen. Zwischen den Stützen dekorative Vergitterung. Die künstlerisch anspruchsvolle Grabstätte 1910 entstanden, wahrscheinlich nach Entwurf Heinrich Metzendorfs.
- Grabmal Fam. Nolde: Für den Bensheimer Friedhof seltenes Figurengrabmal, gestaltet wohl im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts durch den Bildhauer Greiner aus Jugenheim. Halbhoher, gekappter Obelisk, der die Namen der Toten trägt, an ihn gelehnt die Figur einer Trauernden mit gefalteten Händen. Das ganze Grabmal in einem roten Steinmaterial.
- Grabmal Fam. Best: Typischer Grabstein des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhs. Halbhoher Sandsteinblock mit schwarzer Inschrifttafel über gestuftem Sockel, darauf ein hohes Kreuz mit gotisierenden Zacken. Ein ursprünglich vorhandener Korpus verloren.
- Grabmal Fam. Baumgart: Breiter Grabstein aus gelbem Sandstein, auf einem Granitsockel ruhend. Rechteckig mit rahmenden Pilastern, die schmückende Blütenmedaillons tragen. In der Mitte Namenstafel, darüber drei rechteckige, vergitterte Öffnungen, als Abschluss Architrav mit flach anlaufendem Giebel.
- Grabmal Fam. Scherff: Konventionelles Grabmal aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Vierseitiges Postament aus gelbem Sandstein, darin schwarze Namenstafel. Auf dem Postament flaches Kreuz mit erhabenem Rahmen, am Kreuz ein weißer Kruzifixus.
- Grabmal Fam. Hofrath: Schlanker, gelber Sandsteingrabstein des ausgehenden 19. Jhs. Leicht vortretender Unterbau, darüber giebelverdachter Hauptteil mit eingetieftem, rundbogig geschlossenem Textfeld, unter dem Giebel enger Bogenfries. Als Aufsatz ein Kleeblattkreuz.
- Grabmal Fam. Merck: Granitfindling mit eingelassenem ovalem Namensfeld, darüber ein von Rosen umranktes Kreuz aus Bronze. Der wohl um 1933 geschaffene Grabstein gilt v.a. dem ehemaligen Bensheimer Stadtbaumeister Philipp Merck.
Die aufgeführten Grabmäler sind Kulturdenkmäler aus geschichtlichen und/oder künstlerischen Gründen. (g,k)
Weil man im Zentrum Bensheims Platz für ein neues Rathaus brauchte und weil der Kirchhof zu klein wurde, ließ die Stadt im Jahr 1554 außerhalb ihrer Mauern, südlich, in Richtung Heppenheim, einen "Gottesacker" einrichten. In den folgenden Jahren wurde auch eine kleine Kapelle, vermutlich mit Turm, erbaut, die 1616-18 durch die noch heute bestehende Friedhofskirche ersetzt wurde. Dabei wurde die Ostwand des Vorgängerbaues in den Neubau integriert, wie die beiden kleinen, unter dem Putz verborgenen Rundbogenfenster verraten. Für die noch in lutherischer Zeit erbaute Kirche zeichneten der Stadtbaumeister Hans Grunauer, die Ratsherren Werner Tuchscherer, Philipp Mahler und Jost Falck sowie Bernhard Schmidt, der auch Mühlenarzt war, in planerischer und finanzieller Hinsicht verantwortlich. Ausführender Maurermeister war Hans Rapbether. Alle sechs werden - meist mit ihren Ehefrauen - auf Gedenktafeln an den vier Seiten des Gebäudes namentlich genannt.
Erst 1673 wurde die nun katholische Kirche dem ersten Mainzer Bischof und Märtyrer, dem hl. Creszens geweiht. Bereits im frühen 19. Jh. verändert und geringfügig erweitert, wurden unter Leitung des Stadtbaumeisters Schulz und des Architekten Lucas 1877 ein Altarraum und eine Sakristei an den Südgiebel angesetzt, außerdem wurden der Dachreiter erneuert und im Innern die flache Decke durch eine hölzerne Tonne ersetzt. Gleichzeitig wurde der Bau dekorativ ausgemalt. Sieben Jahre später erhielt die Kirche noch den großen Turm über dem Altarraum, eine Stiftung des Benefiziaten Prof. Kaufmann, Religionslehrer am Gymnasium. 1908 ging das Gebäude offiziell in den Besitz der kath. Kirchengemeinde über. Bei einer Renovierung im Jahr 1972 wurden im Innern einige Epitaphien entdeckt und freigelegt, unter ihnen der Grabstein des Schuhmachers Wendel Funck, der 1554 als erster auf dem Friedhof bestattet wurde.
Die in der Nordostecke des Friedhofsgeländes platzierte Kapelle steht traufständig zur vorbeiführenden Straße. Es handelt sich um einen schlichten verputzten Saalbau mit Satteldach, dem an der südlichen Giebelseite der Altarraum mit Turm und die Sakristei angefügt sind. Der Turm ist zweigeschossig und trägt ein oktogonales, hölzernes Glockengeschoss mit abschließendem Spitzhelm. Im Winkel zum Kirchenschiff steht ein kleiner Treppenturm, die Sakristei trägt ein Pultdach. Auf dem Kirchendach sitzt ein vierseitiger Dachreiter mit gedrungenem Spitzhelm. Die von drei Strebepfeilern gestützte Ostwand ist ohne Fensteröffnungen, in der Westwand sitzen dagegen in regelmäßiger Anordnung vier Kielbogenfenster mit Gewändeprofilen. In der Mitte das Hauptportal mit einem spitzbogigen, reich verstabten Gewände. Auch an der Nordseite ein spitzbogiges Portal mit schöner Renaissanceornamentik und Stabwerkrahmung, außerdem hier seitlich Konsolsteine. Über den Portalen und auf die übrigen Mauern verteilt diverse Inschrifttafeln und -steine, die auf die zu verschiedenen Zeiten am Bau Beteiligten hinweisen; als Ergänzung jeweils Wappen bzw. Handwerkszeichen sowie Sinn- und/oder Bibelsprüche (ausführlich bei S. Scholz, Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, 1994). Neben dem Haupteingang das aus dem frühen 18. Jh. stammende Epitaph der Familie Haßloch, eine rechteckige Sandsteinplatte mit rundbogigem Aufsatz. Hier das Allianzwappen Hasloch-Muntz sowie vier, die ausführliche Inschrift rahmende bürgerliche Wappen. An der Westseite des Turmes noch ein dicht beschrifteter Grabstein mit bogenförmigem Schluss, wohl 1637.
Im Innern der Kirche Plattenboden und Brettertonne auf Konsolen, Zuganker, der Altarraum hinter spitz zulaufendem Triumphbogen. Hier Kreuzgratgewölbe, außerdem ornamentale Wandmalerei des 19. Jhs. An den Wänden des Schiffes neun Epitaphien v.a. des 16. und frühen 17. Jhs., im Altarraum eine Kreuzigungsgruppe, die 1882 zusammengestellt wurde. Der Kruzifixus und der hl. Johannes sind zeitgleiche Arbeiten von Ferdinand Prinoth/Tirol, die Schmerzhafte Maria ist ein Werk des 18. Jhs. Neben dem Triumphbogen befindet sich noch ein Pietá, geschnitzt 1897 von den Gebrüdern Busch in Steinheim. An den Wänden der Kirche hängen Leinwandbilder eines Kreuzweges, der 1886 von den Münchener Künstlern G. Lessig und A. Ranzinger gemalt wurde. Im Turm hängt eine 1831 von Karl Otto/Mainz gegossene Glocke, die ihren Platz zuvor im Dachreiter hatte.
Vor der Südwand des Turmes befindet sich neben einem Wasserbecken der Jugendstilzeit ein bemerkenswertes Sandsteinkreuz. Laut Inschrift wurde es in den neunziger Jahren des 17. Jhs. für den Dreher Hans Georg Jost und dessen Ehefrau Anna Maria geschaffen.
Die Friedhofskirche St. Crescens ist stilgeschichtlich als konservativer Bau zu werten, da sie in ihrer Gestaltung auf gotische Formen zurückgreift. In diesem Festhalten an Überkommenen ist sie von kunstgeschichtlicher, darüber hinaus aber auch von besonderer orts- und kirchengeschichtlicher Bedeutung. Ihre Ausstattung ist ebenfalls von kunsthistorischem Wert. (g,w)
Der Friedhof ist von einer Mauer mit Abschlussplatten aus Sandstein umgeben. Eisentore zwischen Sandsteinpfeilern (das mittlere Tor an der Friedhofstraße stammt von 1862) ermöglichen den Zugang von Osten, ein weiteres Portal von 1928/29, vermutlich von Stadtbaumeister Griesemer entworfen, erschließt eine jüngere Friedhofserweiterung von Westen. Diese Erweiterung ist von einer Granitmauer umgeben, das Portal ist aus gelbem Sandstein, wobei die Pfosten in erhabenem Relief Vasen und Blumenornamentik zeigen. Im Sturz mit dem expressionistischen Zackengiebel ein Strahlenkreuz. Verteilt über das Friedhofsgelände befinden sich zahlreiche erhaltenswerte Grabmäler, die meisten davon in der Nachbarschaft der Kirche: Unmittelbar vor dessen Nordportal und vor dem jüngeren, nordwestlich stehenden Gebäude ist ein Lapidarium historisch bedeutender Steine entstanden, wobei die ältesten ins 18. Jh. zurückreichen. Es sind meist kleine Sandsteinkreuze mit Lilienenden, die durch Cherubim verziert sind und auf einer Seite die Inschrift, auf der anderen Seite erhaben ein Kruzifix oder eine Kreuzigungsgruppe aufweisen. Weitere in strengeren, kubischen Formen stammen aus der Zeit des Klassizismus. Noch an ihrem ersten Aufstellungsort befinden sich mehrere Grabmäler des Historismus, die mit den jüngeren erhaltenswerten Grabdenkmälern im folgenden aufgelistet werden:
- Ungefähr in der Mitte des Friedhofs liegt die Benefiziatengruft, die 1866/67 erbaut und 1881 erweitert wurde. 1990 wurde die Gruft aufgebrochen und aufgefüllt. Auf der Gruft befindet sich über dreistufigen Podest ein altarähnlicher Unterbau, der eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus gelbem Sandstein trägt. Die Gruppe soll von dem Bildhauer Boller aus Worms geschaffen worden sein.
- Zwei Ehrenfriedhöfe sind Teil des Bensheimer Friedhofes: Im nördlichen Bereich, innerhalb einer annähernd quadratischen, von einer niedrigen Granitmauer mit Kugelaufsätzen umgebenen Anlage, Gräber von im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die spitz zulaufenden Granitgrabsteine (so genannte Hügelsteine) mit dem Eisernen Kreuz und den Namenstafeln wurden von der Bensheimer Firma Karl Kreuzer ab 1917 gefertigt. Im September 1998 wurde in der Mitte der Anlage das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufgestellt, das zusammen mit einem Kaiserdenkmal von 1900 in einer Grünanlage auf dem Bahnhofsvorplatz stand. Das Kriegerdenkmal war vom Kriegerverein Bensheim gestiftet und 1922 aufgestellt worden. Den Entwurf hatte der Geheime Oberbaurat Prof. Karl Hofmann (Darmstadt) geliefert, Ausführende war wieder die Fa. Kreuzer. Das monumentale Denkmal ist vollständig in Odenwälder Granit ausgeführt, auf dem über Stufen sich erhebenden, sich verjüngenden Aufsatz sind kupferne Schrifttafeln angebracht, auf denen die Namen der Gefallenen genannt werden. Als Bekrönung das Motiv eines Eisernen Kreuzes.
Der weiter südlich gelegene Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges sowie für Bensheimer Bombenopfer, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter wurde nach 1939 angelegt. Als Grabmäler reihen sich hier niedrige, mit schlichten Namenstafeln versehene Granitkreuze. Von den Heimatvertriebenen wurde in den fünfziger Jahren ein großes Holzkreuz aufgestellt.
Grabmäler:
- Grabmal für Julia Margaretha und Bernhard Josef Kraus: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit profiliertem Sockel und Abschlussplatte. Der beschriftete Block ist Sockel für die Figur einer Trauernden. Rückseitig Hinweis darauf, dass das Grabmal am 24. Mai 1870 von B.J. Kraus für Julia Margaretha geb. Heckler errichtet wurde.
- Grabmal Prof. Heinrich Metzendorf: 1923/24 aus Zementguss geschaffener Grabstein mit erhaben vortretendem, überstehendem Kreuz auf gestuftem Podest; hier die Inschrift, um das Kreuz Fächerrosette. Der Grabstein wurde von dem bekannten Bensheimer Architekten selbst entworfen, soll jedoch für jemand anderem bestimmt gewesen sein.
- Grabmal Philipp Billhardt: Gelber Sandsteinblock mit rahmenden Säulen, bekrönenden Wimpergen sowie Spitzbögen mit Dreipassornamentik. Billhardt war großherzoglich-hessischer Kreisbaumeister und starb 1867. In dieser Zeit dürfte auch der Grabstein entstanden sein.
- Grabmal Anna Susanna Heckler: Gelber, vierseitiger Sandsteinblock mit gefasten Kanten; hoher Sockel, ornamentiertes Kopfteil. Als Bekrönung Kreuz. Der Block mit Bogenfries und zentralem Wappen über der Schrift. Der Grabstein vermutlich um 1844/45 entstanden.
- Grabmal Fam. Lipp, Kraus, Heckler und Lammert: Hohes, aufwändig geschmücktes Grabmal des Historismus. Gelber Sandstein, vierseitig über Sockel mit rahmenden Säulen, Drei- und Vierpassornamentik, Wimpergen, Krabben und einem oktogonalen Turmaufsatz mit spitzem Helm. Der bildhauerisch aufwändig bearbeitete Grabstein wurde von J. Steger aus Neustadt a. d. Haardt geschaffen, wahrscheinlich für den großherzoglich-hessischen Forstmeister Karl Lipp, um 1870/80.
- Grabmal Joseph Heckler: Aufwändig gearbeiteter Grabstein des 1857 gestorbenen Obereinnehmers J. Heckler. Über Sockel vierseitiger Stein mit eingetiefter Reliefdarstellung, d. h. stilisierte Trauerweide, Urne und Kranz. Als Rahmung laufender Hund, als Abschluss Giebel mit Akroterien und bekrönendem Kreuz. Das Grabmal ist beispielhaft für die Epoche des Klassizismus.
- Grabmal Fam. van Gries: Hoher, gelber Sandsteingrabstein der siebziger Jahre des 19. Jhs. Gestufter Unterbau mit Inschriftband, das Hauptteil mit rundbogig schließender Tafel, die von Dreiviertelsäulen eingerahmt wird. Als oberer Abschluss ein in der Mitte überhöhter Zinnenfries mit zentraler, beschädigter Kartusche. Der Grabstein wurde u.a. zum Gedenken an den bis 1873 in Diensten stehenden großherzoglichen Posthalter Anton van Gries errichtet.
- Grabmal Fam. Gärtner: In Material und Form ähnlich ausgeführter Grabstein wie der der Fam. van Gries. Ebenfalls gestufter Sockel, das rundbogig geschlossene Inschriftfeld jedoch mit schmaler Pilasterrahmung. Über einem kleinteiligen Konsolfries ein Aufsatz mit akroteriengeschmückter Giebelverdachung, das bekönende Kreuz verloren. Im Giebelfeld Christustondo und Eichenlaub sowie Hinweis auf die Familie Gärtner. Der Grabstein dürfte in den siebziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal von Rüding: Hoher Sandsteinobelisk mit einem trauernden Engel in erhabenem Relief sowie Akroterienornamentik. Der repräsentative, spätklassizistische Stein wurde um 1860 für Karoline von Rüding zum Pütz, geb. von Gülich, sowie Peter Josef von Rüding, dem ersten hessischen Kreis- bzw. Landrat an der Bergstraße, errichtet.
- Grabstätte der Freiherren Überbruck von Rodenstein: In eine dreiseitige Mauer eingelassene Grabsteine, die ursprünglich liegend angeordnet waren. Die U-förmige Anlage mit Grabsteinen v.a. des 19. Jhs. rahmen ein hohes, vierseitiges Monument mit reicher, gotisierender Ornamentik. Es wurde von J.G. Kormann vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen.
- Grabstätte Fam. Auler: Noch vollständig von einem Gitterzaun zwischen geometrisch ornamentierten Pfosten umgebenes Grab. Am Kopf des Grabes ein breiter, ornamentierter Kalkstein, der den Namen "Auler" und Blumenornamentik zeigt. Am Sockel Rosenrelief. Auf dem Grab eine Platte mit Namen sowie zusätzlich ein Kreuz von 1866. Die Grablege dürfte um 1910 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Zeiler: Schlichter Sandsteinobelisk auf hohem, vierseitigem Sockel, auf dem Stein ein liegender Kranz. Der wiederverwendete Grabstein könnte noch in klassizistischer Zeit entstanden sein.
- Grabmal Fam. J. L. Weigold: Dreiteiliges Granitgrabmal mit überhöhtem Mittelteil, dieser klassizistisch von einem Dreiecksgiebel mit Akroterienaufsätzen bekrönt. Die Namen der Verstorbenen auf schwarzen Granittafeln. Vermutlich um 1900 entstanden.
- Grabmal Fam. Heydt: Wie das benachbarte Weigold-Grabmal unmittelbar an der Friedhofsmauer angebracht, wobei die Mauer hier eine überhöhte, dreigestufte Rücklage für eine klassische Architektur aus rahmenden Pilastern und einem leicht vortretenden Risalit mit korinthischen Säulen und Dreiecksgiebel bildet. Geschmückt wird der Giebel von Akroterien und einem bekrönenden Kreuz. Das Grabmal dürfte in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. entstanden sein, die unpassende Namenstafel im Zentrum wurde in jüngerer Zeit ergänzt.
- Grabmal Fam. Beger: Gegenüber dem Heydt-Grabmal ein historistischer Grabstein. Vierseitiger Sandsteinblock mit überhöhtem Mittelteil. Als Besonderheit Bogenfries und Zinnenbekrönung, außerdem als Aufsatz ein Kreuz. Schrift und Trauersymbole in weißer Tafel. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Heinrich Schmoll: Ädikulagrabmal aus Sandstein vor dreifach gestufter Mauer. Pilaster, Dreiecksgiebel, der Aufsatz fehlend. In der Mitte wohl erneuerte Schrifttafel. Grabmal wohl spätes 19. Jh.
- Grabmal Fam. Haaf: Vierseitiger, gelber Sandsteinblock über rotem Sandsteinsockel. Das Inschriftfeld von Pilastern gerahmt, der Aufsatz mit Rundbogenmotiv, seitlichen Akroterien und einer Urnenbekrönung. Als typischer Grabstein des Historismus wohl in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Schröck: Schlichter, vierseitiger Sandsteinblock mit von gotisierender Rahmung geschmücktem Schriftfeld. Als Aufsatz hohes Kreuz mit Korpus aus Eisen. Wohl um 1900 geschaffen.
- Grabmal Fam. Haßloch-Altfuldisch: Auf neutralem Sandsteinsockel ruhendes barockes Grabkreuz mit zentralem Kruzifix im Relief, Lilienenden an den Kreuzarmen und als oberer Abschluss Kopf eines Cherubin. Rückseitig lateinischer Text mit Hinweis auf einen Nikolay Haseloch und die Datierung 1703.
- Grabstein, unmittelbar in die Friedhofsmauer eingelassen. Der rote, stark absandende Stein mit Reliefdarstellung: Kreuzigungsgruppe, an den Kreuzenden schwebende Engelsköpfchen. Die Ausführung lässt eine Datierung in das 18. Jh. zu.
- Grabmal Fam. Wiligerot: Dreiteilige Anlage, bestehend aus einem großen, von Efeu gerahmten Sandsteinkreuz auf entsprechendem Sockel, daneben zwei kleinere Kreuze über dreiseitiger Basis. Eines der kleinen Kreuze durch ein Eisernes Kreuz als Soldatengrabmal gekennzeichnet. Die Anlage dürfte um 1920 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Schneider-Lenhart: Vierseitiger, sich verjüngender Sandsteinblock mit Abschlussplatte, die entsprechend dem großen, bekrönenden Kreuz mit einer reichen vegetabilen Ornamentik in erhabenem Relief geschmückt ist. Es handelt sich um eine Efeuranke über einer Rosenschale mit der Heilig-Geist-Taube darunter. Die kunstvolle Steinmetzarbeit dürfte im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts entstanden sein.
- Grabmal Fam. Guntrum: Großes, langgestrecktes Kalksteingrabmal, wohl entworfen von Heinrich Metzendorf zum Tode des Kommerzienrates Gustav Guntrum 1907. Die Wand fünfteilig durch Pilaster mit stilisierten Blattkapitellen gegliedert, die einen Architrav tragen. Zentral eine spitzgiebelige Überhöhung mit Kreuz, zwischen den Pilastern Gesimse mit Zackenornamentik. Als Umrahmung der Grablege niedriges Mäuerchen mit regelmäßigem Quadratmuster.
- Grabmal Fam. Mergler: Aufwändiges Grabmal aus gelbem Sandstein. Vorgezogener Unterbau mit dreiteiliger Bogenstellung, der einen plastisch herausgearbeiteten, figurenreichen Kalvarienberg trägt. Als Rahmung der Szene eine Säulenädikula. Die aufwändige Bildhauerarbeit könnte um 1800 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Seib: Über hohem Inschriftsockel steinmetzmäßig aufwändig gearbeitete Relieftafel. In einem Bogenfeld mit Girlandenrahmung eine stehende Engelsfigur mit hohem Kreuz, in den Zwickeln Ornamentik. Das Kreuz auf der auskragenden, ebenfalls ornamental geschmückten Abschlussplatte nicht mehr vorhanden. Der Grabstein dürfte um 1907 entstanden sein.
- Grabmal (Schrift unleserlich): Hoher, vierseitiger Granitblock mit auskragender Abschlussplatte und Kreuzaufsatz. Die Platte mit regelmäßiger Akroterienornamentik, die Inschriftfelder des Steines mit flacher, gotisierender Paßumrahmung. Der historistische Grabstein wohl in den siebziger/achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Karl Grün sowie Freytag: Schmaler Kalksteinblock mit vortretendem Rundbogenabschluss auf schmalen Pilastern und mit kleinem Trog am Fußende. Im Bogenfeld Reliefdarstellung eines Engels mit einer geknickten Rose in der Hand. Der Grabstein wurde wohl in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts geschaffen.
- Grabmal Karl Heinrich Amerschläger: Schlanke, neogotische Sandsteinsäule, oktogonal im Grundriss mit Sockel, maßwerkverziertem Schaft und mit reichem Blattwerk geschmücktem Kopfteil. Dieses bietet einem knieenden Engel mit hohem Kreuz seinen Standplatz. Das für den Justizamtmann Amerschläger geschaffene, bildhauerisch hochwertige Grabmal dürfte gegen Ende des 19. Jhs. geschaffen worden sein.
- Grabmal Fam. von Horix: Vierseitiger, gekappter Sandsteinobelisk auf quaderförmigem Sockel, oben Motiv eines übergeworfenen Tuches, auf dem ein Kranz liegt. Der künstlerisch qualitätvolle Stein dürfte noch in der spätklassizistischen Phase um 1870 entstanden sein.
- Grabmal Fam. Moser-Heyder: Interessanter Grabstein des sachlichen Jugendstils. Gelber Sandstein, schlichter, tafelartiger Unterbau, als Aufsatz eine tiefe Nische mit rahmenden, ornamental verzierten, gerundeten Pfosten mit Kugelbekrönungen, dazwischen Bügelverdachung. Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Nikolaus Schachner: Hohes, streng klassizistisches Ädikulagrabmal. Dreiteiliger Aufbau, d. h. Sockel mit zwei an den Rändern vortretenden Podesten, auf denen korinthische Säulen ruhen, die tempelartig eine Verdachung mit Dreiecksgiebel tragen. Als Bekrönung des mit einem Eierstab geschmückten Giebels Akroterienornamentik sowie ein Kreuz. Auf der tieferliegenden Rückwand Namenstafel zwischen rahmenden Pilastern, im abschließenden Feld des Rundbogens ein Christustondo. In den Zwickeln stilisierte Blüten. Das Grabmal wahrscheinlich drittes Viertel 19. Jh.
- Grabmal Fam. Back: Ungewöhnliches Grabmal der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen zwei einheitlich gestalteten, hellen Sandsteintafeln ein überragendes Kreuz, das mit einem Blütenkranz mit Schleife geschmückt ist. In den eckigen Tafeln ist jeweils eine schwarze Namenstafeln mit Rundbogenabschluss eingelassen.
- Grabmal Fam. Desaga/Lorbacher (heute Köhler/Lederer): Dreiteilig aufgebauter Grabstein des späten 19. Jhs. Kubischer Sockel mit Inschriftfeld, hohes Mittelteil, das in einem Rundbogenfeld mit Blütenornamentik eine erneuerte Namenstafel zeigt. Auskragendes, mehrfach profiliertes Kopfteil mit abschließendem Blätterband, als Aufsatz ein Kreuz. Das Grabmal zeigt im Detail eine bildhauerisch feine Ornamentik des Historismus.
- Grabmal Fam. Zwissler/Schwabenland: Überhöhtes, rotes Sandsteinkreuz mit begleitenden niedrigen Seitenteilen, welche die Namen enthalten, außerdem geschwungene Randstücke. Die zackige Formgebung verweist in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
- Grabmal Fam. Denig/Hartmann: Monumentales, wandartiges Grabmal, vermutlich um 1910 entstanden. Die Wand eine Mauer aus regelmäßigen Quadern vortäuschend, um die ein von Efeu geschmücktes Granitband gelegt ist. Die Mitte überhöht mit ornamental geschmücktem Dreiecksgiebel und Abschlusskreuz in Granit.
- Grabmal Fam. Dassel: Breit gelagertes, prächtiges Granitgrabmal, wohl in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts in sachlichen Formen entstanden. Glatte Steintafeln, die mittlere überhöht, davor, auf einem hohen Sockel, eine Urne im gleichen Steinmaterial. Seitenwangen mit Bänken, als äußere Begrenzung rahmende Pfosten.
- Grabmal Dr. Karl Löslein: Granitfindling für den Regierungsrat und ehemaligen Bensheimer Bürgermeister (1913-1922). Auf dem Findling ein erhaben vortretendes Kreuz, daneben ein eingetiefte Inschrifttafel. Auf dem Grab jüngere Platten mit Namen Verstorbener.
- Grabmal. Fam. Johann Müller jun.: Aufwändig und detailgenau gearbeitetes Sandsteingrabmal des Historismus, vermutlich um 1867. Hoher, schmaler Block mit schlichtem Sockel, das Mittelteil mit hellem Inschriftfeld, das von Säulen gerahmt ist und mit gotisierenden Maßwerkbögen schließt. Der gestufte Kopf mit reichem Blattwerk und Zinnenmotiv.
- Grabmal Fam. Louis Guntrum: Breit gelagertes Grabmal, das von vier Pilastern gegliedert und von einem flachen Spitzgiebel überspannt ist. Das mittlere Feld mit flacher Jugendstilornamentik, davor ein Blumentrog. Im Giebel zentrales Kreuzmotiv. Das repräsentative Grabmal könnte in den zwanziger Jahren entstanden sein.
- Grabmal Fam. Hemmes: Großes, in die Nordwestecke des Friedhofes versetztes Granitkreuz über breitem, gestuftem Sockel; hier die Inschrift. Am Kreuz Metallkorpus. Das Grabkreuz wahrscheinlich dreißiger Jahre.
- Grabmal Fam. Eichler: Schlichter Grabstein in rotem Sandsteinmaterial. Rundbogiger Abschluss, in Gegenbewegung ein schönes Rosenfeston mit Volutenenden im Relief, der zentral angeordnete Familienname zusätzlich von einem ovalen Perlenband eingerahmt. Als sachlicher, aber handwerklich sauber gearbeiteter Stein typisch für die zwanziger Jahre.
- Grabmal Fam. Jost: Neusachliches, großes Grabmal, durch vier ionische Pilaster in drei Felder untergliedert, die im unteren Bereich helle Inschrifttafeln aufweisen. Im mittleren Feld außerdem Darstellung des Gekreuzigten in Bronze. Als Abschluss des Grabmals schmucklose, dreistufige Bekrönung. Vermutlich Anfang der zwanziger Jahre geschaffen.
- Grabmal Fam. Klein: Schlichter Grabstein aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, mit breitem, nach oben rund abschließenden Mittelteil und schmalen, konkav abfallenden Seitenwangen. Hier spiralige, vegetabile Ornamentik. Im Mittelteil ein hochovales Medaillon mit Rosenvase.
- namenloses Grabmal: Schlichter Grabstein mit von Perlbändern geschmückten Pilastern, als Aufsatz schlichtes, gestuftes Kopfteil. Die Mitteltafel erneuert, ohne Namen. Das Grab ist eines der wenigen, die noch eine Einfriedung, hier ein Geländer, vorweisen können.
- Grabmal Fam. Nolde: Große noch vollständig erhaltene Grabstätte in Kalkstein, vermutlich um 1920 entstanden. Das breit gelagerte, aus glatten Hausteinen erstellte Grabmal mit spitz zulaufendem Giebel und jugendstilartiger, wellenförmiger Ornamentik entlang der Giebelkante. Im Zentrum Kreuz in erhabenem Relief, daneben Namenstafeln in Metall. Das Grab von einer halbhohen, offenen Einfriedung aus dem entsprechenden Steinmaterial umsäumt.
- Grabmal Fam. Werner: Wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg entstandener Granitgrabstein in schlichten, sachlichen Formen. Über grob behauenem Sockel schwarze Namenstafel mit rahmenden Pilastern, deren Kapitelle jeweils mit einem Perlband geschmückt sind. An den Pilastern schmückende Rosenmedaillons, dazwischen Palmwedel sowie ein Rosenkranz in flachem Relief.
- Grabmal Fam. Schuhmann: Hohes Grabmal aus gelbem Sandstein, wahrscheinlich in den sechziger Jahren des 19. Jhs. geschaffen. Kubischer, vierseitiger Unterbau mit gotisierendem Spitzbogenfries, darauf, über würfelförmigem Sockel, ein Kleeblattkreuz mit Rautenornamentik. Der auch seitlich mit Namen beschriftete Unterbau gibt Auskunft, dass hier u.a. der großherzogliche Beigeordnete Ph. Schuhmann bestattet ist.
- Grabmal Fam. Colombara: Gelbes, wohl vor 1900 geschaffenes Sandsteingrabmal. Der Sockel zweifach gestuft mit gotisierendem Schriftfeld, der Aufsatz hochrechteckig mit dünnen, rahmenden Säulen und einem spitz zulaufenden Giebel mit Krabbenbesatz. Im Zentrum die Halbfigur eines gekrönten Christus mit aufgeschlagenem Buch, das folgenden Text zeigt: "Die Schrift dein Wort ist eine Leuchte meinen Füßen und ein Licht auf meinen Wegen. PC 118". Der Grabstein ist auch rückseitig beschriftet.
- Grabmal Fam. Müller: Um 1885 entstandener Grabstein für den Lederfabrikanten L. Müller. Vollständig aus geschliffenem, schwarzen Granit geschaffen, im hohen, sich leicht verjüngenden, vierseitigen Sockel die Namen der Toten, darauf ein hohes Kreuz mit dem hell sich abzeichnenden Gekreuzigten.
- Grabmal Paul Hänkel: Wiederverwendeter Grabstein des Historismus mit neu eingelegter Namenstafel. Schmaler, hoher Sandstein mit Sockel und einem von Halbsäulen gerahmten Mittelteil. Als Abschluss spitz zulaufende Bekrönung mit Bogenfries und reichem Blüten- und Blattwerk; als Bekrönung ein Kreuz.
- Grabmal Fam. Müller: Aufwändiges, von dem Bildhauer A. Boller aus Worms in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. geschaffenes Grabmal. Gelber Sandstein, der untere Teil als Namenstafel auf mehrfach profiliertem Sockel; spiralig gedrehte Kantensäulen und Dreipassfries. Der obere Teil eine säulenumrahmte Nische mit der Figur einer Muttergottes, als Bekrönung ein detailreich gearbeiteter Turmaufsatz mit Kielbogen, Nebentürmchen, Krabbenverzierungen und Kreuzblume. Auf dem Grab fünf pultartig liegende Grabplatten.
- Grabmal Fam. Veith: Wahrscheinlich ebenfalls von Steinmetz Boller aus Worms um 1870/80 geschaffenes Grabmal. Diesmal -in rotem Sandstein- schlichter ausgeführt als hohes Kreuz, das auf einem kubischen Postament mit Schrifttafel ruht. Das Kreuz mit polygonal gebrochenem Stamm, die Arme gotisierend geschweift, im Zentrum abstrahierter Strahlenkreis.
- Grabmal Fam. Reissler: Breit gelagertes Kalksteingrabmal mit symmetrisch sich verjüngendem Mittelteil, aus dem ein zentrales Kreuz herausragt. Das Zentrum des Kreuzes von einem Kranz umrahmt, hier außerdem bildhauerisch herausgearbeitetes Christustondo. Auf den geschweiften Tafeln die Symbole für Alpha und Omega. Das Grabmal entstandwahrscheinlich in den zwanziger Jahren.
- Grabmal Rektor Hans-Georg Jäger: Ebenfalls von dem Wormser Bildhauer A. Boller wohl vor 1900 geschaffenes Grabmal. Vierseitiges Postament mit erneuerter Schrift, darauf ein hohes Kreuz mit einfachen, gotisierenden Zackenelementen. Im Zentrum des Kreuzes vorder- und rückseitig geflügeltes Herz mit Dornenkranz und Kreuzsymbol, im Postament rückseitig Inschrift: "Ich werde wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. Joh. 14, 3."
- Grabmal Fam. Dr. Heinrich Schmitt: Ein weiteres von Bildhauer A. Boller geschaffenes Grabmal. Ebenfalls hohes Postament über gestufter Basis, darauf das typische gotisierende Kreuz, diesmal mit Bronzekorpus. Vermutlich in den achtziger Jahren des 19. Jhs. entstanden.
- Grabmal Fam. Desaga: Wohl kurz nach 1877 entstandenes Granitgrabmal. Würfelförmiger Sockel mit schwarzen Granittafeln, darauf hohes Kreuz in sachlichen Formen. Im Zentrum die Symbole Kreuz, Herz und Anker für Glaube, Liebe und Hoffnung. Auch rückseitig Inschrift, aus der hervorgeht, dass der großherzogliche Gymnasiallehrer Herrmann als Testamentsvollstrecker den Grabstein errichten ließ.
- Grabmal Fam. Bangert: Flache gelbe Sandsteingrabtafel mit zentralem, eingetieftem Kreuz, an dem ein schwarzer Korpus befestigt ist. Als seitliche Rahmung kannelierte Pilaster, die einen schlichten Architrav mit Inschrift tragen. Auf der Grabtafel, die möglicherweise bereits in den zwanziger Jahren entstand, Hinweis auf einen gefallenen Soldaten.
- Grabmal Fam. Blüm: Gelbes Sandsteingrabmal aus den sechziger Jahren des 19. Jhs. Hohes, vierseitiges Postament mit den Namen und Daten der Toten, darauf, über einer auskragenden Abschlussplatte, ein schlichtes, hohes Kreuz ohne Korpus.
- Grabmal Fam. Stoll: Schlichtes Grabmal mit zwei rechteckigen Steintafeln, zwischen denen eine antikisierende Urne aus einem schönen Steinmaterial (Marmor?) eingestellt ist. Möglicherweise Zweitverwendung. Das Grabmal gilt u.a. auch dem für Bensheim bedeutenden Berufsschullehrer und Heimatforscher Josef Stoll.
- Grabmal Fam. Harig: Wohl 1882/83 geschaffenes Sandsteingrabmal. Schlanke Gestaltung mit vierseitigem, hohem Sockel, einem Mittelteil mit schmückenden Voluten, mehrfach profilierter Abdeckplatte und Inschriftfeld und einem bekrönenden Kreuz auf geschwungener Volutenbasis. Laut Inschrift war K.L. Harig "Oberpostkommissarius".
- Grabmal Fam. Krausser: Schwarzer, hoher Granitblock mit bekrönendem, auf einer Kugel aufsitzendem Kalksteinkreuz. Der vierseitige Block mit Sockel und auskragender, von Blattwerk geschmückter Abschlussplatte, dazwischen Inschriftfeld, das im oberen Bereich von einem Fries gotisierender Passformen geschmückt wird. Auf dem Grab noch ein schlichtes Eisenkreuz mit gotisierender Ornamentik für Ernestine Montfort, das wie das Granitgrabmal wohl in der Mitte des 19. Jhs. entstanden ist.
- Grabmal Fam. Horst/Euler: Monumentales Grabmal des späten 19. Jhs., gestaltet als gefugte, scheinbar aus regelmäßigen Hausteinen zusammengefügte Wand, auf der dunkle Inschriftplatten angebracht sind. In der leicht vortretenden Mitte eine Überhöhung mit dekorativem, profiliertem Dreiecksgiebel, am Fuß Volutenornamentik. Um das große Familiengrab ein halbhoher Eisenzaun in sachlichen, leicht gotisierenden Formen. In dem Grab sind u.a. der Ministerialrat und Baumeister Christian Horst sowie der Kommerzienrat und Papierfabrikant Wilhelm Euler bestattet, beides stadtgeschichtlich hervorragende Persönlichkeiten.
- Grabmal Fam. Ohlenmüller: Blockartiger Grabstein aus rotem Sandsteinmaterial mit mehrfach gestuftem Sockel und satteldachartig überhöhtem Mittelteil, auf dem ein hohes Kreuz aufsitzt. Ein ursprünglich angebrachter Kruzifixus nicht mehr vorhanden. Das für einen Straßenwärter geschaffene Grabmal wohl um 1890 entstanden.
- Grabmal Fam. Flegler/Leo: Breit gelagertes Grabmal in gelbem Sandstein. Dreiteilig gegliedert mit überhöhtem, korbbogig geschlossenen Mittelteil, in dessen nischenartiger Vertiefung die Figur eines knieenden, weiblichen Engels ruht. Als Unterbau ein mit einem Bibeltext beschrifteter Block. An den niedrigeren Seitenwangen Namenstafeln, außerdem Sitzbänke. Das Grabmal vermutlich um 1910 entstanden.
- Grabmal Fam. Schachner: Hoher Grabstein aus rotem Sandstein, im geringfügig vortretenden Mittelfeld Name, das geschwungene obere Ende mit rahmendem Feston an Rosetten. Leicht überhöhter, gegenläufig ausschwingender Aufsatz, hier eingetieftes, schlichtes Kreuz. Der Stein wahrscheinlich um 1910.
- Grabmal Fam. Völker: Unmittelbar an einer zwei Friedhofsbereiche trennenden Mauer angebrachtes Grabmal aus gelbem Sandstein, geschützt durch eine auf Konsolen ruhende Giebelverdachung. Der Stein nach oben rundbogig schließend, unten vortretend eine rechteckige Inschriftplatte, darüber ein weiteres ovales Schriftfeld, das von einer Girlande gerahmt wird. Als Aufsatz Kreuz. Der kunstvolle Grabstein wohl noch vor dem Ersten Weltkrieg.
- Grabmal Fam. Emminghaus: Roter, oben abgerundeter Sandstein mit Namensinschrift, im oberen Bereich eingelassen ein Bronzemedaillon mit dem Motiv einer Trauernden, die einem auslaufenden Schiff nachwinkt. Der Grabstein wahrscheinlich um 1916.
- Grabmal Fam. Weyl: In sachlichen Formen des späten Jugendstils gestaltetes Grab, von niedriger Kalksteineinfriedung umsäumt, am Kopfende drei pilasterartige Pfosten, die einen Architrav mit Zahnschnitt tragen. Zwischen den Stützen dekorative Vergitterung. Die künstlerisch anspruchsvolle Grabstätte 1910 entstanden, wahrscheinlich nach Entwurf Heinrich Metzendorfs.
- Grabmal Fam. Nolde: Für den Bensheimer Friedhof seltenes Figurengrabmal, gestaltet wohl im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts durch den Bildhauer Greiner aus Jugenheim. Halbhoher, gekappter Obelisk, der die Namen der Toten trägt, an ihn gelehnt die Figur einer Trauernden mit gefalteten Händen. Das ganze Grabmal in einem roten Steinmaterial.
- Grabmal Fam. Best: Typischer Grabstein des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhs. Halbhoher Sandsteinblock mit schwarzer Inschrifttafel über gestuftem Sockel, darauf ein hohes Kreuz mit gotisierenden Zacken. Ein ursprünglich vorhandener Korpus verloren.
- Grabmal Fam. Baumgart: Breiter Grabstein aus gelbem Sandstein, auf einem Granitsockel ruhend. Rechteckig mit rahmenden Pilastern, die schmückende Blütenmedaillons tragen. In der Mitte Namenstafel, darüber drei rechteckige, vergitterte Öffnungen, als Abschluss Architrav mit flach anlaufendem Giebel.
- Grabmal Fam. Scherff: Konventionelles Grabmal aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Vierseitiges Postament aus gelbem Sandstein, darin schwarze Namenstafel. Auf dem Postament flaches Kreuz mit erhabenem Rahmen, am Kreuz ein weißer Kruzifixus.
- Grabmal Fam. Hofrath: Schlanker, gelber Sandsteingrabstein des ausgehenden 19. Jhs. Leicht vortretender Unterbau, darüber giebelverdachter Hauptteil mit eingetieftem, rundbogig geschlossenem Textfeld, unter dem Giebel enger Bogenfries. Als Aufsatz ein Kleeblattkreuz.
- Grabmal Fam. Merck: Granitfindling mit eingelassenem ovalem Namensfeld, darüber ein von Rosen umranktes Kreuz aus Bronze. Der wohl um 1933 geschaffene Grabstein gilt v.a. dem ehemaligen Bensheimer Stadtbaumeister Philipp Merck.
Die aufgeführten Grabmäler sind Kulturdenkmäler aus geschichtlichen und/oder künstlerischen Gründen. (g,k)
Pläne zum Bau einer ersten evangelischen Kirche in Bensheim wurden von dem Kreisbaumeister Michael Mittermayer bereits 1846 entworfen. Mit der Ausführung begann man jedoch erst vierzehn Jahre später nach neuen Plänen des gleichen Architekten, die einen im Grundriss kreuzförmigen Zentralbau mit Kuppeloktogon und seitlichem Turm vorsahen. Noch während der Bauphase stürzte am 14. Oktober 1860 das Vierungsgewölbe ein, die Bauarbeiten kamen damit zunächst zum Erliegen. Erst im Frühjahr des übernächsten Jahres setzte man den Bau fort, nachdem der Nachfolger Mittermayers, Kreisbaumeister Christian Horst, die Baupläne gravierend verändert hatte. Am 10. November 1863 konnte die Michaelskirche feierlich eingeweiht werden.
Gelber Sandsteinbau mit roter Sandsteingliederung, der ursprüngliche Zentralbaugedanke im Grundriss ansatzweise noch erkennbar. Kurzes Schiff mit flachem Satteldach, nach Osten eingezogene, halbkreisförmige Apsis, an den Seiten niedrigere, kurze Arme, ebenfalls mit Satteldächern. In der Nordwestecke hoher, im Grundriss quadratischer Turm mit spitzem Helm. Die Wände romanisierend durch Lisenen, Rundbogenfriese sowie hohe, rundbogig schließende Fenster gegliedert. Die ebenfalls rundbogig schließenden Portale von Säulen und Rundstäben gerahmt. Der entsprechend dem Schiff gegliederte Turm viergeschossig, die beiden Obergeschosse auf allen vier Seiten durch zwei dicht nebeneinander gestellte Rundbogenfenster bzw. gekuppelte Paarfenster durchbrochen. Über den vier Kanten des Turmes sind als schmückendes Beiwerk des Helmes kleine Ecktürmchen gestellt.
Das Innere zeigt einen verputzten, hell gehaltenen Raum mit flacher Holzbalkendecke, die Seitenarme öffnen sich jeweils in zwei Bögen auf einer gefasten Stütze mit interessanter Kapitellbildung. Der Altarraum öffnet sich mit einem Triumphbogen und ist mit einem Kreuzrippengewölbe über dünnen Rundstäben geschlossen. Nördlich ist eine Empore mit Sitzbänken, westlich die Orgelempore eingespannt. Die hölzernen Brüstungen zeigen Dreipassmotive. Originale Bestandteile des Kirchenraumes sind die Kanzel mit Schalldeckel sowie der von der Fam. Günderode (Falkenhof) gestiftete oktogonale Taufstein. Auch die Ornamentverglasung der Fenster stammt wohl noch aus der Erbauungszeit. Die alte Orgel wurde 1965 ersetzt, ebenso wurden die Bänke im Rahmen einer Modernisierung 1974/75 durch Stühle ersetzt. 1980 wurde ein neues Geläut aus Bronze-Glocken eingeweiht, die alten Glocken aus Stahl wurden südlich der Kirche in einer kleinen Grünanlage aufgestellt. Die Treppenanlage vor der Kirche wurde ebenfalls verändert, östlich besteht noch die alte Mauer.
Die Bensheimer Michaelskirche ist der erste Kirchenbau des Architekten Christian Horst. Er ist noch deutlich am spätklassizistischen Rundbogenstil der Karlsruher Schule orientiert, aber trotz der Mittermayerschen Vorleistungen wird spürbar, dass der Schüler von Georg Moller und Heinrich Hübsch neue Tendenzen des modernen Sakralbaues verfolgte wie er sie später mit seinen gotisierenden Kirchen von Lampertheim, Biblis oder Langen schließlich auch realisierte.
Pläne zum Bau einer ersten evangelischen Kirche in Bensheim wurden von dem Kreisbaumeister Michael Mittermayer bereits 1846 entworfen. Mit der Ausführung begann man jedoch erst vierzehn Jahre später nach neuen Plänen des gleichen Architekten, die einen im Grundriss kreuzförmigen Zentralbau mit Kuppeloktogon und seitlichem Turm vorsahen. Noch während der Bauphase stürzte am 14. Oktober 1860 das Vierungsgewölbe ein, die Bauarbeiten kamen damit zunächst zum Erliegen. Erst im Frühjahr des übernächsten Jahres setzte man den Bau fort, nachdem der Nachfolger Mittermayers, Kreisbaumeister Christian Horst, die Baupläne gravierend verändert hatte. Am 10. November 1863 konnte die Michaelskirche feierlich eingeweiht werden.
Gelber Sandsteinbau mit roter Sandsteingliederung, der ursprüngliche Zentralbaugedanke im Grundriss ansatzweise noch erkennbar. Kurzes Schiff mit flachem Satteldach, nach Osten eingezogene, halbkreisförmige Apsis, an den Seiten niedrigere, kurze Arme, ebenfalls mit Satteldächern. In der Nordwestecke hoher, im Grundriss quadratischer Turm mit spitzem Helm. Die Wände romanisierend durch Lisenen, Rundbogenfriese sowie hohe, rundbogig schließende Fenster gegliedert. Die ebenfalls rundbogig schließenden Portale von Säulen und Rundstäben gerahmt. Der entsprechend dem Schiff gegliederte Turm viergeschossig, die beiden Obergeschosse auf allen vier Seiten durch zwei dicht nebeneinander gestellte Rundbogenfenster bzw. gekuppelte Paarfenster durchbrochen. Über den vier Kanten des Turmes sind als schmückendes Beiwerk des Helmes kleine Ecktürmchen gestellt.
Das Innere zeigt einen verputzten, hell gehaltenen Raum mit flacher Holzbalkendecke, die Seitenarme öffnen sich jeweils in zwei Bögen auf einer gefasten Stütze mit interessanter Kapitellbildung. Der Altarraum öffnet sich mit einem Triumphbogen und ist mit einem Kreuzrippengewölbe über dünnen Rundstäben geschlossen. Nördlich ist eine Empore mit Sitzbänken, westlich die Orgelempore eingespannt. Die hölzernen Brüstungen zeigen Dreipassmotive. Originale Bestandteile des Kirchenraumes sind die Kanzel mit Schalldeckel sowie der von der Fam. Günderode (Falkenhof) gestiftete oktogonale Taufstein. Auch die Ornamentverglasung der Fenster stammt wohl noch aus der Erbauungszeit. Die alte Orgel wurde 1965 ersetzt, ebenso wurden die Bänke im Rahmen einer Modernisierung 1974/75 durch Stühle ersetzt. 1980 wurde ein neues Geläut aus Bronze-Glocken eingeweiht, die alten Glocken aus Stahl wurden südlich der Kirche in einer kleinen Grünanlage aufgestellt. Die Treppenanlage vor der Kirche wurde ebenfalls verändert, östlich besteht noch die alte Mauer.
Die Bensheimer Michaelskirche ist der erste Kirchenbau des Architekten Christian Horst. Er ist noch deutlich am spätklassizistischen Rundbogenstil der Karlsruher Schule orientiert, aber trotz der Mittermayerschen Vorleistungen wird spürbar, dass der Schüler von Georg Moller und Heinrich Hübsch neue Tendenzen des modernen Sakralbaues verfolgte wie er sie später mit seinen gotisierenden Kirchen von Lampertheim, Biblis oder Langen schließlich auch realisierte.