Nordöstlich des Marktplatzes gelegene Klosteranlage, in großen Teilen wiedererrichtet unmittelbar nach den Zerstörungen durch die flächenhafte Bombardierung vom 26.3.1945. Im Zuge der Rekatholisierung war bereits 1628 in Bensheim ein Kapuzinerkloster gegründet worden, das seinen Standort zunächst vor dem Auerbacher Tor hatte, nach 1651 jedoch auf das Gelände des abgebrannten Rodensteiner Hofes, nahe der Stadtpfarrkirche, verlegt wurde. Dieses Kloster im Zentrum der Stadt wurde 1802 aufgehoben und in den Jahren zwischen 1821 und 1911 diente es als katholisches Lehrerseminar für das Großherzogtum Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit wurde der aus Kirche und Wohngebäude bestehende Komplex umgebaut und gravierend erweitert. 1919 kauften die Kapuziner ihr altes Kloster von der Stadt zurück, um eine Kloster- und Missionsschule für den Ordensnachwuchs, das "Fidelis-Kolleg", dort einzurichten. Unter den Nationalsozialisten wurde die Auflösung des Kollegs betrieben, ab 1939 quartierte man Soldaten in dem Kloster ein. Kurz vor Kriegsende zerstörten Fliegerbomben die Klosterkirche und die unmittelbar angrenzenden Gebäude. Der Wiederaufbau erfolgte innerhalb kürzester Zeit durch die Patres, so dass Weihnachten 1947 bereits wieder Gottesdienst in der neu errichteten Kirche gefeiert werden konnte. In den achtziger Jahren gaben die Kapuziner das Bensheimer Kloster auf, heute leben dort polnische Franziskaner.
Die wiederaufgebauten Teile des Klosters orientieren sich in ihrer Kubatur im Wesentlichen an den Vorgängerbauten: Die giebelständige Kirche ist ein schlichter Putzbau mit Satteldach, die Giebelwand ist durch ein Rundfenster akzentuiert. Im Innern ein Saal mit flacher Holzdecke, der von hohen Rundbogenfenstern in der Südwand belichtet wird. Diese öffnet sich mit niedrigen Korbbögen auf breiten Pfeilern zu einem Seitenschiff, der Chor liegt eingezogen hinter einer hohen Korbbogenöffnung. Über dem Eingang eine Orgelempore. Die Architektur zeigt sich hier von der traditionell-konservativen Bauweise der dreißiger Jahre bestimmt. Entsprechendes gilt von den Wohn- und Kollegbauten, die -zweigeschossig über Sockeln errichtet - Walmdächer tragen und schlichte quadratische oder stehende Lochfenster aufweisen. Die verputzten Kernbauten umschließen einen in rotem Sandstein gemauerten Kreuzgang mit paarig gestalteten, stichbogigen Fenster- und Türöffnungen, die in der Mitte von polygonalen Säulen gestützt werden.
Die Eingangstür am Südbau ist korbbogig geschlossen mit einem Schlussstein, daneben ein großer Holzkruzifixus von 1760, das ursprünglich an der Giebelwand der Vorgängerkirche hing. Vor der Kirche erhöhter Vorplatz mit Treppenanlagen. Östlich der Kirche ragt ein in gelbem Sandstein errichteter Kampanile mit Satteldach und bekrönendem Kreuz empor. Er wird von flachen Strebepfeilern abgestützt und zeigt im oberen Bereich große Schallöffnungen. Der nördlich an das Kloster anschließende Gebäudeflügel stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs., er ist zweigeschossig und mit einem Satteldach versehen. Seine Fenster sind zwei- bzw. dreifach gekoppelt und mit roten Sandsteingewänden versehen. Zwischen den zur Klostergasse vorstoßenden Gebäudeflügeln befindet sich ein kleiner Garten mit schönem Eisenzaun.
Wegen der Kriegszerstörungen sind im Kloster nur noch wenige interessante Baudetails als Spolien erhalten, so ein großer, mit einer Ohrmuschel-Kartusche geschmückter Wappenstein des Johann von Heppenheim gen. v. Saal (1653), und ein weiterer mit einem Steinmetzzeichen versehener Wappenstein, dessen Inschrift auf Georg Friedrich zu Rodenstein (1655) verweist. Im Chor der Kirche steht noch das Hochkreuz von 1652, das nach einem Vorbild des 14. Jhs. geschaffen wurde, alle weiteren Figuren in der Kirche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg angefertigt. Zwei ehemals im Kloster befindliche Barockskulpturen, eine Muttergottes von Martin Bitterich (1. Viertel 18. Jh.) und eine weitere Muttergottes (Mainz, 2. Drittel 18. Jh.), wurden beim Auszug von den Kapuzinern mitgenommen, sie befinden sich heute im Kapuzinerkloster Münster bzw. Oberhausen-Sterkrade. Ebenso sind das Gemälde einer Kreuzigung aus der 1. Hälfte des 16. Jhs. und ein Bild mit der Darstellung des hl. Fidelis v. Sigmaringen (18. Jh.) heute im Kapuzinerkloster Koblenz, ein Leinwandbild von Filippo Molini mit der Darstellung der Hll. Bonaventura und Franziskus (um 1657) befindet sich heute ebenfalls in einem anderen Kapuzinerkloster.
Das ehemalige Kapuzinerkloster, das heute teilweise auch von der Liebfrauenschule genutzt wird, ist für Bensheim zum einen beredtes Zeugnis der kirchengeschichtlichen Bewegungen des 17., 19. und frühen 20. Jhs., zum andern ist es beispielhaft für die erstaunliche Wiederaufbauleistung nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges.
Weitgehend überwucherte Parkanlage, die sich vom Amalienhof ( Nibelungenstr. 89) in südliche Richtung bis zum Höhenrücken des so genannten Baßmanns (Röderweg) entwickelt. Die im Stil eines englischen Landschaftsparks konzipierte Anlage wurde wahrscheinlich bereits im 19. Jh. angelegt, möglicherweise von dem schottischen Adligen Thomas Abercromby Scott-Duff, der sich 1858 den so genannten Schönhof (Nibelungenstr. 85) errichtet hatte. Der Park muss noch im 19. Jh. in den Besitz des Wormser Fabrikanten Wilhelm Valckenberg gelangt sein, der 1883 die Villa Amalie bauen ließ. Dieser beauftragte im Jahr 1900 Heinrich Metzendorf mit dem Bau einer Brücke, die hinter seinem Haus direkt in den Park führte (noch erhalten), dann, zehn Jahre später, mit dem Bau eines Aussichtsturmes auf der Anhöhe. Mit diesem Luginsland, dem kapellenartig ein Schiff angefügt wurde und der auch als "Torbau" bezeichnet wurde, setzte sich Valckenberg ein weithin sichtbares Denkmal.
Der in Granit und Sandstein errichtete Bau mit vierseitigem, von einem aufgeschobenem Pyramidendach bekröntem Turm, der durch schießschartenartige Öffnungen belichtet wird und im oberen Geschoss breite Aussichtsöffnungen aufweist. An den Turm anschließend ein schmales Schiff mit Satteldach und jeweils zwei Rundbogenöffnungen, vorgelagert eine über einen Graben führende Bogenbrücke. Am Turm nördlich und westlich Wappensteine, außerdem Sandsteinplatte mit der Inschrift "Luginsland" zwischen zwei Ornamentfeldern. Am Turm Sitzbank aus Sandstein, deren Lehnen innen Rosettenornamentik aufweist.
Ein weiteres bauliches Relikt der Parkanlage ist eine kleine, grottenartige Steinkapelle, die am oberen Ende des Wiesengrundes steht, der das Kernstück des weitläufigen Landschaftsparks bildet. Dieser Wiesengrund wird gesäumt von geschwungenen, baumbestandenen Spazierwegen. Vereinzelt sind unter dem alten Baumbestand wertvolle Exoten zu finden, die in der ursprünglichen Konzeption vermutlich optische Akzente setzen sollten. Oberhalb der kleinen Kapelle bilden kreisförmig gesetzte Linden einen platzartigen Bereich aus, außerdem findet sich eine Hainbuchen- und eine Buchsbaumhecke. Im unteren Bereich des Parks sind Reste einer Brunnenanlage zu entdecken. Weitere gartengestalterische Elemente sind zu vermuten, lassen sich jedoch aufgrund des Zustandes der Verwilderung nicht identifizieren.
Der sogenannte Baßmannpark mit den genannten architektonischen Bestandteilen steht als typischer Landschaftspark des 19. Jhs. in der Tradition des benachbarten Fürstenlagers. Er ist von besonderer kultur- und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Weitgehend überwucherte Parkanlage, die sich vom Amalienhof ( Nibelungenstr. 89) in südliche Richtung bis zum Höhenrücken des so genannten Baßmanns (Röderweg) entwickelt. Die im Stil eines englischen Landschaftsparks konzipierte Anlage wurde wahrscheinlich bereits im 19. Jh. angelegt, möglicherweise von dem schottischen Adligen Thomas Abercromby Scott-Duff, der sich 1858 den so genannten Schönhof (Nibelungenstr. 85) errichtet hatte. Der Park muss noch im 19. Jh. in den Besitz des Wormser Fabrikanten Wilhelm Valckenberg gelangt sein, der 1883 die Villa Amalie bauen ließ. Dieser beauftragte im Jahr 1900 Heinrich Metzendorf mit dem Bau einer Brücke, die hinter seinem Haus direkt in den Park führte (noch erhalten), dann, zehn Jahre später, mit dem Bau eines Aussichtsturmes auf der Anhöhe. Mit diesem Luginsland, dem kapellenartig ein Schiff angefügt wurde und der auch als "Torbau" bezeichnet wurde, setzte sich Valckenberg ein weithin sichtbares Denkmal.
Der in Granit und Sandstein errichtete Bau mit vierseitigem, von einem aufgeschobenem Pyramidendach bekröntem Turm, der durch schießschartenartige Öffnungen belichtet wird und im oberen Geschoss breite Aussichtsöffnungen aufweist. An den Turm anschließend ein schmales Schiff mit Satteldach und jeweils zwei Rundbogenöffnungen, vorgelagert eine über einen Graben führende Bogenbrücke. Am Turm nördlich und westlich Wappensteine, außerdem Sandsteinplatte mit der Inschrift "Luginsland" zwischen zwei Ornamentfeldern. Am Turm Sitzbank aus Sandstein, deren Lehnen innen Rosettenornamentik aufweist.
Ein weiteres bauliches Relikt der Parkanlage ist eine kleine, grottenartige Steinkapelle, die am oberen Ende des Wiesengrundes steht, der das Kernstück des weitläufigen Landschaftsparks bildet. Dieser Wiesengrund wird gesäumt von geschwungenen, baumbestandenen Spazierwegen. Vereinzelt sind unter dem alten Baumbestand wertvolle Exoten zu finden, die in der ursprünglichen Konzeption vermutlich optische Akzente setzen sollten. Oberhalb der kleinen Kapelle bilden kreisförmig gesetzte Linden einen platzartigen Bereich aus, außerdem findet sich eine Hainbuchen- und eine Buchsbaumhecke. Im unteren Bereich des Parks sind Reste einer Brunnenanlage zu entdecken. Weitere gartengestalterische Elemente sind zu vermuten, lassen sich jedoch aufgrund des Zustandes der Verwilderung nicht identifizieren.
Der sogenannte Baßmannpark mit den genannten architektonischen Bestandteilen steht als typischer Landschaftspark des 19. Jhs. in der Tradition des benachbarten Fürstenlagers. Er ist von besonderer kultur- und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Weitgehend überwucherte Parkanlage, die sich vom Amalienhof ( Nibelungenstr. 89) in südliche Richtung bis zum Höhenrücken des so genannten Baßmanns (Röderweg) entwickelt. Die im Stil eines englischen Landschaftsparks konzipierte Anlage wurde wahrscheinlich bereits im 19. Jh. angelegt, möglicherweise von dem schottischen Adligen Thomas Abercromby Scott-Duff, der sich 1858 den so genannten Schönhof (Nibelungenstr. 85) errichtet hatte. Der Park muss noch im 19. Jh. in den Besitz des Wormser Fabrikanten Wilhelm Valckenberg gelangt sein, der 1883 die Villa Amalie bauen ließ. Dieser beauftragte im Jahr 1900 Heinrich Metzendorf mit dem Bau einer Brücke, die hinter seinem Haus direkt in den Park führte (noch erhalten), dann, zehn Jahre später, mit dem Bau eines Aussichtsturmes auf der Anhöhe. Mit diesem Luginsland, dem kapellenartig ein Schiff angefügt wurde und der auch als "Torbau" bezeichnet wurde, setzte sich Valckenberg ein weithin sichtbares Denkmal.
Der in Granit und Sandstein errichtete Bau mit vierseitigem, von einem aufgeschobenem Pyramidendach bekröntem Turm, der durch schießschartenartige Öffnungen belichtet wird und im oberen Geschoss breite Aussichtsöffnungen aufweist. An den Turm anschließend ein schmales Schiff mit Satteldach und jeweils zwei Rundbogenöffnungen, vorgelagert eine über einen Graben führende Bogenbrücke. Am Turm nördlich und westlich Wappensteine, außerdem Sandsteinplatte mit der Inschrift "Luginsland" zwischen zwei Ornamentfeldern. Am Turm Sitzbank aus Sandstein, deren Lehnen innen Rosettenornamentik aufweist.
Ein weiteres bauliches Relikt der Parkanlage ist eine kleine, grottenartige Steinkapelle, die am oberen Ende des Wiesengrundes steht, der das Kernstück des weitläufigen Landschaftsparks bildet. Dieser Wiesengrund wird gesäumt von geschwungenen, baumbestandenen Spazierwegen. Vereinzelt sind unter dem alten Baumbestand wertvolle Exoten zu finden, die in der ursprünglichen Konzeption vermutlich optische Akzente setzen sollten. Oberhalb der kleinen Kapelle bilden kreisförmig gesetzte Linden einen platzartigen Bereich aus, außerdem findet sich eine Hainbuchen- und eine Buchsbaumhecke. Im unteren Bereich des Parks sind Reste einer Brunnenanlage zu entdecken. Weitere gartengestalterische Elemente sind zu vermuten, lassen sich jedoch aufgrund des Zustandes der Verwilderung nicht identifizieren.
Der sogenannte Baßmannpark mit den genannten architektonischen Bestandteilen steht als typischer Landschaftspark des 19. Jhs. in der Tradition des benachbarten Fürstenlagers. Er ist von besonderer kultur- und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Repräsentatives Wohnhaus an der Einmündung der Lindenstraße in die Darmstädter Straße. Zweigeschossig über gelbem Sandsteinsockel, das Walmdach weit überkragend. Putzbau mit schlichter Gesimsgliederung. Nach Osten eingeschossiger Vorbau mit darüber liegendem Austritt, hier seitliche Brüstungsmauern mit Steinkugeln, vorne ornamentales Eisengeländer. Darüber im Dach große Fledermausgaupe mit Austritt, hier ebenfalls Brüstung und Geländer. Der Eingangsbereich nördlich in einer kleinen Loggia. Nach Süden halbkreisförmig vortretender, zweigeschossiger Vorbau, darüber im Dach Schleppgaupe. Moderner Anbau an der Westseite. Als Einfriedung zur Straße Sandsteinmäuerchen mit Pfosten, der Staketenzaun erneuert. Das Haus dürfte um 1910 entstanden sein.
Repräsentatives Wohnhaus an der Einmündung der Lindenstraße in die Darmstädter Straße. Zweigeschossig über gelbem Sandsteinsockel, das Walmdach weit überkragend. Putzbau mit schlichter Gesimsgliederung. Nach Osten eingeschossiger Vorbau mit darüber liegendem Austritt, hier seitliche Brüstungsmauern mit Steinkugeln, vorne ornamentales Eisengeländer. Darüber im Dach große Fledermausgaupe mit Austritt, hier ebenfalls Brüstung und Geländer. Der Eingangsbereich nördlich in einer kleinen Loggia. Nach Süden halbkreisförmig vortretender, zweigeschossiger Vorbau, darüber im Dach Schleppgaupe. Moderner Anbau an der Westseite. Als Einfriedung zur Straße Sandsteinmäuerchen mit Pfosten, der Staketenzaun erneuert. Das Haus dürfte um 1910 entstanden sein.
Ein Ziehbrunnen auf dem Bensheimer Marktplatz wird bereits für das frühe Mittelalter vermutet, für das 14. Jh. kann bereits auf einen Laufbrunnen geschlossen werden. Der Brunnen, der im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert wurde, befand sich einige Meter nordwestlich des heutigen Marktbrunnens. 1836 wurde er durch einen neuen Brunnen am jetzigen Standort, mit dem heute noch vorhandenen runden Sandsteinbiet, dem vierseitigen Brunnenstock sowie einer Brunnensäule (Kandelaber), ersetzt. Einen Entwurf hatte der Mainzer Stadtbaumeister Ignaz Opfermann geliefert, der Kandelaber geht auf den Darmstädter Hofbildhauer Philipp Johann Scholl zurück. Als Bekrönung existierte eine Laterne, wohl in Form einer Glasglocke, die bei dem Erdbeben vom 10. Februar 1871 zerbrach. 1895 wurde der Brunnen neu gestaltet, indem man im Wesentlichen die Säule durch ein zusätzliches Zwischenstück ersetzte, auf das man die Figur des hl. Georg stellte. Bereits der Opfermannsche Entwurf von 1835 hatte einen Georg vorgesehen, der ausführende Künstler für diese Plastik sowie weitere Figuren war Bildhauer Renn (vermutlich Hermann) aus Speyer. Im Zuge dieser gravierenden Umgestaltung wurden vermutlich auch die Linden gepflanzt, die teilweise bis heute überlebt haben. Der klassizistische Kandelaber steht als Hauptbestandteil des so genannten Bürgerwehrbrunnens heute auf dem gleichnamigen Platz.
In der Mitte des runden Beckens vierseitiger Brunnenstock mit abschließendem Konsolgesims, an den Kanten Kinderfiguren als Allegorien der Jahreszeiten. Auf allen vier Seiten kunstvoll geschmiedete Wasserspeier, die aus Löwenmasken hervortreten. Der obere Teil des Brunnenstocks mit figürlichen Reliefs in Nischen und zwar die allegorischen Figuren der Gerechtigkeit, des Ackerbaues und des Handwerks. Die Kanten jeweils durch ein Fabelwesen und Ornamentik geschmückt. Darauf ein Sockel mit Kantenvoluten, auf dem der hl. Georg als drachentötender Ritter dargestellt ist. Die Figuren zeugen nicht von hoher künstlerischer Qualität, sind jedoch als Dokumente einer historistischen Umgestaltung wie der gesamte Brunnen von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Ein Ziehbrunnen auf dem Bensheimer Marktplatz wird bereits für das frühe Mittelalter vermutet, für das 14. Jh. kann bereits auf einen Laufbrunnen geschlossen werden. Der Brunnen, der im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert wurde, befand sich einige Meter nordwestlich des heutigen Marktbrunnens. 1836 wurde er durch einen neuen Brunnen am jetzigen Standort, mit dem heute noch vorhandenen runden Sandsteinbiet, dem vierseitigen Brunnenstock sowie einer Brunnensäule (Kandelaber), ersetzt. Einen Entwurf hatte der Mainzer Stadtbaumeister Ignaz Opfermann geliefert, der Kandelaber geht auf den Darmstädter Hofbildhauer Philipp Johann Scholl zurück. Als Bekrönung existierte eine Laterne, wohl in Form einer Glasglocke, die bei dem Erdbeben vom 10. Februar 1871 zerbrach. 1895 wurde der Brunnen neu gestaltet, indem man im Wesentlichen die Säule durch ein zusätzliches Zwischenstück ersetzte, auf das man die Figur des hl. Georg stellte. Bereits der Opfermannsche Entwurf von 1835 hatte einen Georg vorgesehen, der ausführende Künstler für diese Plastik sowie weitere Figuren war Bildhauer Renn (vermutlich Hermann) aus Speyer. Im Zuge dieser gravierenden Umgestaltung wurden vermutlich auch die Linden gepflanzt, die teilweise bis heute überlebt haben. Der klassizistische Kandelaber steht als Hauptbestandteil des so genannten Bürgerwehrbrunnens heute auf dem gleichnamigen Platz.
In der Mitte des runden Beckens vierseitiger Brunnenstock mit abschließendem Konsolgesims, an den Kanten Kinderfiguren als Allegorien der Jahreszeiten. Auf allen vier Seiten kunstvoll geschmiedete Wasserspeier, die aus Löwenmasken hervortreten. Der obere Teil des Brunnenstocks mit figürlichen Reliefs in Nischen und zwar die allegorischen Figuren der Gerechtigkeit, des Ackerbaues und des Handwerks. Die Kanten jeweils durch ein Fabelwesen und Ornamentik geschmückt. Darauf ein Sockel mit Kantenvoluten, auf dem der hl. Georg als drachentötender Ritter dargestellt ist. Die Figuren zeugen nicht von hoher künstlerischer Qualität, sind jedoch als Dokumente einer historistischen Umgestaltung wie der gesamte Brunnen von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Schlichtes, traufständiges Wohnhaus, erbaut 1753 von dem Zimmermann Melchior Brack und dem Spengler Kilian Schwörer an Stelle zweier älterer Wohnhäuser. Die beiden in dem Haus wohnenden Familien waren wie die Eigentümer der benachbarten Häuser 6 und 8 der Kirche zinspflichtig. 1976 wurde das Gebäude grundlegend saniert.
Zweigeschossig mit massivem Erdgeschoss und schlichtem, konstruktivem Fachwerkobergeschoss. Die Schwelle stark durchgebogen. Im Satteldach drei in jüngerer Zeit aufgesetzte Schleppgaupen. Der schlichte Bau ist konstitutiver Bestandteil der nördlichen Häuserzeile am Marktplatz.
Nördlich der Kirche positioniertes Pfarrhaus, erbaut 1837 nach Plänen, die Kreisbaumeister Nikolaus Kröncke bereits drei Jahre zuvor entwickelt hatte. Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach, die westliche Hauptfassade fünfachsig mit dreiachsigem Zwerchhaus, nach Norden Risalit mit Dreiecksgiebel. Erdgeschossfenster rundbogig schließend, ansonsten hochrechteckige Fensterformate. Das im Stil eines strengen Klassizismus gehaltene Pfarrhaus wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und danach mit geringen Veränderungen wieder aufgebaut. Es ist durch einen ursprünglich zweigeschossigen, heute auf ein Geschoss reduzierten Flachdachbau mit Lisenen und Rundbogenfenstern direkt mit der Kirche verbunden.