Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH01001003042003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01001003042003
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    LFDH01001003042003
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    Am Pfalzbach 28-32, 27-37

    Unregelmäßige Gruppierung von Gebäuden an der Einmündung des alten Fußpfades nach Heppenheim (heute Am Käßberg). Verengung der Durchgangsstraße Am Pfalzbach durch traufständige, dicht an die Straße gerückte Wohnhäuser und vor allem durch das giebelständige, straßenbildprägende Wirtschaftsgebäude des Wappenhofes. In diesem mittleren Kernbereich von Mittershausen sind drei der vermutlich acht Ursprungshuben konzentriert, die Thomas-Hube (Nr. 28), die Hammersteins-Hube (Wappenhof, Nr. 30) und das so genannte Zeißenviertel (Nr. 31). Von der Thomas-Hube ist nur noch das Wohnhaus, die Alte Schule, erhalten, an Stelle der Wirtschaftsgebäude befindet sich heute der 1987 gestaltete Dorfplatz. Der Wappenhof, das älteste Gebäude von Mittershausen und ein Kulturdenkmal von Rang, ist auch wegen seiner dominierenden Ecklage von besonderer Bedeutung. Ihm gegenüber ist die Hofanlage Nr. 31 mit dem Gasthaus "Zur Linde" platziert, die mit ihrer historischen Schmiede ein wichtiges Zentrum bildet. An der Straße reihen sich noch einige traufständige Wohnhäuser von Tagelöhnern und kleinen Gewerbetreibenden, wobei vor allem das bescheidene Fachwerkhaus eines Leinwebers (Nr. 33) eine wichtige Funktion für das Ortsbild erfüllt. Eine markante Position nimmt auch die gegenüber liegende Scheune ein (Nr. 32A), ein voluminöser, giebelständiger Fachwerk-Massivbau mit Satteldach, der den heutigen Straßenraum von Norden her auf die ursprüngliche Dimension einengt.

    Mit Wappenhof, Gasthof, Schmiede und Alter Schule wird hier der sozialgeschichtlich relevante Brennpunkt des Dorfes durch die Gesamtanlage erfasst.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Mittershausen_Am Pfalzbach
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003042103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01001003042103
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    LFDH01001003042103
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    Am Pfalzbach 9 - 13, 12 - 20

    Die Gesamtanlage umfasst einen südlich gelegenen Bereich von Mittershausen, der durch eine Konzentration mehrerer alter Hubgüter auffällt. Dazu gehören die geschlossenen, östlich des heute kanalisierten Pfalzbaches gelegenen Hofanlagen der Hartmanns-Hube (Am Pfalzbach 11) und der Unteren Mühle (Nr. 13) sowie die westlich des Baches gelegenen Hofanlagen der Herberts-Hube (Nr. 18/20), der Klingen-Hube (Nr. 14) und der Walthers-Hube (Nr. 12). Während die meisten dieser Hubhöfe noch eine interessante, historische Fachwerksubstanz aufweisen und als Einzelkulturdenkmäler bewertet werden können, sind von der letztgenannten Hofanlage im Wesentlichen nur noch die dreiseitig angeordneten Wirtschaftsgebäude relevant, das 1798 errichtete Fachwerkwohnhaus wurde vor wenigen Jahren durch einen Neubau ersetzt. Dagegen hat sich von der Klingen-Hube noch ein interessantes Wohnhaus erhalten, die Wirtschaftsgebäude wurden weitgehend ersetzt.

    Geprägt wird die mitten durch die Gesamtanlage verlaufende Straße Am Pfalzbach vor allem durch die traufständig angeordnete, monumentale Stallscheune der Unteren Mühle und durch die additive Reihung der Wirtschaftsgebäude des Doppelhofes 18/20. Störendes Element dieses weiträumigen und baulich aufgelockerten Bereiches ist neben dem neuen Wohnhaus der Walthers-Hube vor allem das neu errichtete Wohnhaus Nr. 16.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Mittershausen_Am Pfalzbach
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003042503

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01001003042503
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    LFDH01001003042503
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    Am Pfalzbach 64 - 76, 67 - 79

    Der als Gesamtanlage ausgewiesene Ortskern von Scheuerberg liegt auf steil ansteigendem Gelände. Die in der Mehrzahl in Fachwerk errichteten Hofanlagen gruppieren sich haufenförmig an der einen Bogen beschreibenden Straße Am Pfalzbach. Trotz verschiedener Neubauten ist das Ortsbild durch das kräftige, konstruktive Fachwerk der Wohn- und Wirtschaftsgebäude geprägt, die in der Mehrzahl aus dem 19. Jh. stammen und oft hohe Sockelgeschosse aufweisen.

    Die Entstehung des Ortes läßt sich im Wesentlichen auf vier mittelalterliche Hubhöfe zurückführen:

    - Die sogenannte "Schüßlers-Hube" (Am Pfalzbach 67), eine heute geschlossene Hofanlage mit überdachter Toreinfahrt und einem zweigeschossigen, giebelständigen Wohnhaus, das aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. stammen soll und dessen Fachwerk im Erdgeschoss massiv erneuert wurde.

    - Die so genannte "Hennen-Hube" (Am Pfalzbach 68), eine heute erneuerte Hofanlage, deren 1628 errichtetes, baugeschichtlich interessantes Wohnhaus erst 1980 abgebrochen wurde.

    - Die so genannte "Dieters-Hube" (Am Pfalzbach 69), deren straßenbildprägendes, 1792 auf alten Fundamenten errichtetes Wohnhaus 1979 abgebrochen wurde.

    - Die so genannte "Alt-Werners-Hube" (Am Pfalzbach 79), die in ihrem heutigen Bestand im Wesentlichen in die erste Hälfte des 19. Jhs. zurückreicht und als geschlossene Hofanlage für den Ort von besonderer Bedeutung ist.

    Baugeschichtlich interessant ist das von der Ortsstraße abgerückt stehende, als Kulturdenkmal ausgewiesene Wohnhaus Am Pfalzbach 75, das heute das älteste Gebäude Scheuerbergs darstellen dürfte.

    Orts- und straßenbildprägend, daher unverzichtbar für die Gesamtanlage, sind noch das giebelständige, den östlichen Ortseingang markierende Fachwerkwohnhaus Am Pfalzbach 64, das traufständige Gasthaus "Zum Pfalzbachtal" (Am Pfalzbach 77) mit seiner lebendigen Fachwerkfassade und dem kräftigen Dachüberstand sowie die am westlichen Ende des Ortes gelegene Fachwerk-Hofanlage Am Pfalzbach 76. Ein leicht gebogener, hölzerner Sturz in der westlichen Giebelwand des Wohnhauses lässt eine ursprünglich eingeschossige Bauweise vermuten mit seitlicher Toreinfahrt. Über dem hofseitigen Eingang befindet sich die Inschrift: "1896 Johann Georg Bauer".

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Scheuerberg_Am Pfalzbach
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003042603

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    flaechendenkmal.LFDH01001003042603
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    LFDH01001003042603
    legalFoundationDocument

    Dominierendes Wohnhaus an der Einmündung der Ringstraße in die Straße Am Sonderbach. Zweigeschossig über erhöhtem Sockel, das Ergeschoss massiv mit Sandsteinrahmungen der Fenster und gequaderten Gebäudekanten, das Obergeschoss in konstruktivem Fachwerk; hier Holzrahmungen der Fenster. Satteldach. Im Sockel zu beiden Seiten der erneuerten Freitreppe rundbogige Kellereingänge mit Sandsteingewänden, hier jeweils im Scheitel die Datierung 1862 zwischen den Initialen "M.T." (Mathias Trares, um 1850 Besitzer der Hofanlage). Der Hof mit Basaltpflaster.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Sonderbach_Am Sonderbach 43
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003042803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01001003042803
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    LFDH01001003042803
    legalFoundationDocument

    Voll funktionsfähige, dreiseitige Hofanlage aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. am Ortsende von Sonderbach. Das Wohnhaus giebelständig zur Straße mit massivem, verputztem Erdgeschoss und konstruktivem Fachwerkobergeschoss; Satteldach. Fenster im Erdgeschoss mit Sandsteingewänden, zur hofseitigen Tür einläufige Granittreppe. Der Hof nach Westen durch eine großvolumige Scheune abgeschlossen, im Sturz des Scheunentores Inschrift: "Erbaut von Matheus Trares 1879." Gegenüber dem Wohnhaus, wieder giebelständig zur Straße, Stallgebäude, ebenfalls in typischer Mischbauweise. Der Hof mit Granitpflaster.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Sonderbach_Am Sonderbach 67
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003047103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01001003047103
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    LFDH01001003047103
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    Amtsgasse

    Bensheimer Weg 1

    Bogengasse

    Bosengasse

    Friedrichstraße 2 - 12 (Südseite), 5 - 11 (Nordseite)

    Graben 1 - 13, 17 (Westseite), 2 - 20 (Ostseite)

    Gräffstraße 1 - 7 (Nordseite)

    Großer Markt

    Hinterer Graben

    Johannisgasse

    Kellereigasse

    Kirchengasse

    Kirchgang

    Kleine Bach

    Kleiner Markt

    Laudenbacher Tor 1 - 5 (Westseite), 2 - 4 (Ostseite)

    Lehrstraße 1 - 9 (Nordseite)

    Liesengasse

    Lindenfelser Weg 1

    Marktstraße

    Rodensteiner Gasse

    Schulgasse

    Schunkengasse

    Siegfriedstraße 1 - 155 (Südseite), 2 - 172 (Nordseite)

    Starkenburgweg 1 - 15A (Ostseite), 2 - 16 (Westseite)

    Werlestraße 1, 2

    Wormser Tor

    Würzburger Tor

    Die Gesamtanlage umschließt einen großräumigen innerstädtischen Bereich Heppenheims, der sich aus drei Teilen mit unterschiedlicher historischer Entwicklung zusammensetzt: der ursprünglich von einer Mauer aus der Zeit um 1400 vollständig umringte Altstadtkern sowie die westlich und nördlich sich angliedernde Untere Vorstadt und die östlich daran anschließende Obere Vorstadt.

    Der Altstadtkern entwickelte sich wahrscheinlich aus einer fränkischen Fliehburganlage, die in erhöhter Lage auf einem vorgelagerten Hügel des Odenwaldes zwischen Wohnbauten und Basilika einen schmalen Schutzraum im Bereich des heutigen Großen Marktes bot. Durch Ansiedlung von Bauern und Handwerkern vor allem am Nordhang des Hügels kam es wohl im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen mit Adalbert von Bremen um 1066 zum Bau einer erweiterten Befestigungsmauer und möglicherweise sogar zu einem dritten Mauerzug, der ebenfalls nördlich nach 1300 erbaut worden sein könnte. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1369 wurde die letzte Stadtmauer errichtet, deren Verlauf aufgrund von Parzellenstrukturen und erhaltenen Resten bis heute weitgehend nachvollziehbar ist.

    Den Kern dieser ehemals vollständig ummauerten Stadt bildet bis heute der Große Markt mit seiner barocken Brunnenanlage. Die Wände dieses öffentlichen Platzes werden fast ausschließlich von Fachwerkgebäuden gebildet, die bedeutendsten sind das südöstlich gelegene Rathaus sowie die diametral gegenüber positionierte ehemalige Liebig-Apotheke. In letzterer befand sich einst der Gasthof "Goldene Rose", noch heute vorhanden sind die Gasthöfe "Goldener Engel" und "Schwan". Der "Darmstädter Hof", der sich im Haus Großer Markt 4 befand, wird nicht mehr bewirtschaftet. Auch durch die Ansammlung dieser historischen Gasthöfe wird die Bedeutung des Marktplatzes deutlich. Einzige Störung in diesem für Südhessen einmaligen Fachwerkensemble bildet das so genannte "Haus Nack" (Großer Markt 9), das als Ersatz für zwei abgebrannte Fachwerkhäuser in den Jahren 1892/93 errichtet wurde. Es war die Forderung des damaligen Kreisdirektors Grancy, einen Massivbau und keinen Fachwerkbau an diese Stelle zu setzen, ein städtebaulicher Fehlgriff, wie man wenige Jahrzehnte später befand. Heute ist der historistische Ziegelbau integraler Bestandteil des überlieferten Platzbildes und selbst architektonisches Zeugnis einer untergegangenen Epoche.

    Vom Großen Markt gehen strahlenförmig acht Gassen aus: Die Schunkengasse, benannt nach dem geachteten Heppenheimer Bürger und Mitbegründer der örtlichen Sparkasse Leonhard Schunk, führt fast geradlinig zum östlichen Stadtausgang, wo sich einst das Odenwälder bzw. Würzburger Tor befand. Entlang dieser Gasse reihen sich bedeutende, teilweise bis ins frühe 17. Jh. zurückreichende Fachwerkbauten, hier befindet sich auch das ehemalige Pfarrhaus (Nr. 9), das so hoch gebaut wurde, dass der Geistliche vom rückwärtigen Obergeschoss unmittelbar auf den Kirchenvorplatz treten konnte. Wegen des 1894 errichteten Benefiziatenhauses wurde das alte Pfarrhaus an seinem südlichen Ende gekürzt. Von der Schunkengasse führt gegenüber der Einmündung der Liesengasse ein langer Treppenaufgang zur Pfarrkirche St. Peter, an seinem oberen Ende mündet der alte, heute nicht mehr benutzte Kirchweg der ehemaligen Filialdörfer Kirschhausen, Sonderbach und Wald-Erlenbach, der unmittelbar beim Würzburger Tor hinter der Kreuzung Hinterer Graben/ Schunkengasse begann. Ein älteres Würzburger Tor soll sich am Fuße der langen Kirchentreppe befunden haben.

    Annähernd parallel zur Schunkengasse führt weiter südlich die Kirchengasse vom Großen Markt zur neugotischen Peterskirche. Auch hier reihen sich wertvolle Fachwerkbauten, hingewiesen sei auf das Haus Kirchengasse 6/8, das als ältestes Schulhaus der Stadt gilt. Auch die nördlich der Kirche stehenden Häuser haben zeitweilig als Schulen gedient. Vom einstigen Kirchhof um die alte Pfarrkirche ist bis auf das an die hier begrabenen Geistlichen erinnernde Mackardkreuz keine Spur mehr vorhanden. Auch wurde beim Bau des "Bergsträßer Domes" die vor dem Hinteren Graben verlaufende Stadtmauer niedergelegt und teilweise überbaut, die heutige Einfriedungsmauer ist jünger. Den Verlauf der Stadtmauer an dieser Stelle kann man jedoch an einem Teilstück zwischen Rathaus und Laudenbacher Tor 3/ 5 bzw. in der Südwand des Marienhauses ausmachen. Dieses Mauerstück wird von der Straße Laudenbacher Tor durchbrochen, die alte, nach Süden durch das gleichnamige Tor führende Ausfallstraße der Stadt. Ein noch älteres Laudenbacher Tor wird an der nicht mehr bestehenden Gasse zwischen Rathaus und "Goldener Engel" vermutet, wobei ein Pfeiler im hinteren Keller des Gasthauses als Teil eines Torturmes interpretiert wird.

    Vorbei an dem stattlichen Fachwerkanwesen Nr. 2 führt die Kellereigasse nach Westen zum herrschaftlichen Wohnsitz des Amtskellers, der heute in das alte Landratsamtsgebäude eingebunden ist. Die Gasse endete stumpf an der Stadtmauer, der Durchbruch zum aufgeschütteten Graben erfolgte erst im 19. Jh. Im oberen Teil, an der Südseite der Kellereigasse, befand sich im so genannten "Siebenbürger Hof", der aus drei Wohnhäusern bestand, bis 1940 eines der ältesten Heppenheimer Fachwerkhäuser. Es handelte sich um das so genannte "Tanzhaus", das noch in alter Geschossbauweise konstruiert war, d. h. die senkrechten Hölzer der Giebelwände und auch eine Mittelsäule liefen bis in den First durch. An Stelle dieses einzigartigen, nur noch im Modell erhaltenen Hauses sowie der benachbarten Gebäude wurde 1955 der von Kreisoberbaurat Georg Schäfer konzipierte Erweiterungsbau des Landratsamtes errichtet. Die recht große Baumasse ist nicht ungeschickt in das historische Altstadtensemble eingefügt. Die Nordseite der Kellereigasse zeigt eine geschlossene Reihung traufständiger Häuser, wobei Fachwerbauten mit modernisierten, verputzten Häusern vermischt stehen.

    Vom Großen Markt nach Westen führt auch die Schulgasse, die ihren Namen von der erst 1825 im Palais des Freiherrn von und zu der Hees eingerichteten Stadtschule bekommen hat. Dieser mehrfach erweiterte, leicht erhöht stehende Komplex befindet sich an der Stelle, wo die fränkische Wohnburg vermutet wird und wo nach 773 die Lorscher Klostervogtei (später Heppenheimer Kollektur) eingerichtet wurde. Der Bereich um die heutige Schlossschule wird deshalb von Ortskundigen auch "Faut''sches bzw. Faules Viertel" (von "Faut" = Vogt) genannt. Unter der Schule befinden sich große Gewölbekeller und Gänge, die noch Hinweise auf die alten Vorgängerbauten geben können. Die Schulgasse verzweigt sich in ihrem hinteren Abschnitt beidseitig und endet westlich in einem kleinen, fast völlig geschlossenen Platz. Das nach Süden leicht abfallende Gassenteilstück mit dem alten Kopfsteinpflaster ist von bescheidenen, meist traufständigen Ackerbürgerhäusern gesäumt, eine städtebaulich hervorragende Position nimmt das hohe Fachwerkeckgebäude Schulgasse 14 ein. Im Keller des Hauses Schulgasse 8 befindet sich in einem Sandstein des Kelleraufganges eine rätselhafte Ritzzeichnung, die Hinweis darauf gibt, dass der Keller älter als das darüber stehende Wohnhaus ist. Noch mittelalterliche Bausubstanz fand sich in dem stark umgebauten, 1992 abgebrochenen Fachwerkwohnhaus Schulgasse 22, das sich im Zuge einer Bauforschung als zweigeschossiger Ständerbau des frühen 15. Jhs. entpuppte. Das daneben stehende Haus Nr. 24 ist ein interessanter historisierender Fachwerkbau von 1937, daran anschließend folgte das so genannte "Vorhallenhaus", dessen Hauptbaukörper ein Vorbau auf Ständern vorgelagert war. Die dadurch entstandene "Vorhalle" diente einem Schmied als überdachter Arbeitsplatz. Das aus dem späten 17. Jh. stammende Haus wurde 1992 abgebrochen und durch einen Massivbau ersetzt, die charakteristische Vorhalle mit den Andreaskreuzen in den Brüstungsgefachen und dem Satteldachgiebel wurde jedoch wieder aufgebaut. Für den kleinen Platz der westlichen Schulgasse bestimmend ist auch das dreigeschossige Fachwerkwohnhaus Schulgasse 3 sowie das ihm gegenüberliegende, aus der Restsubstanz einer Massivscheune entstandene Wohnhaus Nr. 28. Unter diesem Gebäude befindet sich ebenfalls ein alter Gewölbekeller. Zur Bogengasse führt ein schmaler Durchlass in dem das nördliche Ende des Platzes beherrschenden Haus Nr. 30. Vor allem die westlichen und südlichen Abschnitte der Schulgasse vermitteln durch ihre Kleinteiligkeit noch einen Eindruck von den beengten Wohnverhältnissen der mittelalterlichen Stadt. In der Bausubstanz dieses inneren Kernbereichs von Heppenheim wird damit Geschichtlichkeit besonders intensiv erlebbar.

    Die Marktstraße ist wohl die bedeutendste Altstadtgasse Heppenheims. Sie verbindet heute, in einem leichten Bogen abwärts führend, den Großen Markt mit der Geschäftsstraße der Unteren Vorstadt, früher führte sie zum etwas nördlicher gelegenen Kleinen Markt. Gesäumt ist diese die Bogengasse kreuzende Straße von bedeutenden Fachwerkwohnhäusern, die, teilweise errichtet über mittelalterlichen Kellergewölben, vor allem aus der Renaissance stammen. Das besterhaltene Beispiel dafür ist das Haus Marktstraße 12, das im Innern schöne Wandmalereireste birgt. Ein bemerkenswertes Brüstungsbrett mit drei kreisrunden Gesichtern (Mond, Sonne, Wind?) von 1596, das zu einer Dreifenstergruppe des Hauses Nr. 16 gehörte, hat sich im Städtischen Museum erhalten. Hochrangige Kulturdenkmäler sind auch die Häuser Marktstraße 2 sowie 8-10, aber auch weniger bedeutende Gebäude wie das Fachwerkhaus Nr. 4 aus dem späten 19. Jh. oder das stark erneuerte Haus Nr. 9 mit der interessanten Eckquaderung des Sockels sind unverzichtbare Bestandteile des historischen Straßenensembles. Das platzartig erweiterte westliche Ende der Marktstraße mit dem erst in den Zwanziger Jahren entstandenen Durchbruch des Wormser Tores geht auf einen Stauweiher zurück, der zwischen einem äußeren und inneren Tor lag und zur Befüllung des äußeren Stadtgrabens diente. An dieser Stelle konnte auch ungefährdet eine Mühle, die 1970 abgebrochene Stadtmühle, betrieben werden. Die kreuzende Bogengasse, die noch heute stumpf auf die Reste der Stadtmauer stößt und dann rechtwinklig zur Marktstraße zurückführt, weist vor allem in ihrem westlichen Teilstück wertvolle historische Bausubstanz auf, wobei hier an erster Stelle der zur Marktstraße hin sichtbare so genannte "Mönchturm" zu nennen ist, aber auch die am Straßenwinkel sich gruppierenden Häuser und Scheunen bilden ein stadtgeschichtlich interessantes, malerisches Ensemble.

    Vom Großen Markt hangabwärts zum ehemaligen Kurmainzer Amtshof führt die Amtsgasse. Sie wird in ihrem oberen Abschnitt von bescheidenen, meist giebelständigen Wohnhäusern gesäumt, eine gravierende Störung bildet der Flachdachbau vor dem Haus Nr. 2. Am nördlichen Ende gruppieren sich östlich die Monumentalbauten des Amtshofes, ihm gegenüber das bedeutende Gebäudeensemble Amtsgasse 8-10. Das Fachwerkwohnhaus Nr. 8 hatte zwei Schauseiten, der Südgiebel zeigte zu einer heute verschwundenen Gasse. An Stelle des benachbarten Parkplatzes befand sich einst der Burggrafengarten, zuletzt der städtische Faselhof.

    Die enge Mühlgasse verläuft in einem flachen Bogen ebenfalls nach Norden zur Kleinen Bach. In ihrem oberen Bereich ist sie dicht bestanden mit wertvollen Fachwerkhäusern und - scheunen Heppenheimer Ackerbürger, hier befand sich auch eine Mühle, die jedoch nicht vom Erbach - wie oft behauptet -, sondern wahrscheinlich von einem Esel über ein Tretrad angetrieben wurde. Jenseits der Kreuzung mit der Bosengasse führt die Mühlgasse zwischen Amtshof und dem heute weitestgehend neu bebauten Gelände des Bosenhofes hindurch. Der Bosenhof, dessen Name sich von dem Adelsgeschlecht der Boos von Waldeck ableiten soll, war ein adliger Burgmannensitz mit Wirtschaftsgebäuden, der im Dreißigjährigen Krieg erheblichen Schaden genommen hatte und in der folgenden Zeit völlig verändert und umgenutzt worden war (Zehntscheune, Forstamt). Die Bosengasse ist eine Parallelgasse zur Schunkengasse und zur Kleinen Bach und führt von der Amtsgasse zum Hinteren Graben.

    Die Kleine Bach ist die tiefstgelegene Altstadtgasse, in ihrem Verlauf floss ursprünglich der alte Stadtbach bevor die letzte Stadtmauer errichtet wurde. Mit dem Bau der Mauer wurde der Bach nach Norden, an die heutige Siegfriedstraße verlegt, das alte Bachbett wurde bis auf ein kleines Rinnsaal, das den Stauweiher am Ende der Marktstraße speiste, zur Gasse. Entlang dieser Gasse entstanden spätestens ab dem 15. Jh. Wohnhäuser. Reste dieser mittelalterlichen Bebauung haben sich bis in unsere Zeit erhalten, vor allem auf der Südseite, nördlich wurden Teile davon nach Ab- und Wiederaufbau in den Neubaukomplex eines Hotels integriert. Neben den Einzeldenkmälern Kleine Bach 12 und 14 gehört auch das Haus Nr. 16 dazu, ein schlichter, weitgehend rekonstruierter Fachwerkbau von 1526. Er weist einen starken Geschossüberstand nach Osten auf. Kurze, parallel geführte Verbindungsgassen zwischen Marktstraße und Kleine Bach bilden die Johannes- und die Rodensteiner Gasse (früher Pariser oder Alte Gasse). Die schlichten, im Erdgeschoss oft massiv erneuerten Fachwerkhäuser sind meist traufständig angeordnet, bauhistorisch von besonderer Bedeutung ist das Haus Rodensteiner Gasse 11, das um 1480 entstanden ist.

    Ein bedeutender Verkehrsknoten und Angelpunkt der Stadt war einst der Kleine Markt. Noch heute in großen Teilen von Fachwerkbauten umstanden, kreuzte sich hier die alte "strata montana", die bedeutende Nord-Süd-Route, mit der alten West-Ost-Strecke vom Rhein in den Odenwald (Siegfriedstraße). Hier war der wichtigste Ausgang aus der ummauerten Stadt, hier versammelte man sich bis vor wenigen Jahrzehnten regelmäßig zu den überregional bedeutenden Wallfahrten nach Walldürn. Ein heute an dem neu entstandenen Platz der alten Stadtmühle positionierter Bildstock mit dem Walldürner Blutbild, geschaffen 1729, erinnert an diese Tradition. Auf dem Kleinen Markt, dessen Funktion als Platz heute wegen des durchflutenden Straßenverkehrs kaum noch erkennbar ist, stand - ähnlich wie auf dem Großen Markt - ein Marienbrunnen. Vermutlich stammt die Marienfigur des Bildstockes von jenem Brunnen.

    Der Kleine Markt vermittelte auch zu der sich entwickelnde Unteren Vorstadt. Die nach Westen führende, noch heute an ihrer Nordseite mit Fachwerkhäusern vor allem des 18. Jhs. bestandene Lehrstraße war die Straße der Lohgerber, die ebenfalls nach Westen bis zum 1966 abgerissenen Thurn- und Taxis''schen Posthof führende Friedrichstraße, wegen des bis in die Mitte des 19. Jhs. offenen Bachlaufes auch Bachgasse genannt, wurde zur wichtigsten Geschäftsstraße, nachdem sich zunächst Ackerbürger, dann aber auch Gewerbetreibende und Händler angesiedelt hatten. Vom früheren Erscheinungsbild der Straße zeugen in ihrem oberen Abschnitt noch heute die alten Rodensteiner Höfe sowie zwei erhaltene Fachwerkfassaden, die historische westliche Bebauung ging leider durch ein Großfeuer im Jahr 1887 und durch Abrisse in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts bis auf geringe Reste verloren.

    Eine Bebauung mit landwirtschaftlichen Gehöften erfolgte zu Beginn des 19. Jhs. auch am aufgeschütteten Stadtgraben, der - heute eine breite, mit Platanen bepflanzte Schneise bildend - das Altstadtensemble im Westen begrenzt. Während an der Ostzeile des Grabens noch Fachwerk des 19. Jhs. dominiert, ist die Westzeile durch eine aufgelockerte, gemischte Bebauung der Jahrhundertwende, mit massiv errichteten Wohnhäusern und schlichten Gebäuden von Kleinbetrieben, geprägt. Der Graben stößt im Süden an die Gräffstraße, welche mit Merianstraße bzw. Hinterer Graben die Südgrenze der Gesamtanlage bildet. An der Einmündung der Straße Laudenbacher Tor zeigt auch sie noch die charakteristische Bebauung mit zwei ehemaligen Fachwerkhofanlagen des frühen 19. Jhs.

    Ein bedeutendes Fachwerkensemble begrenzt die Gesamtanlage auch im Norden, wo der Starkenburgweg bogenförmig in den Kleinen Markt einmündet. Entlang des gepflasterten Starkenburgweges, der im Verlauf der alten strata montana sowohl in Richtung Bensheim aus der Stadt herausführt als auch die Möglichkeit bietet, zur Höhenburg zu gelangen, reihen sich stattliche Gebäude, wovon die Hofanlage Nr. 2 mit dem schönen Torbogen die repräsentativste ist. Die unregelmäßige Bebauung nordöstlich des Kleinen Marktes schmiegt sich malerisch an den Fuß des Schlossberges und leitet elegant in die Bebauung der engen Talstraße über. Bis ungefähr in Höhe der Liesengasse reicht diese in großen Zügen noch geschlossene Häuserzeile der Unteren Vorstadt, deren Parzellen zwischen Siegfriedstraße und Eisenpfad eingespannt sind. Die bescheidenen ein- bzw. zweigeschossigen Häuser gegenüber dem modernen Altstadthotel bzw. den Resten der Stadtmauer ("Sickinger Tor") sind meist giebelständig und wurden in Fachwerk errichtet. Für das Erscheinungsbild der Vorstadtstraße und als Zeugnisse einer weitgehend einheitlichen Vorstadtbebauung sind diese Wohnbauten von siedlungsgeschichtlichem Wert. Dies gilt ebenso für die Gebäude der übergangslos sich anschließenden Oberen Vorstadt, die in viel stärkerem Maße von der engen Tallage zwischen dem Schlossberg mit der dominanten Starkenburg und dem Maiberg bestimmt wird. Hier bildet der heute ausgetrocknete Mühlgraben mit seinen alten, in die Weinberge führenden Stegen, weiter östlich der Steilhang des Drosselberges die nördliche Begrenzung, auf der Südseite ist es der Steilhang des Maiberges. Die historisch interessante Bebauung zieht sich beidseitig der Siegfriedstraße eine lange Strecke bis in den Bereich der ehemaligen Schleifmühle hin, bestehend vor allem aus bescheidenen ein- oder zweigeschossigen Wohnhäusern, aber auch durchmischt von repräsentativen Fachwerkbauten wie den Häusern Nr. 72/74 (heute verputzt), 86 oder der sogenannten "Schindersburg", ein Mühlengebäude von 1577. Der ehemals fast rein landwirtschaftliche Charakter der Vorstadtsiedlung ist am Gebäudebestand noch deutlich ablesbar, wenn auch durch die Ansiedlung von Kleinindustrie im Bereich Siegfriedstraße 124 bereits im 19. Jh. dramatische Einbrüche erfolgten. Auch wurden zur Beseitigung eines Straßenengpasses in den Fünfziger Jahren einige bauhistorisch wertvolle Fachwerkhäuser abgebrochen, darunter ein Firstständerbau des 15. Jhs. Einen Eindruck von der ackerbürgerlichen Lebenswelt erhält man noch heute im Bereich der Häuser Siegfriedstraße 86-92, die seitlich der Durchgangsstraße einen intimen, geschlossenen Hof aus Wohnhäuser und Scheunen bzw. kleinen Stallbauten bilden. Welche Bedeutung der einst offen die Straße begleitende Stadtbach hatte, wird an den erhaltenen Tränken deutlich. Der Eintritt des Baches in den teilweise unter den Häusern hindurchführenden Kanal ist durch eine alte Bogenbrücke mit Sandsteineinfassung zwischen den Häusern 149 und 153 markiert, hier endet auch die als Gesamtanlage ausgewiesene Vorstadt.

    Die Heppenheimer Kernaltstadt und die beiden Siedlungsbereiche Untere und Obere Vorstadt bilden trotz diverser Störungen noch ein städtebaulich und historisch miteinander verwachsenes Gesamtensemble von überregionaler Bedeutung, dessen Erhaltung trotz geradezu dramatischer Verkehrsbelastung gewährleistet werden muss.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Heppenheim_Amtsgasse, Bensheimer Weg, Bogengasse, Bosengasse...
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003050903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH01001003050903
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    LFDH01001003050903
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    Zweiseitige Hofanlage, das Wohnhaus als hinterer Abschluss des Hofes, die voluminöse Scheune rechtwinklig bis zur Straße reichend. Das Wohnhaus zweigeschossig mit Satteldach, das Erdgeschoss massiv erneuert, das Obergeschoss in Fachwerk, auffallend dünne Hölzer. Geschossschwelle leicht profiliert, Streben leicht geschweift, als Ziermotiv zwei Andreaskreuze in einer Fensterbrüstung. Vermutlich frühes 18. Jh. Moderner Anbau nach Osten, vor dem Haus Sandsteintrog. Fenster teilweise noch mit Bleisprossen. Die nach einem Brand veränderte Scheune teilweise massiv, teilweise in konstruktivem Fachwerk, Krüppelwalmdach, im nördlichen Abschnitt unterkellert. Im Sandsteinbogen des Kellereingangs Inschrift: "18 M.G.z.K.35", hier zweiteilige Holztür. Im Sturzbalken der Einfahrt die Inschrift: "Diesen Bau hat erbaut Matheus Guthier und dessen Ehfrau Margaretha im Jahr 1835". Die Hoffläche mit alter Sandsteinpflasterung.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Kirschhausen_Brannackerweg 6
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01001003051003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH01001003051003
    inspireID
    LFDH01001003051003
    legalFoundationDocument

    Vierseitige Hofanlage in östlicher Richtung außerhalb des Ortes gelegen. Bereits 1682 im Besitz der Familie Guthier erwähnt standen 1829 im Bereich des heutigen Hofes mehrere Höfe. 1901 wurde das Wohnhaus neu errichtet, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Kniestock und Satteldach. Die Hölzer sind konstruktiv angeordnet, die Brüstungen der Obergeschossfenster zeigen ein dekoratives Rautenmuster. Im Sockel rundbogiger Kellereingang mit alter Tür. Nach Süden ist ein älterer Fachwerkflügel des 19. Jhs. mit Satteldach und Aufschiebling angebunden. Über dem modernisierten Eingang Relieftafel Joseph mit Christuskind, geschaffen 1940/41 von Philipp August Müller im Auftrag der Besitzerin Eva Guthier. Im Besitz der Familie auch eine ca. 1 Meter große, barocke Wendelinus-Figur.Die Wirtschaftsgebäude als Mischkonstruktion ausgeführt, der Hof gepflastert, die Einfahrt mit einem kunstvoll geschmiedeten Tor mit Kreuzmotiv.

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Heppenheim_Kirschhausen_Guldenklinger Hof 4
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01002000069403

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH01002000069403
    inspireID
    LFDH01002000069403
    legalFoundationDocument

    Am Bürgerhaus 3 - 5 (Ostseite), 4 - 8 (Westseite)

    Am Bürgerwehrbrunnen

    Am Rinnentor 1 - 23 (Nordseite), 2 - 46 (Südseite)

    An der Stadtmühle

    Augartenstraße 13 - 17 (Südseite)

    Aulstraße

    Bahnhofstraße 1 - 19 (Nordseite), 2 - 16 (Südseite)

    Beauner Platz 19 - 21 (Ostseite)

    Erbacher Straße

    Gerbergasse

    Grieselstraße 5, 41

    Hasengasse 1 - 15 (Westseite), 2 - 6, 24 (Ostseite)

    Hauptstraße 21 - 89 (Westseite), 38 - 98 (Ostseite)

    Kapuzinergäßchen

    Kellereigasse

    Klostergasse 1 - 5 (Ostseite), 2 - 4 (Westseite)

    Lammertsgasse 3 (Südseite), 2 - 10 (Nordseite)

    Liesengasse

    Marktplatz

    Mathildenstraße 3 - 21 (Nordseite)

    Mittelgasse

    Mittlere Hasengasse 5-13, 6-8

    Neugasse

    Nibelungenstraße 9 - 25A (Südseite)

    Obergasse

    Platanenallee 2 - 4 (Nordseite)

    Raabgasse 1 - 5 (Südseite)

    Schlinkengasse 4 - 10 (Südseite), 7 (Nordseite)

    Schuhgasse 1, 11

    Zeller Straße 2 - 20 (Nordseite), 7 - 11 (Südseite)

    Die Gesamtanlage umschreibt grob den historischen Altstadtbereich der Stadt Bensheim, soweit er nicht durch Stadtbrände des 19. Jhs. und durch die verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges verloren ist. Die Bensheimer Altstadt setzt sich aus zwei, einst durch eigene Stadtmauern umgebene Bereiche zusammen: die ursprüngliche Kernstadt im Norden des Winkel- oder Lauterbaches und die Vorstadt südlich des trennenden Wasserlaufs.

    Die Kernstadt ging wahrscheinlich aus einer fränkischen Siedlung hervor, die im 6./7. Jh. am Ausgang des Lauterbaches aus dem Gebirge entstanden war. Eine Michaelskirche an Stelle der späteren Georgskirche wird jedoch schon am 13.3.772 erwähnt, was eine bereits größere Ansiedlung vermuten lässt. Die Verleihung des Marktrechtes durch Kaiser Otto I. im Jahr 956 machte Bensheim zu einem hervorgehobenen Ort an der Bergstraße und hatte die Entstehung des zentralen Marktplatzes westlich der Kirche zur Folge. Wahrscheinlich im Zuge der Inbesitznahme Bensheims durch den Mainzer Kurfürsten im Jahre 1232 wurde eine erste Stadtmauer errichtet, die jedoch bei der Erstürmung der Stadt durch kaiserliche Truppen im Jahr 1301 vollständig zerstört wurde. Relativ rasch muss sie in weitgehend quadratischer Grundform wieder aufgebaut worden sein, mit dem Auerbacher Tor als nördlichen und dem Mittelbrückentor als südlichen Eingang. Dazwischen spannte sich die Hauptstraße und zentral lag der Marktplatz mit dem Brunnen. Diese Situation ist heute noch nachzuvollziehen.

    Noch im 14. Jh. muss sich um das der Stadt südlich vorgelagerte Heilig-Geist-Hospital eine weitere Siedlung gebildet haben, die durch eine zusätzliche, nach Süden halbkreisförmig ausgeformte Mauer umschlossen wurde. Zwischen Alt- und Vorstadt lag nun ein vom Lauterbach durchflossener Zwinger, der nach Westen und Osten durch zwei Rinnentore gesichert war. Die vom Mitteltor schräg auf das Hospital weitergeführte, vom offenen Mönchbach begleitete Hauptstraße knickte hier stumpf nach Süden ab, um zum neuen Ausgang, dem Heppenheimer Tor, zu führen. Gesichert waren die beiden Stadtmauern durch zahlreiche Türme, von denen sich bis heute nur der Turm des westlichen Rinnentores, der Turm des Dalberger Hofes in der Nordwestecke und der auf das Schönberger Tal ausgerichtete Rote Turm erhalten haben. Abgebrochen wurden u.a. der Blaue oder Frankensteiner Turm an der Nordostecke (1839), der Auenturm (nach 1808) und die Obere Rinne (1825/1923), der Hohbergturm südöstlich (1907), das Heppenheimer und das Auerbacher Tor (1836), der Schlangentum (1761/1871) und der Aulturm westlich. Der letzte, noch im 18. Jh. errichtete Mittelbrückenturm wurde 1805 niedergelegt und das Untere Rinnentor, das ein Wahrzeichen der Stadt darstellte, fiel nach langer Diskussion 1885 der Spitzhacke zum Opfer. Ein sichtbarer Rest der alten Stadtmauer erstreckt sich heute nur noch auf einem kurzen Stück zwischen Nibelungenstraße und Obergasse, weitere Überreste sind in Häusern entlang der Dalberger Gasse und der Erbacher Straße aufgegangen.

    Die Zerstörung der Stadtmauer und ihrer Türme hatte meist verkehrstechnische Gründe. Weitere gravierende Einschnitte in das gewachsene mittelalterliche Stadtensemble Bensheims entstanden durch verheerende Brände im 19. Jh. Vor allem der östliche Bereich der Vorstadt war davon betroffen: 1868 äscherte ein Großbrand 35 Gebäude des so genannten Hasengassenviertels ein und 1873 fielen 55 Gebäude des Raabviertels den Flammen zum Opfer. In der Kernstadt brannte es 1869 im so genannten Welschkorneck, wobei sieben Wohnhäuser und die große Scheune des Wambolter Hofes zerstört wurden.

    Eine weitere Katastrophe für die Altstadt bedeuteten die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges, wobei vor allem am 26. und 27. März 1945 die Bereiche der nördlichen Hauptstraße und nordöstlich des Marktplatzes betroffen waren. Diese Zerstörungen und vorschnelle Einzelabbrüche (Mespelbrunner Hof an der Ecke Schlinkengasse/Hauptstraße, 1955 abgebrochen) sind dafür verantwortlich zu machen, dass die ausgewiesene Gesamtanlage sowohl im nördlichen als auch im südöstlichen Teil der Bensheimer Altstadt gravierende Lücken aufweist.

    Die Grundstruktur sowohl der Kernstadt als auch der Vorstadt ist jedoch bis heute weitgehend im Stadtgrundriss erhalten geblieben. In der Kernstadt bildet die nur im südlichen Teil leicht gebogene Achse der Hauptstraße das Rückgrat, von dem die Gassen im rechten Winkel nach beiden Seiten abzweigen. Ein Zentrum bildet der große Marktplatz mit dem Brunnen des ausgehenden 19. Jhs., ein weiterer platzartiger Bereich ist durch Hausabbrüche des 19. Jhs. um den heutigen Bürgerwehrbrunnen entstanden. Im Bereich der ausgewiesenen Gesamtanlage ist das Straßenbild meist von dreigeschossigen, giebelständigen Fachwerkhäusern bestimmt, monumentale Einzelbauten sind die nach dem Zweiten Weltkrieg rasch wiederaufgebaute Stadtpfarrkirche St. Georg oberhalb des Marktplatzes, das ebenfalls wiederaufgebaute Kapuzinerkloster daneben, der ehemalige Oberhof (heute Liebfrauenschule) in der Nordostecke, der ehemalige Hohenecker Hof westlich und die ehemalige Mainzer Domfaktorei nahe der Mittelbrücke. Wambolter und Dalberger Hof, die einst die westlichen Eckpositionen innerhalb der Stadtmauer besetzten, stehen heute isoliert von Neubauten umgeben.

    Abgesehen von dem ehem. Kaufhaus Müller (Hauptstraße 17), das von Heinrich Metzendorf geplant wurde, beginnt die erhaltene und interessante historische Bebauung der Hauptstraße ungefähr ab Höhe der Schlinkengasse. Hier beginnt auf der Ostseite die beeindruckende Reihe der Fachwerkbauten, die zum Marktplatz überleitet, diesen auf der Nord- und Südseite rahmt und über das ehemalige Gasthaus "Zur Armbrust" (Marktplatz 22) und die ehemaligen "Fleischschrannen" (Hauptstr. 48) bis zur Mittelbrücke führt. Der Marktplatz ist heute an seiner Ostseite durch einen modernen Bau begrenzt, der nur bedingt seinen Vorgänger, das alte, von Heinrich Metzendorf modernisierte Rathaus ersetzt. Auch dieses wurde ein Opfer des Krieges. Die Westbegrenzung des Platzes entlang der Hauptstraße zeigt schlichte, aber harmonische Bauten der ersten Hälfte des 19. Jhs. (Nr. 27 - 29). Markant jedoch der Fachwerkbau an der Ecke zum Bürgerwehrbrunnen, der mit dem wichtigen Haus Schuhgasse 1 einen Abschluss für den kleinen Platz an der Domfaktorei bildet.

    Als Nebenstraßen sind bedeutend: Die Obergasse mit ihrer teilweise erneuerten historischen Bebauung (Nr. 12/14 mit barockem Ohrenfenster von 1751), die in dem ältesten Fachwerkbau Bensheims, dem Walderdorffer Hof (Nr. 22), kulminiert. Dann die Klostergasse, deren Ostseite von den Baulichkeiten des Klosters eingenommen wird, während die Westseite erst zum Marktplatz hin von Bedeutung ist. Städtebaulich und baugeschichtlich interessant auch der Bereich An der Stadtmühle und dann vor allem der Straßenzug der Erbacher Straße, dessen südliche Randbebauung erst nach 1808/09 über den Resten der Stadtmauer entstand.

    Westlich der Hauptstraße bildet die regelmäßige Häuserfront auf der Südseite der Schlinkengasse mit den Eckbauten zur Straße Am Bürgerhaus ein bedeutendes Fachwerkensemble. Der breite Durchbruch der Bahnhofstraße (erweitertes Mittleres Grabengäßchen) erfolgte im Jahr 1867 und ist im Zusammenhang mit dem Bau der Main- Neckar-Bahn zu sehen. Die Randbebauung mit historistischen Wohn- und Geschäftshäusern bis zum heutigen Beauner Platz entstand im Wesentlichen unmittelbar danach. Neben den ausgewiesenen Einzeldenkmälern (Nr. 13 und 14) sind hier vor allem die Eckhäuser 6, 8 und 10 von Bedeutung. Der heutige Festplatz am Westrand der Kernstadt, der frühere Stadtgraben, wurde 1765 zur städtischen Bleichwiese. Nach dem Bau des Bahnhofes wurde hier die Stadtmauer niedergelegt und es entstand eine Grünanlage mit Promenade, Springbrunnen und einem Kriegerdenkmal ("Germania"), die inzwischen dem wenig anheimelnden Festplatz mit Tiefgarage gewichen ist. Wichtiger Bestandteil der Gesamtanlage in dem stark erneuerten Bereich des Unteren Grabengäßchen ist noch der so genannte Präsenzhof, ein 1913/14 von dem Bensheimer Architekten Wilhelm Nahrgang konzipiertes Gasthaus. Sein Vorgänger war das spätmittelalterliche Verwaltungsgebäude des Präsenzfonds, das durch Feuer zerstört worden war.

    In der Vorstadt bildet das Gebäudeensemble des Hospitals den architektonischen Schwerpunkt. Bau- und kunsthistorisch hier hervorzuheben sind die gotische Heilig-Geist- Spitalkirche und der mächtige Fachwerkbau des früheren Gasthauses "Zum schwarzen Bären" (Nr. 77), bei denen es sich um besonders bedeutende Baudenkmäler handelt. Das Hospital selbst ist ein zwar historischer, aber durch seine bis heute durchgängige Nutzung als Krankenhaus vor allem im Innern mehrfach erneuerter Bau. Westlich der Kirche gelegen, wurde er 1742 unter dem Mainzer Kurfürsten Philipp Karl v. Eltz errichtet, dessen Wappenkartusche an der zentralen Treppenanlage prangt. Der zweigeschossige Bau zeichnet sich durch einen dreiachsigen Mittelrisalit mit Kantenquaderung aus, das steile Mansarddach ist mit Gaupen besetzt. In der Horizontalen wird er von einem schlichten Gesims gegliedert. Der einst freistehende, dreigeschossige Risalit südlich wird heute durch einen Flügelanbau verdeckt. Auch nördlich ist ein moderner Flügel angebunden, womit hinter der Kirche, mit der Fertigstellung des südlichen Bettenhauses im Jahr 1961, eine Innenhofsituation entstanden ist.

    Beeindruckend innerhalb der Gesamtanlage Vorstadt ist vor allem die nur wenig durch Neubauten gestörte, geschlossene Fachwerkzeile zwischen Mittelbrücke und Gerbergasse, wobei neben den als Einzeldenkmäler hervorgehobenen Häusern auch die Bautengruppe Nr. 43 - 51 besonders bemerkenswert ist. Aber auch die gegenüberliegende Zeile entlang der unteren Hauptstraße bietet eine interessante, historisch gewachsene Abwicklung zwei- und dreigeschossiger Traufenhäuser, deren Erdgeschosse allerdings meist durch nachträgliche oder modernisierte Ladeneinbauten verunstaltet sind. Der Lammertsbrunnen vor der Einmündung der Lammertsgasse wurde 1901 von Heinrich Metzendorf entworfen und 1928 als "Verkehrshindernis" entfernt. Erst in jüngster Zeit hat man ihn rekonstruiert und am selben Fleck wiederaufgestellt.

    Östlich der Hauptstraße ist der Bereich bis zur von Norden nach Süden verlaufenden Hasengasse von Bedeutung. Vor allem die Nordzeile der Zeller Straße mit ihren meist giebelständigen, krüppelwalmgeduckten Häusern bildet noch einen wichtigen Straßenzug, der auch deutlich macht, wo früher die Stadt endete.

    Eine bedeutende, historisch gewachsene Stadtstruktur zeigt auch der nordwestlich der unteren Hauptstraße gelegene Bereich mit Gerbergasse, Am Rinnentor, Mittelgasse und der oberen Kellereigasse. Die Straße Am Rinnentor hieß früher Neugasse und war erst zu Beginn des 18. Jhs. durch Niederlegung der nördlichen Vorstadtmauer entstanden. Das Bachbett der Lauter wurde damals nach Norden verschoben und um 1715/16 wurden bescheidene traufständige Fachwerkhäuser südlich des Bachlaufs errichtet. Obwohl stark erneuert, ist die alte Straßenabwicklung hier noch erkennbar.

    Ein wegen seiner Dimensionen hervorgehobenes Gebäude ist das Eckhaus Am Rinnentor 22, das 1810 für einen Rotgerber errichtet wurde. Diese Zunft gab der zur Hauptstraße führenden Gasse ihren Namen, die eine verträgliche Mischung älterer und jüngerer Bausubstanz (19. Jh.) aufweist. Wichtig für diesen Bereich sind vor allem noch die Häuser Am Rinnentor 16, 18 und 20, aber auch die historistischen Häuser Gerbergasse 5, 7, 8 und 10. Das Fehlen des alten Rinnentores als westlicher Eingang in die historische Vorstadt macht sich noch heute bemerkbar, betont durch den isoliert stehenden Restturm, der eine spärliche Erinnerung liefert.

    Der untere Bereich von Am Rinnentor einschließlich heutiger Neugasse, Aulstraße und oberer Mathildenstraße bietet eine bescheidene Straßenrandbebauung der zweiten Hälfte des 19. Jhs., wobei auf das Haus Mathildenstr. 3 besonders hingewiesen sei. Im Inneren dieses Viertels erfolgte eine Entkernung und Neubebauung in der jüngsten Zeit. Als Straßenbild beeindruckend die geschlossene Zeile der Hofanlagen Am Rinnentor 40 - 44.

    Die ausgewiesene Gesamtanlage Altstadt Bensheim mit ihren beiden Bestandteilen Kernstadt und Vorstadt bildet trotz der diversen Zerstörungen immer noch ein eindrucksvolles, substantielles Stadtensemble über einem Straßengrundriss, der seine geschichtliche Entwicklung noch deutlich erkennen lässt. Dieses Altstadtensemble mit seinen reizvollen, durch Gruppen oder geschlossene Zeilen von Häusern gebildeten Straßenbildern ist von überregionaler historischer Bedeutung.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Bensheim_Bensheim_Hauptstraße...
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH01002000069503

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    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH01002000069503
    inspireID
    LFDH01002000069503
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    Hospitalstraße 22

    Neckarstraße 65, 66

    Rodensteinstraße 66 - 96 (Nordseite), 73 - 93 (Südseite)

    Kleine, südwestlich der Altstadt gelegene Gesamtanlage, geprägt von einer weitgehend einheitlichen Bebauung durch Häuser des letzten Viertels des 19. Jhs. Die Rodensteinstraße mit ihrem markanten 90-Grad-Knick an ihrem südlichen Ende entstand bereits 1817 als Umgehungsstraße um die noch befestigte Stadt und wurde in der Folge des Bahnhofsbaues zur bürgerlichen Wohnstraße. Parallel zur Bahnlinie nur auf der Ostseite zeigt sie eine offene Bebauung mit regelmäßig zweigeschossigen Wohnhäusern, die sich in ihrer streng symmetrischen Gliederung als Vertreter des spätklassizistischen Stils offenbaren. Sie tragen alle Satteldächer, vereinzelt mit Schopfwalm, und ihre Schaufassaden werden durch je einen flachen Risalit oder durch ein zentrales Zwerchhaus mit Satteldach akzentuiert. Schmückende Gliederungselemente sind kräftige Gurtgesimse und horizontale Fensterverdachungen. Aufwändigere, ausgefallene Zierformen findet man bei den Häusern Rodensteinstraße 70, 73, 76 und 92, die u. a. als Einzeldenkmäler hervorgehoben sind. Besonders typisch und markant sind aber auch die Häuser Nr. 83, 86 und 96. Von Bedeutung sind innerhalb der Gesamtanlage auch die teilweise noch erhaltenen Einfriedungen aus der Bauzeit.

    Stilistisch aus dem Rahmen fällt in dem ausgewiesenen Bereich nur der Bau der Rodensteinschule, der, nach Plänen des Frankfurter Architekten Adolf Moritz erstellt, erst 1908 eingeweiht werden konnte. Der neobarocke Schulbau ersetzte den Bensheimer Faselstall, ein schlichter eingeschossiger Sandsteinbau mit Satteldach und Rundbogenfenstern, der in dem gutbürgerlichen neuen Wohngebiet als Störfaktor empfunden werden musste.

    Die Gesamtanlage Rodensteinstraße ist als typische, weitgehend homogene Wohnanlage des ausgehenden 19. Jhs. von besonderer orts- und baugeschichtlicher Relevanz, einzelne Häuser zeigen sich darüber hinaus durchaus künstlerisch ambitioniert.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Bergstraße, Landkreis_Bensheim_Bensheim_Rodensteinstraße...
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE