Der größte Teil des historischen Kerns von Altenstadt, der nördlich des heutigen Geschäftszentrums liegt, stellt sich als städtebaulich homogene, baugeschichtlich dichte Siedlungsfläche dar. Das Bild dieses Ensembles wird geprägt von kleineren bis mittelgroßen Hofreiten vor allem des 18. Jhs. in der typischen Hofanordnung von giebelständigem Wohnhaus an der Straße, hinter diesem angebaut oder freistehend ein ein- oder zweigeschossiges schmales Stallgebäude in gleicher Traufrichtung. Als hinterer Abschluss der L-förmigen Anlage direkt das oft großvolumige Scheunengebäude mit Traufrichtung parallel zur Straße. Die Hofreite wird zur Straße hin abgeschlossen durch hölzerne Hoftore, die an oft noch ursprüngliche barocke Sandsteinpfeiler angeschlagen sind.
Der Kern der Gesamtanlage Altenstadt wird umschlossen von Obergasse, Hintergasse, Kirchgasse und Vogelsbergstraße. Südlich der Vogelsbergstraße haben sich einige kleine, für das Ortsbild typische Gruppen von Hofreiten des 19.Jhs. erhalten.
Wegen des noch unversehrt erhaltenen, geschlossenen Grundrisses eines mittelalterlichen Marktortes und der großen Anzahl einfacher, aber in ihrer Häufung und Aneinanderreihung bedeutender Ensembles von gut erhaltener Fachwerkhofreiten des 18. Jhs. wird der historische Kern von Altenstadt als Gesamtanlage geschützt.
Geschlossene, ummauerte Klosteranlage, 1268 von den Herren von Buches und einem Ritter von Carben als Zisterzienserinnenkloster gestiftet, frei in einer Talmulde gelegen, den Anforderungen des Ordens entsprechend.1803 säkularisiert, danach teilweise Nutzung als landwirtschaftliches Hofgut. 1952 Erwerb durch das Bistum Mainz. 1962 von Benediktinerinnen neu besiedelt, seit 1965 Abtei. 2008-2010 teilweise Neubau der Kreuzgangflügel.
Der mittelalterliche Kern in Grundriss und Kellern erhalten. Nach Zerstörungen im 30-jährigen Krieg Wiederaufbau und Erweiterung. Im Kern frühgotische, einschiffige Klosterkirche mit Dreiseitschluss; 1692 grundlegend erneuert, 1962 neugestaltet. Barockes Altarretabel 1701, Dekoration 1731, Orgel 1715/20. Stiftergrabmal Konrad von Buches 1294. Im Süden anschl. der sog. Lange Bau, 1666, mit verputztem Fachwerkobergeschoss und die spätgotischen Keller des Westflügels. An der Südwestecke der Kernanlage der sog. "Nonnenbau", das Dormitorium, im Erdgeschoss 13. Jh., Obergeschoss um 1750 aufgestockt. Östlich der Kirche Äbtissinnenbau, 1750, mit Portal u. Freitreppe. Parallel zur südlichen Klausurmauer Wirtschaftsgebäude mit Gesindehaus, 18. Jh., Torhaus 1740.
Vor dem Klostereingang Kreuzigungsgruppe aus Sandstein, die auf der Inschriftenplatte des hohen Postaments in das Jahr 1726 datiert. Bewegte und detailreich gestaltete Darstellung der Beweinung Christi.
Das Kloster mit Klausurmauer und allen Gebäuden ist als Sachgesamtheit Kulturdenkmal .
Gleichmäßige, städtebaulich eindrucksvolle Aneinanderreihung von hakenförmigen Hofreiten, überwiegend des 18. Jhs. mit einfachem, konstruktivem Fachwerk, leicht profilierten Schwellen und Rähm. Die ursprüngliche Situation ist weitestgehend erhalten und nur teilweise durch moderne Anbauten gestört.
Ursprünglicher Laufbrunnen vor dem Grundstück Nr. 11 mit alter, gusseiserner Brunnensäule um 1880 erhalten. Die Grundstücksgrößen dieser Gesamtanlage sind unterschiedlich. Am Ortsausgang zwei übergroße Höfe mit L-förmigem Grundriss und Anbauten. Als Sonderform zur Straße hin hohe Speicherbauten mit Seilzugausleger. Die beiden großen Ökonomiehöfe mit ihren Bruchstein-Wirtschafts- und Stallgebäuden stammen aus der Zeit um 1870, der eine Speicherbau ist ebenfalls in dunklem Basaltbruchstein, die Gewände in Sandbruchstein, die Ecken in Haustein hervorgehoben.
Der guterhaltene Kernbereich des Dorfes wird gebildet von kleinen giebelständigen Hakenhofreiten des 18. und 19. Jhs. mit meist intakten Stall- und Scheunengebäuden. Im Bereich des Chors der Kirche ist diese Baugruppe für das Ortsbild von besonderer Bedeutung, aber auch von sozialgeschichtlichem Wert, da hier ursprünglich nicht vermögende Bauern, sondern Landarbeiter und Kleinbauern, die sich bei der Herrschaft verdingten, ihren Wohnsitz hatten.