Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH19580010658703

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    Verzeichnis der innerhalb der Gesamtanlage gelegenen Straßen, Plätze und Bauten:

    Breitscheidstraße 20-28 (gerade Zahlen), 17-25 (ungerade Zahlen)

    Friedrich-Engels-Straße 17, 19, 23, 23a, 25, 27, 29, 30, 30a, 32, 32a

    Karl-Marx-Straße 38-44 (gerade Zahlen) und 43, 43a

    Lamboystraße 16/16a/16b, 17, 17a, 18, 19, 20, 21 und 23, 23a, 25, 27, 29

    Paul-Ehrlich-Straße 11, 13, 13a

    Nach dem Bau der steinernen Lamboybrücke 1879 und der Ulanenkaserne ab 1891 wurde der Ausbau des Lamboyviertels konsequent betrieben, auch wenn eine durchgehende Randbebauung der Lamboystraße bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht erbracht werden konnte.

    Anschauliches Zeugnis des Wohnhausbaus um 1905/10 liefert die Mietshausarchitektur beidseitig der Lamboystraße als Hauptachse des Quartiers (1910 gepflastert), die sich als geschlossenes Viertel bis zur Gebeschus-Schule im Norden und zur Breitscheidstraße im Süden erstreckte. Eine auf das Jahr 1942 datierte Übersichts-Karte der Stadt Hanau erfasst die Mietshausarchitektur in genau den heute die Gesamtanlage definierenden Grenzen und veranschaulicht, dass die Wohnblockbebauung bis zu diesem Zeitpunkt nicht weiter als zur Straßenkreuzung Breitscheidstraße/Paul-Ehrlich-Straße gediehen war und sich somit nur auf drei komplette Wohnblöcke (1. Block: Breitscheidstraße 17, 19, 21, 23, 25; Karl-Marx-Straße 38, 40, 42, 44; Lamboystraße 16, 18, 20. - 2. Block: Lamboystraße 17, 17a, 19, 21; Friedrich-Engels-Straße 30, 30a, 32, 32a. - 3. Block: Friedrich-Engels-Straße 23, 25, 27, 29; Lamboystraße 23a, 25, 27, 29) und eine kurze Zeile an der Breitscheidstraße (Nrn.: 20, 22, 24, 26, 28; Paul-Ehrlich-Straße 11, 13, 13a) beschränkte.

    Obwohl die Stilelemente je nach Straßenzug variieren, überwiegt als durchlaufende Gestaltung aller drei Blöcke die durch Lisenen und Gesimse ornamental gegliederte Fläche, wobei die Straßenfassaden sowohl verputzt als auch verklinkert sein konnten; nur zum Innenhof wurden die Außenwände der Ziegelbauten unverputzt belassen. Als bauliches Zeichen der Siedlung fungiert darüber hinaus der gerundete Standerker, der vornehmlich die Straßenkreuzungen akzentuierte und als Point de vue auch auf Weitsicht wahrzunehmen war (Breitscheidstraße 20, Karl-Marx-Straße 44, Lamboystraße 23, Paul-Ehrlich-Straße 11). Risalite, Zwerchgiebel und der punktuelle Einsatz von Rustikastrukturen bereichern das Bild des homogenen Quartiers, dessen in Schiefer gedeckte Mansarddächer holzverkleidete Spitzgauben rhythmisieren. Die Bauhöhe schwankt von vier Geschossen an der Lamboystraße zu drei Geschossen an der Breitscheidstraße ebenso wie der Bauaufwand an der Lamboystraße gesteigert erscheint. Hier erhebt sich die Gaststätte "Zum deutschen Hof" (Lamboystraße 16), deren Straßenfassade plastisches Weinlaubdekor (bez.: "1906") überzieht.

    Als vermutlich ältester Teil der Gesamtanlage wird die annähernd dreieckige Blockbebauung westlich der Friedrich-Engels-Straße anzusehen sein, die sich zu dieser Straße auffallend schlicht präsentiert und wohl erste Einflussnahmen der Reformarchitektur dokumentiert (vor 1904/05); die Bauten entlang dieser Achse weisen neben einem rustizierten Erdgeschoss lediglich schlichte Sandsteingewände und dreieckige Zwerchgiebel auf.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnquartiere seitlich der Lamboystraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH19580010658903

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    LFDH19580010658903
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    Chemnitzer Straße

    1 (KD), 3 (KD), 5 (KD), 9a/b (KD), 11 (KD), 13 (KD), 15 (KD), 17 (KD), 21-43

    20 (KD), 22 (KD)

    Hessen-Homburg-Platz

    1 (KD), 3, (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD)

    2 (KD), 4 (KD), 6, 8 (KD)

    Johann-Carl-Koch-Straße

    4A Heizwerk

    Lamboystraße

    47-65

    34 (KD), 50, 52 (KD)

    Möhnestraße

    16, 18 Brückengrube (KD)

    Sophie-Scholl-Platz

    2 Hutier-Kaserne (KD)

    Ulanenplatz

    1 (KD), 3, (KD), 5 (KD), 7 (KD), 9 (KD), 11 (KD)

    2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 12 (KD)

    Der Ausbau des heutigen Stadtviertels Lamboy zur Kasernenstadt begann mit der Planung einer Kavallerieregimentkaserne (sog. Ulanenkaserne) im Jahre 1891, für die man aufgrund der begrenzten Möglichkeiten im Hanauer Alt- und Neustadtbereich Flächen östlich der Friedbergerstraße absteckte; hier befanden sich bis zu diesem Zeitpunkt nur vereinzelte Wohngebäude - die heutige Lamboystraße erschloss als grob befestigte Landstraße das Terrain. Annähernd zeitgleich wuchs eine Versorgungsstadt („Proviantamt", nach 1945: Forage Depot) empor, in der sich unter anderem auch die Verwaltung für die 700 Ulanen und das Futterreservoir für die 750 Pferde befand.

    Schon bald wurden gegenüber der Kaserne zweigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser konzipiert (Lamboystraße 61/63/65; Entwurf von 1893), traufständige, durch farblich abgesetzte Lisenen und Bänder akzentuierte Klinkerbauten, in deren Kellergeschossen sich teilweise die sog. Preußischen Kappengewölbe (Nr. 65) erhielten. Sie sind ebenso wie die historistischen Wohnbauten Lamboystraße 47-57 (ungerade Zahlen) Zeugnisse der um 1900 vorangetrieben privaten Bauprojekte, die von dem Ausbau des Kasernenviertels zu profitieren hofften. Als das Deutsche Reich um 1907 günstige Standorte für ein Eisenbahnregiment suchte, bot sich für Hanau die Möglichkeit, das Kasernenviertel auf eigene Kosten (!) zu vergrößern und damit zu einem wirtschaftlichen Faktor auszubauen. Mit einem Finanzvolumen von 5,5 Millionen Reichsmark sicherte Hanau die Grundlage für den Bau von 120 Militärbauten (Hessen-Homburg-Kaserne), einen Exerzierplatz sowie eine zwanzig Kilometer lange, den Main anbindende Militäreisenbahn und schuf so eine autarke Militärstadt, die bis 1940 als Pachtgut an das Deutsche Reich überging. Weitere Vergrößerungen folgten mit dem Bau eines Wohnhofes für verheiratete Unteroffiziere (Chemnitzer Straße 1-17, um 1910), der annähernd gleichzeitig mit der Pflasterung der Lamboystraße entstand und dem Bau der Hutierkaserne (um 1913). Ab 1934 wurde mit der Mehrfamilienhaussiedlung entlang der Chemnitzer Straße (Nrn. 21/23, 25/27, 29/31, 33/35, 37/39, 41/43) begonnen, die die Francois- oder Ulanenkaserne an deren östlichen Rand begleitete.

    Nach dem Versailler Vertrag und der Erhebung einer 50 Kilometer breiten entmilitarisierten Zone blieben die Kasernengebäude zunächst ungenutzt, woraufhin die Stadt Hanau alle zwischen 1908 und 1912 mit dem Reich geschlossenen Verträge für aufgehoben erklärte; der Rechtsstreit mündete 1924 in einem Vergleich und der (zumeist kostenlosen) Übereignung der Bauten an das Deutsche Reich. Ein Teil der Bauten diente allerdings schon früh als Niederlassung von Handwerk und Industrie. Mit der Aufhebung des Versailler Vertrages 1935 wurden die Kasernenbauten wieder militärisch genutzt und von der Deutschen Wehrmacht bezogen. Nach der Zerstörung der Hessen-Homburg- und der Hutierkaserne 1945, deren Beschlagnahme und Wiederaufbau bis 1950 nutzten bis etwa in die jüngste Vergangenheit amerikanische Einheiten die Kasernenblöcke, wobei man in der Francois-Kaserne zwischenzeitlich sogenannte Displaced Persons einquartierte - nach Hanau verbrachte Zwangsarbeiter, die aufgrund zu erwartender Sanktionen in ihren, vorwiegend osteuropäischen Heimatländern (Estland, Litauen, Lettland, Polen, Russland) auf ihrem Bleiberecht verharren mussten. In den Jahren 1998-2000 wurde die Innenfläche der einstigen Francoiskaserne als Bauplatz für eine eng parzellierte Reihenhaussiedlung erschlossen, zu der die einst zum Proviantamt gehörenden Bauten an Chemnitzer Straße (Nr. 20 und 22) heute mitsamt den Resten der ehemaligen Einfriedungsmauer eine torhausartige Stellung einnehmen. Alle übrigen sich gegen Westen anschließenden, funktionalen Bauten des historischen Proviantamtes wurden zugunsten der Einfamilienhaus-Bauplanung aufgegeben - darunter auch das 1938 in Beton errichtete Körnerlager mit Mühle. Der Großteil der Gebäude der Hessen-Homburg-Kaserne hat inzwischen neben einer Schule, einem Restaurant und Fitnessstudio auch die Einrichtungen der Stadt Hanau aufgenommen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Kasernenviertel Lamboy
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH19580010659103

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH19580010659103
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    LFDH19580010659103
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    Bulaustraße

    1-3

    2

    Eberhardstraße

    1, 3, 5 (KD), 7

    4 (KD), 6 (KD), 8 (KD)

    Hasenpfad

    1 (KD), 3a-h (KD), 5a-f (KD)

    2, 4

    Jahnstraße

    1-13, 15/17 (KD), 19/21 (KD), 23 (KD), 27-35

    2-10, 10a, 14-18, 20 (KD), 22, 24 (KD), 26, 28

    Julius-Leber-Straße

    1 (KD), 1a (KD), 1b, 3, 5 (KD), 7-11

    2 (KD), 2a, 4, 6 (KD), 10 (KD), 12, (KD), 14 (KD),

    Mühltorweg

    7, 9, o. Nr. Judenfriedhof (KD), 13

    Nordstraße

    66

    Rhönstraße

    7-11, 15-21

    2-8, 14-20

    Sandeldamm

    9-17

    10-14, 16 (KD), 18-22

    Wie der Sandeldamm so gehört auch die Jahnstraße mitsamt der abzweigenden Straßenzüge (Rhönstraße, Julius-Leber-Straße, Hasenpfad) zu den Neubauvierteln des ausgehenden 19. Jahrhunderts, mit denen der Stadtmagistrat dem Wohnraummangel entgegenzuwirken versuchte, der mit dem Kasernenausbau im Lamboy und dem Zuzug zahlreicher Militärs einherging. Um 1900 entstanden im Umfeld des jüdischen Friedhofes sowohl einige anspruchsvolle Einfamilienwohnhäuser als auch mehrgeschossige Etagenmiethäuser repräsentativer und einfacher Art; zahlreiche funktionale Bauten, wie beispielsweise der dreigeschossige Rohziegelbau der Fabrik für Metallkleinwaren (um 1919, 1998 abgebrochen) auf der rückseitigen Hälfte der Parzelle Jahnstraße 19/21 ergänzten das Bild und verdeutlichen, dass sich Wohnen und Wirtschaften auch in den Wohnquartieren gehobenen Anspruchs nicht gegenseitig ausschlossen.

    Zu den gesellschaftlich hoch geschätzten Bauten des Wohnviertels gehörte neben der Halle des Fechtclubs auch die nahe der Straßenkreuzung Sandeldamm ganz im verspielten Stil des Späthistorismus erbaute Turnhalle (1902, 1945 zerstört, Nr. 3), ein beeindruckender Festbau, der der Jahnstraße ihren Namen gab: Die Turnhalle mit großzügigem Festsaal war Friedrich Ludwig Jahn („Turnvater Jahn") gewidmet, mit dem die ‚Hanauer Turngemeinde 1837' enge Kontakte unterhielt - 1848 eröffnete er den 1. Deutschen Turntag in der Wallonisch-Niederländischen Kirche.

    Jahnstraße: Das Erscheinungsbild der um die Jahrhundertwende errichteten Wohnsiedlung beidseitig der Jahnstraße prägen dreigeschossige Miethäuser in Massivbauweise, deren Frontseiten regelhaft gelblich getönte Ziegelfassaden vorgeblendet sind. Obwohl sie je nach Bauentwurf geringfügig variieren, ist für die gesamte Siedlung beidseitig der Jahnstraße eine Einheitlichkeit der Baugestaltung zu verifizieren (u.a. Jahnstraße 9/11, 18, Rhönstraße 2/4/6, 9/11, 14/16 und 15), die allerdings durch die Kriegsschäden an Eindeutigkeit verloren hat: Nach wie vor beleben jedoch Zierdetails aus rot gebrannten Ziegeln (umlaufende Bänder, Eckbetonungen, scheitgerechte Bögen über den Fenstern) und Sandstein (Fensterverdachungen, profilierte Gurte, Eckquader) die Miethäuser, wobei der Beletage eine besondere Betonung zu bemessen wurde. Fast immer rhythmisieren Risalitvorsprünge die eng aneinander gereihten Fassaden, die ursprünglich dekorative Glockengiebel bekrönten - sie waren das bauliche Erkennungszeichen dieser Siedlung entlang der Jahnstraße und kennzeichneten fast jedes einzelne der zugehörigen Bauten.

    Durch Sandsteingliederungen aufgelockerte sowie weiß getünchte Putzbauten begleiten die Jahnstraße vornehmlich an ihren Endbereichen; sie gehören offensichtlich zu den spätesten Bauprojekten der Siedlung (Nrn. 2/4, 5/7, 8, 25, 27-35; Nr. 31: „1905"; Hasenpfad 2) und reflektieren einen moderneren, der historistischen Ziegelfassade abgewandten Stil.

    Dem entgegen reihen sich entlang der Rhönstraße verblendete Ziegelbauten im einheitlich historistischen Stil aneinander; sie alle entstanden nach Plänen des Architekten Jean Louis Wörner ab 1899 (Baugenehmigung Nr. 9, 11, 14, 16, 1900: Nr. 4) und zeigen den oben beschriebenen Fassadenaufriss; abweichend ist lediglich die Form des schlichten Satteldachs (Nrn. 9, 11, 14, 16), während die Bauten der Jahnstraße repräsentative Mansarddächer mit Schieferdeckung prägten. Auch hier wurde das Eckgebäude Nr. 2, die von Joh. Heinrich Hack errichtete Bäckergesellenstube mit Mehlkammer (genehmigt 1904), als glatt verputztes Gebäude unter verschiefertem Mansarddach errichtet.

    Zu den spätesten Bauten der Siedlung gehören wohl die zwei 1945 stark in Mitleidenschaft gezogenen dreigeschossigen Putzbauten Rhönstraße 18 und Nr. 20, deren seitliche Risalite die damals gerne zitierten gebrochen geführten Giebel im Landhausstil akzentuieren. Beide Bauten wurden 1908/09 vom Architekten H.Mesenberg offensichtlich unter Einflussnahme der Sezession konzipiert und wurden durch zweifarbige, schachbrettmusterartig verlegte Scheiben der Oberlichter, in den Putz gearbeitete quadratische Felderungen und hölzerne Schlagläden belebt. Sämtliche Fassadendetails blieben jedoch wie die einst die Rundung zur Kinzig betonenden Balkone des Hauses Nr. 20 nicht erhalten.

    Sandeldamm/Eberhardstraße: Die Bauten entlang des Sandeldammes präsentieren sich im äußeren Erscheinungsbild hingegen weniger homogen. Glatt verputzte Fassaden (Nrn. 8, 9, 10, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, Eberhardstraße 1) dominieren hier das Straßenbild, deutlich seltener als in der Jahnstraße wurden die Wohnbauten verblendet (z.B. Nr. 13) oder durch eine gequaderte Schauseite (Nr. 11) hervorgehoben; eine architektonisch-optische Verbindung beider Straßenachsen schuf allein das imposante Eckgebäude Jahnstraße 1, das in der Wahl der Verblendsteine und dem akzentuierenden Runderker Zitate der Jahnstraßensiedlung aufgreift. Als Randbebauung der Eberhardstraße setzt sich hingegen eine Gruppe rustikal anmutender Wohnbauten aus Basaltgestein ab (Nrn, 4, 6/8), die ursprünglich das Hanauer Erscheinungsbild deutlich stärker prägten; heute gehören die Bauten der Eberhardstraße zu wenigen überzeugenden Belegen dieser Bauweise (so auch Jahnstr. 14 und 22, letzteres jüngst verputzt).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnviertel Jahnstraße/Sandeldamm
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH19580010659303

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    Buchbergstraße

    5-13

    12-34

    Dunlopstraße

    1-27

    Freigerichtstraße

    49, 53-85

    52-82

    Hahnenkammstraße

    25-33

    4-34

    Limesstraße

    3ab-11ab

    2a-2h und 4a-4h

    Milseburgstraße

    1-10

    Ronneburgstraße

    1-12

    Saalburgstraße

    2-8

    Wartburgstraße

    1a-9

    2-14

    Nachdem ein Großbrand die erste Hanauer Niederlassung der „Dunlop Pneumatic Tyre Co. Limited" des Jahres 1893 zerstörte, siedelte die zunächst auf die Produktion von Fahrrad - und Autoschläuchen (ab 1902) spezialisierte Firma auf das heutige Gelände nordöstlich des Hauptfriedhofes um. Als in den 1920er Jahren die Zeit des Automobils anbrach, erlebten die Werke eine regelrechte Blüte: Zahlreiche Werksbauten wurden neu erbaut, mehrere Hundert Mitarbeiter angestellt.

    Obwohl die Luftangriffe 1944 einen Großteil der Bauten in Schutt und Asche legten, konnte bereits 1945 mit dem Wiederaufbau begonnen und 1946 der Betrieb wieder aufgenommen werden.

    Der Ausbau des unmittelbar bei den Dunlopwerken gelegenen Stadtviertels als Wohnsiedlung für Arbeiter der Fabriken Dunlop und Heraeus geschah zweistufig: So entstanden die ersten, noch rein traditionalistischen Siedlungsgruppen nach Plänen Wilhelm Kroegels in den Jahren 1921 bis 1923 entlang der Freigerichtsstraße und Buchbergstraße, insgesamt 130 Wohnungen, die insgesamt vier Zeilenbauten umfassten (Freigerichtstraße 58-66, 68-76, 78-82, Buchenbergstraße 7-9). Die Bausprache dieser Wohnbauten orientierte sich eng am Heimatschutz- und Landhausstil, während man die Anlage selbst im Sinne einer Gartenstadt-Siedlung konzipierte. Hinter den Zeilenhäusern schloss sich Grünland für Gärten an, an der Buchenbergstraße standen sogar kleine Ställe zur Kleintierhaltung zur Verfügung. Um 1921 wurde dem Zeilenbau an der Buchenbergstraße ein Pendant gegenübergesetzt (Nrn. 14-23) und so eine baulich harmonische Zuwegung zu den Wohnhäusern an der Freigerichtsstraße geschaffen.

    Weitere Zeilenbauten entstanden ab 1921/22 (1921 Baugenehmigung) an der parallelen Hahnenkammstraße; die vom Büro Deines und Clormann entwickelten, ebenfalls zweigeschossigen Blöcke (Nrn. 4-16 und 18-32) wurden zwar als „Wohnhäuser für Arbeiter der Firma Heraeus" erbaut, waren aber als in Reihe gestellte Einfamilienhäuser ausgesprochen komfortabel: Jedes dieser heute leider individuell modernisierten Kleinhäuser barg Waschküche, Küche, drei Zimmer und ein Wasserklosett unter seinem Dach, wobei auch hier die noch teilweise erhaltenen Stallgebäude die Kleintierhaltung ermöglichten. Die auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgehenden, ebenfalls als Arbeiterwohnhäuser konzipierten Zweifamilienhäuser Nr. 25/27 und 29/31 wurden erst um 1928/29 nach Planentwürfen R.Müllers realisiert.

    Nachdem der südliche Abschnitt der Dunlopstraße mit einem weiteren langgestreckten sowie zweigeschossigen Zeilenbau mit Arbeiterwohnungen ausgebaut worden war (Nrn. 1-13), wurde als letzte der zur Freigerichtstraße führenden Achsen die Wartburgstraße ausgebaut, deren als Doppelhäuser mit polygonalen Erkern konzipierte, kubische Wohnhäuser 1945 leider starke Beschädigungen hinnehmen mussten (um 1926: Nrn. 1a/b, 3/5, 6/8, 7/9, 10/12; 1930: Nr. 2). Sie gehören zu den spätesten Bauaktivitäten im Viertel südlich der Freigerichtsstraße, das bis spätestens 1927/28 als vollendet angesehen werden darf.

    Die unmittelbar ab 1928 realisierte, aus zwei u-förmigen Anlagen bestehende Siedlung Freigericht nördlich der Freigerichtsstraße (u.a. Freigerichtsstraße 53-67, 69-85 etc.) griff im Gegensatz zu der Gartenstadtsiedlung südlich der Freigerichtsstraße modernste Bautrends des von Bruno Taut propagierten sozialen Neuen Bauens auf und kontrastierte somit sowohl angesichts der Anlagengröße als auch des Baustils mit den älteren Wohnhäusern. Dennoch wurde mit der symmetrischen Ausrichtung dieses Neubauprojektes auf die ältere Siedlung gezielt ein harmonisches Gesamterscheinungsbild des Wohnquartiers angestrebt, das sich bis heute ungestört erhielt: So führen die Ronneburg- und die Milseburgstraße direkt auf die Mittelkompartimente der Zeilenbauten zu, die barockisierende Portale aus Buntsandstein effektvoll betonen.

    Bald nachdem der Bau an der Ronneburgstraße (Nrn. 1-11, ungerade Zahlen) als Zeilenbau (1938) ausgeführt worden war, wurde das gesamte Terrain nördlich des Hauptbahnhofes großflächig bombardiert - der überwiegende Teil der Siedlungsbauten blieb dennoch unversehrt oder wurde lediglich teilzerstört. Wie eine Luftaufnahme vom 22. März 1945 belegt, trafen die Einschläge vornehmlich das benachbarte Dunlop-Gelände, den Hauptfriedhof und das westlich angrenzende Terrain; zerstört wurde auch die 1920 verlegte Industriebahn, die - über die Freigerichtsstraße verlaufend - die Dunlopwerke erschloss. Schon 1947 wurde mit dem Wiederaufbau der Siedlung Freigericht begonnen, die man damals allerdings um einige, stilistisch angeglichene Wohnhäuser an der Milseburgstraße (Nrn. 3-10, 1953/54) und an der Dunlopstraße (Nrn. 19- 27) komplettierte, so dass endlich zwei geschlossene, nur von der Milseburgstraße getrennte Ringbauten entstanden.

    Erst um 1948 wurde mit dem Ausbau der Limesstraße als der nördlichen Grenze des Wohnquartiers begonnen; von den damals von der Nassauer Heimstätte getragenen Bauten blieb jedoch lediglich Haus Limesstraße 11a/b erhalten, während der größere Teil der Wohnhäuser an der Limesstraße offensichtlich später entstand oder aber späterhin baulich modern überprägt wurde (z.B. Nr. 1a von 1956/57). Als spätester Baublock wurde um 1961 derjenige an der Saalburgstraße erstellt und damit das historische Wohnquartier um einige Wohnhäuser des Wiederaufbaus erweitert (Saalburgstraße 2/4, 6, 8), die das historische Wohnquartier zeilenbauartig nach Westen hin begrenzen. Es hat seine Struktur mitsamt des bedeutenden Baubestandes bis heute fast ungestört bewahrt, auch wenn einige Neubauten parallel des Hauptfriedhofes und westlich anschließend entstanden, die sich allerdings als freistehende Einfamilien- oder aber Doppelhäuser harmonisch dem Bestehenden unterordnen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnsiedlung Freigerichtstraße und Dunlopwerke
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH19580010660003

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH19580010660003
    inspireID
    LFDH19580010660003
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    An der Walkmühle

    1

    Corniceliusstraße

    13-17

    4, 4a, 4b, 6 (KD), 8, 10 (KD), 12 (KD), 14 (KD), 14a, 16 (KD)

    Eugen-Kaiser-Straße

    18

    Nordstraße

    71

    86 (KD), 86a/b, 88 (KD)

    Sandeldamm

    28-32, 34 (KD), 36

    Thomas-Münzer-Straße

    1, 2 (KD), 3 (KD)

    Mühlgraben

    Otto-Wels-Straße

    1-9, 11 (KD)

    2 (KD), 4, 6 (KD), 8 (KD), 10 (KD)

    Staustufe in der Kinzig

    Wilhelmstraße

    1 (KD), 3 (KD), 5, 7 (KD), 9, 11 (KD)

    2 (KD), 4 (KD), 6 (KD), 8 (KD), 10 (KD), 12

    Die aus dem historischen Mühlenviertel am Sandeldamm und zwei angrenzenden Wohnvierteln gebildete Gesamtanlage besteht - nicht nur rein chronologisch betrachtet - aus drei architektonisch überaus verschiedenartig ausgeprägten Bereichen. Alle Quartiere wurden jedoch von der Kinzig und abzweigenden Bachläufen geprägt, die sowohl die Mühlen am Sandeldamm als auch die Walkmühle betrieben, deren einstigen Standort heute moderne Reihenhaussiedlungen überziehen; einzig der moderne Straßenzug An der Walkmühle erinnert an den aufgegebenen Mühlenstandort nördlich der heutigen Wilhelmstraße.

    Sowohl an der Wilhelmstraße (zugehörig auch der Bereich der heute angrenzenden Thomas-Münzer-Straße) als auch am Sandeldamm ließen sich im 19. Jahrhundert Betriebe nieder (Bijouteriefabrik W. Schwahn, Maschinenfabrik Weinig), die von der Wasserkraft des Mühlbaches profitierten und letztlich weitere Firmen (Wurstfabrik Wilhelm Kaiser), aber auch private Niederlassungen nach sich zogen. Schon 1832 war mit dem Bau einer Holzbrücke über die Kinzig (Wilhelmsbrücke) der städtebauliche Anschluss des östlichen, heute von Gärten begleiteten Kinzigufers (hist.: Uferstraße, heute: Otto-Wels-Straße) an das Mühlenviertel geschaffen, während eine städtebauliche Verknüpfung des Sandeldamms mit der Corniceliusstraße erst 1886 mit dem Bau der Villa Weinig (Nordstraße 88) auf dem Mühlengelände gelang, die seit dem den optischen Abschluss der Corniceliusstraße bildet, an der um 1890/95 einige beeindruckende Villen und Mietwohnhäuser entstanden (Corniceliusstraße 4a/4b).

    Ehemalige Herrenmühle: Das historische Mühlengelände Hanaus (Nordstraße 86) erstreckt sich östlich des Sandeldammes und greift noch heute mit einem halbrunden Sporn in die Kinzig vor. In der Lokalforschung wird die 1402 schriftlich erwähnte Burgmühle mit der späteren Herrenmühle synonym gesetzt, die spätere Stadtpläne als eine allseitig von Wasserläufen umzogene „Mühle mit 11 gängen" benennen. Eine Vogelschau von 1684 gibt zudem die Staustufe wieder, die noch heute in gleicher Lage die Kinzig durchkreuzt als auch den rechtwinklig abzweigenden Mühlgraben, der sich in seinem Verlauf wie auch die Stellung der Gebäude bis heute erhielt.

    Nach der Niederlassung der Maschinenfabrik Peter Weinig 1867 entstanden wohl die bruchsteinernen Produktionshallen, deren dunkle, von Sandsteingewänden durchbrochenen Wände die Ansicht der Herrenmühle zur Kinzig seit etwa 1900 prägen. So wandelte sich allmählich das bauliche Gesicht der historischen Mühle, zumal man schon 1930 den Mahlbetrieb aufgegeben hatte und nach der Zerstörung Hanaus 1945 die Begradigung des Sandeldamms betrieb, für die auch Teile der Mühlen fielen (westlicher Flügel des Drempelgebäudes in Ziegelbauweise, Sandeldamm 30); die jüngste Entwicklung des Geländes veranschaulicht ein großzügiges Wohnhausbauprojekt zwischen Direktorenvilla und Mühlgraben.

    Im Gelände der historischen Mühle haben sich bis heute zahlreiche bauliche Hinweise auf die einstige Mühlennutzung erhalten: Zu ihnen gehört der bauliche Rest der herrschaftlichen Mühle, die - 1730 neu erbaut - zusammen mit zwei separat stehenden Nebengebäuden eine Art Wirtschaftshof ausbildete: Das südliche Nebengebäude (ehemalige Stallungen) datiert in seiner Stellung zwar in das 17./18. Jahrhundert zurück und besitzt noch historische, gewölbte Keller, wurde aber 2003 modern überprägt; schließlich bezeugt der Kollergang an der Zufahrt der Parzelle Sandeldamm 30 die Mühlentätigkeit des 19. Jahrhunderts (abgeschnittenes Gebäude war Kesselhaus der Firma Weinig).

    Wilhelmstraße: Das Quartier um die Wilhelmstraße bildete sich hingegen erst spät als städtischer Bereich heraus. Zunächst entwickelte sich der Verlauf der Eugen-Kaiser-/Corniceliusstraße, der in seiner kantigen Führung dem ehemals wasserführenden Stadtgraben zum Schutz Hanaus folgt und ihn bis zur Hospitalvorstadt begleitete; als „Hayngasse" bezeichnet, grenzte er spätestens seit dem frühen 18. Jahrhundert den umwehrten Altstadtbereich von den herrschaftlichen Türkischen Gärten ab. 1832 wurde die heutige Wilhelmsbrücke eingeweiht, die die Anlage einer erschließenden Straße, der Wilhelmstraße, voraussetzt, die der Stadtplan des Jahres 1824 allerdings noch nicht erfasst. Wesentlich später wurde mit dem Ausbau der Straße zur repräsentativen Wohnstraße begonnen, die 1881 den Namen Wilhelmstraße erhielt und aufgrund ihrer Anbindung des Lamboyviertels fortan die Corniceliusstraße an Bedeutung übertraf; bis spätestens 1904/07 der Ausbau beider Straßen zu einem geschlossenen Wohnviertel gehobenen Charakters vollendet (siehe Eugen-Kaiser-Straße 18).

    Denkmalpflegerisches Interesse genießt gleichfalls die an den Kinzigbogen an der Herrenmühle angrenzenden Kinzigwiesen in südlicher Richtung, zumal der über Jahrhunderte in der gleichen Form tradierte Lauf der Kinzig die Basis für den Mühlenstandort sicherte und insofern wirtschaftshistorische Bedeutung genießt. Anders verhält es sich mit der sich anschließenden Flussauenlandschaft, die vor allem als Naherholungswert beispielsweise die Siedlung der Firma Heraeus am Hasenpfad entstehen ließ.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage historisches Mühlengelände Sandeldamm und anliegende Villenviertel
    siteProtectionClassification
    cultural
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    Elsa-Brandström-Straße

    39-49

    Josefstraße

    1-11

    2-18

    Die auf nur wenige Doppelhäuser begrenzte, jedoch in ihrem Umfang vollständig erhaltene katholische Arbeitersiedlung Josefstraße entstand in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1898 und 1899 nach Entwürfen des Hanauer Architekten J.Bernges. Sie befand sich damals noch am äußersten Rand der Stadt und wurde als Wohnsiedlung für unbemittelte Arbeiterfamilien konzipiert. Träger war der „St. Joseph-Spar- und Bau-Verein, eingetragene Genossenschaft mbH zu Hanau am Main", dessen Namen sich von dem Gründungstag des Vereins, dem Fest des heiligen Joseph als dem Schutzpatron der Arbeiter, herleitete. Die Figur des heiligen Joseph des Arbeiters findet sich folgerichtig am Eingangsbau zur Josephstraße, am Wohnhaus Elsa-Brandström-Straße 43. Dieses Wohnhaus wurde wie auch die benachbarten Bauten Nrn. 45, 47 und 49 dreigeschossig und durch schlanke Risalite akzentuiert ausgeführt, so dass sie zwar baulich mit den flacheren Bauten der Josepfstraße harmonieren, jedoch aufgrund ihrer stattlichen Traufhöhe als Eingangsbauten fungieren.

    An der Josefstraße wurden die älteren, als drei baugleiche Doppelhäuser konzipierten Bauten (1898) als schlichte zweigeschossige sowie traufständige Wohnhäuser in Ziegelbauweise realisiert, als deren einziger Zierrat die in hellen Klinkern abgesetzten Rundstabgewände der Fenster, die Ecklisenen und steigenden Friese anzuführen sind (Josephstraße 1/3, 5/7, 9/11). Die Wohnungen wurden zunächst nach strengen Vorgaben errichtet. Sie alle verfügten über zwei größere, zwischen 13 und 16 Quadratmeter messende Stuben, ein kleineres Zimmer und eine Küche mit Speisekammer; Aborte befanden sich in den Treppenhäusern.

    Im zweiten Bauabschnitt 1899 wählte man den Bautyp des traufständigen Seitenrisalitgebäudes, das allerdings bei den Dreiergruppen zu ungewöhnlichen, im Innern auch großzügigeren Baulösungen führte (Nrn. 14/16/18, 4/6/8): Das mittlere Haus wurde in einer nur selten nachzuweisenden Form dreigeschossig ausgeführt und durch einen Mittelrisalit versehen, während die außen liegenden, mit Seitenrisaliten versehenen Bauten zweigeschossig blieben, so dass sich ein stetiger Wechsel der Traufhöhen und letztendlich bewegter Gesamteindruck der Siedlung ergab. Verbindendes Element dieser Siedlungsbauten ist jedoch auch hier die einheitliche Ziegelbauweise und die dekorative Gestaltung der korbbogigen Felder über den Drillingsstaffeln (farbig interpretierte Fischgrätmuster o.ä. durch den Wechsel roter und gelber Ziegel), die vermutlich ursprünglich auch die Bauten an der Elsa-Brandström-Straße zierten (Nrn. 45 und 47).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnsiedlung Josefstraße
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    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH19580010660303

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    Barbarossastraße

    9-17

    14-22

    Die heute architektonisch eher unauffälligen Zeilenbauten an der Barbarossastraße sind Neubauten des Jahres 1951 und entstanden im Zuge des sogenannten Sonder- oder Ersatzbauprogramms Hessen, einem Bauprogramm für Familien, die ihren bisherigen Wohnraum „infolge anderweitiger dringender Verwendung durch die Besatzungsmacht" räumen mussten (Erläuterungsbericht des Sonderbauamtes 1951); Bauherr war daher das Sonderbauamt Frankfurt am Main.

    Um den Zeit- und Kostenaufwand zu reduzieren, entschied man sich für die Montage- und Plattenbauweise nach dem System Wayss & Freytag, obwohl die Baugenehmigung für schlüsselfertiges Bauen der dreigeschossigen Bauten noch ausstand. Da aber eine „Genehmigung für die dreigeschossige Ausführung von Hebelplatten" für Bayern bereits vorlag, wurde erwartet, dass diese Bauweise „auch für Hessen in diesem Fall genehmigt" würde (Schreiben der Oberfinanzdirektion Frankfurt 1951).

    Für den Bau der zwei Zeilenbauten für jeweils 45 Wohneinheiten wurden Porenbetonplatten für alle tragenden Außen- und Innenwände, Frisalitplatten für alle Zwischenwände verwendet, zudem Fertigteildecken, Spannbetonträger und Fertigschornsteine. Zementkalkmörtel wurde als Münchener Rauputz aufgetragen, die zweiflügeligen Holzfenster ohne Sprossen mit Bleiweiß gestrichen. Die vorgelagerten, ursprünglich zu einer Allee ausgerichteten Vorgärten in Betonrahmungen sind Teil der Planung und wurden von der Stadt gärtnerisch gestaltet.

    Obwohl das Straßenbild durch die Fällung der Allee und beispielsweise den Einsatz von Einscheibenfenstern Verluste erlitten hat, genießt sie als ein Beispiel früher Plattenbausiedlungen und Notbaumaßnahme Schutz als Gesamtanlage.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnsiedlung Barbarossastraße
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    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH19580010660403

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    Zugehörige Straßen und Plätze:

    Beethovenplatz (vollständig)

    Gustav-Hoch-Straße 57, 59, 61, 64/66

    Hochstädter Straße 1ab, 3ab, 5ab

    Kastanienallee 154, 155, 157

    Mozartstraße (vollständig)

    Schubertstraße (vollständig)

    1926/27 wurde mit dem Ausbau neuer und bereits bestehender Verkehrsachsen begonnen, um die verkehrstechnisch bereits strapazierte Innenstadtring zu entlasten und eine bessere Anbindung der Stadtrandlagen und der Großhandels- und Industriegebiete entlang der Peripherie sicherzustellen. Dort, „wo die äußeren Ringstraßen die Ausfallstraßen kreuzen, sollten Kreisplätze die bisher technisch beste Möglichkeit der Verkehrsführung herbeiführen" (Oberbürgermeister Kurt Blaum 1929).

    Zu diesen projektierten Kreisplätzen gehört auch der Beethovenplatz, der gleichermaßen als Wendeschleife für die Straßenbahn fungierte, die man damals erstmals über die Rosenau hinfort führte.

    In städtebaulicher Hinsicht waren an den Platz hohe Ansprüche geknüpft - die Stadtplaner interpretierten ihn als Tor nach Westen und repräsentativer Empfang für den von Frankfurt her nahenden Fernverkehr und somit als bauliches Gegenüber zum Kreisel an der Ehrensäule. Nach der Beschreibung Georg Clormanns verlieh die dreigeschossige Ausführung der Wohnbauten dem Platz den Charakter einer städtebaulichen Krone, die eine Landmarke an der Straße nach Wilhelmsbad setze.

    Schon in der ersten Planskizze war eine vierzig Meter im Durchmesser einnehmende Grünfläche im Zentrum eines fünfzehn Meter in der Breite messenden Straßenringes geplant, den 18 Meter breite Radialstraßen in unregelmäßigen Abständen kreuzten. Planungen sahen gärtnerische Gestaltungen des Rasenrunds, einen Rundweg mit Sitzbänken, aber auch einen Brunnen und umlaufende Baumsetzungen und damit das räumlich enge Nebeneinander von Wohnraum, Verkehrsachse und Erholungsraum vor: Der Anspruch, dass „der Beethovenplatz am Westende der Stadt [...] mit seiner runden Rasenfläche - den künftig ein fröhlich plätschernder Brunnen schmücken wird - den Rhythmus des lebhaft pulsierenden Verkehrs widerspiegeln" würde (H.Blaum-Escher 1929), verdeutlicht den ästhetischen Reiz, mit dem man damals dem erstarkenden Automobilverkehr entgegensah. Doch als man 1935 die Bundesstraße B 8/40 errichtete, rückte der Beethovenplatz sowohl verkehrstechnisch als auch städtebaulich ins Abseits. Er erhielt sich jedoch damit die Wohnqualität, die sich mit der Geschlossenheit des Platzraumes einerseits und der Lage abseits des Hauptverkehrsstromes andererseits verbindet.

    Von der ursprünglichen gärtnerischen Gestaltung blieb mit Ausnahme des zentralen Beetes mit Hochstammrosen, dessen Fläche heute der Schwanenbrunnen einnimmt, das Rasenrund samt umlaufender Hecke, aber auch die in Form geschnittenen Scheinakazien als Rahmungsgrün des Platzraumes, die als Alleen gesetzten Kastanien entlang der Gustav-Hoch-Straße, der Hochstädter Straße und der Kastanienallee und einige der ursprünglich jeweils fünf Pyramideneichen, die die Schmalseiten der Rundbauten betonen, erhalten.

    Der Platzkonzeption sind auch vier die Kastanienallee und die historische Hochstädter Landstraße (heute: Gustav-Hoch-Straße) begleitende Wohnbauten zuzuordnen (Gustav-Hoch-Straße 59; Kastanienallee 154, 155, und Nr. 157): Sie entstanden ebenfalls ab etwa 1930 nach Entwürfen des Büros ‚Deines & Clormann'' und griffen bewusst gestalterische Grundprinzipien der Platzbauten auf (umgreifende Balkone, Fenster in Eckstellung etc.), ohne jedoch die Höhe der Platzbauten erreichten, so dass sie sich dem Herannahenden als „Torbauten" präsentierten.

     

    Auch im südlich anschließenden Bereich des Platzes entstanden an der bogig geführten Mozart- und Schubertstraße private Wohnhäuser nach Entwürfen Clormanns, Costs und des Architekten Bange, die trotz der individuellen Wünsche der Bauherren den baulichen Zusammenhang beziehungsweise die formale Homogenität mit dem Platzraum wahren: Die ausschließlich den Kubus als Grundform und das Flachdach zitierenden Wohnbauten entstanden offensichtlich unter dem Einfluss der innovativen Wohnsiedlungen Frankfurts, die nach Plänen Ernst Mays um 1926/27 allerdings als Reihenhaussiedlungen entstanden. Die hier hingegen freistehenden, auf die nüchterne Bauform des Kubus reduzierten Wohnbauten, als deren einzige Dekordetails Balkone mit Rundeisenbrüstungen oder durch Felderungen betonte Fensterstaffeln an den Gebäudeecken aufgeführt werden können, bleiben einzigartig und fast ohne Nachfolge in Hanau (beispielsweise Mozartstraße 1a, 1, 2, 3, 5, 6/8, 9, 12; Schubertstraße 1, 2, 3, 4, 5/7, 6/8, 9). Noch in der Nachkriegszeit wurden die wenigen Neubauten an dieser Straße nach diesem einheitlichen Schema errichtet (z.B. Mozartstraße 7: 1952; Nr. 10: 1948).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Kesselstadt_Gesamtanlage Großwohnsiedlung Beethovenplatz
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    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH19580010660803

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    Kinzigheimer Weg 7-13, 11-61 (ungerade Zahlen)

    Die südlich des Schienenstrangs am Hauptbahnhof gelegene Wohnsiedlung (um 1930) erstreckt sich auf rechteckiger Fläche zwischen dem Kinzigheimer Weg, der Annastraße und dem Unterweg. Nur die Zeilenbauten entlang der Annastraße wurden dreigeschossig, alle übrigen Bauten zweigeschossig unter einem flach geneigten Satteldach ausgeführt. Verbindendes Element aller Bauten ist der dem Heimatschutzstil entlehnte, die Mittelachse akzentuierende Risalit, der sich aus einem zweigeschossigen, massiven Standerker und einem leichteren Oberbau in Holzkonstruktion zusammensetzt; dabei wurden die trennenden, hölzernen Pfeiler zwischen den Fenstern des obersten Risalitgeschosses profiliert und offensichtlich in Anlehnung an südtiroler Bautraditionen ausgeführt. 1945 wurde ein Teil der Zeilenbauten zumindest teilweise zerstört (Nrn. 17/19, 25/27, 31/33).

    Zur Anlage gehören die weitläufigen, dem Wäschetrocknen vorbehaltenen Rasenflächen mit den typischen Teppichstangen aus Rundeisen, die zum Teil vertieft angelegt und über kleine Treppenabgänge erschlossen wurden, um die Ansicht der Siedlung, aber auch die Wohnqualität der Anlage nicht zu schmälern. Die Wohnanlage, die zu den letzten Erhaltenen ihrer Art in Hanau gehört, entstand in ihrer rein traditionalistischen Form ganz offensichtlich als Antwort auf das moderne Neue Bauen, das an verschiedenen Stellen Hanaus zu neuartigen und vermeintlich gesichtslosen Mietshauskasenen führte; trotz ihrer schlichten Ausführung ist ihr ein gartenstadtartiger und somit intimer Charakter zu eigen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Wohnsiedlung Annastraße
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    Zugehörige Straßen und Plätze:

    Am Mainkanal (nur Straßenzug mitsamt Nrn. 4, 20, 22)

    Am kleinen Main (nur Straßenzug)

    Hafenbecken

    Werftstraße (Ansatz)

    Die topographische Situation Alt-Hanaus, seine allseitig von Flussläufen umzogene Lage, ließ bereits im 16. Jahrhundert den Wunsch aufkeimen, die Stadt an den Schifffahrtsverkehr und damit an einen wichtigen Handelsweg zur Freien Reichsstadt Frankfurt anzuschließen. Man beabsichtigte, die Kinzig abzutiefen und die Schiffe vom Main aus die Kinzig aufwärts fahren zu lassen. Als sich der Abstand zwischen Stadt und Main mit dem Bau der Neustadt auf nur wenige hundert Meter reduzierte, wurde in der sogenannten ‚Capitulation'' des Jahres 1597 die Grundlage für den Bau eines städtischen Stichkanals zum unregulierten Main geschaffen, der den Händlern ein täglich oder mindestens mehrmals die Woche fahrendes Handelsschiff garantierte. Dennoch zog sich der Bau des Stichkanals zwischen Main und Kanaltorplatz über Jahre hin, während das den Endpunkt des Kanals ausbildende Hafenbecken im Osten der Neustadt vermutlich recht bald vollendet war: Schon 1666 wurde der Binnenhafen wieder verfüllt und zwischen 1673 und 1686 überbaut.

    Statt dessen bildete sich wohl im Verlauf des ersten Viertels des 18. Jahrhunderts ein Hafen am südlichen Ende des langgezogenen Stichkanals heraus, den auf gesamter Länge eine als Allee gestaltete und direkt zum Kanaltor führende Straßenachse begleitete. Am mainseitigen Ende umlief der Stichkanal einen Rundplatz, den historischen Weinmarkt mit Zollhaus (abzulesen im Bogen des Hafenbeckens); wenige Meter nördlich befand sich ein zweiter Rundplatz mit funktionalen Bauten und einem Kran am Mainkanal.

    Bis etwa 1950 erhielt sich die Situation am Kanal weitgehend unverfälscht, auch wenn die Form beider Rundplätze bereits aufgegeben war; das nördliche Ende markierte das 1839 erbaute Zollamt mit dem mittlerweile zum Beethovenplatz translozierten Schwanenbrunnen. Erst 1952/53 wurde das Gelände für die Wohnbebauung erschlossen und der Kanal verfüllt. Heute präsentiert er sich als langgezogen-rechteckige Grünanlage mit einem unregelmäßig gesetzten Birkenbestand, die allerdings in ihrem rechteckig-langgezogenen Zuschnitt und der Nähe zum Main den historischen Stichkanal noch erahnen lässt. Neben den Abmessungen des Kanals erinnert nur noch das ehemalige Salzhaus (Am Mainkanal 4) an die lange Geschichte des innerstädtischen, mittlerweile vergessenen Kanals.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Main-Kinzig-Kreis_Hanau_Hanau_Gesamtanlage Historischer Mainkanal
    siteProtectionClassification
    cultural
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