Bieber entwickelte sich am Zusammenfluss von Bieber und Schwarzbach, die aus dem Spessart kommend bei Wirtheim in die Kinzig fließen. Der Ort zieht sich im Wesentlichen im Tal der Bieber nach Osten. Dieser Bereich wird von landwirtschaftlichen Anwesen geprägt. Entlang des Schwarzbachtals siedelten sich die Hüttenarbeiter an. Hier prägen eng verschachtelte Häuser auf verwinkelten Grundstücken das Ortsbild. Als Zentrum des lang gestreckten Ortes ist die Verwaltungseinheit Gericht, Forsthof mit Gefängnis, Rathaus/ ehem. Bergamt und das Gasthaus mit großen Scheunen- und Remisengebäuden im Hof anzusehen, die neben der reformierten Kirche am Schnittpunkt der beiden Siedlungsschwerpunkte entstand. Auf diesem Gelände, im Volksmund "der Dalles“ genannt, stand früher auch die Zehntscheune.
Sowohl die dörfliche Struktur des Straßendorfes als auch das eng besiedelte und verschachtelte Wohngebiet der Hüttenarbeiter am Hang sind noch weitgehend ungestört erhalten und aus historischen Gründen als Gesamtanlage ausgewiesen.
Am Bilzeberg
1, 3, 5
Am Pflaster
1, 3 (KD), 5 (KD), 7, 9, 11, 13 (Scheune KD), 15,(KD) 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49(KD), 51 (KD)
2 (KD), 4-6 (KD), 8, 10 (Vorbau KD), 12 Reformierte Kirche (KD), 14, 18, 20, 22, 24, 26
Am Römerberg
1, 3, 5 (KD)
2, 4, 6 (KD), Kirche und Friedhof (KD)
Bahnhofstraße
7, 9, 11, 13, 15
2, 4
Büchelbach
3
2, 4 mit Abschnitt der Bieber und des Mühlbachs
Mühlstraße
1(KD), 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 21
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24
Orber Straße
1(KD)
Schmelzweg
1, 3, 5, 7
2, 4, 6, 8
Schulstraße
7
Kirche Mariä Geburt mit Kirchweg
Lindenallee, Friedhof, aufgang zum Friedhof (KD)
Abschnitt des Schwarzbachs und der Bieber
Schwarzbachgasse
3, 5
2, 4, 6
Im gesamten Ortsgebiet sind Spuren der Erzgewinnung und Verarbeitung erhalten.
Die Mauritiuskapelle entstand möglicherweise anstelle eines heidnischen Quellheiligtums, sie wird urkundlich im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Der heutige Bau datiert in das späte Mittelalter. Die kleine, vom Ortszentrum weit entfernte Ansiedlung am Galgenberg hat für die Gegend seit ihrer Entstehung eine wichtige Rolle gespielt und ist aus historischen Gründen geschützt.
Mauritiuskapelle
Ummauerung
ehem. Pfarrhaus/Schule
Scheune und Reste des Burgberger Hofes
Häuser Nr. 90, 92
Entlang der Hufeisenstraße gewachsene Siedlung aus kleinen Streckhöfen des späten 18. und 19. Jahrhunderts in Gartengrundstücken.
Hufeisenstraße
3 (KD), 5, 7, 9, 13 (KD), 15 (KD), 15a, 19, 23
2 (KD), 4 (KD), 16, 18
Kassel entstand am Zusammenfluss der beiden kleinen Flüsse Kasselbach und Bieber. Das Haufendorf wird geprägt durch den in Sandstein gefassten, kanalisierten Kasselbach mit einer Sandsteinbogenbrücke, Stegen und Wehren mit Holzrolle und -verschluss, abschnittsweise flankiert von kleinkronigem Rotdorn. Die drei Stemmanlagen im Bachbett wurden im Zusammenhang mit dem Bau der Frankfurter Quellwasserleitung um 1870 errichtet. Am Ufer des Bachbettes typische Feuchtgebietsflora aus heimischen Wildpflanzen. Die Grundstücke nördlich des Kasselbaches ziehen sich schmal lang den Hang zur Alteburgshöhe hoch. Diese Grundstücke sind mit tiefen Streckhofanlagen bebaut. Wie in den meisten größeren Orten des Kreises sind die ehemals großen Parzellen durch Stichwege vielfach erschlossen und eng bebaut. Die zweigeschossige Fachwerkbebauung datiert überwiegend ins 18. und 19. Jahrhundert.
Das Ortsbild ist aus historischen und städtebaulichen Gründen als Gesamtanlage geschützt.
Gesamtanlage Alter Ortskern:
Da der Ort sehr verwinkelt ist und die Grundstücke häufig durch nicht weiter benannte Wege erschlossen werden, kann keine Gewähr für die Aufzählung aller einzelnen Hausnummern übernommen werden. Es zählen aber zur Gesamtanlage alle Nebengebäude und Freiflächen, die im Plan als Gesamtanlage gekennzeichnet sind.
Bornweg
1 (KD), 3 (KD), 5, 7, 9, 11, 13,15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50
Höchster Weg
1, 3 (KD), 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16
Kasselbachstraße
1, 3, 5, 7, 9, 11 (KD), 13, 15, 17, 19
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18
Alter, nördlicher Teil des Friedhofs (KD)
Lauf des Kasselbachs mit Brücken, Stegen, Wehren, Lauf des Mühlbachs
Martinsgasse
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19
2 (KD), 4 (KD), 6, 14, 24, 26
Röslingstraße
3, 5 (KD), 7 (KD), 9, 15, 17, 19
2, 6, 24, 26
Rosengraben
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15
2/4 (KD), 6 (KD), 8, 10, 12, 14
Spessartstraße
33 (KD), 35, 37, 39, ,41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65
32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52 (KD), 54, 56, 58 (KD), 60, 62, 64 (KD), 66
Spessartstraße ohne Nr.
Kath. Pfarrkirche (KD)
Kriegerdenkmal vor der Kirche (KD)
Friedhofmauer (KD)
Kleine Gesamtanlage im Ortskern, die aufgrund der alten Wegeführung das ursprüngliche Bild des Haufendorfes erhalten hat. Hier ist auch die Bebauung mit locker angeordneten Höfen ohne feste Hofform trotz starker Umbauten im Wohnbereich erhalten. Die zahlreichen, gut erhaltenen Scheunen prägen das Ortsbild nachhaltig. Als Dorfmittelpunkt dominieren die alte Schule und eine große Kastanie auf der zentralen Straßenkreuzung. Aus historischen Gründen ist das Ortsbild als Gesamtanlage geschützt.
Lützeler Straße
3
Bergstraße
2, 4 (KD)
Hauptstraße
13, 15 (KD), 17, 19, 21
20, 22, 24, 26, 28, 30
ohne Nr. neben 28/30 Scheunenanlage (KD)
Abschnitt des Kleinen Rossbaches
Bereits in vorreformatorischer Zeit ist wie in allen Dörfern des Kirchspiels eine Schule in Lohrhaupten nachgewiesen. Das erste eigene Schulhaus konnte mithilfe einer eigens dafür gegründeten Schulstiftung, der "Frey-Schul-Stiftung“ nach langen Verhandlungen mit der kurhessischen Regierung 1768 gekauft werden. Es handelte sich um eine dem Pfarrer Schmalberger gehörige Hofreite mit Nebengebäuden. Aus den Kapitalerträgen der Stiftung wurde auch das Gehalt des Lehrers bezahlt. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wurde 1851 ein größerer Schulneubau in Sandstein errichtet. Dank der weiter gestiegenen Schülerzahlen reichten 1900 auch die Räumlichkeiten dieser Schule nicht mehr aus und die preussische Regierung beschloss gegen den Willen der Gemeinde einen Neubau auf dem steilen Hanggelände des Mühlberges. Auf einem mit mächtigen Sandsteinmauern abgefangenen, künstlich geschaffenen Plateau oberhalb der Lohrer Straße wurde in Sichtverbindung zur Kirche 1906/07 die neue Schule errichtet und am 12.9.1907 eingeweiht. Das Gebäude bot 4 Klassenräume, eine Lehrerwohnung wurde nachträglich im Dachgeschoss eingerichtet.
Repräsentativer, zweigeschossiger Bau aus aus grob abgespitzten Sandsteinquadern mit rustizierter Eckquaderung in leicht gotisierenden Formen, Satteldach mit nachträglich aufgesetzten Schleppgauben und Aufschiebling. Beide Giebelseiten sind gleich gestaltet mit jeweils zwei dreibahnigen Fensterachsen in kräftigen, abgefasten Gewänden. Im Dachgeschoss wiederholt sich die Fensteranordnung mit einer kleinen Dreiergruppe, die Mittelachse wird durch ein aufgesetztes Oberlicht und ein Okulusfenster betont. Die ursprünglichen, hochaufragenden Stufengiebel wurden abgebrochen und begradigt.
In der ansonsten geschlossenen Traufwand ein zentral angeordnetes Nischenportal unter Spitzbogen mit umlaufendem Dreiviertelstab, ein gotisches Kirchenportal zitierend, darüber ein dreifach gekuppeltes Fenster. Zugang über vier zwischen zwei Wangen gespannte Stufen mit schmiedeeisernem Gitter.
In der östlichen Traufwand ein Entlastungsbogen über wiederum gotisierender Tür mit angedeutetem Eselsrücken im Sturz. Die beiden originalen Kassettentüren mit wellenförmigem Schutzblech sind erhalten.
Seitliche Begrenzung des Schulhofes durch eingeschossigen Fachwerkbau mit Toilettenanlage.
Die ganze Anlage mit ihren aufwendigen Sandsteinmauern bildet einen Kontrapunkt zur gegenüber liegenden Kirche mit Friedhof.
Langgestrecktes Straßendorf mit überwiegend kleinen Hofanlagen ohne festen Hoftyp. Trauf- und giebelständige, vorwiegend eingeschossige Häuser wechseln einander ab. Als Material für Sockel und Gewände wurde der heimische Buntsandstein eingesetzt.
Der südliche Teil des Dorfes gruppiert sich um die spätgotische Kirche. Die heutige ältere Bausubstanz datiert ins 18./ 19. Jahrhundert. Dieser alter Ortskern ist in seiner dörflichen Struktur noch weitgehend ungestört und deshalb aus historischen Gründen als Gesamtanlage geschützt. Zur Gesamtanlage gehören die Grundstücke:
An der Dick
1 (KD), 3 (Scheune) (KD)
ohne Nr. Kirche, Friedhof mit Grabsteinen (KD)
Am Denkmal
2 (KD), 4, 6
ohne Nr. Kriegerdenkmal/Laufbrunnen (KD)
Am Hartgrund
2, 4, 6
Am Rupprich
1
Forsthausstraße
1
Orber Straße
37, 39 (KD), 41, 43, 45 (KD), 47, 49, 51, 53
34, 36, 38 (KD), 40, 42, 44, 46, 48 (KD), 50 (KD), 52, 54, 56
Skifeldweg
1
Kempfenbrunn entwickelte sich als langgestrecktes Straßendorf mit Kirche und locker angeordneten Hofreiten ohne feste Hofform. Die Wohnhäuser sind durchwegs eingeschossig in schlichtem Fachwerk, stehen auf einem hohen Kellergeschoss aus dem heimischen Sandstein, werden traufseitig über eine hohe Treppe erschlossen und entsprechen damit dem Bauernhaustyp des nördlichen Spessarts. Die Gesamtanlage umfasst den in seiner dörflichen Struktur noch gut erhaltenen älteren Siedlungsbereich, der aus historischen Gründen geschützt ist.
Würzburger Straße
43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61 (KD), 63, 65, 67
26, 28, 30, 32 (KD), 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56
ohne Nr. Kirche (KD)
Der Ort Lohrhaupten erstreckt sich in der Senke des Lohrbaches mit seinen zahlreichen hinzufließenden Bächen. Dominiert wird er von den beiden in Hanglage sich gegenüberstehenden markanten Großbauten der Kirche oberhalb des alten Ortskerns im Nordwesten und der Schule über der Ortserweiterung des 19. Jahrhunderts im Südosten. Das stark verzweigte Netz von Bachläufen, die heute leider teilweise verrohrt sind, führte zu einer völlig unregelmäßigen Wegeführung im alten Ortskern und damit im Gegensatz zu den benachbarten Straßendörfern zur Bildung eines Haufendorfes. Die Bachläufe prägen selbst in den kanalisierten Bereichen mit ihren kleinen Brücken und Brunnen dekorativ das alte Ortsbild.
Die unregelmäßige Anordnung der Fachwerkhöfe lässt überall Raum für Gärten oder zumindest den Straßenraum prägende Bäume. Die ältesten Höfe wurden eingeschossig auf hohen Keller- und Stallgeschossen im typischen Stil des vorderen Spessarts errichtet, die Häuser um 1900 wurden den gestiegenen Ansprüchen entsprechend zweigeschossig gebaut. Sowohl im alten Ortskern als auch in der Erweiterung aus dem 19. Jahrhundert fallen die Scheunen mit weit vorkragenden Dachkonstruktionen auf, die zur Lagerung von Heu dienen und gleichzeitig den Hof überdachen. Die älteren Siedlungsbereiche, die noch weitgehend ungestört sind, werden aus sozial- und entwicklungsgeschichtlichen Gründen als Gesamtanlage ausgewiesen. Dazu gehören folgende Grundstücke:
Bachläufe des Dünkelbachs mit Grünfläche
Borngasse
3, 4
Dünkelbachstraße
1, 3 (KD), 5, 7, 9 (KD), 11, 13
2, 4, 6, 8, ohne Nr. (Brunnentrog) (KD)
Frickegasse
1, 3
2, 4
Hauptstraße
9, 11, 13 (KD), 15, 17, 19, 21, 23 (KD), 31 (KD), 35 (KD), 37 (KD)
8, 10, 12, 14, 16, 18, 22, 24, 30 (KD) 32 (KD), 34, 36, 38
Kirchberg mit Kirche (KD)
Lohrer Straße
1, 3, 5, 7, 9
2, 4, 6 (KD), 8, 10
Mühlbergstraße
1, 5, 7, 11
2, 4, 6, 8, 10
Mühlweg
3, 5, 9, 9a
2, 6
Weicherstal
2