Das Elektrizitätswerk wurde am 1. September 1906 vom Mühlenbesitzer Rohmund in Betrieb genommen. Der in Rohziegelmauerwerk errichtete Winkelbau mit großen Segmentbogenfenstern und Lisenengliederung diente verschiedenen Ortschaften als elektrische Zentrale und spendete der Mühle bei niedrigem Wasserstand Energie. Vor dem Elektrizitätswerk befindet sich ein Steintisch mit den Initialen JHK und Datierung 1712, womit der Erbauer der Scheune des Mühlenanwesens gemeint ist. Das Elektrizitätswerk ist Gesamtanlage aufgrund technischer und künstlerischer Bedeutung als Industriebau des frühen 20. Jh. mit Baudetails wie Zahnfries und abgetreppten Giebeln.
Kleines so genanntes Wegegeldhäuschen direkt an der Wehre und früheren Nürnberger Handelsstraße gelegen. Das eingeschossige traufständig verkleidete Fachwerkwohnhaus mit jüngerem Anbau und Zwerchhaus ist vermutlich aus dem 18. Jh. Bemerkenswert ist dieTür mit Oberlicht. Daneben befindet sich die „Ausspann-Stelle Zum Kronprinz" aus der Mitte des vorigen Jh. Dort machten Fuhrmannswagen ihre Rast. Die Stallgebäude sind erhalten, das Wohnhaus wurde in jüngerer Zeit verändert. Vor dem Gebäude ist ein Lindenplatz mit zwei historischen Steintischen erhalten, als Rest der einstigen Raststätte.
Die Gebäudegruppe ist Gesamtanlage aufgrund ihrer geschichtlichen und wissenschaftlichen Bedeutung.
Die Gesamtanlage umfasst folgende erhaltene Gebäude der ehem. Kasernenanlage und des ehem. Fliegerhorstes, welche 1935 nördlich der Stadt Eschwege - an der Niederhoner Straße - erbaut wurden.
Das Gelände wurde in Funktionszonen aufgeteilt und beinhaltet 2 gegenüberstehende Hauptgebäude - Kommendatur und Casino -sowie zwei gegenüberstehende giebelständige Kasernenwohngebäude, die beiderseits des dazwischenliegenden Übungsplatzes liegen. Dem Wächterhaus, einem Flachdachgebäude des ehem. Flugplatzes und zwei Doppelwohnhäuser der Kommandeure auf einer Anhöhung am Rande des Geländes.
Der Zugang des Geländes erfolgte von der Niederhoner Straße durch eine Toreinfahrt. Die einzelnen Bauten sind freistehend angeordnet. Am 30.3.1936 fand der feierliche Einzug, der von Erfurt-Bindersleben nach hier verlegten Flieger-Gruppe, statt. Weil die Infanteriekaserne auch einen Teil der Gemarkung Niederhone einschloss, wurde die Forderung der Eingemeindung der Gemarkung Niederhone zur Stadt Eschwege vom 8.8.1935 zum 1.4.1936 verkündet.
Das ehem. Wächterhaus am Preußenplatz - heute Schlachterei und Steak-Haus - ist ein einfacher Rechteckbau mit Walmdach und großer Überdachung, die auf vier Stützen ruht und ehemals den Eingang verdeutlichte.
Die Ummauerung der ehem. Kasernenanlage - Hausteinsockel und -pfosten mit dazwischen angeordneten schlichten Schmiedezaun - ist zum Teil erhalten (Niederhoner Straße). Das ehem. Kommandatur-Gebäude (heute Finanzamt) - Breslauer Straße 2 - ist ein verputzter traufständiger zweigeschossiger Rechteckbau mit Mittelrisalit, in dem der zurückgesetzte Eingang mit Werkstein-Einfassung liegt, der durch eine großzügige Treppenanlage (dreistufig) erreichbar ist.
Davor ist ein Übungsplatz, der mit dem ehem. Casino-Gebäude Schlesienstraße 14 und 16 endet. Das ursprünglich wie ein doppeltes T aussehende Gebäude besaß zwei Hofanlagen. Nach Westen ist ein überdachtes Portal im lang gestrecktem eingeschossigen Vorbau - wie das Hauptgebäude mit Walmdach - über der Freitreppe angeordnet, der Eingang ist durch flankierende Rundfenster betont. Die Machtarchitektur wird durch die monumentale Schlichtheit des großzügig angelegten Eingangsbereiches mit gestalteten Freiplatz verdeutlicht. Die Querhäuser sind eingeschossig und ehemals mit Hofanlage verbunden. Nach dem Krieg diente das ehem. Casino-Gebäude als Stadthalle, bis 1954 die Firma Ferguson dort einzog und bauliche Veränderungen für eine Lehrwerkstatt (Reparatur-Werkstatt für Traktoren) vornahm.
Vier giebelständige zweigeschossige verputzte Truppenunterkunftsgebäude sowie einige Baracken säumen den Übungsplatz zwischen Kommandatur und Casino. Die Wohnhäuser haben jeweils mehrere Eingänge die zu den Hofseiten zurückgesetzt und Werkstein eingefasst sind. Die Walmdächer sind typisch für Kasernenbauten. Zum großen Teil sind die ursprünglichen Sprossenfenster erhalten.
Am Brandenburger Platz ist ein Gebäude des ehem. Fliegerhorstes in seiner Form erhalten. Eingeschossig mit vier-
telkreisförmiger Eck-Ausbildung mit Vordach auf Säulen abgestützt. Der Putzbau mit Flachdach ist evtl. Teil der chem. Fliegerhorst-Aufsicht.
Auf einer Anhöhung am nördlichen Ende der Anlage sind zwei Doppelwohnhäuser der ehem. Kommandeure (Schlesienstraße 31, 27) in zweigeschossiger verputzter Bauweise mit interessanten, durch flankierende Rundfenster betonte, Eingangssituationen angeordnet.
Die oben genannte Anlage ist Gesamtanlage aufgrund geschichtl. Bedeutung als Zeugnis der Machtherrschaft eines großen Fliegerhorstes, der durch die Bebauung des heutigen Industriegebietes kaum wahrzunehmen ist, aber im 2. Weltkrieg eine wichtige. Rolle gespielt hat und der dort angelegten Infanteriekaserne.
Neubauerngehöfte auf dem Grundstück der ehemaligen Domäne Niederhone, die durch den Flugplatzbau aufgelöst wurde. Außerhalb des im Zusammenhang gebauten Ortsteiles Niederhone gelegene Ansiedlung von vier Erbhöfen mit eigenem Pumpenhäuschen. Die Anlage wurde 1936 von der Hessischen Heimat und Siedlungsgesellschaft mbH in Kassel errichtet. Bestehend aus zwei Bauernstreckgehöften mit Nebengebäuden im Typus wie die in Niederhone errichtete „Kalkhütte" und zwei Bauernstreckgehöfte mit jüngeren Fachwerkobergeschossen über massiven Erdgeschossen und Nebenanlagen. Die Hofanlagen sind um einen Lindenplatz angeordnet. Nur die Nr. 1 ist in seiner ursprünglichen Form und Anordnung erhalten. 1327 wird „Strahlshausen" als Familienname genannt. Nach Angaben zahlreicher Urkunden hatte „Strahlshausen" Zins an das Kloster Germerode zu entrichten. Es wird später als „Wüstung" zwischen Niederhone und Albungen bezeichnet und trug die Flurbezeichnung Strahlshausen. Gesamtanlage aufgrund wissenschaftlicher und typologischer Bedeutung als Ansiedlung in kreisförmiger Form.
Am Anfang eines ausladenden Neubaugebietes gelegene Wohnsiedlung als U-förmige Anlage, bestehend aus zwei giebelständigen und einem zurückversetzten traufständigem zueinander stehenden zweigeschossigen Zwei-Spänner-Wohnhäusern, die um 1952 von der Kurhessen Baugesellschaft errichtet wurden. Die schöne Hofsituation zeichnet sich durch die Bepflanzung und der zum größten Teil im Original erhaltenen Baudetails, wie z. B. Sprossenfenster, aus. Sie ist aufgrund sozialgeschichtlicher Bedeutung Gesamtanlage.
Die Gesamtanlage „Oberhone" umfasst die Straßen Hinterlandstraße, Otto-Seng-Straße, Beim Anger, Kirchweg sowie die abgehende Michelsgasse, die Wehretalstraße, die Hintergasse sowie Teile der Honer Straße.
Das Straßendorf ist als abgrenzbare Gesamtanlage noch gut ablesbar. Die Ortseingänge sowie das Ortsinnere sind für das Erscheinungsbild der bäuerlichen Bauten des 17., 18. und 19. Jh. prägend.
Typisch sind die Winkelhofanlagen mit giebelständigen Wohnhäusern des 18. Jh., mit abgeschrägten Untergeschossen, um Platz für die Einfahrt der traufseitigen Scheune zu erhalten. In der Dorfmitte die schon im Mittelalter (1501) erwähnte Kirche, im Jahre 1737 stark verändert, mit halbkreisförmigem Angerplatz und einem der wenigen erhaltenen Musikantenhäuschen.
Bemerkenswert ist die Hofanlage in der Otto-Seng-Straße 7 gegenüber der Kirche mit einem Wohnhaus des 17. Jh. mit lebhaftem Fachwerk, das verputzte Gebäude Nr. 5 daneben ist die ehemalige Dorfschule, sie hat eine reizvolle traufständige Scheune. Von großer Bedeutung ist das Eckhaus Wehretalstraße 20, welches mittelalterliche Bauornamentiken im umlaufenden Schwellenkranz trägt.
Das Dorf Niederdünzebach wurde erstmals 1303 (interius Tuncebach) als solches bezeichnet. Es liegt versteckt hinter den Leuchtbergen im Bachtal des Dünzebaches. Wie Oberdünzebach, so ist auch dieses Dorf, in den Kämpfen zwischen den Landgrafen von Hessen und dem Erzbischof von Mainz sowie den Landgrafen von Thüringen um 1400 stark in Mitleidenschaft gezogen und danach zeitweise verlassen worden. Diese Verhältnisse deuten sich in den Lehnsbriefen für die von Boyneburg-Hohenstein an. In der Phase des Wiederaufbaues wurde dann um 1556 die Kirche errichtet, deren Turmunterbau von ca. 1360 ist und der Turmaufbau 1609 entstand. Der hölzerne Turmaufbau ist in Hessen sehr selten. Im dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf erneut fast vollständig zerstört; von 32 Häusern waren 1639 noch 14 übrig geblieben. Es lebten nur noch vier Eheleute und zwei Witwen im Dorf, wie im Diensttagebuch des Eschweger Superintendanten Hütterodt um 1650 berichtet wurde.
Die ehemalige Schule wurde nach 1639 erbaut und 1832 nach dem verheerenden Brand um die Jahrhundertwende neu errichtet. Die Feuerbrunst vernichtete auch in den Straßen „Am Bache" und „Auer Straße" Häuser. Im frühen 19. Jh. wurden diese neu errichtet, 1805 wurde das Pfarrhaus instand gesetzt und mit Zwerchhäusern aufgestockt. Im Jahre 1846 wurde der alte Friedhof um die Kirche geschlossen und der neue weit außerhalb des Dorfes verlegt. Die Kirche mit der umgrenzenden Bebauung des frühen 18. Jh. stellt den Ortskern des Straßendorfes dar. Im Bereich des Straßenverlaufs nach der Abknickung ist der Dorfangerplatz mit restauriertem Musikantenhäuschen, welches an das bäuerliche Leben des 19. Jh. erinnert. Im weiteren Verlauf der Auer Straße befinden sich die sehr schönen giebelständig angeordneten Hofanlagen des frühen 19. Jh., der Straßenzug „Am Bache" mit ortsüblichen Winkelhofanlagen des 17. bis 19. Jh., ebenfalls in giebelständiger Anordnung, wobei die rückwärtige straßenabgewandte Scheunenfront teilweise geschlossen durchführt. Auffällig sind in diesem Straßenzug das traufständige Gebäude Nr. 6 mit Ständerkonstruktion und das giebelständige Haus Nr. 13, welche in das 16. bis 17. Jh. zu datieren sind.
1910 wurde der Dünzebach, der oft überschwemmte und lebensbedrohlich war, mit einer Überwölbung in seiner ganzen Länge durch das Dorf geführt. An den Dünzebach erinnert die Straßenbezeichnung und die Brückenkonstruktion an der Ecke Auer Straße/Am Bache und Dammstraße. Gesamtanlage aufgrund orts- und siedlungsgeschichtlicher Bedeutung der sehr schönen giebelständig angeordneten Hofanlagen des frühen 19. Jh.
Zudem erstreckt sich die Gesamtanlage weiter nach Nordosten, die Kulturdenkmäler Dammstraße 1 sowie 4/6, Fachwerkhäuser im Kern aus dem 17./18. Jahrhundert, mit umfassend.
Die Gesamtanlage beginnt mit Haus Nr. 34 und 39 und endet mit der Insellage am südlichen Dorfende.
Oberdünzebach liegt im Bachtal des Dünzebaches. Durch die Lage an der „Alten Mühlhäuser Straße" entwickelte es sich zu einem ansehnlichen Straßendorf. Im Mittelalter wurde es stark in Mitleidenschaft gezogen. In der Phase des Wiederaufbaus um 1516 wurde die Vorgängerkirche der 1732 neu erbauten Kirche errichtet. Über die alte Oberdünzebacher Kirche weiß man nur wenig; beim Neubau 1732 wird vom Abbruch des alten Gebäudes berichtet, welches wohl eine kleine Fachwerkkirche war. Von der Vorgängerkirche wurden die alten Glocken übernommen. Der Sage nach soll eine davon aus der untergegangenen Siedlung ,Schlierbach' stammen (sie ist heute im Eschweger Heimatmuseum). Bemerkenswert ist die Glocke aufgrund ihrer ungewöhnlichen Halsschrift in gotischen Minuskeln. Die Gesamtanlage besteht aus der historisch gewachsenen Hauptstraße, deren Bebauung das Straßendorf prägt. Ein kleiner Dorfkern bildet sich um die Kirche am Eckpunkt der Einbiegung in die Borngasse. Der Straßenzug ist geprägt mit giebelständigen zweigeschossigen Wohnhäusern winkelförmiger Hofanlagen des 18. Jh. und frühen 19. Jh. Bemerkenswert ist am südlichen Dorfende die Insellage der Fachwerkgebäude Nr. 85 und 87 mit Scheunen und das prächtige Wohnhaus der Winkelhofanlage Nr. 4 mit reich verziertem lebhaften Fachwerk des 17. Jh. sowie dem städtisch wirkenden Fachwerkbau in der Nähe der Kirche Hauptstraße 66 mit regelmäßigem Fachwerk des 18. Jh. Gesamtanlage aufgrund geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.
Die Gesamtanlage der Ortschaft Eltmannshausen erstreckt sich über die Abteroder Straße Am Alten Anger und der Kanalstraße, Im Oberland und Mühlenstraße.
Eltmannshausen und Niddawitzhausen sind um die Jahrhundertwende zwei Klosterdörfer der alten Reichsabtei Hersfeld oder deren Tochterkloster Petersberg. Beide Orte - in zwei kleinen Bachtälern eines hügeligen Geländes gelegen - haben eine überaus interessante Lage. Für die Auswahl der Siedlungsorte ist hier wohl vor allem der Grund anzunehmen, eine geschützte Lage zu finden. In den Seitentälern des Zechsteingebietes, das sich dort ausbreitet, fanden die beiden Dörfer auch sofort geeignete Siedlungsbedingungen. In Eltmannshausen ist der wasserreiche Schweinsbach die Lebensader. Noch vorhanden ist das Mühlenanwesen aus dem 17. Jh. unterhalb des Kirchberges direkt am Schweinsbach gelegen mit U-förmigen Stall-Scheunen-Gebäuden des 18. Jh. und 19. Jh. Vom dörflichen Leben urkundliches Zeugnis ist die ehemalige Schmiede als dreiseitige Hofanlage von 1708 in der Kanalstraße 13 sowie der Felsenkeller (ehemaliger Bierkeller) des Wirtshauses, der hinter dem Haus Nr. 16 an der Abteroder Straße in den Fels gehauen wurde. In Eltmannshausen sind überwiegend zweigeschossige, giebelständige Fachwerkhäuser des 17. - 18. Jh. mit traufständigen Stall-. und Scheunengebäuden des 18.-19.Jh. erhalten. Bemerkenswert ist die Lage der 1519 datierten Kirche auf einem Bergrücken oberhalb des Dorfes. Da das Bachtal zu eng und durch die Gehöfte bereits ausgefüllt ist, hat sich nach Süden hin, parallel dem Haupttal eine jüngere Ansiedlung gebildet, durch die die Struktur und der Charakter des Dorfes mehr und mehr verändert wurden. 1876 wurde die Bahnlinie erbaut. Die Eisenbahnerhäuser gehören wirtschaftlich schon zum Bahnhof Eschwege-West. 1823 wurde Eltmannshausen durch den Bau der großen, neuen Straße vom Chausseehaus Niederhone nach Rotenburg an der Fulda an das damalige Kurhessische Straßennetz angeschlossen. Das gewachsene Straßendorf mit weit gehend erhaltener historischer Bebauung im Ortskern ist aufgrund geschichtlicher und künstlerischer Bedeutung Gesamtanlage.
Die historische Uferbefestigung und der Quellenlass des Schweinsbaches sind Gesamtanlage aufgrund geschichtlicher Bedeutung. Bis 1937 war der Schweinsbach die einzige Trinkwasserversorgung des Dorfes. Entlang der Abteroder Straße sind kleine Treppchen zum höher gelegenen Bach angelegt, die die Entnahmestellen verdeutlichen. Sehr bedeutsam war der Schweinsbach für die Mühle, die seit 400 Jahren an diesem Bach ihren Sitz hat und bis in die 70iger Jahre dieses Jh. von dem gleichmäßigen Wasserlauf angetrieben wurde.