Gesamtanlage Bieber
Hauptstraße 21-35, 34-40
Hainaer Weg 2
Die Gesamtanlage umschließt den ältesten erhaltenen Teil des Ortes, der sich abseits der heutigen Hauptdurchgangsstraße befindet. Die Hauptstraße bildet in der heutigen Ortsmitte eine platzartige Aufweitung, an welcher die Straße nach Norden hin abknickt. Dieser leicht bergab führende Abschnitt zeigt eine kleinteilige, hauptsächlich noch aus giebelständigen Fachwerkwohnhäusern bestehende Bebauung einschließlich der rückwärtigen Scheunen und Nebengebäude. Unregelmäßige, asymmetrische Grundstückszuschnitte lassen die historischem Wandel unterworfene Parzellenstruktur des 18. Jahrhunderts erkennen. Die genannten Bauzeilen sind aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage geschützt.
Gesamtanlage Hof Haina
Hof Haina 1-3, 2-10
Hof Haina, eines der ältesten Hofgüter im mittelhessischen Raum, liegt im äußersten Westen der Gemarkung Rodheim-Bieber. Fünf Gehöfte bilden heute eine von drei Zufahrtswegen erschlossene Weilersiedlung. Vier dieser Höfe sind anstelle der älteren Siedlung Goßlingshausen, die ab 1410 zumindest in Teilen zur Wüstung geworden war, seit Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Der fünfte Hof wurde erst 1908/09 erbaut.
Der ältere Name Goßlingshausen oder Goßelshausen steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer seit 1228 nachweisbaren, aus dem Biebertal stammenden, begüterten Schöffenfamilie "de Gosselshusen", die in Wetzlar am Eisenmarkt ansässig war und Eisenverhüttung und Eisenhandel betrieb. Schlackenfunde auf dem Gebiet des Hofes Haina, die eine Eisenverhüttung vor Ort seit dem Mittelalter belegen, stützen diese These.
Seit 1324 im Besitz der Grafen von Solms, gehörte Goßlingshausen politisch zu Königsberg, kirchlich zu Waldgirmes. Nach dem Verkauf des ehemals Solmser Besitzes Königsberg war Goßelshausen bzw. Haina ab 1410 gemeinsames Ritterlehen von Hessen und Solms. Ab 1628 gehörte es insgesamt dem Hessischen Landgrafen.
Ursprünglich wurde der Hof, auf dem außer der Landwirtschaft schon früh Bergbau (Eisenstein) betrieben wurde, als Landsiedelleihe am Naunheimer Gericht, vorwiegend an Amtmänner von Schloss Königsberg, vergeben. 1721 werden folgende Pächter genannt: Hanß Conrad Schneider, Johann Georg Dudenhöfer, Johann Ludwig Hartmann sen. und Johann Ludwig Hartmann jun. Ab 1727 wird die Landsiedelleihe in eine Erbleihe umgewandelt. Der letzte Lehnsvertrag wurde 1850 ausgestellt. 1854 wurde der Hof Haina Eigentum der vier dort ansässigen Familien, die unter den dörflichen Namen "Brenze", "Hans-Kurts", "Juste" und "Lenze" bekannt sind.
Der heutige Bestand an Gebäuden geht mit Ausnahme des 1908/09 erbauten Lenzschen Aussiedlerhofes auf das 16. bis 19. Jahrhunderts zurück. Acht Gewölbekeller unter den Gebäuden, die wohl noch in das 13. oder 14. Jahrhundert zu datieren sind, dokumentieren jedoch das hohe Alter der Siedlung. Die Gesamtanlage ist aus geschichtlichen Gründen schützenswert.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Kirchgasse 1, 3, 5
Pfarrgasse 2, 4, 6, 9-15
Von der Bebauung des historischen Ortskerns, der Keimzelle der Siedlung mit der leicht erhöht gelegenen Kirche, dem Rathaus und einem adligen Herrenhof, sind nur noch geringe Teile erhalten. Die nördliche Bauzeile der Kirchgasse umschließt südlich der Kirche zusammen mit der Gießener Straße eine Bebauungsinsel.
Die Nordseite der Kirchgasse bildet gemeinsam mit einigen Hofanlagen an der nach Nordosten in Richtung Pfarrhaus abgehenden Pfarrgasse den Rest dieser historisch wichtigen Bebauung und ist daher als Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen geschützt.
Gesamtanlage Gießener Straße
Bieberstraße 1, 5, 2-4
Bornweg 2-6, 14-18
Fellingshäuser Straße 1-3
Gießener Straße 2-28
Mühlecke 5, 2
Die geschichtlich und städtebaulich interessante Gesamtanlage erstreckt sich über das Gebiet um das Mühleck, zu dem der Bornweg sowie Teile der aus dem Ort herausführenden Bieberstraße und der Fellingshäuser Straße gehören, und wird durch die westliche Bebauung der Gießener Straße, die als Verlängerung der Fellingshäuser Straße in weitem Bogen nach Süden und Osten weitergeführt wird, erweitert. Der gesamte Bereich ist durch eine dichte und unregelmäßige Bebauung mit giebelständigen, zum Teil fachwerksichtigen Wohnhäusern unterschiedlich großer Hofanlagen gekennzeichnet.
Die kurz vor dem Ortseingang von Rodheim-Bieber am Bieberbach gelegene Schmitte - ursprünglich ein Eisenhammer, der wegen seiner Nähe zum Wald „Waldsmith", also Waldschmiede, genannt wurde - ist 1412 erstmals als zur Besitzung des Hauses Gleiberg gehörig erwähnt.
Henne von Rodheim, der vermutlich erste ritterliche Besitzer der Schmitte, ergänzte den Eisenhammer durch einen befestigten ritterlichen Herrensitz. Seine Urenkelin heiratete den Vetzberger Ganerben Henne Lesch II. und bekam die Schmitte als Heiratsgut. Eines der Kinder aus dieser Ehe war Markus Andreas (Marx) Lesch. Als ein Freund und „getreuer Diener" von Landgraf Philipp dem Großmütigen brachte er es wegen seiner Kriegsdienste im Bauernkrieg und gegen die Wiedertäufer in Münster zu hohem Ansehen und Reichtum. Er wandelte 1550 den Eisenhammer in eine Mahlmühle um, die bis 1955 existierte.
Nach dem Tod Hermann Gottfried Leschs, des letzten männlichen Nachkommens der Familie, heiratete eine seiner Töchter, Agnes, den Generalwachtmeister und Stadtkommandanten von Gießen, Hans Günther von Brennhausen.
Nach dem Siebenjährigen Krieg ging wegen großer Geldschwierigkeiten die Schmitte an die Familie Freiherr von Firnhaber zu Eberstein über. Johann Conrad von Firnhaber heiratete Anfang des 19. Jahrhunderts die Witwe des holländischen Majors Adrian van der Hoop. Sie und ihre drei aus erster Ehe stammenden Kinder wurden Besitzer der Schmitte, die sich noch heute im Besitz dieser Familie befindet.
Ältester, noch erhaltener Teil der Anlage ist das zur Bergseite hin gelegene Herrenhaus, das so genannte „Burghaus". Es geht, wie ein als Spolie in das Mauerwerk eingelassener Balken mit Inschrift belegt, in seinem Kern auf das Jahr 1457 zurück. Bauherr war vermutlich Henne v. Rodheim. Das im Erdgeschoss massive, mit zwei auskragenden Fachwerkobergeschossen, einem runden Treppenturm und einem Renaissanceportal (Gewände mit kämpferartigem Abschluss, alte Tür mit Eisenbeschlägen, dreistufige Freitreppe) ausgestattete Haus, dessen Fern- und Silhouettenwirkung auf die abwechsungsreiche, verschieferte Dachlandschaft mit abgestuftem Teilwalm, hochrechteckigen Gauben und spitzem Turmhelm zurückzuführen ist, dürfte laut der Datierung in den beiden Wappentafeln über dem Portal in seiner heutigen Form 1654 entstanden sein.
Einer der Besitzer war zu dieser Zeit Hans-Günther v. Brennhausen (Festungskommandant in Gießen), der eine der Urenkelinnen von Marx Lesch geheiratet hatte. Er war auch der Bauherr der beiden sich südöstlich anschließenden, im unteren Teil massiv gemauerten, oben mit Fachwerk ausgestatteten Stallgebäude. Dies belegt der Schlussstein, der über einer der Eingangstüren angebracht ist. Seine Inschrift lautet: „H G V B 1655".
Vermutlich entstand die sich anschließende Fachwerkscheune, die später sicher mehrfach verändert und zum Stall umgebaut wurde, ebenfalls noch im 17. Jahrhundert.
Das letzte Gebäude dieser nach Südosten orientierten Gebäudeabfolge, die so genannte „neue Scheuer", eine mit zwei großen Toren ausgestattete, in symmetrischem Fachwerkgefüge ausgeführte Scheune, wurde laut Inschrift 1717 errichtet.
Erst mit dem 1834 für Willem-Gerrit van der Hoop errichteten Erweiterungsbau des Wohntraktes, der sich rechts an das Burghaus anschließt und mit einem eigenen Eingang versehen ist, war die in ununterbrochener Abfolge errichtete Gebäudereihe auf der Bergseite abgeschlossen. Das Erdgeschoss des ebenfalls dreigeschossigen Gebäudes wurde in Bruchsteinen ausgeführt. Dem klassizistischen Formenkanon folgend, kennzeichnen jeweils drei streng gereihte, in Achsen übereinander angeordnete, große Fenster die sonst schlichte Fassade.
Auf der gegenüberliegenden Bachseite bilden im Nordwesten drei Gebäude einen gesonderten, mit eigener Hofeinfahrt ausgestatteten Mühlenkomplex.
Außer dem direkt mit der Giebelseite an den Zufahrtsweg angrenzenden Fachwerkgebäude stehen hier das 1880 an die Mühle angebaute zweigeschossige, durch flachbogige Fenster und Satteldach charakterisierte Wohnhaus und das 1908 nach dem Brand der alten Mühle an der gleichen Stelle errichtete, vierstöckige, mit einem Mansarddach versehene Mühlengebäude, dessen Mühlrad erhalten ist.
Links, direkt neben dem Haupteingang zur Schmitte, steht ein niedriges Fachwerkgebäude, das durch sein tief nach unten gezogenes Krüppelwalmdach und durch ein als Dachreiter zur Hofseite aufgesetztes Glockentürmchen gekennzeichnet ist. Es handelt sich um das so genannte Brenn- oder Brauhaus, dessen Fachwerkoberbau im 18. Jahrhundert neu errichtet wurde. Eine Balkeninschrift über der Tür verweist auf diesen Zusammenhang; sie lautet: „ANNO DOMINI 1732 DEN 9 IUNY/ HERR JOHANN GEORG KRAVSKOP ALS MEISTER DISSEN/ BAU AUFF GERICHT DENEN HERREN GOLDMAENNISCHEN ERBEN ZUR SHMIDT/ GOTT BEWAHRE IN". Der große Gewölbekeller unter dem Gebäude lässt jedoch auf eine ältere Bebauung an dieser Stelle schließen. Vielleicht war hier ursprünglich der Eisenhammer, also die Keimzelle der gesamten Anlage.
Das für die Fernwirkung zur Talseite hin besonders wichtige neue Herrenhaus wurde 1795 anstelle des so genannten „langen Hauses am Bach" für Johann Conrad Firnhaber errichtet. Der lang gezogene, eingeschossige klassizisBau ist vollkommen symmetrisch ausgebildet und wird durch sein hohes verschiefertes Mansarddach, die beidseitigen Zwerchhäuser und durch die gereihten, zur Talseite in Dreiergruppen zusammengefassten, mit Klappläden versehenen Fenster geprägt.
Auch die in größerem Abstand zum neuen Herrenhaus, ebenfalls auf der Talseite stehende, wohl noch in das 17. Jahrhundert zurückgehende Fachwerkscheune, die so genannte „große Scheuer" oder Bachscheune, ist auch für die Fernwirkung äußerst wichtig. Sie ist mit zwei großen Holztoren und einer linksseitig angebauten Wagenremise des 19. Jahrhunderts versehen und bildet das Pendant zur gegenüber liegenden „neuen Scheuer".
Folgende Objekte sind außerdem als Teile der Sachgesamtheit zu betrachten:
die Pferdetränke, die Pflasterung des Hofes, die Gartenanlagen mit altem Baumbestand, sämtliche Umfassungsmauern und Mauerreste, die nordwestlich der Schmitte gelegene steinerne Brücke über die Bieber, der hinter der Schmitte gelegene, vermutlich von Johann Conrad Firnhaber angelegte Park, die gotische Pforte westlich des Haupteingangs sowie der östlich, außerhalb der Mauer für Gerrit Freiherr van der Hoop errichtete Gedenkstein.
Einschließlich des Mühlgrabens sowie Teilen des Bachlaufs der Bieber ist die Schmitte, die den Ortsrand von Rodheim in entscheidendem Maße prägt, mit ihrem reichen und einzigartigen Bestand an originalen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden von hohem Aussagewert für die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region und deshalb als Sachgesamtheit aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen schützenswert.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Burg
Burgplatz 1-5, 2-6
Mittelgasse 1-9, 2-8
Obergasse 3-7
Untergasse 1-25, 2-12
Die Gesamtanlage umfasst die Burg mit ihrem weithin sichtbaren Bergfried und den alten Kern der Höhensiedlung Vetzberg.
Zentrum der Anlage ist die auf einem Basaltkegel emporragende Burgruine mit den sie umgebenden Freiflächen. Unterhalb der Burg schließt sich im Westen und Süden die befestigte Ortschaft an. Wichtige Bestandteile sind hier das Stadttor, die teilweise überbauten Mauerreste und die halbrunden Schalentürme der Befestigungsanlage sowie Teile der Bebauung an Unter-, Mittel- und Obergasse. Eigenständigen Denkmalcharakter hat darüber hinaus das in Serpentinen ansteigende, durch schmale Verbindungsgassen verbundene Straßensystem.
Zum Bestand der Gesamtanlage gehört weiterhin der im Nordwesten an die Ortsbefestigung anschließende, durch die Burgstraße begrenzte Friedhof, in dessen Umfassungsmauer das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege integriert wurde.
Das genaue Alter des Vetzberger Hofes, des Stammhauses der Holtzapfel, ist unbekannt. Aufgrund von zahlreichen Akten kann jedoch davon ausgegangen werden, dass er bereits im ausgehenden Mittelalter als adliger Wirtschaftshof entstand. Nach seiner Parzellierung im Jahre 1877 wurde der ursprünglich als Einzelhof weit außerhalb des ummauerten Oberdorfes gelegene Vetzberger Hof zur Keimzelle des Unterdorfes. Die äußere Struktur der Hofanlage mit Herrenhaus, Wohngebäuden für Knechte und Mägde, Stallungen und Schuppen, die ein unregelmäßiges Hofgeviert umschließen, ist bis heute - wenn auch in sehr reduzierter Form - erhalten.
Wichtigstes Gebäude der Anlage ist das im Südwesten gelegene einstige Herrenhaus, das aus drei Teilen besteht. Der östlichste Abschnitt, Burgstraße 11, dessen Giebel frei steht, scheint der älteste zu sein und könnte noch in das 15. Jahrhundert zurückreichen. Schon die Proportionen, die Tiefe des Gebäudes, die Anlage der teilweise veränderten Fenster, aber vor allem das weit vorkragende Ober- und Giebelgeschoss sowie die auf zwei Seiten sichtbaren Balkenköpfe bezeugen ein hohes Alter. Die Fachwerkstruktur ist jedoch an keiner Stelle sichtbar, da das Gebäude an der Hofseite verputzt und sonst gänzlich verschiefert ist, so dass eine genauere Datierung derzeit nicht möglich ist. Der sich anschließende, die vorgegebenen Proportionen wahrende Teil Burgstraße 9
dürfte etwas später entstanden sein. Ebenso der niedrigere und weniger tiefe vordere Bau Burgstraße 7, dessen Erdgeschoss deutlich höher ausfällt.
Integrale Bestandteile der Hofanlage sind weiterhin die beiden mit ihrer Traufseite an die Straße grenzenden, zweigeschossigen Wohngebäude (Burg-
straße 13), von denen das erste mit einem aus Naturstein gemauerten Keller versehen ist, sowie die den nordöstlichen Abschluss bildende, geschlossene Scheunenreihe (Burgstraße 15). Hervorzuheben ist der vordere, mit seiner verschieferten Giebelseite und einem Halbwalm versehene, zur Straße hin orientierte Teil dieser Scheunenzeile. Teile seines sicher mehrfach veränderten Fachwerks mit stark dimensionierten Hölzern sind seitlich einsehbar und daher wichtig für das Straßenbild.
Die unter einem Dach zusammengefasste Gebäudefolge (Hofstraße 4, 6, 8) schließt den Hof nach Südosten ab.
Sämtlich Teile der für die Orts- und Regionalgeschichte relevanten, wirtschaftsgeschichtlich bedeutsamen Hofanlage sind wegen ihres hohen Alters aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen als Sachgesamtheit zu schützen.
Gesamtanlage Daubringer Straße
Daubringer Straße 11-49, 2-26
Zu beiden Seiten der Daubringer Straße haben sich Hofreiten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts erhalten, die in ihrer Gebäudeanordnung sowie ihrer Parzellenstruktur noch weitgehend unverändert sind. Die zumeist giebelständigen, zweigeschossigen Wohnhäuser sind als Fachwerkbauten errichtet, die zu dem Anwesen gehörenden Scheunen sind größtenteils erhalten. Als Spiegel der dörflichen, landwirtschaftlich geprägten Struktur sind die Hofreiten in ihrer ungestörten Reihung als Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen zu schützen.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Borngasse 3-15, 4, 6
Fünfhausen 2
Untergasse 3-5
Die Borngasse, die sich in ansteigendem Bogen um die Kirche zieht, stellt den Kern der Siedlung dar und ist bis heute durch historische Bebauung und Parzellierung geprägt. Neben einer großen Zahl Einzeldenkmale finden sich insbesondere im östlichen Teil am Übergang zur Untergasse erhaltenswerte Hofanlagen des 18. und 19. Jahrhunderts, die im Rahmen der Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen zu schützen sind.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Anger 1-23, 2-22
Bismarckstraße 3-21, 2-22
Burghof 1
Ernst-Ludwig-Straße 1-5
Kaiserstraße 1-13, 2-20
Kirchstraße 1-7, 15-27, 2-18
Oberpforte 2-6
Schlossstraße 3-13, 17-47, 2-28A
Die Gesamtanlage besteht aus zwei Teilen, die sich nördlich und südlich der Ortsdurchfahrt Bismarckstraße befinden. Der nördliche Bereich umfasst den südwestlich an das Schlossgelände angrenzenden alten Ortskern von Großen-Buseck, der ab dem 15. Jahrhundert von einer heute verschwundenen Befestigungsanlage umgeben war. Diese führte im Westen entlang der Ernst-Ludwig-Straße, der früheren Steingasse, zur Unterpforte, einer nach Alten-Buseck gerichteten Toranlage, umfasste im Süden den Anger, die Kirche und das Pfarrhofgelände und verlief bis zum Flusslauf der Wieseck. Im Nordosten führte sie, unterbrochen durch die in Richtung Beuern weisende Oberpforte, entlang eines Kanals, der die Wassergräben der einstigen Wasserburg speiste, ebenfalls bis zur Wieseck.
Das so genannte "Kreuz" stellt die Verbindung zwischen der nördlichen und der südlichen Siedlung dar. Diese Kreuzung wird gebildet durch die von West nach Ost verlaufende Bismarckstraße, die frühere Langgass, die weiter östlich in die Oberpforte übergeht, durch die von Norden kommende Schlossstraße und durch die südlich zum Anger führende Kaiserstraße, die in diesem Abschnitt früher als Judengasse bezeichnet wurde.
Ein zweites Zentrum bildete sich im Süden mit dem Anger und dem früher direkt anschließenden Kirch- und Pfarrhof heraus. Während die Randbebauung des Angers recht locker ausfällt, ist die Bebauung nördlich der Kirche im Bereich des "Pfütze" genannten Seitenarms der Kirchstraße sowie südöstlich derselben in der Nähe des "Brückelchens" besonders dicht und kleinteilig.
Der in seiner Ausformung durch seine Lage an einer Wieseckschleife und durch die seit dem 13. Jahrhundert bestehende Burganlage geprägte historische Ortskern ist aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage Kulturdenkmal.