Gesamtanlage Hauptstraße I
Hauptstraße 4-22
Die Gesamtanlage umfasst die südliche Bauzeile am nordöstlichen Ende der Hauptstraße. Es handelt sich um eine weitgehend geschlossene Zeile von Fachwerkhofanlagen des 18. Jahrhunderts, die im 19. Jahrhundert erweitert wurden, wobei jedoch der ursprüngliche Charakter sichtbar erhalten blieb. Sie dokumentieren die veränderten Wohn- und Arbeitsverhältnisse der Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte und sind aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage schützenswert.
Gesamtanlage Hauptstraße II
Hauptstraße 87-111, 96, 104-126
Hohlstraße 2
Mühlgasse 1-5, 2-10
Weinbergstraße 2-6
Die aus geschichtlichen Gründen schützenswerte Gesamtanlage erstreckt sich westlich des historischen Ortskerns entlang der Hauptstraße und wird im Osten durch die Weinbergstraße, die Hohlstraße sowie die mehrfach abknickende, nach Süden führende Mühlgasse abgeschlossen. Die Parzellen in Hohlstraße, Mühlgasse und Weinbergstraße weisen sehr unregelmäßige Zuschnitte und Größen auf. Während die Parzellen der südwestlichen Bauzeile der Hauptstraße überwiegend großzügig geschnitten sind, liegen auf der nordöstlichen Straßenseite vorwiegend kleine, ineinander verschachtelte Parzellen, die wohl durch Erbteilung entstanden sind. Die Bebauung ist nahezu durchgängig von Fachwerkwohnhäusern und Scheunen des 18. und 19. Jahrhunderts geprägt und verdeutlicht die zeittypischen Bauformen.
Gesamtanlage Gleiberg
Froschgasse 1-13, 2-6
Hintergasse 1-11, 2-10
Torstraße 1-15, 6-34
Unter der Burg 1-11, 2-16
Die für Gleiberg ausgewiesene Gesamtanlage, die bis heute mit der als Sachgesamtheit geschützten Burganlage eine übergreifende Einheit bildet, umfasst die gesamte historische Burgsiedlung innerhalb ihrer Mauern. Seit Anfang des 12. Jahrhunderts am östlichen Abhang der Burg entstanden, war die Burgmannensiedlung zu Beginn des 14. Jahrhunderts, also zu der Zeit, als die Burg von den Herren von Merenberg an die Grafen von Nassau überging, schon zu beachtlicher Größe herangewachsen. Nachdem der Ort 1331 von Kaiser Ludwig dem Bayern das Frankfurter Stadtrecht und das damit verbundene Privileg eines Wochenmarktes erhalten hatte, wurde Gleiberg im weiteren Verlauf des 14. Jahrhunderts befestigt. Von dieser einst allseitig geschlossenen, in weitem Bogen um die Siedlung herumgeführten Stadtbefestigung sind folgende Teile erhalten: Das südliche Stadttor, ein von zwei starken Schalentürmen flankiertes Spitzbogentor am Beginn der Torstraße, das rundbogige Nordtor am Ende der Torstraße, die zum „Rechte Born" führende Pforte im äußersten Nordwesten sowie stattliche Teilstücke der durch halbrunde Vorbauten gesicherten Außenmauern, besonders im Nordwesten, Norden, Osten und Südosten. Einschließlich des steil ansteigenden Mauerzuges, der ausgehend vom Südtor die Verbindung zur Burg herstellt, ist die in ihrem gesamten Verlauf rekonstruierbare, wehrtechnisch interessante Befestigungsanlage und das unregelmäßig verlaufende, dicht bebaute Gassensystem aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage schützenswert.
Gesamtanlage Fohnbachstraße
Fohnbachstraße 4-10
Nahrungsberg 1- 3, 2
Rodheimer Straße 18-24
Die auf der östlichen Seite der vom Ortsmittelpunkt nach Nordwesten führenden Fohnbachstraße gelegene Gesamtanlage umfasst großflächige Hofreiten des 17. und 18. Jahrhunderts in dichter Bebauung an Fohnbachstraße und Nahrungsberg sowie vier kleine, hintereinander angeordnete Wohnhäuser an der Rodheimer Straße. Die städtebaulich und geschichtlich interessante Gesamtanlage verdeutlicht die vermögens- und stellungsabhängigen Wohnformen der letzten Jahrhunderte und ist daher aus geschichtlichen Gründen schützenswert.
Gesamtanlage östlicher Ortskern
Hauptstraße 35-43
Inselstraße 1-7, 2-12
Rodheimer Straße 7-21, 27-31, 2-4
Die östlich des Kirchhofes gelegene Gesamtanlage besteht aus der kleinteiligen Bebauung der in West-Ost-Richtung verlaufenden Rodheimer Straße sowie den großzügig geschnittenen Hofanlagen an der nach Norden abzweigenden Inselstraße und der den östlichen Abschluss bildenden Hauptstraße. Vor allem durch die Zeilen gut erhaltener, großformatiger Scheunen des 17. und 18. Jahrhunderts bzw. die intakten Hofreiten ist diese Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen schützenswert.
Gesamtanlage Rodheimer Straße
Rodheimer Straße 37-41, 30, 34-44
Die Gesamtanlage, bestehend aus Fachwerkwohnhäusern des 18. Jahrhunderts, erstreckt sich entlang der in Ost-West Richtung verlaufenden Rodheimer Straße. Eine Besonderheit stellt dabei die Anordnung der Parzellen der nördlichen Bauzeile dar: Hinter vier in der Straßenflucht stehenden Gebäuden und nur über die vorderen Parzellen erschlossen, sind drei weitere Grundstücke angeordnet. Die Gesamtanlage ist aus geschichtlichen Gründen zu schützen.
Gesamtanlage historischer Ortskern
Bachstraße 33-39, 36-48
Bahnhofstraße 43-49
Eckstraße 1-13, 12-20
In der Ecke 1
Krofdorfer Straße 1, 15-27, 2-16
Langgasse 3-15, 2-8, 12-18, 32-36
Pfarrstraße 1-9, 2-6
Schulstraße 1-15 , 2-20
Die für Wißmar ausgewiesene Gesamtanlage umfasst die geschichtlich bedeutenden, ineinander übergehenden Teilbereiche des Ober- und Unterdorfes. Ausgehend vom inselartig gelegenen Kirchen- bzw. Pfarrhauskomplex, der das Ortsbild bis heute stark dominiert, gehören die ringförmige Bebauung der Pfarrstraße, beide Seiten der geradlinig nach Nordosten verlaufenden Schulstraße sowie der vordere Teil der nach Westen gerichteten Krofdorfer Straße zum schützenswerten Bestand des Oberdorfes. Schützenswert sind weiterhin der obere Teil der südlich der Kirche ansetzenden Bahnhofstraße, die mit den Hausnummern 43 bis 49 erfasst ist, die schmale, parallel zur Schulstraße geführte Eckstraße mit stark verdichteter Bebauung auf der Nordseite, der untere Abschnitt der hier bogig verlaufenden Langgasse sowie der westliche Teil der Bachstraße ab der Einmündung der Schanzenstraße. Mit der Gebäudeabfolge Bachstraße 36 bis 48 bzw. 33, dem weiter westlich gelegenen ehemaligen Feuerwehrhaus und der platzartigen Erweiterung an der Kreuzung Langgasse/Bachstraße, zu der auch die Gebäude Langgasse 2 und In der Ecke 1 zählen, bildet sie ein zweites Zentrum im Unterdorf, das früher durch eine hier über den Bach geführte Brücke charakterisiert wurde.
Gesamtanlage Bahnhofstraße
Bahnhofstraße 32-36
Die am in Ost-West-Richtung verlaufenden Abschnitt der Bahnhofstraße gelegene Gesamtanlage besteht aus drei giebelständigen, breit gelagerten Fachwerkwohnhäusern des 18. Jahrhunderts und zwei Hüttenberger Toren (Nrn. 34, 36). Auf der mittleren Parzelle hat sich eine vollständige Hofanlage erhalten. Dieser weitgehend unverändert erhaltene Teil der Bebauung der Bahnhofstraße ist aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage schützenswert.
Die Gesamtanlage I (Bahnhofstraße - Westanlage) liegt südwestlich des Stadtzentrums.
Vorwiegend von gründerzeitlichen Gebäuden geprägt, beginnt sie an der Einmündung der Bahnhofstraße in die Marktstraße bzw. Neustadt. Da die ursprüngliche Bebauung der Bahnhofstraße auf der linken Seite zwischen Kaplansgasse und Reichensand und kurz vor der Einmündung in die Westanlage fehlt, wurden diese Bereiche ausgespart. Zum Bestand der Gesamtanlage gehören weiterhin die rechte, innerstädtische Seite der Westanlage ab der Kreuzung Bahnhofstraße bis zum Mündungsbereich der Mühlstraße, die gesamte Schanzenstraße und die Mühlstraße bis zur Einmündung des Tiefenweges.
Als konstitutiv wichtige Bestandteile dieser Gesamtanlage gelten besonders Bahnhofstraße 8-14 und 42, Mühlstraße 5 sowie Schanzenstraße 20.
Gesamtanlage II (Kirchenplatz) liegt nordwestlich des Marktplatzes. Sie umfasst Teile des Geländes, auf dem Graf Wilhelm v. Gleiberg eine Wasserburg, die Keimzelle der Stadt, errichtete. Zum Bestand gehört die Westseite des Kirchenplatzes mit den beiden Burgmannenhäusern und dem über dem einstigen Burggraben errichteten Stadtkirchenturm. Außerdem die an der alten
Kirchgasse (heute Georg-Schlosser-Straße)
gelegenen Pfarrhäuser und die nach dem 2.
Weltkrieg als Notkirche erbaute Pankratiuskapelle.
Die nördlich anschließende Gesamtanlage III
(Wetzsteinstraße) ist fast ausschließlich durch spätgründerzeitliche Bebauung charakterisiert. Im Zuge einer Sanierung (um 1900) entstanden hier anstelle von spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern neue, vorwiegend in Klinker ausgeführte Wohn- und Geschäftshäuser. Wenige ältere Gebäude, ein kleines Fachwerkhaus, die ehemalige Judenschule und Synagoge an der früheren Zozelsgasse (heute zur Dammstraße gehörig) und die "Neue Gewerbeschule" ergänzen das Ensemble.
Innerhalb der GA sind folgende Gebäude besonders hervorzuheben:
Georg-Schlosser-Straße 16 (Neue Gewerbeschule)
Die "Neue Gewerbeschule" wurde als Ersatz für das zu klein gewordene Schulgebäude Ecke Asterweg/Schillerstraße auf einem von der Stadt gestifteten Grundstück in der früheren Kirchstraße 16 errichtet. Auf Betreiben des Maschinenfabrikanten Ludwig Heyligenstaedt, der auch eine erhebliche Summe stiftete, entstand der vom Jugendstil geprägte, barockisierende Bau. Beim Wiederaufbau des im Krieg geschädigten Gebäudes wurde vor allem die Dachpartie (früher Mansarddach mit Zwerchhäusern) verändert. Auch die Entfernung der Lisenengliederung im 1. Obergeschoss wirkte sich nachteilig für die Gesamterscheinung aus. Erhaltenswerte Details sind die architravierten und mit Schlusssteinen versehenen Fensterfassungen und der schön gearbeitete Lungsteinsockel.
Wetzsteinstraße 14
Zweigeschossiges, verputztes Fachwerkhaus (18. Jh. ?). Letzter Rest der alten Fachwerkbebauung dieses Bereiches zwischen erster und zweiter Stadtbefestigung. Im Zuge einer ersten Sanierung um die Jahrhundertwende mussten fast alle älteren Häuser einer neuen Bebauung weichen. Eine Abnahme des Putzes könnte nähere Aufschlüsse über die genaue Datierung ergeben.
Wetzsteinstraße 24
Zweigeschossiges Wohnhaus in roter Klinkerbauweise. Betonung der Mitte durch Vergrößerung der Flachbogenfenster (mit Schlusssteinen), deutliche Geschosstrennung durch ein doppeltes Gesims. Nach Teilzerstörung vereinfacht wiederaufgebaut.