Kleine Gesamtanlage des ehemaligen Mühlenhofes der Klinkels Mühle, bestehend aus dem klassizistischen Wohnhaus mit Stallanbau (s. Nr. 16-18, KD) und einem weiteren gegenüber stehenden Wohnhaus Nr. 14. Dieser Putzbau entlang der Bootshausstraße ist im Vergleich zur übrigen Bebauung jünger, wohl aus dem späten 19. Jahrhundert, und durch Fenstereinbrüche wohl der 1960er-Jahre verändert. Seine spätklassizistische Grundstruktur mit hohem Kellergeschoss, einem Vollgeschoss, Kniestock und Satteldach mit zwei Zwerchhäusern hat es jedoch behalten. Der weite Hof weist noch in großen Teilen sein historisches Basaltpflaster auf.
Die ausgewiesene Gesamtanlage folgt eng dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer. Einbezogen wurde im Norden und Süden das bis auf wenige Ausnahmen freigebliebene, verteidigungswichtige Gelände: An der Eichbornstraße ein etwa 300 Meter langes, fallendes Vorfeld und an der Südseite der tiefe, später als "Park" bezeichnete Burggraben.
Am Amthof musste um 1970 die stattliche Zehntscheuer, ein Bruchstein- und Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts, dem Kur- und Bürgerhaus weichen, dessen Gestalt die geschichtliche Ordnung dieses ältesten Bereichs negiert.
Innerhalb der im Einzelnen wenig gestörten Altstadt findet sich ein breites Spektrum der verschiedensten Haustypen. Es überwiegen jedoch die kleinen Ackerbürgerhäuser des späteren 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts. Zu diesen traufständigen und zweistöckigen Torfahrthäusern gehört z.B. die Schmiedgasse Nr. 6. Meist schon aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen die drei- bis vierstöckigen Wohnhäuser, die am Markt und an der Kirchgasse ansehnliche Platz- und Straßenfronten bilden. Dass die urbane Entwicklung bereits im 16. Jahrhundert einen Höhepunkt erreicht hatte, zeigen noch einige, teilweise wenig beachtete Giebelbauten. Außer dem schmuckreichen Haus Sadony (Marktplatz 4) gehören dazu auch die Pfarrgasse 3 und Bächelgasse 4. Im Fachwerkbild der Stadt gibt es zahlreiche und bemerkenswerte fränkische Erker der Renaissance- und Barockzeit.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden im größten Dorf des Amtes schon ca. 100 Höfe gezählt. Die Lage an zwei Bächen begünstigte die Entstehung mehrerer Mühlen. Im Bereich der Neugasse scheinen einzelne Wohnhäuser Lehmstampfbauten zu sein. Die von Camberg kommende Ortsstraße umgeht den Schellersberg mit seinem mittelalterlichen Wehrkirchturm in einer Doppelschleife. Zuvor mündet die Erlenbachstraße ein. Hier befand sich der zentrale Dorfplatz, - heute eine große Verkehrsfläche. Dem seit 1962 betriebenen Straßenausbau musste auch ein beträchtlicher Teil des südlichen Ortskerns weichen.
Erhalten ist dagegen die langgezogene Nordseite der Limburger- und Erlenbachstraße, an der sich trauf- und giebelständige, meist verputzte FW-Häuser in unregelmäßigem Wechsel reihen. Dem entspricht gegenüberliegend die ausgerundete Häuserfront zwischen Potsdamer- und Hofgnadenthalstraße mit ihren geschichtlichen Gasthöfen. Charakteristisch für das Straßenbild der Gesamtanlage sind ihre Platzaufweitungen und die noch offenen Abschnitte des Bachlaufes.
768 im Lorscher Codex erstmals genannt, zählt der Ort zu den ältesten der Gemeinde. Bedeutung in der Neuzeit hatte Würges, ein Kilometer vor der ummauerten Stadt Camberg gelegen, als offene Post- und Reisestation an der Talstraße. Der ursprüngliche Ortskern und eine Kapelle befanden sich nordwestlich der Kirche.
Gesamtanlage ist die leicht gekrümmte und fallende Schulstraße zwischen der Kreuzung an der Frankfurter Straße und dem Emsbach. Sie entstand wohl erst nach dem 30jährigen Krieg und im 18. Jahrhundert. Gedrängt auf schmalen Parzellen reihen sich hier Streck- bzw. Hakenhöfe. Die unregelmäßige Bebauung aus trauf- und giebelständigen, vollständig verputzten Fachwerkwohnhäusern wurde vielfach überformt und angepasst. Störungen des Siedlungsbildes ergaben sich, wo die Scheunen durch neue Wohnbauten ersetzt sind (Schulstraße 1 und 8). Von mehreren bemerkenswerten Wohnhäusern sind hervorzuheben:
Schulstraße 10/12 - Doppelhaus mit großem Mansardgiebeldach und teilweise freiliegendem Fachwerk. Erbaut im 18. Jahrhundert als Erweiterung (Torfahrt).
Schulstraße 17/19 - Doppelhaus über Rechteckgrundriss und mit ausgeprägtem Mansardwalmdach. Straßenseitig axial geordnete Paarfenster.
An der Kreuzung Frankfurter Straße liegen mehrere ehemalige Postgasthöfe bzw. Posthaltereien meist des 19. Jahrhunderts. Vielfach sind hier und am Emsbach die Fassaden mit Stuck- und Putzdekor der Jahrhundertwende überzogen.
Das kleine Dorf fränkischen Ursprungs liegt mit seinem ältesten Kern an der unteren Grabenstraße beidseits eines 1914 gefassten Gewässers, das, von Osten her kommend, in den größeren Tiefenbach einmündete. Die geschichtliche Entwicklung stand in enger Verbindung mit dem nahen Kloster auf dem Beselich.
Die ausgewiesene Gesamtanlage erfasst den kleinen Kreuzungsbereich von Brücken-, Graben- und Runkeler Straße. Der sogen. Rathausplatz, heute Verkehrsfläche, entstand siedlungsgeschichtlich aus dem als "Eiergarten" überlieferten Anger. Ihren besonderen Reiz und individuellen Charakter erhält diese Dorfmitte durch den steil abfallenden Kirchbergfelsen, auf dem weithin sichtbar die spätromantische Kirche thront. Aus dem 19. Jahrhundert stammt auch die übrigen öffentlichen Bauten. Die sog. kleine Schule von 1822 wurde 1986/87 innen verändert und mit einem Giebelturm versehen. Der klassizistische Drempel-Bau enthielt im Erdgeschoss den "Backes" und oben den Schulsaal.
In und außerhalb der Gesamtanlage haben sich einige, typologisch recht verschiedene Hofhäuser des 17./18. Jahrhunderts erhalten (bis 1988 auch Runkeler Straße 2). Nach einem vernichtenden Brand im 30jährigen Krieg stammen sie auch in Niedertiefenbach aus dem späteren 17. und 18. Jahrhundert.
Die ehem. Mühle im Bereich der mittelalterliche Dorfwüstung Finster gehörte 1596 zu Kloster Beselich. Ein Wohnhaus des 18. Jhs. ist im hinteren Bau enthalten. 1871 entstand das neue, große Hauptgebäude mit einem EG in Bruchstein (Betriebs- und Kellerebene) und zwei, wohl später verputzten Fachwerkgeschossen. Das obere mit Lade-Zwerchhaus über der Mitte. An der Vorderseite kleine Haustafel ("WH 1871"). Etwa gleichzeitig wurde gegenüber die stattliche Stallscheune errichtet, ein konstruktiver FW-Bau mit Backsteinfüllungen.
1880 führte derselbe Eigentümer die Bogenbrücke zur Landstraße auf (Schriftstein in der Brüstung).
Südlich von Schupbach an der vom Kerkerbach bezeichneten Waldgrenze. Eine Waldschmiede bestand hier, wo es gleichzeitig Holz, Wasser und Erzgestein gab, wohl schon vor dem 18. Jahrhundert. Der älteste Teil der Hütte ist das barocke Mühlen- und spätere Nebengebäude (Haus Nr. 3).
Mit einem von Graf Christian Ludwig (Wied-Runkel) gewährten Privileg errichtete 1783 der Holländer Johann Haentjens das Wohn- und Herrenhaus an der Wegecke (Haus Nr. 1) und die Betriebsstätten mit dem Werkhof und Schmelzturm. 1822 erwarb Buderus die Anlage und führte sie über Jahrzehnte als bekannte Produktgießerei. Sie wurde 1881 nach Stilllegung an die private Kerkerbach-Bahn verkauft, die hier Betriebsleitung und Werkstätten unterhielt.
1901 baute Krupp die nahe Grube Magnet aus. Aus dieser Zeit stammt vermutlich die kleine Sommer-Dependance an der Ostseite. Nach der Stilllegung der Grube 1931 diente auch die Hüttensiedlung nur noch privaten Wohnzwecken. Der Werkhof war schon früher größtenteils entleert, wie der Baumbewuchs zeigt.
Die Gesamtanlage umfasst ihre ältesten Teile ohne die veränderten Bahngebäude westlich des Weges.
Die denkmalwerte Gesamtanlage umfasst den 1872 vom Brand verschonten Bereich mit einem Teil des 1860 bebauten Vorfeldes am Turm und an der Rathausstraße die westliche Randbebauung. Im Zentrum steht das kurtrierische Zehnt- und spätere Rathaus. In seiner Nachbarschaft hat sich die Bausubstanz des 17./18. Jhs. in ansehnlichem Umfang erhalten. Zumeist sind dies verputzte Fachwerkhäuser aus der Zeit zwischen 1680 bis 1710. zu den Verlusten der Nachkriegszeit zählt das 1640 erbaute und 1957 abgebrochene Pfarrhaus.
Die kleine Burgruine nördlich der Landstraße war Stammsitz der Walpot von Waldmannshausen, eines auch in der mittelalterlichen Reichsgeschichte auftretenden Adelsgeschlechtes. 1486 errichtete Thebes von Waldmannshausen die sog. "Neue Burg" als spätgotischen Herrensitz. 1767 kam das Gut an Nassau-Oranien, das damit seinen ehemaligen Kolonialgouverneur von Java, den Holländer C. H. v. Erath, bedachte. V. Erath gründete den benachbarten Gutshof und ergänzte den bestehenden Herrensitz um einen repräsentativen Neubau. Nach mehrfachem Wechsel (1835 Bankier Bethmann von Frankfurt, 1870 ehem. Herzöge von Nassau) dient die Anlage seit 1933 als Schullandheim. Die Hofwirtschaft wurde 1934 verkauft und abgetrennt.
Um 1800 wurde das Gelände im Sinne eines englischen Landschaftsparkes geordnet und gestaltet. Dieser existiert heute noch in der topographischen Situation und den baulichen Hauptelementen. Die Gesamtanlage umfasst daher neben dem Gutshof und dem Herrensitz die historischen Freiflächen und Wasserläufe beidseits der Straße. Die Westgrenze bildet der noch ungefasste Elbbachlauf, begleitet vom Mühlgraben mit Turbinenhäuschen (1920). Im Bereich der neuen Fußgängerbrücke sind weiter die älteren Stützmauern der hohlwegartigen Straße beachtenswert.
Geschlossene Teile der Ortsbebauung vorwiegend des 18. Jahrhunderts finden sich an der gesamten Pfortenstraße, der vorderen Lehrstraße und an der Bachgasse südlich des Erbaches. Sie werden in zwei Teilen als Gesamtanlagen ausgewiesen. Vor allem die nicht verbreiterte Pfortenstraße von der neuromanischen, großen Kirche bis zur Hofanlage Nr. 19 bietet ein relativ geschlossenes und ungestörtes Bild. Das Haus Nr. 22 enthält den "Nassauer Hof" von 1695, eines der traditionsreichen Gasthäuser von Elz. Einige Fassaden verraten auch im überformten Zustand ihre Herkunft aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg.