Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH03038000390903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH03038000390903
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    LFDH03038000390903
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    Die Waldanlagen

    Für denjenigen, der aus Richtung Friedberg kommt, erstreckt sich das Nauheimer Stadtbild immer noch vor dem Hintergrund eines ausgedehnten Waldgebietes rund um den Johannisberg. Ende des 19. Jahrhunderts begann dessen Aufforstung mit dem Ziel eines abwechslungsreichen Hochwalderlebnisses. Zugleich gab es Überlegungen zu einer "Waldrundfahrt", die bis 1906 vollständig in die Tat umgesetzt wurden. Ihr Ausgangspunkt war das Teichhaus, wo der Kurpark Richtung Norden verlassen werden konnte. Gegen den Lauf der Usa gerichtet, tangierte der Fahrweg zunächst den Frauenwald, führte nach einigen Kehren Richtung Süden über den Eichberg in den Nauheimer Stadtwald, der sich auf einem Höhensattel zwischen Winterstein und Johannisberg ausdehnt. Von hier aus war über die Hochwaldstraße wieder das Nauheimer Stadtgebiet zu erreichen. Neben einer Waldgaststätte gab eine Vielzahl von Schutzhütten Gelegenheit, die Fahrt oder den Gang auf dem beschriebenen Rundweg zu unterbrechen.

    Den südöstlichen Rand des Nauheimer Stadtwaldes markiert der "Waldteich". Wie der Kurparkteich diente er ursprünglich dem Salinenbetrieb als Wasserreservoir. Über den Deutergraben ist seine Entwässerung in die Usa möglich. Der schmale Wasserweg ist eine erhaltenswerte landschaftliche Charakteristik im südlichen Erweiterungsgebiet Bad Nauheims.

    Zentrum und höchste Erhebung des Nauheimer Waldgebietes ist der Johannisberg, dessen erste Freianlage auf das Jahr 1835 zurückgeht und der bald darauf auch eine erste Restaurationsstätte erhielt (1856). Von der neuen "Rundfahrt" boten sich mehrere Möglichkeiten, um zum Johannisberg zu gelangen. Die Neugestaltungsarbeiten Ende des vergangenen Jahrhunderts im umgebenden Waldgebiet sparten auch den Johannisberg nicht aus. 1894 wurde ein auf seiner Nordseite verlaufendes Wildbachbett zum romantischen "Donnersgraben" verändert.

    Der denkmalgeschützte Bereich der Waldanlagen schließt auch Sporteinrichtungen ein. Für die Kurgäste gedacht war der Golfclub im Usa-Tal am nördlichen Frauenwaldrand; Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Spielbetrieb dort aufgenommen. Breitere Schichten sollte das Sportstadion von 1935 im Stadtwald ansprechen. Es zeigt sich heute harmonisch in das Waldgelände eingebunden. Die gegenwärtige Situation läßt leicht die Rolle der "Leibesertüchtigung" für die nationalsozialistische Ideologie in Vergessenheit geraten, die 1935 ein vorrangiges Motiv bei der Anlage der Sportstätte war.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Bad Nauheim_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000391103

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    "Am Goldstein"

    Jenseits der Trasse der Main-Weser-Bahn wurde in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg in Nachbarschaft zu einem kleinen Park eine Reihe von Bauvorhaben mit technischer Zweckbestimmung errichtet. Sie sind alle aufgrund ihrer architektonischen Qualität Kulturdenkmäler. Sie werden hier im Zusammenhang einer Gesamtanlage angesprochen, weil ihr führender Architekt Wilhelm Jost von Anfang an ein "Bauensemble" beabsichtigte. Schräg gegenüber dem Empfangsgebäude des Bahnhofs plante er einen Schmuckhof, um den herum sich auf drei Seiten ein Heizkraftwerk, eine Dampfwaschanstalt und eine Saline gruppierten. Es ist fraglich, ob der Schmuckhof überhaupt jemals in der beabsichtigen Form ausgeführt wurde. Der Wunsch nach einer Freifläche, die die Öffnung zum übrigen Stadtgebiet durch eine anspruchsvolle Gestaltung unterstreicht, bleibt aber auch in dem heutigen, insgesamt vernachlässigten Zustand deutlich.

    Das Ensemble technischer Infrastruktureinrichtungen am Goldstein wurde seitens seiner Erbauer von einer ambivalenten Einstellung hinsichtlich der Beziehung zur Kurstadt getragen. Einerseits läßt die abseitige Standortwahl erkennen, daß der Kurbetrieb nicht durch seine notwendige technische Versorgung beeinträchtigt werden sollte. Andererseits zeugt der Gestus des geplanten Schmuckhofes von der Absicht, das Stadtbild mit den technischen Bauten zu bereichern. Das Hereinrücken des Kraftwerk-Schornsteins in die Blickachse vom Bahnhof zum "Sprudelhof" ist dafür ebenso Indiz wie die bei Zweckbauten unvermutete Fülle an Bauornament.

    Der schon angesprochene Park in der Nähe des Ensembles der Jost-Bauten hatte ursprünglich ebenfalls einen technisch-wirtschaftlichen Zweck. Bevor er nur noch zum Ziel längerer Kurgast-Spaziergänge wurde, diente seine Grünfläche der Schwarzdorngewinnung für die Gradierwerke. Der neue Park dehnt sich auf dem Bergrücken zwischen Usa- und Wetter- Tal aus (Goldstein). Auf dessen höchsten Punkt wurde 1907 ein Wasserwerk errichtet. In Gestalt eines wehrhaften Turmes wirkt es als Landmarke.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Bad Nauheim_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000421503

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    LFDH03038000421503
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    Gesamtanlage Nieder-Mörlen

    Der Ortskern Nieder-Mörlens ist als historisches Straßendorf anzusprechen. Bis zum Bau der Ortsumgehung bewegte sich der Durchgangsverkehr auf der Nieder-Mörler Hauptstraße, die früher in die westliche Obergasse und die östliche Untergasse geschieden war. Der Zugang zum Dorf wurde durch zwei an der Hauptstraße gelegene Torbauten gesichert. Das "Untertor" im Osten befand sich dort, wo unmittelbar vor der geschlossenen Ortslage der alte Weg nach Steinfurth nördlich abzweigte (heute Friedhofstraße), das "Obertor" im Westen auf der Höhe der Einmündung des Stichwegs, der von der Usa-Brücke herführt, in die Hauptstraße. Die beiden Torbauten wurden Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge eines Straßenausbaus beseitigt, dasselbe widerfuhr damals der übrigen Ortsbefestigung. Sie bestand im Süden entlang der Usa aus einer Hecke mit Graben, im Norden hinter der Bebauung der mit der Hauptstraße parallel verlaufenden Fußgasse nur aus einer Hecke.

    Auch wenn sich der genaue Umfang des alten Dorfes Nieder-Mörlen anhand des überkommenen Wegenetzes und der Parzellenstruktur nachvollziehen läßt, wurde nur der östliche Abschnitt der Nieder-Mörler Hauptstraße als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt. Hier ist noch das Erscheinungsbild eines historischen Straßendorfes vollständig erhalten. Bäuerliche Gehöftformen häufig noch des 18. Jahrhunderts reihen sich an einem breiten Straßenraum aneinander. Im Nebenerwerb wurden für die passierenden Fuhrleute Gasthäuser unterhalten oder Vorspanndienste angeboten.

    Ein sozialtopographisch gegensätzliches Bild bot die Fußgasse, wo sich auf kleinen Anwesen Handwerker und Tagelöhner ansiedelten. Da die aufgehenden Bauten hier überwiegend dem letzten Jahrzehnt entstammen, wurde dieser Teil des historischen Dorfkerns nicht in die Gesamtanlage einbezogen. Dasselbe trifft für die westliche Nieder-Mörler Hauptstraße zu, obwohl sich hier sogar die das Siedlungsgefüge dominierenden Einzelbauten wie Kirche, Pfarrhaus oder Schule befinden. Ob für den unterschiedlichen Erhaltungszustand des historischen Dorfes insgesamt die Auswirkungen eines großen, für das Jahr 1710 überlieferten Dorfbrandes eine Rolle spielen, kann nur vermutet werden.

    Ein eigener kleiner Gesamtanlagenbereich ist der 1874 angelegte Lindenhain um eine Kapelle auf der rechten Seite der Usa. Die kleine Feldkapelle an einem Triebweg nach Ober-Mörlen stammt zwar noch von 1780, hat aber nach einem Umbau von 1973 ihre barocke Eigenart verloren. Die Kennzeichnung der Glaubenstätte durch eine Grünanlage Ende des 19. Jahrhunderts ist genauso Zeugnis des mit dem katholischen Glaubensbekenntnis einhergehenden Brauchtums wie die Wegekreuze an den Hauptausfallsrichtungen Nieder-Mörlens. Die Wegekreuze sind als einzelne Kulturdenkmäler verzeichnet.

    Die auf Nieder-Mörler Gemarkung gelegenen Teile des Frauenwaldes, die zum denkmalgeschützten Waldgürtel Bad Nauheims gehören, werden im Zusammenhang mit der Kurstadt-Gesamtanlage gewürdigt. Auch das Golfclubhaus am Rande des Frauenwaldes wird trotz der Lage auf Nieder-Mörlener Terrain in seinem Wert als Kulturdenkmal im Bad Nauheimer Zusammenhang begründet, dem es auch seine Entstehung verdankt.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Nieder-Mörlen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000424103

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    Gesamtanlage Rödgen

    Bestimmend für die weilerartige Anlage des historischen Ortskerns ist die auf der Wetterseite verlaufende Rödger Hauptstraße, die nach der Abzweigung der Schulstraße in den Brunnenweg übergeht. Bäuerliche Gehöfte überwiegend des 18. Jahrhunderts sind hier aneinandergereiht anzutreffen, vereinzelt im Wechsel mit eingeschossigen reinen Wohnstätten, die Arbeitern der in Wisselsheim betriebenen Saline zur Unterkunft dienten. Die Schulstraße war ursprünglich vermutlich nur ein kurzer Stichweg, von dem aus unter anderem die größte Hofanlage Rödgens, Nebenstraße 2, erschlossen wurde. Nachträglich wurde die Schulstraße über die Wetter hinaus geführt, um eine direkte Wegeverbindung zum weiter südlich gelegenen Schwalheim zu erhalten. Der schon angesprochene Brunnenweg führt ebenfalls nach Schwalheim, folgte aber auf längerer Strecke einer Wetter-Schleife.

    Eine Besonderheit unter den Verkehrswegen Rödgens ist die Friedhofstraße. Sie verläßt die Rödger Hauptstraße Richtung Norden, wird heute nach dem von ihr zu erreichenden Friedhof benannt, ist aber die alte Landverbindung nach Melbach. Am Ortsrand Rödgens wurde ein Hohlweg ausgebildet, dessen Geländeeinschnitte zur Anlage von Erdkellern benutzt wurden.

    Der überschaubare, nur wenige Hofstellen umfassende historische Ortskern Rödgens erhielt an seinen Rändern zwei gemeindliche Bauwerke, die durch ihre Lage, Größe und Gestalt eine dominierende Wirkung entfalten; im Norden ist es ein Schützenhaus vom Ausgang des 19. Jahrhunderts, im Süden ein Rathausbau des 20. Jahrhunderts, der einen älteren Fachwerkbau im Brunnenweg in dieser Funktion ablöste (Brunnenweg 7).

    Die Lage Rödgens an der Wetter wurde zur Anlage von Mühlen genutzt. Die Holzmühle im Norden der Ortschaft ist in ihrer landschaftlichen Einbettung und in den Baulichkeiten noch so weit geschichtlich geprägt, daß sie in die denkmalgeschützte Gesamtanlage des Ortskerns von Rödgen einbezogen werden kann.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Rödgen_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000425403

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH03038000425403
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    Gesamtanlage Schwalheim

    In Schwalheim ist der historische Siedlungstypus eines Straßendorfes deutlich ausgeprägt. Er erhält seine ortsspezifische Charakteristik durch eine Wetterschleife, der die Schwalheimer Hauptstraße desselben Namens auf der Innenseite folgt. Die historische Bausubstanz der hier anzutreffenden gereiht angeordneten bäuerlichen Gehöfte stammt in den ältesten Fällen aus der sich dem 30jährigen Krieg anschließenden Rekonstruktionsphase. Einziger baulicher Hinweis auf die davorliegende Zeit ist im Bereich des geschlossenen Dorfes Schwalheim das steinerne Portal von 1617 zu einem stattlich dimensionierten Hof am Aufeinandertreffen von Schwalheimer Hauptstraße und nördlicher Bergstraße (Bergstraße 55). Trotz des geringeren Alters der aufgehenden Gebäude ist die grundlegende Siedlungsstruktur als mittelalterlich einzuordnen, eine Vermutung, zu der der auf -heim endende und in die frühe Phase fränkischer Besiedlung der Wetterau weisende Ortsname berechtigt (s.o.). Eine neuzeitliche Ergänzung des ursprünglich rein linearen Dorfes ist vermutlich die Bergstraße, die das Knie der Schwalheimer Hauptstraße in nordsüdlicher Richtung schneidet, dabei eine Hügelkuppe überquert und auf diese Weise zu ihrem Namen kam. Sie unterscheidet sich nicht nur topographisch, sondern auch sozial von der übrigen Siedlungsanlage, denn mit Ausnahme einiger Anwesen in ihrem nördlichen Abschnitt sind hier ausschließlich kleinste Hofstellen anzutreffen. Die entsprechenden Bauten sind bereits so durchgreifend erneuert worden, daß die Bergstraße trotz ihrer Zugehörigkeit zum historischen Ortskern nicht mehr in die unter Denkmalschutz zu stellende Gesamtanlage Schwalheims einzubeziehen ist.

    Innerhalb des gleichförmigen historischen Ortsbildes, dessen vorrangigste Bestandteile die bäuerlichen Gehöfte mit meist giebelständigen Fachwerkwohnbauten sind, heben sich mehrere bauliche Sonderformen hervor. An erster Stelle die evangelische Kirche von der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, deren westlicher Frontturm den Scheitelpunkt der Wetterschleife und der ihr folgenden Schwalheimer Hauptstraße markiert. Innerhalb der bäuerlichen Gehöftreihen nehmen zwei Mühlen eine Sonderstellung ein. Die "Steinmühle" an der Abzweigung einer Schwalheim Richtung Süden, nach Friedberg verlassenden Straße (An der Hohl 1), weiter außerhalb, an der nach Dorheim führenden Brunnenstraße die "Winkelmühle" (Brunnenstraße 41). Zwischen den beiden Mühlen sind Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Erdkellergruppen weitere Hinterlassenschaften bäuerlicher Wirtschaftsweise. Deren Bezugsrahmen verläßt sowohl das Schwalheimer Wasserrad als auch der Schwalheimer Sauerbrunnen, Einrichtungen, die beide jeweils auch als Kulturdenkmal gewürdigt werden. Das von der Wetter angetriebene Wasserrad wurde Mitte des 18. Jahrhundert zusammen mit einem Wärterhaus erbaut, um etwa 1000 m weiter westlich Sole auf Gradierwerke der Nauheimer Saline zu heben. Zur Kraftübertragung war ein Kunstgestänge erforderlich, das bei Errichtung der Bahnlinie Butzbach-Friedberg Mitte des 19. Jahrhunderts eigens übertunnelt werden mußte.

    Den Gesamteindruck des Schwalheimer Sauerbrunnens an der südöstlichen Gemarkungsgrenze bestimmt gegenwärtig die im 19. Jahrhundert vorgenommene Fassung des Areals als Park. Als denkmalgeschützte Grünfläche stellt er eine Verbindung her mit den Gärten und Wiesen entlang der Wetter, die wichtiger Bestandteil des erhaltenswerten Ortsbildes von Schwalheim als Gesamtanlage sind.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Schwalheim_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000427903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH03038000427903
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    LFDH03038000427903
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    Gesamtanlage Steinfurth

    Steinfurth ist ein auf der linken Uferseite der Wetter länglich folgendes historisches Straßendorf, das einen offenkundig älteren Siedlungskern an seinem südwestlichen Rand überlagert. Damit ist das Gebiet westlich des Kirchhofes gemeint, das im Vergleich zum übrigen Ortsbild unregelmäßiger erschlossen und bebaut ist (Kellereigasse). Parzellenkarten aus den 1850er Jahren zeigen im fraglichen Bereich stattliche, vielleicht als herrschaftlich anzusehende Anwesen, die inzwischen aber beseitigt oder nur noch rudimentär erhalten sind. Der Keller von Kellereigasse 16, inschriftlich 1568 datiert, belegt am deutlichsten, daß hier eine im Vergleich zum übrigen Ort ältere Bebauungsschicht zumindest bis in die jüngere Vergangenheit anzutreffen war.

    Mit Ausnahme der noch gotischen Kirche stammen die historischen Bauten des Straßendorfes Steinfurth aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Seine sicher ältere lineare Grundanlage wird von der längs der Wetter verlaufenden Steinfurther Hauptstraße bestimmt, die innerhalb des einst befestigten Ortskernes von der parallelen Hintergasse begleitet wird, quer dazu verläßt auf der Höhe des Kirchhofes die Obergasse Steinfurth Richtung des östlich gelegenen Södel. Die historische Ortsbefestigung, die aus Wallgräben und Torbauten bestand, sowie die unmittelbar angrenzenden Erweiterungsbereiche gaben den Rahmen ab für die Ausweisung der unter Denkmalschutz zu stellenden Gesamtanlage Steinfurths. Er wurde nicht ganz ausgefüllt, da an einigen Stellen Neubebauungen die historische Charakteristik der Straßenbilder vollkommen verdrängt haben, von einem Erhaltungswert unter dem Aspekt des Denkmalschutzes kann dort nicht mehr die Rede sein.

    Die alte Ortsumwehrung wurde seit 1834 allmählich beseitigt. Ihr Verlauf bleibt an einigen Stellen im Ortsbild noch nachvollziehbar. Im Norden auf der Höhe der Neugasse, im Süden auf der Höhe eines ehemals herrschaftlichen Pachthofes verlaufen Gräben quer zur Wetter, die Steinfurth auf der Westseite im übrigen schon immer unbefestigt begrenzte. Das Aufeinandertreffen der Gräben und der Steinfurther Hauptstraße gibt die Lage des nördlichen "Obertores" und des südlichen "Untertores" an. Der Wallgraben auf der Ostseite Steinfurths ist im Süden noch durch einen schmaleren Weg hinter den Höfen der Hintergasse faßbar, im Norden ist er in einer Straße aufgegangen, die einer Ortserweiterung der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zuzurechnen ist. In der Flucht des östlichen Wallgrabens lag der dritte der Steinfurther Torbauten, der den Zugang zur schon angesprochenen Obergasse ermöglichte. Der Platz davor wird von zwei großen Hofanlagen bestimmt, das Wohnhaus des nördlich gelegenen wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Saline bei Wisselsheim transloziert. Es diente später als Rathaus (Alte Schulstraße 1). Der östliche Hof ist ein weiteres ehemals herrschaftliches Pachtgut der Freiherren von Löw zu Steinfurth. Die Größe der Löw''schen Pachtgüter, zu denen auch der Mühlenhof an der Wetter zu rechnen ist, unterbricht zusammen mit dem Herrenhaus (Steinfurther Hauptstraße 36) und der Kirche samt benachbarten Pfarrhof den kleinteiligeren Rhythmus der übrigen bäuerlichen Anwesen und prägt das historische Ortsbild Steinfurths auf besondere Weise.

    Zu dem explizit unter Denkmalschutz gestellten Teil des überkommenen Steinfurther Ortsbildes gehört auch das Wettertal. Der von der Wetter abgezweigte Mühlgraben zog eine besondere Inselsituation nach sich, die zur Anlage von Gärten genutzt wurde. Die auf der Ortsseite des Mühlgrabens gelegenen Gärten konnten nur noch teilweise in die denkmalgeschützte Gesamtanlage Steinfurths einbezogen werden, da hier Überbauungen das von Grünflächen gerahmte Bild der Siedlung in der Landschaft des Wettertals beeinträchtigt haben.

    Vermutlich in der Zeit um die letzte Jahrhundertwende wurde nordwestlich des Ortskerns von Steinfurth auf der rechten Wetterseite ein neuer Friedhof angelegt. Er ersetzte einen Vorgänger unmittelbar vor dem nördlichen Ortsrand, der in Teilen seiner alten Ausdehnung als Grünfläche erhalten ist. Der jüngere Friedhof wird durch seine ursprüngliche Einfriedung in Gestalt einer Bruchsteinmauer und durch mehrere erhaltene Grabmäler von Anfang des 20. Jahrhunderts als Teil der historische Siedlungsentwicklung Steinfurths kenntlich und ist deshalb in die örtliche Gesamtanlage einbezogen. Er ist über eine Wetterbrücke des 18. Jahrhunderts zu erreichen, die als einzelnes Kulturdenkmal gewürdigt wird. In der weiteren Umgebung Steinfurths fallen Anbauflächen von Rosen ins Auge, die seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einen wichtigen zusätzlichen Wirtschaftszweig des Dorfes repräsentieren. 1868 brachte Heinrich Schultheis die Fertigkeit des Rosenanbaus von seiner Wanderschaft nach England mit zurück in seine Steinfurther Heimat. Der genossenschaftlichen Vereinigung der nachfolgenden Rosenzüchter verdankt der Ort einen Saalbau, der aufgrund seines besonderen geschichtlichen Hintergrundes als Kulturdenkmal bewertet wurde (Bad Nauheimer Straße 11).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Steinfurth_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03038000431803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH03038000431803
    inspireID
    LFDH03038000431803
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    Gesamtanlage Wisselsheim

    Die geschichtliche Ortsentwicklung Wisselsheims kam nie über einen an zwei herrschaftliche Gutshöfe angelehnten Weiler hinaus. Die beiden Höfe, von denen einer zugleich als Mühle fungierte, wurden von den Freiherren von Löw verpachtet. Ihre Lage war inselartig, im Westen von der Wetter begrenzt, im Osten von dem inzwischen verfüllten Mühlgraben. Das Gebiet des nördlichen Hofes ist inzwischen mit einer Gruppe von Doppelhäusern aufgesiedelt worden, der südliche ist zumindest in seinen Grundzügen erhalten und macht den Kern der kleinen Wisselsheimer Gesamtanlage aus. Sie wird ergänzt von einigen bäuerlichen Hofstellen sowie der kleinen gotischen Kirche am östlichen Ortsrand als Kulturdenkmal. Die sich dem erhaltenen ehemaligen Löw''schen Pachthof anschließenden Wiesen wurden in die denkmalgeschützte Zone einbezogen, um den ursprünglichen Inselcharakter des Areals zu vermitteln.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Nauheim_Wisselsheim_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03039000433503

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH03039000433503
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    LFDH03039000433503
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    Gesamtanlage Bad Vilbel

    Bad Vilbel verfügt mit den Straßenzügen Frankfurter Straße, Lohstraße, Hanauer und Friedberger Straße, der Wasserburg auf der rechten Niddaseite und der Mühle sowie dem Kirchberg auf der linken über eine mittelalterliche Siedlungsanlage. Neben älteren Bauten wie Wasserburg, Rathaus und evangelischer Pfarrkirche, die als Blickpunkte das Stadtbild beherrschen, prägen in den historischen Straßenabschnitten Bauten des 18. und 19. Jahrhunderts die Erscheinung. Fortgesetzte bauliche Veränderungen während der vergangenen dreißig Jahre haben dazu geführt, daß der historische Ortskern Vilbels in seiner Gesamtheit nicht mehr als unter Denkmalschutz zu stehendes Bauensemble anzusprechen ist. Vielmehr sind es mehrere kleine Teilbereiche, die jeweils die Begriffsbestimmung einer denkmalgeschützten Gesamtanlage erfüllen und zusammen mit den einzelnen Kulturdenkmalen die geschichtlichen Aspekte der Siedlungsentwicklung repräsentieren.

    Marktplatz

    Der Vilbeler Marktplatz hat sich aus der Situation des Brückenkopfes vor der Nidda-Überquerung entwikelt. Unter der Gesamtanlage ist die unmittelbare Umgebung des Rathauses, das an dieser Stelle seit Ende des 15. Jahrhunderts überliefert wird, sowie der Anfang der Frankfurter Straße mit der vorderen Bebauung zusammengefaßt. Der von der Frankfurter Straße gerahmte Blick auf das Rathaus und ebenso der in umgekehrter Richtung etwa von der Rathaustreppe gibt besonders eindrücklich das bäuerlich-handwerkliche Vilbel des 18. Jahrhunderts wieder. Am Rathaus selbst ist neben dem älteren Fachwerkobergeschoß im massiven Erdgeschoß ein biedermeierlicher Zug unverkennbar, ebenso an dem damals neuen Schulgebäude von 1828, das auch Teil der Gesamtanlage ist (Frankfurter Str. 12). Von den Parzellen der Frankfurter Straße wurden nur die zur Straße gelegenen Hauptgebäude in die denkmalgeschützte Zone einbezogen. Die zugehörigen Hofanlagen wurden seit Beginn unseres Jahrhunderts von Mineralbrunnenbetrieben, die sich hier ansiedelten, verändert, ohne dabei selbst einen denkmalwerten Bautypus zu schaffen.(g)

    Wasserburg

    Die Vilbeler Wasserburg wird ausführlich auch als Kulturdenkmal gewürdigt. Unter dem Aspekt der Gesamtanlage ist der den Burghof umgebende Wassergraben mit vorgelagertem Wall zu berücksichtigen. Durch die Einbeziehung des Walls in die parkartige Gestaltung der Wasserburg-Umgebung ist seine Wahrnehmbarkeit eingeschränkt.(g)

    Mühle

    Wie im Falle des Gesamtanlagenbereichs Wasserburg sind auch die Baulichkeiten der Vilbeler Mühle als Kulturdenkmal bewertet. Die Gesamtanlage betrifft hier neben Hofzonen zwischen den Gebäuden vornehmlich das umgebende Wiesengelände. Der inzwischen verfüllte Mühlgraben trennte eine kleine, zur Nidda gelegene Insel ab. Trotz der Veränderung der ursprünglichen Situation ist durch das heutige Erscheinungsbild die landschaftliche Einbindung der Mühle, die zugleich einen wichtigen Aspekt ihrer technischen Funktionsweise enthält, noch zu erkennen.(g)

    Kirchhof der evangelischen Auferstehungskirche

    Der erhöht über dem Niddatal gelegene Kirchhof der evangelischen Auferstehungskirche, früher nach St. Alban benannt, soll ursprünglich wehrhafte Funktion gehabt haben. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts begann seine sukzessive Erweiterung als Friedhof. Von der ersten Phase sind noch Teile der neugezogenen massiven Einfriedung erhalten, die als Abgrenzung einer kleinen Gesamtanlage um die Kirche diente. Sie enthält einige eingemauerte barocke Grabmäler. Den Zugang zum Kirchhof von der Lohstraße aus prägt neben der ehemaligen evangelischen Schule eine Linde, die 1883 zum Gedenken an die Einführung der Reformation in der Grafschaft Hanau 1523 gepflanzt wurde. Am Nordhang des christlichen Kirchhofs wurde 1845 ein jüdischer Friedhof angelegt (vgl. Kulturdenkmäler Bad Vilbel, Gronauer Weg o. Nr.).(g)

    Kurpark

    1931 wurde aus Beständen der Siesmayer''schen Baumschule am Nordufer der Nidda ein Kurpark angelegt. Er erstreckte sich ursprünglich vermutlich von der Vilbeler Eisenbahnbrücke bis zur Brücke bei der Wasserburg und erhielt über diese Länge am Flußufer eine inzwischen wieder beseitigte Pappel-Reihe als begleitenden Saum. Motiv für den Park war, die Umgebung des in seinem Westen gelegenen Kurhauses zu verschönern. Ebenfalls 1931 erfuhr das ehemalige Volkshaus als Kurhaus eine neue Zweckbestimmung. Flächen in seiner Umgebung, die zum Anbau eines Hallenbades, für Spiel- und Parkierungsflächen genutzt wurden, sind nicht Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage. Auch das Gebiet hinter einer im Osten des kleines Parks gelegenen Gedenkstätte für die Kriegstoten Bad Vilbels, wieder Spiel- und Parkierungsflächen in gegenwärtiger Gestaltung, wurde nicht einbezogen. Es verbleibt als denkmalwerter Kernbereich des Parks ein landschaftlich verstandener Wiesenraum zwischen Kurhaus und angesprochener Gedenkstätte. Er ist sehr vielfältig gefaßt und gewinnt durch einen von Weiden umstandenen Teich vor dem Kurhaus zusätzliche Tiefe. Er entfaltet hauptsächlich eine Binnenwirkung, prägt längs der Nidda aber auch einen größeren Stadtraum. Der Wunsch der Stadtverwaltung von 1931, dem Kurbetrieb innerhalb des gesamten Stadtraumes stärkeres Gewicht zu verleihen, wird hier auf besondere Weise anschaulich.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Vilbel_Bad Vilbel_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03039000445403

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
    gml_id
    flaechendenkmal.LFDH03039000445403
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    LFDH03039000445403
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    Gesamtanlage Dortelweil

    Der historische Ortskern des heutigen Dortelweil ist ein geschlossenes Dorf mit regelmäßigem Grundriß, dessen Siedlungskontinuität bis ins hohe Mittelalter zurückreicht. Eine bemerkenswerte Besonderheit ist die Bewehrung des östlichen Dorfrandes mit einer Mauer. Sie ersetzte an dieser Stelle 1714/15 den älteren Haingraben, der bis dahin das an der Nidda gelegene Dorf auf seinen drei zum Land gelegenen Seiten umgab.

    Die historische Siedlungsanlage wurde dominiert von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Obergasse. Bis 1848 befand sich an ihrem nördlichen Ende ein Torbau, der bis zur Beseitigung der alten Umwehrung von der Landseite den einzigen Zugang zum Ort ermöglichte. Vor dem Torbau befand sich die Gerichtslinde, unter der bis 1826 das Gericht in Dortelweil abgehalten wurde. Das Gasthaus "Zur Linde", Kreisstraße 1 und Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage Dortelweils, erinnert an Ort und Stelle an diesen Sachverhalt. An besagtem Gasthaus trifft die Kreisstraße auf den Karber Weg, in beiden Fällen handelt es sich um ältere Wege. Die Kreisstraße stellte die Verbindung her zum Dortelweil östlich passierenden Fernhandelsweg zwischen Frankfurt und Friedberg, heute B 3, der Karber Weg führte niddatalaufwärts Richtung Klein- und Groß-Karben.

    Im Dorfinnern reihen sich entlang der Obergasse stattliche Hofanlagen. Zu bedauern ist, daß die Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Gutes der Freiherren von Holzhausen (Obergasse 20) Gruppen von Reihenhäusern weichen mußten. Abgebrochen wurde auch das schräg gegenübergelegene historische Almosenkasten-Gut, das im 16. Jahrhundert von der Stadt Frankfurt zum Zwecke der Armenpflege eingerichtet wurde. Die fraglichen Bereiche bleiben zusammen mit weiteren, die ebenfalls als Störung des überkommenen Bauensembles des Dorfes Dortelweil angesehen werden können, aus der denkmalgeschützten Gesamtanlage ausgeklammert. Trotz der beschriebenen störenden Eingriffe ist in der Obergasse ein historisches Straßenbild erhalten, dessen Bausubstanz vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammt. Einen Höhepunkt im Erlebnis des Straßenraumes stellt zweifellos die evangelische Pfarrkirche dar. Ihr zugehöriger Hof nimmt eine markante Stelle im Ortsbild dort ein, wo eine Geländeterrasse des Niddatals steil zum Flußufer abfällt. Während der Kirchhof selbst durch kräftige Stützmauern auf dem Niveau der Geländeterrasse gehalten wird, sind die umgebenden Gebäude dem Geländegefälle entsprechend gestaffelt angeordnet.

    Das Dortelweiler Nidda-Ufer wird ein Stück weit von der Untergasse begleitet, die aber bald nach Norden abknickt und einen mit der Obergasse parallelen Verlauf einschlägt. Beide Gassen sind an mehreren Stellen spangenartig verbunden. Im Vergleich der beiden Straßenzüge fällt eine soziale Abstufung auf. Im Unterschied zur Obergasse mit dem ehemaligen Schultheißenhof (Obergasse 1) oder dem Herrenhaus des ehemaligen Holzhausen-Gutes (Obergasse 20) ist in der Untergasse nur auf weniger stattliche Anwesen rein bäuerlicher Herkunft zu treffen. Sie werden nochmals unterboten von den sehr kleinen Hofstellen des Dorfes, die zu einer Ortserweiterung des beginnenden 18. Jahrhundert gehören. Das Areal der Siedlungserweiterung wurde zuvor von den sogenannten "Burggärten" eingenommen, die aus einem aufgegebenen Herrensitz der Ritter von Vilbel hervorgegangen sein sollen.

    Der historische Ortskern von Dortelweil nimmt im gegenwärtigen Gesamtsiedlungsbild des Vilbeler Stadtteils eine Randlage ein, von bestimmender Wirkung ist die B 3 mit einer Vielzahl von Gewerbestandorten im Süden der Gemarkung sowie die seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehende Bahntrasse Frankfurt-Friedberg mit jüngeren Wohngebieten im Einzugsbereich eines Dortelweiler Haltepunktes. Demgegenüber führen die für das historische Dorf wichtigeren Wegeverbindungen ein Kümmerdasein. Das trifft auf den schon angesprochenen Karber Weg im Norden zu, aber auch auf einen Steg über die Nidda in Verlängerung des westlichen Abschnitts der Untergasse. Die Flußüberquerung ist Ausgangspunkt eines ebenfalls schon älteren Weges zum Dottenfelder Hof (vgl. Gronau) und weiter links der Nidda nach Vilbel.

    Innerhalb der denkmalgeschützten Gesamtanlage Dortelweils nehmen die Gärten östlich der eingangs erwähnten Dorfmauer als Grünfläche eine Sonderstellung ein. Sie sind zu erhalten, um die historische Dorfbefestigung im Ortsbild weiter wahrnehmen zu können. Dabei ist die Gartennutzung des Areals vor der Dorfmauer selbst bereits historisch. Kleine Portale im Mauerverlauf machten die Gärten vom Dorf aus zugänglich.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Wetteraukreis_Bad Vilbel_Dortelweil_Gesamtanlage
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH03039000449403

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    Gesamtanlage Gronau

    In der Gesamtanlage sind historische Bauerngehöfte sowie Straßen- und Gassenräume zusammengefasst, die den Kern des geschlossenen, einst umwehrten Dorfes Gronau ausmachen. Es wurde nicht insgesamt unter Denkmalschutz gestellt, weil Überformungen der historischen Gehöfte und vor allem auch Aufsiedlungen unmittelbar entlang des alten Dorfrandes das überkommene Ortsbild als Ganzes zu sehr beeinträchtigt haben. Die Grundform des Dorfes war oval, durchzogen von der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptstraße. Die Befestigung bestand im Westen aus einem Haingraben, dessen Verlauf durch Parzellengrenzen noch nachzuvollziehen ist. Im Osten bildeten Scheunen, kleinere Mauern und ein inzwischen verschütterter Bach den Abschluß zur dort fließenden Nidder. Die von der Hauptstraße abgehenden Gassen innerhalb der Ortschaft waren ursprünglich unregelmäßig geführte Stichwege, die spätestens an der Ortsbefestigung ihr Ende hatten. Das trifft auch auf die Backhausstraße zu, die einer nachträglichen Dorferweiterung zuzuordnen ist. In historischer Zeit war Gronau nur über die Hauptstraße zu verlassen, die nördlich über die Nidder weiter nach Rendel führte, südlich am Ortsausgang auf einen dem Nidder-Tal folgenden Weg stieß. An dieser Stelle fand ein erstes Wachstum über die früheren Dorfgrenzen hinaus statt.

    Die als Gesamtanlage denkmalgeschützten Gehöfte Gronaus haben historischen Zeugniswert. Sie gruppieren sich um den zentral gelegenen Kirchhof, auf dem ein barocker Saalbau als Nachfolger einer kleinen Kapelle des 16. Jhs. steht. Im gegenwärtigen Ortsbild entziehen sich die großen Höfe, die den Anfang der Gronauer Ortsentwicklung prägten, der Wahrnehmung. Das ist auf nachträgliche Besitzteilungen wie im Falle des Frankfurter Hofgutes (Kirchstraße 2, 4 und 5) und des Pfarrhofes (Kirchstraße 1 und 3) oder auf Gebäudeabbruch zurückzuführen (Frankfurter Hospitalhof, Hauptstraße 3).

    siteDesignation
    flaechendenkmal
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    Wetteraukreis_Bad Vilbel_Gronau_Gesamtanlage
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