Gesamtanlage Leidhecken
Der gegenüber seiner Umgebung erhöhte, von einer Mauer umgebene Kirchhof Leidheckens mit frühgotischer Kirche bezeichnet einen markanten Knickpunkt der Straßenverbindung zwischen dem nördlich gelegenen Bingenheim und dem süd-östlichen Staden. Die Bauerngehöfte der Bingenheimer Straße und von deren geradliniger Verlängerung Richtung Süden, der Unterdorfstraße, fügen sich zu einem fast idealtypischen Bild eines historischen Straßendorfes, das von der Bebauung entlang der abzweigenden Stadener Straße ergänzt wird. Über Alter und Entwicklung der Siedlungsanlage können nur Vermutungen angestellt werden. Möglicherweise ist die Unterdorfstraße eine neuzeitliche Erweiterung des älteren Siedlungsgebietes von Bingenheimer und Stadener Straße, das dann als mittelalterlicher Straßenweiler zu charakterisieren wäre. Die erhaltenen historischen Bauerngehöfte stammen aus dem 17. und 18., vereinzelt auch aus dem 19. Jahrhundert (vgl. besonders Stadener Straße 9 am östlichen Ortsrand). Die Straßenräume sind vom Wechsel der offenen Hofzugänge mit den meist giebelständigen Wohngebäuden charakterisiert, rückwärtig schließen sich die Scheunen zu geschlossenen Gebäuderiegeln zusammen. Die eingangs schon angesprochene besondere Rolle des mittelalterlichen Kirchhofes im Ortsbild erhielt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Rathausstandort weiteres Gewicht, Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal durch einen Schulsaal (vgl. auch Kulturdenkmäler, Bingenheimer Straße 1 und Stadener Straße 2).
Gesamtanlage Nieder-Florstadt
Das historische Siedlungsgebiet Nieder-Florstadts ist von seiner Lage an einer Nidda-Überquerung gekennzeichnet, die ursprünglich nur aus einer Furt, später aus Brückenbauwerken bestand. Als mittelalterliches Kerngebiet sind die Gassen rechts der Nidda Fußhain, Eng- und Weitgasse, Schaf- und Faulgasse anzusehen. Die Bausubstanz der Gehöfte entlang dieser Gassen stammt überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Burggasse und die angrenzende Flurbezeichnung "Burggarten" enthalten vielleicht einen Hinweis auf eine ehemals an der Nidda gelegene Wasserburg, die als Verwaltungssitz des Florstädter Königsgutes gedient haben mag. Auffallend ist die östliche Randlage der beiden Löw''schen Hofgüter, die bereits der Neuzeit zuzurechnen sind. An den Ortskern sind sie über die Friedberger Landstraße angebunden, die 1839 chausseeartig ausgebaut wurde. Der Straßenverbesserung folgte eine Ortserweiterung mit kleinen Hof- und Wohnstellen. Ihr Siedlungsbild schließt sich in linearer Form ähnlich dem geschlossenen Ortskern an wie der bereits ältere Fußhain Richtung Wickstadt entlang der Nidda flußabwärts.
Getrennt vom eigentlichen Siedlungskern lag auf einer Anhöhe links der Nidda eine der christlichen Wetterauer Mutterkirchen. In Gestalt eines Nachfolgebaus des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist sie erhalten. Die zunächst isolierte Lage der ursprünglichen Kirche ist für die frühe Phase der Christianisierung nicht ungewöhnlich. Häufig folgte der einsetzende Kirchenbau der Tradition älterer heidnischer Kultstätten, die sich oft abseits der Siedlungsbezirke befanden. Am Fuße der Nieder-Florstädter Kirchenanhöhe setzte erst um 1800 eine Besiedlung ein. Richtung Ober-Florstadt (Niddastraße) entstanden vornehmlich kleinste Hofstellen und Wohnhäuser für Tagelöhner und Arbeiter, an der Altenstädter Straße, die ursprünglich als Landweg zur Wallfahrtskirche Sternbach (Gemarkung Assenheim, Stadt Niddatal) führte und erst nach dem 1. Weltkrieg Richtung Altenstadt ausgebaut wurde, auch größere landwirtschaftliche Gehöfte. Das historische Nieder-Florstadt behielt trotz mittelalterlicher Stadtrechtsverleihung und früh einsetzender Wandlung zur Wohngemeinde einen dominierenden dörflichen Charakter. Mit seinen siedlungsgeschichtlichen und topographischen Besonderheiten wurde es als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt. Die jüngere, "städtischere" Siedlungsentwicklung vollzieht sich überwiegend an den Rändern, hinterläßt aber mit der Überbauung der südlich vor der Niddabrücke gelegenen Wiesen auch im Kerngebiet seine unübersehbaren Spuren (Messeplatz). Flußregulierungen ermöglichten die Bebauung des früher häufig überschwemmten Areals.
Gesamtanlage Nieder-Mockstadt
Die dem Niddatal folgende Frankfurter Straße prägt zusammen mit ihrer Fortsetzung Richtung Norden, der Lauterbacher Straße, das Bild eines historischen Straßendorfes, das hinter den Höfen der West-Seite der Frankfurter Straße noch von Hausgärten auf traditionelle Weise landschaftlich eingebunden wird. Seitlich des genannten Straßenzuges liegen als eher inselartige Siedlungsflecken der ehemalige Amtshof Viehweg 10 und als Gegenpol die Hofgruppe In der Ecke. Die Höfe von In der Ecke werden durch die Kellerstraße erschlossen. Deren auf der Südseite gleichmäßig parzellierte Hofareale mit ebenfalls gleich großen Kellern auf der gegenüberliegenden Straßenseite lassen eine planmäßige Ortserweiterung als plausibel erscheinen. Die ältesten Gebäude bäuerlicher Gehöfte sowie die ältesten der Erdkeller gehören hier noch dem 17. Jahrhundert an. Jüngerer Entstehungszeit sind die historischen Hofstellen entlang der ebenfalls quer zur Frankfurter Straße verlaufenden Orlesstraße und der Stockheimer Straße (ab Mitte des 18. Jahrhunderts). Insgesamt ergibt sich daraus das Bild einer geschichtlichen Siedlungsanlage, die aus gestreut liegenden Bebauungsinseln hervorging (Amtshof, In der Ecke) und entlang von Wegen längs und quer zum Niddatal in linearer Gestalt verdichtet wurde.
Besonderheit im Ortsbild sind die figürlich gestalteten Firstziegel, die vermutlich seit dem 19. Jahrhundert hergestellt wurden. Sie sind typisch für Orte mit Ziegeleien, da die Firstziegel wahrscheinlich als handgefertigte Einzelstücke von den Ziegelern geschaffen wurden. Zu den ältesten Formen der Firstziegel zählt die Figur des Reiters, wie sie beispielsweise bei den Bauten Frankfurter Straße 21 und 24 erhalten ist.
Gesamtanlage Ober-Florstadt
Die Gesamtanlage Ober-Florstadt faßt kein geschlossenes dörfliches Ortsbild zusammen, sondern nur einzelne Gehöfte, die aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammen. Ihre häufig markante Stellung in Blickachsen läßt trotz der Vielzahl zeitgenössisch überformter Hofstellen den Eindruck historischer Straßenbilder entstehen. Die wahrscheinlich noch mittelalterliche Anlage der Ober-Florstädter Straßen und Gassen ist von der Lage des Ortes an der Nidda gekennzeichnet. Die Hauptstraße folgt dem Flußverlauf auf der linken Seite, die angerartig geöffnete Einmündung der Schreitzengasse markiert eine Zäsur in ihren bogenförmigen Verlauf. Von den nach Norden stichförmig zur Nidda abzweigenden Straßen hat die Hintergasse besondere Bedeutung. Die Anwesen Nr. 11 und 15 wurden als Rathaus und Schule genutzt, schräg gegenüber Nr. 15 befindet sich ein alter Dorfplatz mit vier regelmäßig angepflanzten Linden (vgl. auch Kulturdenkmäler). Den Schlußpunkt der Hintergasse soll schließlich ein kleiner, inzwischen aufgelassener Friedhof gesetzt haben, der auch als Standort einer gleichfalls nicht mehr vorhandenen mittelalterlichen Kapelle überliefert wird.
Gesamtanlage Staden
Die denkmalgeschützte Gesamtanlage Staden umfaßt die historischen Burg- und Stadtareale mit den umgebenden Freiflächen, die das Ortsbild landschaftlich einbinden, und dem Friedhof um die im 19. Jahrhundert vor der geschlossenen Ortslage errichteten Kirche.
Die Kernburg ist als Ruine erhalten. Die umgebenden Wiesen der Nidda vermitteln noch die Standortvoraussetzungen für die Anlage einer Wasserburg. Die baulichen Ausmaße der Vorburg haben sich reduziert auf das Hofgeviert des Isenburger Schlosses (Parkstraße 20 und 20 a) mit angrenzendem Garten. Westlich davon überspannt das Gebäude der Stadener Mühle den Mühlbach. Das "Stadtgebiet" ist in der Anlage des 14. Jahrhunderts erhalten, einschließlich der Überreste einer Ortsbefestigung aus diesem Jahrhundert. Die Gegensätzlichkeit von großen herrschaftlichen Hofgütern und bäuerlichem Kleinbesitz kommt auch in besonderen Haus- und Hoftypen zum Ausdruck, die Reinhard Reuter von der TH Darmstadt ausführlich dokumentiert hat (vgl. Literaturangaben). Die Existenz der Großgüter, erst seit dem 19. Jahrhundert durch Verkauf an örtliche Bürger in Auflösung begriffen, hatte in geschichtlicher Zeit zur Folge, daß die Gesamtzahl der Landwirte nie sonderlich hoch war. Statt dessen gab es einen stets hohen Bevölkerungsanteil von Handwerkern. Ferner von Händlern, die im 19. Jahrhundert noch ausschließlich aus der jüdischen Einwohnerschaft Stadens stammten (vgl. die Synagoge Hofgasse 1 und den jüdischen Friedhof Hinter den Tannen). Der bäuerlich-kleinstädtische Charakter Stadens hat sich heute in Gestalt eines besonders reizvollen geschlossenen Ortsbildes bewahrt. Wichtiger Bestandteil sind die schon angesprochenen Freiflächen. Im Norden haben sie als Teil der Nidda-Niederung landschaftlichen Charakter, entlang des östlichen Ortsrandes handelt es sich um bäuerliche Nutzgärten, während das gesamte westliche Gegenstück eine Fassung als Park erhielt. An dessen Anfang stand vermutlich ein regelmäßiger Garten im Zusammenhang mit dem Neubau des Löw''schen Schlosses 1746 (vgl. Parkstraße 2), der in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts im Sinne eines Landschaftsgartens umgestaltet wurde. 1872 beauftragte Freiherr vom Stein zu Staden als damaliger Herr des Löw''schen Anwesens den in Muskau unter Fürst Pückler ausgebildeten Landschaftsgärtner Eduard Petzold (1815-1891) mit einer neuerlichen Überplanung des Geländes. Petzold ließ dazu einen Bestandsplan anfertigen, der den beträchtlichen Umfang des schon bestehenden Parkes verdeutlicht. Er umfaßte den neuen Kirchhof, eine kleinere Fläche jenseits der Straße von Florstadt nach Nieder-Mockstadt, reichte westlich Stadens von der Umgebung des Löw''schen Schlosses bis zu der Mühle und endete erst am Sauerbrunnen jenseits der Nidda, der über einen Steg zu erreichen war. Petzold erneuerte das Wegenetz des Parks und schuf durch eine Vielzahl neuer Baum- und Gehölzgruppen ineinander übergehende Landschaftsräume. 1885 wurde der Park Gemeindebesitz, 1904 erkannte der Ausschuß des Landkreises Friedberg seinen Denkmalwert, was aber mangelhafte Unterhaltung und teilweise Überbauung nicht verhindern konnte. Bei den ersten Ortsbegehungen zur Erstellung der vorliegenden Denkmaltopographie Ende der 1980er Jahre zeichnete sich der alte Park nur noch durch seinen mittlerweile stattlichen Baumbestand aus. Soweit nicht durch inzwischen vollständige Überbauung davon abzusehen war, wurden die verbliebenen Parkflächen wegen ihrer Bedeutung für das historische Ortsbild als Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage bewertet. Ein von Michael Rohde aus Hannover erstelltes Parkpflegewerk dient gegenwärtig als Leitkonzept für die Wiederherstellung des Stadener Parks.
Gesamtanlage Stammheim
Stammheim unterhalb des Winterbergs bietet für das Bearbeitungsgebiet der "Denkmaltopographie Wetteraukreis II" eines der reizvollsten dörflichen Ortsbilder. Ein markanter Endpunkt im Süden ist die Stammheimer Burg, umgeben von der Zehntscheune sowie dem Areal des ehemaligen Schloßgartens, das in Gestalt privater Nutzgärten und zweier Teiche auf dem flachen Hangauslauf des Winterbergs erhalten ist. Von der Burg aus entwickelt sich Stammheim linear nach Nord-Westen, Richtung Staden (Schloßstraße/ Gießener Straße). Ein ehemaliger Graben hinter der östlichen Bebauung von Schloßstraße und Gießener Straße ist vielleicht als Teil einer historischen Ortsbefestigung zu sehen, für die es sonst keine weiteren Anhaltspunkte gibt.
Von der Gießener Straße zweigen zwei Hauptwege ab. Die Weedgasse führt nach Rodenbach, gabelt sich außerhalb der geschlossenen Ortslage Richtung Altenstadt. Eine ältere Verbindung von Altenstadt tangierte den angesprochenen Schloßgarten und lief direkt von Süd- Osten kommend auf die Stammheimer Burg zu. Die Hanauer Straße geht westlich ab und vervollständigt die vermutlich noch mittelalterliche Ortsstruktur. Die baroke Saalkirche an der Hanauer Straße folgte einem mittelalterlichen Vorgängerbau, dessen Lage aufgrund von Flurbezeichnungen im Osten Stammheims zu suchen ist.
Die Straßenbilder des Stammheimer Ortskerns werden von Gehöften geprägt, deren Bausubstanz überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Einige größere Gehöfte fallen auf wie beispielsweise Hanauer Straße 2-6 oder An der Kirche 5, die vielleicht aus herrschaftlichen Pachthöfen hervorgegangen sind. An den Ortsrändern ist auf einen eingeschossigen Fachwerkwohnhaustyp zu treffen, der ab 1800 für Tagelöhner und Handwerker errichtet wurde (nördliche Gießener Straße, Holbergstraße, Lindenstraße). Trotz einer beträchtlichen Ortsausdehnung während der jüngsten Vergangenheit, vornehmlich im Nord-Westen Stammheims, bleibt der historische Ortskern durch umgebende Grünflächen, entweder Gärten oder wie im Osten nur schwierig zu erschließendes Hanggelände, gut ablesbar.
Die denkmalgeschützte Gesamtanlage Friedbergs umfasst die Burg, den Stadtkern, wie er sich bis zur Zeit um 1300 entwickelt hatte, und Erweiterungsgebiete vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. im Süden der Stadt. Bei der Begründung der Gesamtanlagen überlagern sich allgemeinere geschichtliche Aspekte der territorialen Gliederung in der Wetterau mit konkreter auf den Ort zu beziehenden Stadtbaugeschichte (planmäßige Stadtanlage) und Stadtbaukunst (das Stadtbild insgesamt oder als Detail auch die Mainzer-Tor-Anlage). Die historischen Vorstädte wurden bei der Ausweisung der Gesamtanlagen nur im Falle der Mainzer-Tor-Vorstadt berücksichtigt und auch nur in der überformten Gestalt des 19. und 20. Jhs. In der Vorstadt zum Garten gibt es einige Kulturdenkmäler, Fachwerkbauten des 18. Jhs., als Hinweis auf den geschichtlichen Status des Siedlungsflecken westlich der Burg. Sein Wandel zur Arbeitervorstadt ab Ende des 19. Jhs. ist anhand der bestehenden Haustypen jener Zeit noch nachvollziehbar.
Das Burgareal
Die wesentlichen Elemente der Burg sind auch als einzelne Kulturdenkmäler geschützt (vgl. unter "In der Burg"). Dazu gehören sämtliche erhaltene Wehrbauten einschließlich der Toranlagen im Norden und im Süden, die ehemaligen Burgmannensitze im Binnenbereich der Burg, ferner der Burgbrunnen und die Burgkirche dort ungefähr im Zentrum. Die Abgrenzung der Gesamtanlage orientiert sich an den kurzen, steilen Hängen an den drei offenen Seiten der Burg. Im Anschluß an die äußere Ringmauer machen sie die natürliche Eignung des Standorts für eine Verteidigungsanlage deutlich. Eine Veränderung im Umfeld der Burg zog die 1840 vorgenommene Umlenkung des Wagenverkehrs aus Friedberg Richtung Norden nach sich. Die Usagasse wurde als Hauptverkehrsader durch eine neu trassierte Chaussee abgelöst. Die heutige Gießener Straße schnitt in den westlichen Burghang ein, umfuhr ihn im Norden und verband sich nach einer Schleife wieder mit dem von der Usagasse kommenden Weg. Trotz der durch ihren Bau erforderlichen Veränderungen im unmittelbaren Umfeld der Burg kann die Gießener Straße selbst auch als denkmalwert gelten. Sie dokumentiert den Anfang des 19. Jahrhunderts vielerorts zu beobachtenden Verkehrswegeausbau. In die Gesamtanlage der Burgumgebung wurde sie einbezogen.
Am nördlichen Burghang zeichnet sich der ehemalige Burgfriedhof noch als Geländeterrasse ab. Er wurde ab 1837 nicht mehr belegt. Für die seit 1834 politisch vereinigten Gebietskörperschaften Burg und Stadt Friedberg war ein neuer gemeinsamer Friedhof östlich vor dem Standort des Fauerbacher Tores angelegt worden.
Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen die Friedberger Burggrafen den Zwinger im Nordosten und im Osten als Garten anlegen. Den Anfang machten Blumenrabatten auf der Rückseite des Burggrafenamtes. Seine endgültige Form gewann er durch eine 1754 erbaute Brücke, die auf der Höhe wieder des Burggrafenamtes die innere und äußere Ringmauer verband und den langen östlichen Zwingerabschnitt unterteilte. Von der Brücke ergab sich nach Norden ein Blick auf einen geraden bachartigen Wasserlauf, nach Süden auf ein längsrechteckig eingefaßtes Wasserbecken. Neben diesen künstlichen Motiven richtete sich das Interesse auf die umgebende Landschaft, für deren Betrachtung verschiedene Aussichtspunkte geschaffen wurden. Der Burggeometer Carl Bindernagel veränderte Anfang des 19. Jahrhunderts den geometrisch-barocken Garten im Ost-Zwinger zugunsten einer freieren, mehr landschaftlich verstandenen Anlage. Er sah auch ihre Ausdehnung in den südlichen Zwinger vor, was aber erst in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts verwirklicht werden konnte und auch nur im östlichen Abschnitt. Der westliche war nach seiner Verkleinerung durch den angesprochenen Chausseebau von 1840 dazu nicht mehr geeignet. Im Zusammenhang mit den beiden Ringmauerzügen der Burg wird der Garten auch als Kulturdenkmal gewürdigt.
Die Anwesen im Innern der Burg waren ursprünglich in den meisten Fällen hofartig, häufig auch mit kleinen eingeschlossenen Gärten. Die öffentliche Nutzung vieler Burggebäude mit den Erfordernissen leichter Zugänglichkeit und von Parkplätzen hat die alten Abgrenzungen obsolet gemacht, so daß sich das gesamte Gelände gegen seinen historischen Charakter mittlerweile sehr offen präsentiert.
Die Nahtstelle zwischen Burg und Stadt war in vergangener Zeit heftig umkämpft. Nach der Zerstörung der Burg im 13. Jahrhundert konnte die Stadt zwar zunächst ihr Territorium unmittelbar bis an die äußere südliche Ringmauer ausdehnen, mußte aber einen Teil vor dem nicht mehr bestehenden äußeren südlichen Burgtor wieder abtreten, eine Fläche, die unter der Bezeichnung "Freiheit" in die Friedberger Stadtgeschichte eingegangen ist. Die Burg errichtete dort eine Schanze zur Sicherung ihres Stadttores. Nach deren Beseitigung hatten sich im 18. Jahrhundert die Bürger dort zur Huldigung des Burggrafen zu versammeln, ferner unterhielt die Burg an der jetzt freien Stelle einen Garten und einen Reitplatz. Nach der politischen Vereinigung von Burg und Stadt wurde das Gelände der Bebauung zugänglich gemacht, es entstand dort die mittlerweile beträchtlich erweiterte Lehranstalt des evangelischen Theologischen Seminars. Dessen erstes Gebäude von 1848 steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz (vgl. Kaiserstraße 2). Es bleibt zu bedauern, daß das einst konfliktträchtige Verhältnis von Burg und Stadt hier nicht mehr deutlicher zur Anschauung kommt.
Die denkmalgeschützte Gesamtanlage Friedbergs umfasst die Burg, den Stadtkern, wie er sich bis zur Zeit um 1300 entwickelt hatte, und Erweiterungsgebiete vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. im Süden der Stadt. Bei der Begründung der Gesamtanlagen überlagern sich allgemeinere geschichtliche Aspekte der territorialen Gliederung in der Wetterau mit konkreter auf den Ort zu beziehenden Stadtbaugeschichte (planmäßige Stadtanlage) und Stadtbaukunst (das Stadtbild insgesamt oder als Detail auch die Mainzer-Tor-Anlage). Die historischen Vorstädte wurden bei der Ausweisung der Gesamtanlagen nur im Falle der Mainzer-Tor-Vorstadt berücksichtigt und auch nur in der überformten Gestalt des 19. und 20. Jhs. In der Vorstadt zum Garten gibt es einige Kulturdenkmäler, Fachwerkbauten des 18. Jhs., als Hinweis auf den geschichtlichen Status des Siedlungsflecken westlich der Burg. Sein Wandel zur Arbeitervorstadt ab Ende des 19. Jhs. ist anhand der bestehenden Haustypen jener Zeit noch nachvollziehbar.
Stadtkern
Der historische Friedberger Stadtkern ist trotz einiger Einschränkungen als Gesamtform noch gut ablesbar. Im Westen ist ein langer Abschnitt des Stadtmauerunterbaus einschließlich einer spitzbogigen Pforte (das sogenannte "Armsünderpförtchen", vgl. auch Kulturdenkmäler, Stadtbefestigung) erhalten. Der alte Stadtmauerverlauf begrenzt hier wie in vergangener Zeit das Siedlungsgebiet und fungiert auch als Grenze der baulichen Gesamtanlage. Vorgelagert ist die Niederung des Seebaches mit der Seewiese, die durch eine Mitte des 15. Jahrhunderts vorgenommene Verfüllung eines von dem Bach gespeisten Sees entstand. Die Wiese diente fortan als Bleiche, Exerzierplatz oder auch als Sportstätte (Radrennbahn), war stets eng mit dem städtischen Leben verknüpft und wurde aus diesem Grund als Grünfläche in die Gesamtanlage einbezogen. Nicht zuletzt ist sie ein vertrauter Vordergrund für die westliche Friedberger Stadtansicht.
Ein durch Höhe und Größe bedingter Fremdkörper in Grund- und Aufriß der Stadt sind die Neubauten des Kreiskrankenhauses, das aus dem städtischen Bürgerhospital hervorgegangen ist. Der derzeitige Baubestand des Krankenhauses hat die südwestliche Ecke der mittelalterlichen Kernstadt Friedbergs vollkommen unkenntlich gemacht. Lediglich eine kurze Stichverbindung zur Kaiserstraße kann noch als Anhaltspunkt für die Lage des inneren südlichen Stadttores (Mainzer Tor) herangezogen werden.
Östlich der Kaiserstraße ist der Verlauf der südlichen Kernstadtmauer im Bild der Parzellengrenzen noch faßbar. Als Begrenzung für den Gesamtanlagenbereich eignete er sich nur für das sich auf der Außenseite anschließende Erweiterunggebiet, auf der Innenseite hat unter anderem jüngere Gewerbeansiedlung historische Nutzungsweisen ersetzt. Ein besonderes bauliches Relikt der alten Stadtbefestigung im fraglichem Gebiet ist neben erhaltenen Teilstücken der Mauer der sogenannte "Rote Turm", (vgl. Stadtbefestigung und Haagstraße 33).
Es wurde schon angeführt, daß die Trasse der Main-Weser-Bahn den östlichen Stadtrand Friedbergs tangiert und dort das Erscheinungsbild der Stadt vollkommen verändert hat. Ein bedeutsamer Verlust für die neue entstandene Struktur längs der Bahntrasse war der Abbruch des ersten Friedberger Bahnhofs. Er war auch nach der Aufgabe seiner ursprünglichen Funktion aufgrund des Bahnhof-Neubaus weiter südlich an der Hanauer Straße ein wichtiger Orientierungspunkt für die Nutzungs- und Bauverdichtung an der Alten Bahnhofstraße. An die Stelle des abgebrochenen alten Bahnhofs sind inzwischen Parkdecks getreten, die vielleicht die Verkehrsverhältnisse im Stadtkern verbessern, mit ihrer rein pragmatisch bestimmten Gestalt auf jeden Fall keinen erfreulichen Akzent im Stadtbild setzen. Die Stadtkern-Gesamtanlage schließt längs der Bahntrasse die Alte Bahnhofstraße ab, auf der Westseite mit Teilen einer auf das 19. Jahrhundert zurückgehenden verdichteten Bebauung. Die Straße erstreckt sich vom Standort des ehemaligen Fauerbacher Tores im Süden bis zur Usagasse im Norden. Ihre kleinteilige Bebauung trägt noch ackerbürgerliche Züge.
Es wird nicht überraschen, daß in der Kaiserstraße, der strukturbestimmenden Längsachse im Stadtkern, historische Bausubstanz neben der Burg ein zweites Mal in besonders reicher Form erhalten ist. Es gibt noch spätmittelalterliche-frühneuzeitliche Fachwerkbürgerhäuser, als deren Prototyp das Haus "Roseneck" (Kaiserstraße 59-61) gelten kann. Daß die Zahl vergleichbarer Bauten nicht größer ist, hängt sicher auch mit zwei großen Stadtbränden 1347 und 1383 zusammen, nach denen die Stadt auch bereits ihren Zenit überschritten hatte. Wie bei dem unlängst eingehender untersuchten Anwesen Nr. 81 wird im Zuge der Kaiserstraße vermutlich noch häufiger auf den Sachverhalt zu treffen sein, daß in den aufsteigenden Wänden wesentlich jüngere Gebäude auf mittelalterlichen Kellern stehen.
Mit wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel der ehemaligen Deutschordensfaktorei (Nr. 118) sind die ältesten Bauten der Kaiserstraße durchweg giebelständig. Barocke Bauten wie die in der Zeile Kaiserstraße 4-8 oder auch das Rathaus Kaiserstraße 21 von 1737-40 fallen durch ihre Traufständigkeit auf. Noch in barokem Gestus überformte 1818 der längliche Neubau des Hotels "Schwan" mehrere kleinere Bauten (Kaiserstraße 67, vgl. auch Kaiserstraße 56-60). Derselbe Vorgang ereignete sich vermutlich auch bei der Errichtung des Hotels Trapp 1840/41 an der Ecke der zur Stadtkirche führenden Wolfergasse.
Das Prinzip einer gleichartigen, in die Nachbarschaft durch Höhe, Breite und Firstausrichtung eingebundenen Bebauung wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts zugunsten ausgeprägter Individualität aufgegeben. Das gerade angesprochene Hotel Trapp wurde aufgestockt, das Gebäude Kaiserstraße 125 an der Einmündung der Hospitalgasse ist ein Beispiel für das vom malerischen Historismus beeinflußte Bauen. Trotz Bautätigkeit in den folgenden Zeiten ist die Kaiserstraße innerhalb des Stadtkerns, bis zu Kaiserstraße 139 und 122, auch in der Gegenwart ein Binnenraum geblieben, der hauptsächlich von Bauwerken des Mittelalters und Spätmittelalters, der frühen Neuzeit und des Barock bestimmt wird. Auch eine durch Baumreihen unterstützte Aufteilung für Fußgänger, fließenden und ruhenden Verkehr nimmt ihm nichts von seinem monumental-einheitlichen Gesamteindruck.
Von den übrigen Straßen in der Gesamtanlage des Friedberger Stadtkerns ist das historische Erscheinungsbild in der Usagasse, in der nördlichen Engelgasse und in der Augustinergasse am ausgeprägtesten. Die Usagasse war neben der Kaiserstraße zweitwichtigste Durchgangsstraße Friedbergs. Gasthöfe für die durchreisenden Kaufleute waren hier in dichter Folge anzutreffen. Es gibt immer noch einen vielfältigen spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Bestand an Fachwerkbürgerhäusern. Die mit dem schon angesprochenen Bau der Gießener Straße 1840/41 eingeleitete Abwertung der Usagasse als Hauptdurchgangsstraße wurde in der jüngsten Vergangenheit auf eine Weise fortgesetzt, die das Verständnis der historischen Siedlungstopographie erschwert. Das Gebiet der ehemaligen Usavorstadt wird mittlerweile von der Alten Bahnhofstraße erschlossen, die Usagasse selbst ist gekappt, endet in einem Park- und Wendeplatz für umliegende Wohnbauten. Der westliche Abschnitt der Usagasse, Richtung Einmündung in die Kaiserstraße, wurde als Fußgängerzone ausgewiesen. Als Folge stellte sich eine Konzentration von Gaststätten ein, die mit ihrem immensen Publikumsverkehr das für den Erhalt der historischen Bauten insgesamt erstrebenswerte Wohnen in diesem Teil des Friedberger Stadtkerns erschweren.
Die Engelsgasse verläuft östlich parallel zur Kaiserstraße. Die großen geschichtlichen Kaufmannsniederlassungen der Kaiserstraße griffen auch auf die nahegelegene Engelsgasse über. In einigen Fällen erstreckten sich Parzellen über die gesamte von den beiden Straßen vorgegebene Tiefe.
Der Straßenzug der Augustinergasse, nochmals weiter östlich und ebenfalls parallel zur Kaiserstraße, belegt sehr anschaulich die Gliederung der Stadt nach der sozialen Stellung ihrer Einwohnerschaft. Hier schließen sich weniger aufwendige Fachwerkwohnhäuser in dichter Reihung zusammen. Vor dem Hintergrund der nördlichen Stadtkirchenlängsseite formen sie ein geradezu idealtypisches historisches Stadtbild.
Im weiteren mittelalterlichen Stadtkern Friedbergs verliert die historische Bebauung an Gewicht gegenüber jüngeren Baumaßnahmen, die sich oft auch etwas lieblos nach außen darstellen. In der Umgebung eines solch herausragenden Baus wie der Stadtkirche ist das besonders zu bedauern. Für die Ausweisung der Gesamtanlage hatte dieser Sachverhalt unterschiedliche Konsequenzen. Westlich der Kaiserstraße enthält das geschlossen erfaßte Denkmalschutzgebiet einige als Störung des Ensembles zu bewertende Einschübe. Sie setzen aber die klare städtebauliche Fügung durch Kaiserstraße und gleichausgerichtetem westlichen Stadtmauerverlauf mit einigen Nebengassen (Hospitalgasse und Neuhausgasse in Längsrichtung, Badgasse und Neutorgasse in Querrichtung) nicht außer Kraft und können deshalb gewissermaßen vernachlässigt werden. Anders verhält es sich mit der östlichen Stadtkernhälfte, die einen flächigeren Charakter hat. Vermutlich war sie nie vollständig mit Bebauung aufgefüllt, so daß jüngere Bauaktivitäten einen entsprechend günstigen Spielraum vorfanden. Zur Wahrung des einheitlichen mittelalterlichen Stadtgrundrisses wurde das Straßennetz insgesamt in die denkmalgeschützte Gesamtanlage einbezogen, die Bebauung nur dort, wo ihr historischer Charakter überwiegt.
Die denkmalgeschützte Gesamtanlage Friedbergs umfasst die Burg, den Stadtkern, wie er sich bis zur Zeit um 1300 entwickelt hatte, und Erweiterungsgebiete vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. im Süden der Stadt. Bei der Begründung der Gesamtanlagen überlagern sich allgemeinere geschichtliche Aspekte der territorialen Gliederung in der Wetterau mit konkreter auf den Ort zu beziehenden Stadtbaugeschichte (planmäßige Stadtanlage) und Stadtbaukunst (das Stadtbild insgesamt oder als Detail auch die Mainzer-Tor-Anlage). Die historischen Vorstädte wurden bei der Ausweisung der Gesamtanlagen nur im Falle der Mainzer-Tor-Vorstadt berücksichtigt und auch nur in der überformten Gestalt des 19. und 20. Jhs. In der Vorstadt zum Garten gibt es einige Kulturdenkmäler, Fachwerkbauten des 18. Jhs., als Hinweis auf den geschichtlichen Status des Siedlungsflecken westlich der Burg. Sein Wandel zur Arbeitervorstadt ab Ende des 19. Jhs. ist anhand der bestehenden Haustypen jener Zeit noch nachvollziehbar.
Südliche Stadterweiterung
Eine Stadterweiterung im Süden Friedbergs setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein und überformte das Gebiet der ehemaligen Mainzer-Tor-Vorstadt. Neben der verlängerten Kaiserstraße als schon bestehender und geschichtlich bedeutsamer Richtachse ging sie von der den alten Stadtmauerverlauf durchbrechenden Bismarckstraße aus, die mit der Ludwigstraße, Hanauer Straße und dem Haingraben regelmäßige Straßengevierte bildete. Der Straßenname Haingraben deutet die Wirksamkeit alter Befestigungsverläufe an, am großartigsten sicher im Falle der Mainzer-Tor-Anlage, die das Erweiterungsgebiet im Süden bogenförmig entlang des früheren Mauerverlaufs um die Mainzer-Tor-Vorstadt einfaßte. Mit Grünanlage auf Mittelstreifen setzte sie im Osten am Haingraben an, durchschnitt die Kaiserstraße, jenseits derer sie sich als Allee fortsetzte. Ihr westlicher Endpunkt verliert sich etwas im ungewissen, was ihren städtebaulichen Wert geringfügig einschränkt. Ähnliches ist von der Leonhardstraße zu sagen, die vom ehemaligen Leonhardskirchhof (heute Goetheplatz mit Kreissparkassenhochbau der 1960er Jahre) ausgeht, parallel zur Kaiserstraße die Mainzer-Tor-Anlage überquert, weiter im Süden aber vollkommen abrupt endet. Die Straßenbilder reflektieren die architekturgeschichtliche Entwicklung. Die älteren, noch im 19. Jahrhundert bebauten Straßenzügen kennzeichnet der Späthistorismus (Ludwigstraße, Hanauer Straße), die etwas jüngeren (Mainzer-Tor-Anlage, Leonhardstraße) die Richtungen von Jugend- und Landhausstil sowie der Heimatschutzbewegung, die ab 1900 verstärkt aufkamen. Heterogen ist das Bild der Kaiserstraße außerhalb des Stadtkerns bis zu ihrer Gabelung in Homburger und Frankfurter Straße, wo sich unterschiedliche Bauphasen, Bautypen und Baustile überlagern. Gesamtanlagenbereiche wurden hier nur fall- und abschnittweise festgelegt. Für die vornehmlich an der Leonhardstraße und der Mainzer-Tor-Anlage ab 1900 bis zum 1. Weltkrieg errichteten öffentlichen Gebäude wird auf die Würdigung jeweils als Kulturdenkmal verwiesen.
Gesamtanlage Friedberg-Fauerbach
Den Kern der Friedberg-Fauerbacher Gesamtanlage bilden der Kirchhof der evangelischen Pfarrkirche mit dem zum Teil noch aus gotischer Zeit stammenden Kirchenbauwerk und der benachbarte Stammsitz der Waise von Fauerbach, der noch als Gutshof erhalten ist. Das Nebeneinander von wehrhaftem Kirchhof und Sitz eines örtlichen Adelsgeschlechtes ist ein charakteristisches mittelalterliches Siedlungsmerkmal und läßt sich auch an anderer Stelle in der Wetterau beobachten (vgl. Petterweil oder Groß-Karben). Von dem Kirchhof aus erstreckt sich Richtung Süd-Osten ein Straßendorf, das auch auf das Mittelalter zurückgehen dürfte. Seine Bauten sind jünger, die ältesten von ihnen stammen aus dem 17. Jahrhundert. Ständige Modernisierungen haben dazu geführt, daß das Ortsbild trotz vorhandenem älteren Baubestandes seine historische Charakteristik verloren hat. Auf das Ausweisen einer größeren Gesamtanlage im weiteren Ortskern wurde deshalb verzichtet. Lediglich die Höfe Hauptstraße 8 und 15 in unmittelbarer Nachbarschaft des Kirchhofes wurden in den denkmalgeschützten Bereich einbezogen. Die Gesamtanlage wird abgerundet durch eine um 1900 errichtete Schule (Hauptstraße, ebenfalls beim Kirchhof) und eine Grünanlage an der Gabelung von Hauptstraße und Kirchgasse. Die Grünanlage verleiht dem vor dem Kirchhof aufgestellten Denkmal zu Ehren der Gefallenen des Krieges 1870/71 eine Fassung.