Heinrichstraße 2-4
Otto-Beck-Straße 11-23 (Nordseite)
Schillerstraße 61-63 (Ostseite), 64 (Westseite)
Kleine Gruppe von Wohnhäusern, die kurz nach der Jahrhundertwende zwischen dem alten Ortskern Auerbachs und der Bahnlinie errichtet wurden. Orientierungs- und Anziehungspunkt war offensichtlich der Bahnhof der Main-Neckar-Bahn, den die hier schnurgerade angelegte Otto-Beck-Straße mit dem alten Ortszentrum verband und dessen Nähe schnelle Verbindung in die benachbarten Städte sicherte. Diese frühe Bebauung entstand nördlich der von Linden bestandenen Straße, die auf dieser Seite von dem offenen Ziegelbach begleitet wird, so dass man zur Erschließung der meist regelmäßig geschnittenen Grundstücke kleine Brücken errichten musste. Diese weisen teilweise heute noch die schönen Eisengeländer in historistischen Formen auf und bieten mit dem Bachlauf ein malerisches Bild.
Von den differenziert gestalteten, ein- bis zweigeschossigen Wohnhäusern dürfte das Gebäude auf dem westlichen Eckgrundstück der Schillerstraße (Nr. 64) das älteste sein. Es handelt sich um einen auf Granitsockel gestellten gelben Ziegelsteinbau des Historismus mit Satteldächern, Risaliten und Freigespärre. Dagegen wirkt die 1906 gegenüber erstellte Villa Otto-Beck-Str. 23 als zurückhaltender gegliederter Putzbau viel wuchtiger, aber auch moderner. Mit ihrer weitgehend erhaltenen Innenausstattung ist sie als einzige Villa innerhalb der Gesamtanlage als Einzeldenkmal ausgewiesen. Die unmittelbar benachbarten Wohnhäuser sind für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg typische Walmdachbauten, wie sie auch von Heinrich Metzendorf in Bensheim entwickelt wurden. Das Haus Schillerstr. 63 weist dagegen ein hohes Mansarddach auf und zeigt an seinem straßenseitigen Giebel einen dreiseitigen Erkervorbau. Bauhistorisch interessant ist das traufständig am Bachlauf stehende Wohnhaus Otto-Beck-Str. 13, das, 1903 erbaut, 1921 von Heinrich Metzendorf den dominanten Zwerchhausaufbau auf dem steilen Satteldach erhielt. Möglicherweise entstand damals auch der schöne Fenstererker des Hauses, auf den die Brücke mit dem alten schmiedeeisernen Geländer zuführt. Das Haus Heinrichstr. 2 ist wieder ein für die Region der Bergstraße typisches Walmdachhaus, während das Eckhaus Otto-Beck-Str. 11 als Putzbau durch seinen Fachwerkgiebel und diverse Vorbauten auffällt.
Die kleine Gesamtanlage Otto-Beck-Straße ist als gewachsenes, in üppiges Grün eingebettetes Wohnhausensemble des frühen 20. Jhs. von orts- und baugeschichtlicher Bedeutung.
Darmstädter Straße 119 - 151 (Ostseite), 126 - 132, 150 - 154, 160 - 162 (Westseite)
Diefenbachweg 1
Ludwigstraße 78, 79
Saarstraße 1
Schönberger Straße 1 - 13 (Südseite), 8 - 12 (Nordseite)
Die Gesamtanlage umschreibt ein weitgehend homogenes, aus Häusern der Jahrhundertwende bestehendes Wohngebiet entlang dem völlig geraden Verlauf der Darmstädter Straße, der eigentlichen "Bergstraße". Der betroffene Abschnitt erstreckt sich südlich des alten Auerbacher Ortskernes, zwischen Diefenbachweg und Schönberger Straße, und schließt mit kurzer Unterbrechung im Bereich der Gemarkungsgrenze an die Gesamtanlage des weiträumigen nördlichen Villengebietes von Bensheim an. Schon damit wird der Zusammenhang einer weitgehend geschlossenen Wohn- und Landhausbebauung der Jahrhundertwende entlang der Bergstraße deutlich, von der Bensheim und Auerbach besonders stark betroffen waren. Die historischen, siedlungsgeschichtlich interessantesten Häuser ziehen sich hauptsächlich entlang der Ostseite der Straße, wobei sich die größeren, zwei- bis dreigeschossigen Wohnhäuser mit ihren oft markanten Zwerchhäusern in der Regel in Ortsnähe befinden (vgl. Darmstädter Str. 162, 152, 149, 147, Diefenbachweg 1 etc.), vereinzelt finden sie sich auch im Einmündungsbereich der Saarstraße. Dazwischen, vor allem südlich, liegen kleinere ein- bis eineinhalbgeschossige Landhäuser, vereinzelt mit einem malerischen Fachwerkvorbau wie Nr. 137, in der Regel mit eingeschossigen Terrassenvorbauten und breiten Zwerchhausaufbauten. Markantes Beispiel dafür ist das Haus Nr. 119 an der Ecke Darmstädter Straße/Schönberger Straße, das als städtebaulich markanter Eckpunkt den südlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet. Von besonderer Bedeutung innerhalb des Landhausensembles sind die beiden von Heinrich Metzendorf entworfenen Häuser, wobei die herrschaftliche, von der Straße abgerückte Villa Nr. 133 den Rahmen des weitgehend gleichmäßigen Erscheinungsbildes sprengt. Das als Einzeldenkmal akzentuierte Gebäude ist in seiner optischen Wirkung heute durch einen ehemaligen Tankstellenbau erheblich gestört, der auch die Gesamtanlage beeinträchtigt. Dagegen bindet sich Metzendorfs "Kutscherhaus" Darmstädter Str. 125 eher ein, obwohl es sich als giebelständiger Bau wegen seiner unverputzten Sandsteinwände und dem hohen Mansarddach von den übrigen Häusern unterscheidet. Es wurde im Auftrag der Witwe des Auerbacher Chininfabrikanten Dr. August Seyferth gebaut, eine Nichte des Chemikers Justus Liebig, die in dem stattlichen Nachbarhaus Nr. 121/123 wohnte. Dieser langgestreckte zweigeschossige Bau mit Walmdach präsentiert sich heute in seinem Äußeren stark reduziert, da die durchgehende zweigeschossige Veranda der Westfassade verloren ist. In der Achse der Saarstraße und an der Ecke zur Schönberger Straße ist er aber immer noch von beeindruckender Wirkung. An der Ecke gegenüber steht als südlicher Abschluss der Westseite ein für die zwanziger Jahre typischer zweigeschossiger Bau mit gaupenbesetztem Walmdach und im Detail expressionistisch ausgeformten Fensterverdachungen.
Entlang der Schönberger Straße schließt noch eine Reihe von Wohnhäusern bzw. Doppelhäusern an, deren Entstehung teilweise ebenfalls in die zwanziger Jahre hineinreichen dürfte. Die Häuser Nr. 10 und 12 sind weitgehend identisch mit giebelständigem, zweigeschossigem Hauptbau und niedrigem, traufständigen Flügel ausgebildet, wobei Nr. 12 noch ein Ecktürmchen mit Haube aufweist. Das Doppelwohnhaus 7/9 weist individuell gestaltete Vorbauten mit Terrassen auf und auch 11/13 ist als ein vom biedermeierlichen Jugendstil gestreifter Bau nicht uninteressant. Zusammen mit den anderen die Gesamtanlage konstituierenden Wohnhäusern bilden sie ein für die hessische Bergstraße charakteristisches Ensemble von siedlungs- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.
Burgstraße 1 - 27 (Südseite), 12 - 24 (Nordseite)
Burgweg 1
Darmstädter Straße 221 - 239, 247 - 251 (Ostseite), 230 - 246 (Westseite)
Goethestraße 3 - 7
Grafenstraße 2 - 14 (Nordseite)
Jahnstraße 1 - 11
Knappenweg
Margarethenstraße 2
Martinstraße
Mierendorfstraße 2 - 4 (Nordseite) und Gefallenen-Ehrenmal
Schloßstraße 29 - 39 (Ostseite), 26 - 46 (Westseite)
Weinbergstraße 13, 14
Die Gesamtanlage erfasst im Wesentlichen das nördlich des alten Auerbacher Ortskernes liegende Villengebiet, das sich um die Jahrhundertwende entwickelt hat. Wie in Bensheim waren es die klimatischen Bedingungen der Bergstraße und die günstige Lage zwischen den großen Stadtzentren Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Heidelberg, Mannheim und Ludwighafen, die wohlhabende Rentiers und Fabrikdirektoren veranlassten, hier ihre Wohn- und Sommersitze einzurichten. Bevorzugt waren dabei natürlich die leicht erhöhten Lagen am Westhang des Odenwaldes, wobei für Auerbach das alte Schloss der Grafen von Katzenelnbogen einen markanten, weithin sichtbaren Bezugspunkt bildete. Dies wird deutlich durch die planmäßige Anlage der Burgstraße, die quasi das Rückgrat der Gesamtanlage bildet und geradlinig von der "Bergstraße", hier der Darmstädter Straße, steil auf den Schlossberg zuführt. Ihr Ausgangspunkt an der Darmstädter Straße ist ein platzartiger, begrünter Bereich, der den Auftakt des heutigen Kurviertels bildet und von dem auch Tal- und Grafenstraße abzweigen. Beide stoßen auf die aus dem alten Ortskern führende Querspange Schloßstraße/Friedrich-Ebert-Straße. Den östlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet die Diagonale der in die Mierendorfstraße übergehenden Martinstraße, von der die Jahnstraße rechtwinklig abzweigt.
Westliche Basislinie der Gesamtanlage ist die gerade verlaufende Darmstädter Straße. Hier befinden sich vor allem nördlich des platzartigen Einmündungsbereiches der Burgstraße bedeutende Villenbauten, die als Einzeldenkmäler ausgewiesen sind und teilweise von Heinrich Metzendorf konzipiert wurden, wie u. a. die sich gegenüber liegenden Villen Darmstädter Straße 232 und 233. An letztere schließt nördlich eine interessante Reihe von vier weiteren Villen an, eingeschossige Putzbauten mit hohen Mansardsatteldächern und großen Zwerchhäusern. Unterbrochen von unbedeutenden Neubauten setzt sich die Gesamtanlage fort bis zu den beiden ebenfalls von Metzendorf entworfenen Villen Darmstädter Straße 247 und 251, auf der anderen Straßenseite bis zu der differenziert ausgestalteten und in einem parkartigen Garten gelegenen Villa 246. Eine architekturgeschichtlich und gestalterisch interessante Gruppe bilden auch die Häuser Goethestr. 3 - 7, von denen besonders das Haus Nr. 3 hervorzuheben ist. Wichtig für diesen unteren Bereich wie auch für die anderen Bereiche der Gesamtanlage sind die meist aus Sandsteinmäuerchen und Staketenzäunen bestehenden Einfriedungen. Empfindliche Störungen sind hier an der Hauptverkehrsstraße der großvolumige Anbau des Hauses Darmstädter Str. 230 sowie die Tankstelle neben der als Einzeldenkmal ausgewiesenen Villa Darmstädter Str. 236.
Während sich an der Darmstädter Straße in der Regel die formal progressiveren, von Metzendorf geplanten bzw. beeinflussten Häuser reihen, stehen entlang der Burgstraße die traditionellen, noch stärker am Historismus orientierten Villen. Dies beginnt bereits am unteren Ende der Straße mit der Villa Darmstädter Str. 231, die durch einen jüngeren Restaurantvorbau verunstaltet ist. Die auf der Südseite der unteren Burgstraße stehenden repräsentativen Villen zeigen alle ein individuelles, differenziertes Erscheinungsbild mit malerischen Türmchen, Risaliten und Schweifgiebeln. Im oberen Teil der Straße setzt sich dies auch auf der Nordseite fort, wobei dem markanten Eckhaus Nr. 12 eine besondere städtebauliche Bedeutung zufällt. Von Bedeutung sind hier aber auch die Häuser Burgstraße 14, 15, 16, die durch Fachwerkgiebel auffallen, das Haus Nr. 22 mit dem halbrunden Vorbau sowie das den Übergang in die Mierendorfstraße markierende Haus Nr. 24, in dem eine Nachsorgeklinik untergebracht ist. Ihm gegenüber, jenseits des im weiträumigen Gabelungsbereich platzierten, ortshistorisch bedeutenden Gefallenen-Ehrenmals, steht erhöht in einer großzügigen Gartenanlage eine eingeschossige, neusachliche Villa mit Walmdächern. Den östlichen Endpunkt der Gesamtanlage setzt an der Mierendorfstraße das baukünstlerisch bedeutende, von Heinrich Metzendorf entworfene Haus Nr. 4 und das bescheidenere, frei in einem großzügigen Gartengelände stehende Haus Burgweg 1.
Die räumliche und architektonische Vermittlung zum alten Ortskern übernehmen innerhalb der Gesamtanlage die teilweise bescheideneren Häuser auf der Westseite der Schloßstraße. Hier wurde mit den Häusern Nr. 34 - 46 eine Reihe von einheitlichen Arbeiterwohnhäusern erstellt, die - giebelständig ausgerichtet - ein Massivgeschoss mit Fachwerkkniestock und Satteldach aufweisen. Entlang der Martinstraße stehen vereinzelt wieder repräsentative historistische Villen, teilweise mit Jugendstildekor. Dies trifft auch auf die regelmäßig gereihten Wohnhäuser an der Ostseite der Jahnstraße zu, von denen die "Villa Oliva" (Nr. 11) an der Ecke Martinstraße den würdigen Auftakt bildet. Den südlichen Abschluss markieren hier zwei Häuser der Weinbergstraße (13, 14), von denen Nr. 13 ein interessantes hölzernes Freigespärre aufweist.
Die Gesamtanlage umfasst in dem beschriebenen Bereich ein weitgehend geschlossen erhaltenes Villengebiet der Jahre um 1900. Als Zeugnis einer für die Bergstraße wichtigen Entwicklung und als Konzentrat historistischer, größtenteils künstlerisch anspruchvoller Wohnbauten ist sie von siedlungs- und baugeschichtlicher sowie baukünstlerischer Bedeutung.
Am nördlichen Ortsrand gelegener Friedhof, eingerichtet wohl in der Mitte des 19. Jhs. und von einer hohen Granitmauer mit Sandsteinplattenabdeckung umgeben. Nur an der Ostseite fehlt wegen einer Erweiterung ein Stück der Mauer. Als Zugang ein zweiflügeliges Eisengittertor zwischen hohen Sandsteinpfosten mit überkragenden Abdeckplatten.
Auf dem Friedhof vier bedeutende Einzelobjekte:
- Am nördlichen Ende das zentral angeordnete Friedhofskreuz, auf hohem, vierseitigem Postament und mit dekorativ ausgeschmückten Kreuzarmenden. Heller Korpus. Als Inschrift: "Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben, sie ruhen von ihrem Leiden und ihre Werke folgen ihnen nach. Offenb. Joh. 1413" und "Errichtet von dem Großh. Bürgermeister Laurenz Lattiner und dessen Ehefrau Margaretha geb. Dreißigacker im März 1850."
- In der Mitte des Friedhofs platzierter Grabstein für einen ehemaligen Fehlheimer Bürgermeister. Ein vierseitiger, hoher Sandsteinblock mit kleinem, erneuertem Kreuz. Der Block mit zurückhaltender, neugotischer Ornamentik, seitlich allegorische Darstellungen im Relief: Kreuz, brennendes Herz und Anker für Glaube, Liebe und Hoffnung sowie eine sich in den Schwanz beißende Schlange als Ewigkeitssymbol. Inschrift, vorderseitig: "Hier ruhen die Überreste des Lorens Lattner gewesener Großh. Hess. Bürgermeister zu Fehlheim, 60 Jahre alt. Geb. den 20. Juni MVIIVIIIVIII (1788)/gestorben den 10. April MVIIIXXXXVIII (1848)"; rückseitig: "Zum Denkmal der Liebe dem teuren guten Vater. Nach dem Willen des Verblichenen errichtet von dessen Ehefrau Margretha geb. Dreißigacker und dessen Familie. Sanft erquickend, wie dein uns liebes Leben, sei Dein Ausruhen, wir werden uns wiedersehen."
- Grabmal Fam. Ritzert: Das wohl kurz nach 1902 entstandene Grabmal mit genuteten Lisenen und flacher Giebelverdachung. Hier im Giebel ursprünglich ein kleines Kreuz eingelassen.
- Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, bestehend aus einem Findling, in dem eine schlichte, polierte Granittafel mit den Namen der Gefallenen eingelassen ist. Über der Tafel Reliefplastik eines Stahlhelms. Das Denkmal stand bis 1966 innerhalb einer schlichten Einfriedung mit Gittern zwischen hohen Pfosten auf dem zentralen Dorfplatz vor der Kirche. Es ist von historischer Bedeutung.
Bensheimer Straße 1-5 (Westzeile), 2-4 (Ostzeile)
Kirchstraße 2-6 (Nordzeile)
Rodauer Straße 2-6 (Westzeile), 9-25 (Ostzeile)
Die Gesamtanlage Fehlheims ist durch den langgestreckten Verlauf der Rodauer und Bensheimer Straße, der alten Dorfstraße, charakterisiert, entlang der sich meist zweigeschossige Wohnhäuser von Hofanlagen giebelständig reihen. Vor dem Haupteingang der Kirche kommt es im Einmündungsbereich der Kirchstraße zu einer platzartigen Erweiterung, dem alten Dorfplatz, für den noch heute eine alte Linde das Zentrum bildet. Früher befand sich hier auch das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (heute auf dem Friedhof). Der Platz ist vor allem nach Südwesten malerisch von Fachwerkbauten begrenzt, dem ehemaligen Rathaus, dem Bürgermeisterhaus (Bensheimer Straße 3) und dem Wohnhaus der Hofanlage Bensheimer Straße 5, alles Bauten aus der ersten Hälfte des 18. Jhs. Dominiert wird der Platz nordöstlich von der Kirche. Auch die übrigen Häuser im Platzbereich sind nicht bedeutungslos, teilweise jedoch verändert bzw. massiv erneuert. Das Haus Kirchstraße 6 mit dem schlichten Fachwerkobergeschoss bildet nach Südosten einen Abschluss.
Für den nördlichen Bereich der Gesamtanlage sind nur die Wohnhäuser östlich der Rodauer Straße von Interesse, neben den Kulturdenkmälern Nr. 15 und 17 ist vor allem die Hofanlage Nr. 21 von Bedeutung, in Backstein wohl in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. errichtet. Das traditionell giebelständige Wohnhaus mit betonten Kanten und Zwerchhaus zeigt straßenseitig eine spitz verdachte Nische, in der sich eine kleine Pietà befindet. Der Hof der Anlage wird entlang der Straße durch eine Mauer abgegrenzt. Wie für den Ort typisch ist die Scheune von der Straße abgerückt und bildet die hintere Begrenzung des Hofes. Einen Abschluss findet die Gesamtanlage nördlich mit dem ehemaligen, ortsgeschichtlich bedeutenden Schulgebäude Nr. 25.
Die Gesamtanlage spiegelt die charakteristische Bebauung des alten, schon in der flachen Rheinebene gelegenen Straßendorfes Fehlheim in beispielhafter Weise. Sie ist von historischer Relevanz.
Am Römer
Hambacher Straße 2 (Ostseite)
Hintergasse
In der Baumreihe (Nordseite)
Märkerwaldstraße 69-131 (Südseite), 78A -124 (Nordseite)
Die Gesamtanlage des Bensheimer Stadtteiles Gronau besteht aus dem historischen, im Tal des Meerbachs konzentrierten Ortskern. Dieser setzt sich zusammen aus einem haufendorfähnlichen Siedlungsbereich, der sich - bedingt durch den bogenförmigen Verlauf des Baches - halbkreisförmig nördlich von Kirche und dem ehemaligen "Hof" (Märkerwaldstr. 87) erstreckt, und einem daran nach Nordosten anschließenden Siedlungsbereich, der mit seiner regelmäßigen Reihung giebelständiger Wohn- und Wirtschaftsgebäude den Charakter eines typischen Straßendorfes hat. Begrenzt wird die Gesamtanlage im Süden vor allem durch den Verlauf der Straße In der Baumreihe, die an der großen Grundstücksparzelle des "Hofes" und am 1782/83 eingerichteten Friedhof vorbeiführt, sowie durch die noch zur Gesamtanlage zählenden regelmäßigen Gartenparzellen "Ober den Gärten". Auf der gegenüberliegenden Hangseite schließt sie die Gebäudeparzellen der nördlichen Hintergasse mit ein sowie die ebenfalls regelmäßigen, unmittelbar noch zu den Höfen gehörigen Gartenparzellen "Hinter den Zäunen", ein Hinweis auf den alten, um das Dorf verlaufenden Bannzaun. Die westliche Grenze liegt im Bereich des schmucken Fachwerkhauses Märkerwaldstr. 71 mit den beiden aneinandergrenzenden, giebelständigen Backhäusern, im Osten bildet das optisch riegelartig den geraden Straßenverlauf sperrende Wohnhaus Märkerwaldstr. 131 den Abschluss.
Als Keimzelle und Zentrum Gronaus ist der "Römer" genannte, von einer Dorflinde bestandene platzartige Bereich zwischen der ev. Pfarrkirche und dem alten Rathausbau anzusehen. Hier muss sich neben dem mittelalterlichen Vorgängerbau des heutigen klassizistischen Kirchengebäudes bereits vor 1387 die südlich anschließende Anlage des Hofes befunden haben. Hier stand auch, auf dem Platz vor dem heutigen, spätklassizistischen Rathausbau, Gronaus erstes Rat- und Schulhaus, ein interessanter Fachwerkbau mit offener Halle im Erdgeschoss. Für den Platz, der heute von der rege befahrenen Straße durchschnitten wird, sind noch die Fachwerkhäuser Am Römer 1 und Märkerwaldstr. 83 sowie das ehemalige Lehrerwohnhaus Märkerwaldstr. 86 konstituierend. Das unmittelbar vor dem Kirchenaufgang stehende Fachwerkwohnhaus Märkerwaldstr. 85, das ehem. Gasthaus "Zur Traube", musste wegen seiner schlechten Bausubstanz einem entsprechenden, der Umgebung angepassten Neubau weichen.
Um diesen Platzraum, vor allem nördlich und östlich, haben sich um 1500 wahrscheinlich bereits 30-34 Wohnplätze in der oben umrissenen Weise gruppiert. Es waren zumeist Hubenbauernhöfe, wie sie in ihrer stattlichen erneuerten Form heute noch das Ortsbild charakterisieren. Diese meist als Einzeldenkmäler ausgewiesenen Höfe sind in der Regel zwei- oder dreiseitig angelegt und zur Straße bzw. zum Bachlauf offen. Vereinzelt gibt es auch Streckhöfe wie beispielsweise das Anwesen Mäkerwaldstr. 117 zeigt. Die Fachwerkwohnhäuser und Scheunen sind jedoch bis auf wenige Ausnahmen alle giebelständig zur Straße ausgerichtet. Charakteristisch für das Straßenbild ist auch der offene Bachlauf, wobei die Einbettung mit Granitsteinen erst unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg erfolgt sein muss; zumindest gibt die Jahreszahl 1913 in einem Stein in der Stützmauer einen Hinweis auf diesen Zeitraum. Der offene Bachlauf machte die zahlreichen Stege erforderlich, die zur Erschließung der südlich gelegenen Höfe notwendig sind. Die heutigen Betonstege haben meist die alten Bogenbrücken aus Granit ersetzt, über deren schlichte Gestaltung man sich heute nur noch an einem Beispiel, der sogenannten Striethbrücke bei der Dingeldeinsmühle (Märkerwaldstr. 2), ein Bild machen kann. Ein wichtiger historischer Brückenbau hat sich noch an der Stelle erhalten, wo die Straße Am Römer den Bachlauf kreuzt. Hier handelt es sich jedoch um eine Sandsteinbogenbrücke, die wohl im 19. Jh. entstanden ist.
Neben den vielen einzeln aufzuführenden Kulturdenkmälern Gronaus gibt es innerhalb der Gesamtanlage zahlreiche weitere Gebäude, die von orts- und baugeschichtlicher Bedeutung, aber auch von ortsbildbestimmender Wirkung sein können. Dazu zählt die ehemalige, den Straßenraum einengende Scheune Märkerwaldstr. 108, die heute zu einem Atelier umgebaut ist. Bemerkenswert ist auch die mächtige, den östlichen Rand der Gesamtanlage am Eingang der Pitz beherrschende Scheune des Anwesens Märkerwaldstr. 129, die laut Balkeninschrift 1893 für Ludwig Keil aufgeschlagen wurde. Das heute dazugehörige Wohnhaus unmittelbar am Bach ist ein gestelzter, verkleideter und wohl nachträglich erweiterter Bau mit verschnittenen Satteldächern. Er dürfte in die Mitte des 19. Jhs. zurückgehen und soll ein Ausgedingehaus gewesen sein.
Eine interessante Bautengruppe befindet sich östlich der Kirche, das so genannte Baueck, dessen Bestandteile - Wohnhäuser und Schuppen - bis auf das wohl ins frühe 18. Jh. zurückreichende Haus Märkerwaldstr. 95 stark überformt und modernisiert sind.
Dem Baueck gegenüber liegt innerhalb eines großen umfriedeten Gartengeländes das 1914/ 15 errichtete Pfarrhaus, das einen alten, unmittelbar an der Straße stehenden Vorgängerbau von 1722 ersetzte. In modifizierter Form wurde jener Bau an der Kreuzer Straße wiedererrichtet (Nr. 3). Ein religiös genutztes Anwesen war wahrscheinlich auch das unauffällige Gebäude Hintergasse 7, dessen hinterer Wohnteil vermutlich sehr alt ist. Im Innern sollen sich eine Stuckdecke sowie Nischen und Wandschränke befinden. Die lokale Forschung bringt mit dem Gebäude eine Bruderschaft in Verbindung, die sich um 1500 in Gronau konstituiert haben soll. Möglicherweise hatte sie ihren Sitz in dem Gebäude. In leicht erhöhter Lage befindet sich an der Hintergasse noch ein kleines Fachwerkhäuschen mit Satteldach (Nr. 24), das mit seiner bescheidenen Konstruktion als Beisassenhaus charakterisiert werden kann.
Das Ortsbild Gronaus ist nur wenig durch Baulücken oder Neubauten gestört, eine Fehlstelle ist jedoch unmittelbar östlich der Kirche durch den Abriss des Hofes Märkerwaldstr. 91 entstanden. Das Fachwerkwohnhaus soll ein Rauchhaus gewesen sein, wie auch die beiden abgebrochenen Fachwerkhäuser Hambacher Str. 1 und Märkerwaldstr. 125, von denen letzteres den einzigen Neidkopf des Dorfes, eingeschnitzt in einen der beiden straßenseitigen Eckständer, besessen hat. Am westlichen Eingang des alten Dorfkernes stand lange auch das 1717 erbaute Hirtenhaus von Gronau, das durch das inzwischen auch schon kulturhistorisch interessant gewordene Spritzenhaus (Märkerwaldstr. 77) ersetzt wurde.
Die im wesentlichen von stattlichen Fachwerkhofanlagen des 17. und 18. Jhs. geprägte Gesamtanlage mit ihren beiden unterschiedlichen, in ihren Ausformungen vom Verlauf des Meerbaches bestimmten Bereichen ist von besonderer siedlungs- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Im Kreis Bergstraße gibt es nur noch wenige Ortskerne, die sich in ihrer Grundstruktur und ihrem Baubestand so hervorragend erhalten haben.
Am östlichen Ende des Dorfes, unmittelbar nördlich der Straße gelegener Friedhof. Bis 1822 wurden die Toten von Zell auf dem alten Bensheimer Friedhof bestattet, bis 1876, auf Anordnung der Großherzoglichen Regierung, schließlich auf dem Friedhof von Gronau. Im Jahr 1876 konnte der eigene Gottesacker eingerichtet werden, der in den Jahren 1920 und 1970 nach Norden erweitert wurde.
Der Friedhof ist auf längsrechteckiger Grundfläche angelegt und entlang der Straße sowie nach Nordosten von einer Granitmauer umfriedet. Die Mauer ist von Sandsteinplatten abgedeckt, in der Ostmauer ist ein großes, dreiteiliges Gittertor zwischen hohen, vierseitigen Sandsteinpfosten mit Abschlussplatten eingelassen. Auf dem Friedhof befinden sich fast nur jüngere Grabmäler, als Kulturdenkmäler erhaltenswert sind vier Steine aus der Zeit um das Ende des Ersten Weltkrieges:
- Grabmal Georg Vetter und Familie: Dreiteiliger, auf Hochglanz geschliffener Granit, mit niedrigen, die hohe, rundbogige Mitteltafel stützenden Seitenteilen. Im Bogenfeld reiche vegetabile Rosenornamentik in querovalem Feld. Der Grabstein dürfte 1918 entstanden sein.
- Grabmal Peter Hannewald und Familie: Ebenfalls schwarzer, geschliffener Granit mit überhöhter Stele zwischen niedrigen Seitenteilen. Sparsame, vegetabile Ornamentbänder, in ovalem Feld ein schlichtes Kreuz als zentrales Schmuckmotiv. Der Verstorbene war Lehrer und ist im Ersten Weltkrieg gefallen. 1917 dürfte auch der Grabstein entstanden sein.
- Grabmal Peter Schmitt und Familie: Ein weiterer Granitgrabstein mit überhöhter Stele und niedrigen, möglicherweise später erneuerten Seitenwangen. Die Stele im oberen Bereich zweimal geknickt und spitz zulaufend. In oktogonalem Feld Blumenornamentik. Peter Schmitt stammte aus Erlenbach und war Lehrer in Zell. Sein Grabstein dürfte 1923 geschaffen worden sein.
- Grabmal Karl Schuchmann und Familie: Ebenfalls Grabstein für einen Zeller Schullehrer, der 1920 gestorben ist. Weitgehend unbearbeiteter, abgerundeter Granitfindling mit hochovalem Inschriftfeld, das nur durch ein schlichtes Kreuzmotiv geschmückt ist. Der Stein dürfte 1920 bearbeitet worden sein.
Der Zeller Friedhof ist in seinem alten, von der Mauer teilweise umfriedeten Teil als lokalhistorisch bedeutende Anlage zu betrachten. Die vier aufgeführten Grabmäler sind Einzeldenkmäler aus ortsgeschichtlichen, aber auch künstlerischen Gründen.
Gronauer Straße 107-113 (Südseite), 110-116 (Nordseite)
Konzentration von siedlungshistorisch interessanten Hofreiten im mittleren Bereich des Straßendorfes Zell, zum überwiegenden Teil als Einzeldenkmäler ausgewiesen. Vor allem die Südseite zeichnet sich durch imposante Hofanlagen aus, die, jeweils mittels eines eigenen Steges über den offenen Lauf des Meerbachs erreichbar, teilweise noch aus dem 18. Jh. stammen dürften. Meist handelt es sich um Zwei- oder Dreiseithöfe, deren Wohnhäuser zweigeschossig in Fachwerk errichtet wurden, wobei eine aufwendigere Ausschmückung unterblieb. Den östlichen Auftakt der Gesamtanlage bildet allerdings nur eine bescheidenere Hofreite (Gronauer Str. 113), deren Wohnhaus nur eingeschossig, jedoch über hohem Sockel errichtet wurde. Der Putzbau von 1824 markiert augenfällig den Anfang der Gesamtanlage im Kurvenbereich.
Die Nordseite mit ihren, wegen des ansteigenden Geländes kleineren Parzellen weist nur zwei interessante, weitgehend identisch ausgeführte Bauten auf (Gronauer Str. 110 und 116) , die auch als Einzeldenkmäler ausgewiesen wurden. Es handelt sich um für Zell typische Wohnhäuser des 19. Jhs., die eingeschossig und giebelständig in Fachwerk errichtet wurden. Auch sie wurden, wie das Haus Nr. 113, wegen der Hochwassergefahr mit hohen Massivsockeln ausgestattet. Die zugehörigen Wirtschaftsgebäude sind wichtige Bestandteile der Gesamtanlage.
Die Gesamtanlage zeichnet sich durch ein homogenes, historisch gewachsenes Straßenbild aus. Sie ist von siedlungs- und ortsgeschichtlicher Relevanz.
Gronauer Straße 141-157 (Südseite), 150-156 (Nordseite)
Am östlichen Dorfende, an einer S-förmigen Windung des Meerbaches gelegene Ansammlung von siedlungs- und baugeschichtlich wertvollen Hofreiten. Vor allem auf der Süd- bzw. Ostseite des Baches und der Straße gruppieren sich die Bauten, die teilweise über die ortscharakteristischen Stege über den Bach - die älteren in Sandstein, die jüngeren in Granit ausgeführt - erschlossen werden. Die meisten der Hofreiten sind als Einzeldenkmäler ausgewiesen. Den westlichen Auftakt bildet die stattliche, in hervorragendem Zustand befindliche Hofreite Gronauer Straße 141, die dreiseitig "in einem Guß" 1836 errichtet wurde. Nach Osten schließt ein jüngerer, traufständiger Bau an, der innerhalb der Gesamtanlage als Störung anzusehen ist. Danach reihen sich im Bogenverlauf die für Zell typischen, giebelständigen Wohnhäuser des frühen 19. Jhs., eingeschossig über Massivsockel, mit einfachem, konstruktivem Fachwerk. Eine Ausnahme bildet das Haus Gronauer Str. 151, das - von der Straße abgerückt - aus einer älteren Besiedlungsphase zu stammen scheint. In seiner Stellung und seiner Ausformung entspricht es dem im Unterviertel gelegenen Haus Gronauer Straße 64. Den Abschluß der Gesamtanlage bildet im Osten das ortsgeschichtlich bedeutende Mühlenanwesen Gronauer Straße 157, die sogenannte Meistersmühle, deren Wohnhaus von besonderem baukünstlerischen Wert ist. Die Halle des alten Sägewerks schließt hier unmittelbar an.
Die Nordseite der Straße ist heute stark gestört durch unmaßstäbliche Neubauten im rückwärtigen Bereich des Anwesens Gronauer Straße 150/152. Einen für das Straßenbild entscheidenden Haltepunkt stellt das zweigeschossige Fachwerkwohnhaus Nr. 150 dar, ein auch baugeschichtlich interessanter Bau des 18. Jhs. Das benachbarte Haus Nr. 152 entspricht dann wieder dem üblichen eingeschossigen Zeller Haustypus aus dem frühen 19. Jh. Die beiden folgenden Bauten sind baulich stark verändert.
Die Gesamtanlage östlicher Dorfbereich weist in wesentlichen Teilen noch das allmählich gewachsene Erscheinungsbild des 19. Jhs. auf. Dabei kommt dem gefährdeten Haus Nr. 150 durch seine exponierte Lage besondere Bedeutung zu. Als baugeschichtlich wertvolles Architekturensemble ist die ausgewiesene Gesamtanlage mit ihren Baudenkmälern zu erhalten.
Gronauer Straße 56-78 (Nordseite), 55-73 (Südseite)
Hemsbergweg 1 (Westseite), 2-6 (Ostseite)
Im Kappelgrund 1 (Ostseite), 2 (Westseite)
Die Gesamtanlage umfasst den westlichen Teil des langgestreckten Straßendorfes Zell. Dieser Bereich, der auch Unterviertel genannt wird, hat durch die beiden abzweigenden Straßen Hemsbergweg und Im Kappelgrund und wegen des hier breiter sich ausdehnenden Talbodens im Laufe der Zeit den Charakter eines ungeordneten Haufendorfes erhalten.
Entlang der Hauptdurchgangsstraße reihen sich die meist jüngeren, bescheidenen Hofanlagen mit ihren giebelständigen, mit Satteldächern überspannten Wohnhäusern. Sie sind in der Mehrzahl eingeschossig in Fachwerk errichtet und stammen zumeist aus der ersten Hälfte und Mitte des 19. Jhs. Beispielhaft ist das im Dach erweiterte Gebäude Nr. 66 mit der Datierung 1856 im Kellerbogen. Aus dieser recht homogenen Häuserzeile fallen zwei abgerückt von der Straße stehende Wohnhäuser heraus (Nr. 62 und 64), die baugeschichtlich besonders interessant sind und von denen eines (Nr. 62) zu den ältesten und auch schmuckvollsten des Ortes zählt. Die Stellung dieser Häuser vermittelt heute noch etwas von der ursprünglichen, weitläufigereren Siedlungsstruktur im Tal des Meerbachs.
Eine recht unsystematische Häusergruppierung ergibt sich auch im südlichen Bereich des sich verzweigenden Hemsbergweges, wobei das giebelständig zur Straße stehende Wohnhaus der Hofreite Nr. 1 den südlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet. Als gestelztes, eingeschossiges Haus mit Satteldach entspricht es dem in Zell gängigen Gebäudetyp. Hervorzuheben ist auch das traufständige Wohnhaus der Hofanlage Hemsbergweg 4, ein zweigeschossiger, ebenfalls verputzter Fachwerkbau mit steilem Satteldach, der zwar stark verändert ist, aber im Kern sicherlich noch dem 18. Jh. angehören dürfte. Der Hof dieses Anwesens wird nach Osten von einer mächtigen Satteldachscheune begrenzt.
Als besonders charakteristisch für den Ort sind zwei Anwesen hervorzuheben, beide dreiseitige, zur Straße hin offene Hofanlagen des 19. Jhs., die jeweils als Sachgesamtheit Einzeldenkmäler innerhalb der Gesamtanlage darstellen. Entsprechendes gilt für das stattliche, heute zu einem Ausflugslokal umgenutzte ehemalige Mühlenanwesen Gronauer Straße 73 ("Vetters Mühle"), das mit seinem giebelständigen Saalbau den östlichen Abschluss der Gesamtanlage markiert.
Die gewachsene Gesamtanlage Unterviertel ist von siedlungsgeschichtlicher Bedeutung.