Seit 1906 lagen Bebauungspläne der Stadt für den gesamten Bereich "An der Brühlsbach" und "Auf der Platte" vor. Noch 1911 sollte aber das gesamte Karrée zwischen Bergstraße, Brühlsbachstraße, Helgebachstraße und Lauerstraße völlig anders aufgeteilt werden. Der Bereich sollte etwa in der Mitte durch die die Brühlsbachstraße mit der Lauerstraße verbindende Erkstraße geteilt werden, die wiederum durch eine Stichstraße, die sogenannte Deikerstraße, mit dem Wuhlgraben, der heutigen Bergstraße, verbunden worden wäre. Mitte der 1920er Jahre waren diese Planungen aber immer noch nicht umgesetzt worden. Zwischen 1924 und 1927 entstand die heutige Straßengliederung der damaligen Erkstraße, die nunmehr in Reinermannstraße umbenannt wurde und in einem kleinen Platz an der geplanten Einmündung der Deikerstraße endet. Von diesem Platz ausgehend führt die Merianstraße in einem Bogen auf die Helgebachstraße zu und die Straße "Auf der Platte" verbindet Reinermann- und Merianstraße untereinander. Die Bebauung mit stark vom Bauhaus beeinflussten zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern erfolgte ab 1927 (Nr. 10/12, 1928; Nr. 13-17, 1929; Nr. 14/16, 1929).
Altstadt: Die gesamte Altstadt Wetzlars in den Mauern des 13. Jhs. bildet aus historischen und städtebaulichen Gründen eine Gesamtanlage nach § 2, Abs. (3) des hessischen Denkmalschutzgesetzes. Bis auf den heutigen Tag zeigt die Stadt noch in weiten Teilen eine große Vielfalt an historischen Spuren und städtebaulichen Strukturen, die den Altstadtbereich als besonders schützenswert ausweisen. Vor allem an Lahnstraße, Krämerstraße, Eisenmarkt, Silhöfer Straße, Fischmarkt, Domplatz und Schmiedgasse zeugt noch eine Vielzahl barocker Gebäude von der Blütezeit der Stadt im späten 17. und 18. Jh. Wichtige Funktionsbauten und städtebauliche Dominanten sind noch in situ erhalten und prägen Teile der Altstadt. Stiftskirche, ehemalige Franziskanerkirche und die Alte Lahnbrücke bilden zusammen mit Eisenmarkt und Kornmarkt die städtebaulichen Kulminationspunkte, zwischen denen die barocken Fachwerkhäuser mit ihren traufständigen, von Zwerchhäusern bekrönten Fassaden das Straßenbild prägen. Rathäuser unterschiedlicher Epochen (Fischmarkt 13, Domplatz 8, Hauser Gasse 17) blieben hier ebenso erhalten wie einzelne Gewerbebauten (Güllgasse 9, Metzgergasse 13, Scheunengasse 2 und 4). Die Lücken, die auch hier die Altstadtsanierung der 60er Jahre des 20. Jhs. geschlagen hat, wurden weitgehend mit kompromisslos modernen Gebäude ausgefüllt, die durch ihre großen Volumina in vielen Fällen die im übrigen kleinteilige Struktur der Altstadtbebauung stören (Domplatz 12-15, Pariser Gasse 3, Jäcksburg 9, Arnsburger Gasse 1 oder Obertorstraße 1A). Selten wurden solche Baulücken mit historisierender Bebauung versehen. So zeigen die Neubauten am Kornmarkt (Nr. 5-13) Fassaden, die denen ihrer Vorgängerbauten nachempfunden sind. Ähnliche Versuche, den Verlust historischer Bausubstanz zu kaschieren, findet man auch an der Silhöfer Straße (Nr. 15-19) und der Hauser Gasse (Nr. 13). Die Silhouette der Altstadt mit den dominanten Türmen der Stiftskirche und der mehrfach gestaffelten Dachlandschaft der barocken bürgerlichen Bauten zwischen dem Domplatz und der Lahn zeigt noch weitgehend unverändert den historischen Charakter der Stadt. Im gesamten Bereich innerhalb des mittelalterlichen Mauerrings bestehen nahezu unverändert die historischen Straßenverläufe und vielfach noch spätmittelalterliche Straßenquerschnitte. Breitere, leicht geschwungene Durchgangsstraßen (z. B. Lahnstraße, Krämerstraße, Silhöfer Straße) werden noch immer beiderseits von schmalen Gassen flankiert, deren versetzte Einmündungen das nahezu kreuzungsfreie Straßengefüge der Altstadt erzeugen. Die Durchgangsstraßen verbinden die Marktbereiche der Altstadt, die sich als platzartig erweiterte Straßenräume präsentieren. Dicht bebaute Stadtteile in der Nähe der Lahn kontrastieren reizvoll mit den traditionell locker bebauten Bereichen der Altstadt nördlich und östlich des Domes und im Anschluss an die südlichen Gebiete der Stadtmauer. Noch heute ist die Entwicklung der Stadt vom frühen Siedlungskern an der Stiftskirche über die ältesten bürgerlichen Siedlungen an Schmiedgasse und Fischmarkt bis zur großen Stadterweiterung des 13. Jhs. nachzuvollziehen, die ausgehend von den Handelszentren um Eisenmarkt und Kornmarkt bald den teilweise noch vorhandenen Mauerring ausfüllte. An vielen Stellen lässt sich bis heute der ehemalige Übergang der Altstadt in die Feldflur deutlich ablesen. Vor den Resten der früheren Stadtmauer haben sich in den ehemaligen Grabenzonen Grünanlagen etabliert, die zum einen die historische Situation des von Bebauung freigehaltenen Bereiches vor der Stadtmauer dokumentieren und zum anderen noch immer einen freien Blick auf die Altstadt ermöglichen. Zudem ist an vielen Stellen die Entwicklung der stadtnahen Grünzonen und ihrer Nutzung durch die Jahrhunderte zu erkennen. So gehören insbesondere die wenigen noch erhaltenen Grabsteine im Bereich des Rosengärtchens zum schützenswerten Denkmalbestand, da sie die letzten Zeugen der Friedhofsnutzung im 19. Jh. sind. Die freien Bereiche im direkten Umfeld der Stadt sollten auch in Zukunft frei gehalten werden, um weiterhin den Übergang der Altstadt in die Stadterweiterungsgebiete deutlich hervortreten zu lassen. Zu diesen Flächen zählen die Avignon-Anlage, der Wetzbachgraben zwischen der Nauborner Straße und der Silhöfertorstraße, die Schladming-Anlage, die Lahninsel, die Colchester-Anlage, das Rosengärtchen und die große Promenade.
Seit zu Beginn des 18. Jahrhunderts hessische Truppen in Wetzlar Quartier nahmen, war die Stadt Garnisonsstandort gewesen. Erst im Jahre 1877 wurde die letzte Garnison, die Rheinischen Jäger, aus der Stadt abgezogen. Seither versuchten die Stadtväter immer wieder eine Garnison nach Wetzlar zu holen. Dies gelang ihnen im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Nachdem sich die Stadt verpflichtet hatte, auf eigene Kosten eine Kaserne zu errichten, sollte die Unteroffiziersschule aus Biebrich nach Wetzlar verlegt werden. Am 28.3.1908 wurde dem Kriegsministerium ein erster Entwurf für den Bau einer Kaserne vom Wiesbadener Architekt Alfred Schellenberg vorgelegt. Nach seiner Weigerung Änderungen der Militärintendantur in Frankfurt zu übernehmen, wurde sein ehemaliger Mitarbeiter Hermann Georg Müller mit der Planung beauftragt. Der in Karlsruhe ausgebildete Sohn des ortsansässigen Bauunternehmers Johann Georg Müller hatte zuvor im Büro des Kreisbaumeisters Witte gearbeitet und begann umgehend mit den Planungen, die am 19.3.1911 vom Kommando der Unteroffiziersschule in Biebrich akzeptiert wurden. Im Frühjahr 1913 begannen die Bauarbeiten mit der Errichtung der auf L-förmigem Grundriss errichteten Mannschaftsunterkünfte. Die je 180 Räume umfassenden dreigeschossigen, verputzten Gebäude mit ihren gaubenbesetzten Walmdächern wurden auf hohen Bruchsteinsockeln errichtet und sind durch flache Gesimse und grob bossierte Türlaibungen gegliedert. Zusammen mit der eingeschossigen Exerzierhalle mit ihrem hohen Walmdach mit Zwerchhäusern unter geschweiften Giebeln flankieren die Mannschaftsgebäude im Norden, Osten und Süden einen großen Exerzierhof. Im Westen wird der große Hof von zwei leicht zurückgesetzten Gebäuden begrenzt. In der Mittelachse gegenüber der Exerzierhalle ließ Müller das zweischossige, siebenachsige Offizierskasino errichten. Das Gebäude wird durch seinen von grob bossierten, halbrunden Wandvorlagen flankierten Eingang und einen Zahnfries an der Traufe des steilen Walmdaches gegliedert. Die große Dachfläche gliedern drei verschieferte Zwerchhäuser mit geschweiften Giebeln und ein hoher Uhrturm mit Zwiebelhaube. Nördlich neben dem Kasino wurde die Kommandeursvilla angeordnet. Das schlichte, zweigeschossige, verputzte, fünfachsige Gebäude verfügt, ähnlich dem Kasino, über einen besonders betonten Eingang, dessen Doppeltür mit halbrundem Oberlicht von stilisierten Pilastern flankiert wird. Das verschieferte Walmdach, das sich über einem mit Zahnfries versehenen Traufgesims erhebt, wird durch übergiebelte Gauben und ein mittig angeordnetes Zwerchhaus mit verschiefertem Dreiecksgiebel gegliedert. Zum ältesten Gebäudebestand der Anlage gehört darüber hinaus das Wachhaus an der Westseite des ehemaligen Haupteinganges. Das eingeschossige Gebäude unter einem geschwungenen, verschieferten Walmdach mit übergiebelten Zwerchhäusern in unterschiedlicher Größe verfügt über ein, dem Eingang zugewandte Säulenhalle. Grob bossierte Säulenpaare tragen hier ein einfaches Gebälk mit stark profiliertem Gesims. Den Haupteingang der gesamten Anlage bildete früher eine große Freitreppe, die ein breites, von Pfeilern flankiertes Tor erschließt, das eine in wildem Mauerwerksverband zusammengefügte Bruchsteinmauer unterbricht und am Wachhaus vorbei über weitere Treppenanlagen direkt auf den Exerzierhof führt. Die weitgehend fertige Anlage wurde am 1.4.1914 der Unteroffiziersschule aus Biebrich übergeben. Noch im Jahre 1914 wurden die Wirtschaftsgebäude hinzugefügt. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte die Bautätigkeit zum Erliegen. Allein das am 26.10.1917 eingeweihte Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges entstand zu der Zeit. Nach dem verlorenen Krieg wurde die Unteroffiziersschule am 1.3.1920 aufgelöst. Die Stadt als Bauherrin der gesamten Anlage erhielt das Gelände am 18.2.1921 zurück. Aufgrund der schon seit Jahren beklagten Enge in den Wetzlarer Schulen beschloss der Rat, die "Militärstadt" zu einer "Schulstadt" umzufunktionieren. Der Exerzierhof wurde zum Sportplatz, das Wirtschaftsgebäude zum Festsaal umgebaut und am 23.6.1923 konnten die ersten Schulen einziehen. Der Exerzierhof erhielt nun eine Tribüne, die nach 1935 von Offizieren genutzt wurde. Durch einen öffentlichen Wettbewerb wurde das Gelände im nächsten Jahr nach einer alten Flurbezeichnung in der näheren Umgebung Spilburg genannt. Im Zuge der schnellen Wiederaufrüstung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mußte die Stadt das Gelände am 18.9.1934 dem preußischen Staat zurückgeben. Am 1.11.1934 waren die Schulen ausgezogen und die Wehrmacht zog ein. In den folgenden Jahren entstanden im Osten und Norden des Geländes verschiedene Neubauten, die die Anlage um ein vielfaches vergrößerten. Seit dem 29.3.1945 hatten amerikanische Truppen die Kaserne besetzt. Zeitgenossen hoben besonders die Umsetzung des Heimatstils hervor, dessen Blütezeit erst nach dem Ersten Weltkrieg begann. In der Erkenntnis der kulturellen Bedeutung eines Bauwerks sollten alle Bestrebungen zum Schutze der Heimat und des Landschaftsbildes und zur Förderung der heimischen Bauweise wurzeln. Der Regierungspräsident von Hövel hob zusammen mit dem Provinzialkonservator ebenfalls besonders hervor, dass bei der Durcharbeitung der Wunsch bestanden hat, im freien Anschluss an die heimischen Architekturformen eine wirkungsvolle und großzügige Baugruppe zu schaffen.
In der Bergstraße finden sich entlang der westlichen Bauzeile mehrere winkelige Hofanlagen, die in ihrer Bausubstanz und Gebäudeanordnung noch weitgehend erhalten sind. Die rückwärtig die Höfe abschließenden Scheunen bilden einen geschlossenen Scheunenkranz, der im Ortsgrundriss noch gut ablesbar ist. Gemeinsam mit den Anwesen Bergstraße 34, 36 und 38, die die Straßengabelung Bergstraße/Annagasse straßenräumlich gestalten, hat die Bauzeile eine ortsgeschichtliche Bedeutung als historischer Siedlungskern. Sie wirkt darüber hinaus stark ortsbildprägend.
Die Bahnhofstraße bietet im Bereich zwischen Garbenheimer Straße und Schulweg ein relativ geschlossenes Bild dreiseitiger Hofanlagen mit giebelseitig zur Straße ausgerichteten Fachwerkwohnhäusern. Die historische Parzellenstruktur ist weitgehend unverändert und der die Höfe rückwärtig abschließende Scheunenkranz ist nahezu ungestört erhalten. Die Hofanlagen Bahnhofstraße 21-45 und 12-34 sind aus geschichtlichen Gründen als Gesamtanlage zu schützen.
Der Baublock zwischen Kirchplatz, Gießener Straße und Bahnhofstraße stellt als Gesamtheit einen Teil des historischen Ortskerns dar, dessen kleinräumliche Bebauung bis heute anhand der Parzellenstruktur sowie der überkommenen Bebauung abzulesen ist. Insbesondere die Baugruppe Kirchplatz 1 und 3, Gießener Straße 3 sind städtebaulich bedeutsam.
Die platzartige Erweiterung der Wetzlarer Straße stellt den historischen Ortskern dar, dessen Bebauung und Parzellenstruktur noch gut ablesbar ist. Während die südliche Bauzeile von drei gleichmäßig ausgerichteten, winkeligen Hofanlagen geprägt ist, finden sich entlang der nördlichen Bauzeile mehrere kleinere Parzellen mit entsprechend einfacherer Bebauung. Eine Stichstrasse führt zu drei großen Höfen mit aufwändig errichteten Wohngebäuden und großzügigen Nebengebäuden. Die überregionale Bedeutung des Ortes als Zollstation zwischen Preußen und dem Großherzogtum Hessen spiegelt sich auch in der verhältnismäßig großen Zahl der Gasthäuser wieder, dessen ältestes innerhalb der Gesamtanlage liegt.
Die Anordnung verschiedener kleiner Wohn- und Wirtschaftsgebäude, darunter ein in dieser Region seltenes Einhaus, sowie ein als Doppelhaus konzipiertes Fachwerkwohnhaus, stellt ein schützenswertes bauliches Ensemble und Zeugnis kleinbäuerlicher Wohn- und Lebensweise dar. Die kleinteilige Parzellenstruktur ist unverändert erhalten, die Gebäude weisen einen hohen Erhaltungsgrad originaler Bausubstanz auf.
Die Gesamtanlage umfasst den historischen Siedlungskern des Ortes. Der Kirchplatz mit Kirche, ehemaligem Schulhaus und der dahinter vorbeiführenden Backhausweg bilden den Ortsmittelpunkt. Er öffnet sich zur Oberdorfstraße, die in südliche Richtung führt, und zur Unterdorfstraße, die sich in östliche Richtung bergab zieht. Beide Straßen sind geprägt durch die dichte Reihung von bäuerlichen Hofstellen des 18. und 19. Jhs., deren hauptsächlich giebelständige Wohnhäuser den Straßenraum prägen. Die parallel zur Unterdorfstraße verlaufende Erbsengasse zeigt ebenfalls noch die Parzellenstruktur des 18. Jhs. Aus städtebaulichen Gründen sind Backhausweg und der südliche Bereich der Bergstraße Teil der Gesamtanlage, da sie zentrale Gebäude wie das ehemalige Backhaus, die ehemalige Schule sowie eines der ersten Gasthäuser des Ortes inselartig umgeben. Der von der Kirche ausgehende, nach Norden hin abknickende und bis zur Unterdorfstraße führende Abschnitt der Bachstraße vervollständigt das um den Kirchhof herum orientierte Wegenetz Steindorfs. Die schmale, von der Oberdorfstraße abzweigende Elisabethenstraße mit ihren kleineren landwirtschaftlichen Hofstellen verdeutlicht die Wohnform der unteren kleinbäuerlichen Schichten in größerer Entfernung vom Dorfkern.
Die Entwicklung Garbenheims fand ihren Anfang in der Bebauung eines Platzes östlich der Kirche, dem heutigen Goetheplatz. Schmale Stichstraßen sowie die Parzellenstruktur zeichnen das Bild einer mittelalterlichen Bebauung, die jedoch nach dem Brand 1866 weitgehend zerstört wurde. Die nördliche Bauzeile des Goetheplatzes sowie die hiervon abgehende, schmale Sackgasse ist heute von mittleren bis größeren Hofanlagen auf sehr tiefen Grundstücken geprägt, deren straßenseitige Wohnhäuser ein weitgehend ungestörtes städtebauliches Gesamtbild des 19. Jhs. mit der westlich gelegenen Kirche ergeben. Entlang der östlichen Bauzeile, die sich ebenfalls in eine kurze Sackgasse erstreckt, sind mehrere kleinere bis mittelgroße Hofstellen erhalten, deren Gebäudeteile sowie deren Anordnung weitgehend authentisch sind. Der Baublock zwischen Untergasse, dem östlichen Bereich der Kirchgasse sowie Lindenstraße zeigt nahezu unveränderte Fachwerkhofanlagen, deren rückwärtige Scheunen als geschlossenes Scheunenensemble ein historisch wertvolles Zeitdokument darstellen. Die Bebauung der nach Süden hin ansteigenden Straßen Ritterkaut zeigt ein weitgehend geschlossenes Bild mit historischen Hofreiten des 18. und 19. Jhs., das auch in seiner Parzellierung noch unverändert ist. Es sind sowohl große Hofreiten erhalten als auch Zeugnisse kleinbäuerlicher Bau- und Lebensweise. Der Baublock zwischen Backhausstraße und der Straße Im Stiegel fällt wegen der ungewöhnlich großen Scheunen auf, die die Parzellen ungleichen Zuschnitts optisch dominieren. Hier ist insbesondere die ortsbildprägende Wirkung der Scheune mit anschließendem, hofabschließendem Nebengebäude Im Stiegel 1 zu nennen. Auch die Scheunen- und Nebengebäude des Doppelhauses Im Stiegel 3/5 sind aufgrund ihres Zeugniswertes der kleinbäuerlichen Eigentumsverhältnisse schützenswert. Die zwischen Schneidergasse und Ritterkaut liegenden Fachwerkhöfe zeigen neben den ortstypischen Fachwerkwohnhäusern nahezu unveränderte Scheunen- und Nebengebäude, die sowohl wegen ihrer historischen als auch aufgrund ihrer starken raumabschließenden Wirkung zu erhalten sind. Hierzu zählen auch die Anwesen Schneidergasse 1 und 3 sowie der in Bruchstein errichtete Mauerzug Schneidergasse 5. Die insgesamt inhomogene Gesamtanlage ist aufgrund ihrer Vielschichtigkeit ein Zeugnis der Entwicklung des Ortes und somit aus geschichtlichen Gründen zu schützen.