Unmittelbar am nördlichen Eck des Hauses Tanzhausstraße 13 befindlicher seltener Grenzstein mit der Inschrift "CRONBERG" und der Jahreszahl 1572. Die dem Haus zugewandte Seite ist nicht einsehbar, die Beschriftung lautet "KOENIGSTEIN". Der Stein befand sich ursprünglich im Grenzverlauf zwischen Mammolsheimer und Kronberger Gemarkung im Kronthal.
Villa, 1878
Spätestens mit der 1858 gegründeten Kronberger Malerkolonie gewann das bis dahin eher dörflich geprägte Kronberg an Popularität als naturnahes Refugium des gutsituierten Bürgertums aus dem urbanen Umland. Das malerische Taunusstädtchen avancierte vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts jedoch nicht nur aufgrund seiner idyllischen Lage, sondern auch durch die Wohnsitznahme der Kaiserinwitwe Victoria vor Ort zum beliebten Sommersitz insbesondere der vermögenden Frankfurter Bourgeoisie. Mit dem 1875 neu errichteten Bahnhof wurde Kronberg an das reichsweit im Ausbau befindliche Schienennetz angebunden und war damit auch als Reiseziel attraktiv geworden.
Gegenüber dem Bahnhof in der neu angelegten Bahnhofstraße entstand im gleichen Jahr in exponierter Hanglage eine elegante Villa. Das als „Sommerhaus des Herrn C. Schiele“ errichtete Gebäude erhielt eine ganz zeitgemäß moderne Gestalt und besticht bis heute durch seine eklektizistische, deutlich dem Neuklassizismus entliehene Formsprache.
Bereits 1894, in dem Jahr, in dem der Bahnhof seinen repräsentativen Fürstenpavillon erhielt, erfolgte der Verkauf des Hauses an den Ingenieur und Kunstsammler Johann Thomas Carl Theodor Vogel. Vogel, der sich insbesondere für ostasiatische Keramik begeisterte, ließ das Wohnhaus, das er wohl als Altersruhesitz zu nutzen gedachte, modernisieren und ausbauen. An der Ostseite des Gebäudes entstand so ein zeittypisch durch Heimatstilanleihen geprägter Anbau (Sichtfachwerk), der das strenge Gesamtbild der Villa zwar leicht negiert, zu diesem aber damals, in der durch Stilpluralismus geprägten Zeit, nicht im Widerspruch stand. An der Westseite ließ Vogel einen weiteren Anbau herstellen, der im Bereich des Souterrains die Küche aufnahm und im Obergeschoss eine großzügige Terrasse ausbildet. Die bauzeitliche Innenraumstruktur blieb im Rahmen dieser Umbauten weitgehend erhalten. Im nach Osten orientierten Haupteingangsbereich erfolgte jedoch die Öffnung eines Zimmers zum schmalen Eingangsflur. Die so neu entstandene repräsentative Diele ließ man vermutlich etwas später mit den heute noch immer in großen Teilen in situ befindlichen farbenfrohen Majoliken ausgestalten. Es besteht die Möglichkeit, dass Vogel, der sich auch für den Herstellungsprozess glasierter Keramiken interessierte, selbst mit der Urheberschaft in Verbindung zu bringen ist. Im Zuge seiner Bekanntschaft mit dem Düsseldorfer Maler und Keramiker Wilhelm Süs, ließ Vogel, wie Ersterer berichtet, auf seinem Kronberger Anwesen eine kleine Werkstatt einrichten, in der die beiden gemeinsam mit dem Keramik-Maler Wilhelm Becker eine kleine Majolikaproduktion etablierten. Zur Kundschaft des Unternehmens zählte auch Kaiserin Friedrich, deren Einkäufe ihren Weg vermutlich bis nach Berlin fanden. Ihre Popularität brachte ihnen die Gelegenheit zur Präsentation im Frankfurter Kunstgewerbemuseum und im Karlsruher Kunstverein sowie die Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Maler Hans Thoma. Nach Vogels Tod im Jahr 1900 siedelten Süs und Becker gemeinsam mit Thoma unter dem Protektorat des Großherzogs Friedrich I. von Baden nach Karlsruhe und begründeten dort die renommierte Großherzogliche Majolika-Manufaktur.
Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs war die Stadt Kronberg weitestgehend verschont geblieben, so dass sich der bauliche Bestand der Villa bis heute umfassend überliefert hat. Zu den wenigen strukturellen Veränderungen der Nachkriegszeit zählen die geringfügige Erweiterung und Neuordnung des östlichen Anbaus im Hochparterre und Obergeschoss. Die Arbeiten wurden 1962 nach Plänen des renommierten Kronberger Architekten Walter Schwagenscheidt (Nordweststadt Frankfurt) ausgeführt. In den 1990er Jahren im Rahmen einer weiteren Sanierung Ersatz der Balkon- und Terrassengeländer, kleinerer Anbau an der hangseitigen Südseite, Erneuerung der Zugangswege, partielle Erneuerung der Fenster sowie des Fassadenputzes.
Gebäude
Das in städtebaulich exponierter Hanglage nach Norden orientierte Gebäude wird durch eine strenge horizontale Fassadengliederung bestimmt. Die Hauptschauseite dominiert ein zweiachsiger Mittelrisalit mit profiliertem Dreiecksgiebel, der durch einen Balkon im Hochparterre akzentuiert wird. Abgesehen von seinen mit doppelten Voluten versehenen Konsolen sowie den mit balusterartigen Elementen versehenen Brüstungsfeldern der flankierenden Fenster ist der bauzeitliche Fassadenschmuck verloren. Der ursprünglich steinsichtige regionaltypische Sockel aus Basaltschiefer verputzt, die Dachdeckung erneuert. Die Fassaden des östlichen Anbaus zwar überarbeitet, die Sichtfachwerkelemente jedoch noch freigelegt.
Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt von Osten; erhalten hier die Haustür (vermutlich der 1890er Jahre) und die bauzeitlichen Treppenwangen. Die Raumstruktur weitestgehend unverändert bzw. gemäß ihrer originären Funktion als Sommersitz nachvollziehbar. Ausgestaltung mit großzügigen teilbaren Sälen im Souterrain (ehem. Gartensaal) und Hochparterre. Letztere noch mit feinem historisierten Stuckdekor (schlichte profilierte Rahmen mit punktuellen Neurokoko-Ornamenten). Weitgehend erhalten die bauzeitlichen Türblätter (schlichte kassettierte Füllungen) und inneren Doppelfenster samt Beschlägen und Mechanik. Bemerkenswert die Ausgestaltung der wohl 1895 neu entstandenen Diele mit bunten Majolikafliesen - deren Motive angelehnt an De Cervantes‘ Roman „Don Quijote“. Zeitstilistisch dazu passend und wahrscheinlich nach 1908 eingebracht das historisierte Buntglasfenster an der Nordseite des Raumes. Die Signatur „S. A. Mauméjean- HNOS Madrid“ verweist auf die gemeinsam seit 1908 unter dem Namen „S.A. Mauméjean Hermanos“ firmierenden Glaswerkmalereistätten der Geschwister Mauméjean (Erstgründung einer Werkstatt durch den Vater und spanischen Hofkünstler Jean Pierre Mauméjean 1860). Auch das schlichtere, vermutlich zeitgleich eingefügte bodentiefe Buntglasfenster der Ostwand weißt mit dem eingebrachte Staatswappen Spaniens (Bourbon im Herzschild, 1874-1931) einen thematischen Bezug auf (begleitend noch eingebracht das Wappen des Herzogtums Braunschweig). Der in der Diele vorhandene Kamin vermutlich im Zuge der Umgestaltung anstelle eines Ofens eingbracht. Außerdem neu eingestellt eine ionische Säulenstütze sowie feine historisierte Deckenprofile. Die schlichte hölzerne Treppenkonstruktion bauzeitlich (nachträglich partielle Wegnahme der Setzstufen). Im Obergeschoss Einbauschränke der Vorkriegszeit (womöglich auch älter), sowie im ehemaligen nördlichen Kabinett eine auffällige Deckenvertiefung mit Eierstabprofilen (möglicherweise zur Präsentation eines dekorativen Kronleuchters). Im Souterrain partiell bauzeitlicher Fliesenbelag. Der westliche Anbau zeigt im Souterrain und Hochparterre eine preußische Kappe.
Im nachträglich parzellierte Garten Reste historischen Stützmauerwerks.
Wegen seiner weitgehend unveränderten bauzeitlichen Konzeption und der überkommenen künstlerisch wertvollen Innenausstattung sowie aufgrund seiner orts- und kunsthistorischen Bedeutung ist die Villa Bahnhofstraße 20 aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen Kulturdenkmal gemäß § 2 Abs. 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz.
Der Gartenpavillon ist verbliebener Bestandteil der baulichen Ausstattung des Schlossgartens in seiner ab 1712 gewonnenen Gestalt und damit Bestandteil der Sachgesamtheit „Ehem. Schloss“ (Schlossplatz 1). Mit dazu gehörte eine im Osten entlang der Terrassierung verlaufende Mauer, die zwei Pavillons trug und an den Endpunkten jeweils zwei größere Exemplare aufwies – so das Chinesische Haus im Norden und der hier behandelte Bau im Süden. Aus Bruchstein über annähernd quadratischem Grundriss hochgemauertes Gebäude mit (vermauerter) Türnische im Süden und einer scheinbar ohne Schalung aus flachen Bruchsteinen gemauerten Tonne, die von dem einzig vorhandenen Fenster angeschnitten wird. Die Wölbung von außen ursprünglich von den Mauerkronen verdeckt. An der Südseite ein Keller, der möglicherweise dem Pavillon zuzuordnen ist.
Die jüdische Gemeinde in Usingen partizipierte zunächst an dem im späten 17. Jahrhundert in Grävenwiesbach angelegten Friedhof. 1885 begann sie in der Kreisstadt mit der Einrichtung einer neuen Synagoge (siehe Klaubergasse 4) und eröffnete im selben Jahr auf dem von der Stadt Usingen gestifteten Gelände seitlich der K 739 einen eigenen Friedhof, der am 23. Januar 1885 durch Rabbiner Goldschmidt von Weilburg eingeweiht wurde. Zwischen 1885 und 1937 erfolgten insgesamt 59 Bestattungen, darunter 1925 eine Beerdigung aus Laubuseschbach. Die Grabsteine zum größten Teil beschädigt bzw. zerstört. Diejenigen des 19. Jahrhunderts mit deutschen und hebräischen Inschriften versehen. Am Eingang des mit einer Mauer umgebenen Friedhofes die neuere Inschrift: „Friede dieser Ruhestätte und Ehre dem Gedächtnis der Toten“.
Die jüdische Gemeinde in Usingen partizipierte zunächst an dem im späten 17. Jahrhundert in Grävenwiesbach angelegten Friedhof. 1885 begann sie in der Kreisstadt mit der Einrichtung einer neuen Synagoge (siehe Klaubergasse 4) und eröffnete im selben Jahr auf dem von der Stadt Usingen gestifteten Gelände seitlich der K 739 einen eigenen Friedhof, der am 23. Januar 1885 durch Rabbiner Goldschmidt von Weilburg eingeweiht wurde. Zwischen 1885 und 1937 erfolgten insgesamt 59 Bestattungen, darunter 1925 eine Beerdigung aus Laubuseschbach. Die Grabsteine zum größten Teil beschädigt bzw. zerstört. Diejenigen des 19. Jahrhunderts mit deutschen und hebräischen Inschriften versehen. Am Eingang des mit einer Mauer umgebenen Friedhofes die neuere Inschrift: „Friede dieser Ruhestätte und Ehre dem Gedächtnis der Toten“.
Im Zug der am 15. Oktober 1895 eingeweihten Bahnlinie Homburg vor der Höhe – Usingen errichtetes Bahnhofempfangsgebäude. Aus einem zweigeschossigen Haupt- und einem leicht zurückversetzten, eingeschossigen Nebentrakt bestehender Bau mit axial angeordneten, variierenden Rundbogenöffnungen und abgewalmten Bedachungen. In der Vertikalen durch Ecklisenen betonte, horizontal durch die Sockelzone, den auf Brüstungs- und Kämpferebene liegenden Gurten und eine Deutsches Band (sämtlich in Backstein) gegliederte Fassaden. Typisierte Architektur, wie u. a. auch der Bahnhof Friedrichsdorf. Nach Norden hin ursprünglich ein weiterer Anbau und auf diesen folgend eine Güterhalle (durch Feuer zerstört).
Traufseitig von einem „Gängelchen“ tangiertes, mit der Giebelfront indes zur Gasse blickendes Wohnhaus. Vermutlich in der Wiederaufbauphase nach dem Stadtbrand von 1635 errichteter, zweigeschossiger und über den Hofraum erschlossener Bau mit Satteldach. Das Fachwerk durchweg unter Verputz liegend, ausgespart jedoch am Obergeschoss ein Eckständer mit Flachschnitzerei (Spiralen, Rosette, Sonnenrad und Schreckgesichter). Im Ober- und Dachgeschoss originale Fensterdisposition, ansonsten modern er- und versetzte Öffnungen. Das im rechten Winkel anstehende Nebengebäude zeigt einen Balken mit der Jahreszahl „1698“.
Die Stadtsilhouette Usingens nachhaltig prägender und als Brauhaus mit Brennerei und Schlachthaus und der angegliederten herrschaftlichen Menagerie einst bedeutendes Wirtschaftsgebäude des fürstlichen Haushaltes. Unter Fürst Karl von Nassau-Usingen 1739 an Stelle eines Vorgängerbaus und unter Zufügung angrenzender Grundstücke im Jahr 1739 neu errichtet. Großvolumiger, aus zwei im unteren Bereich aus Bruchsteinen und darüber in Fachwerk ausgeführten Teilen bestehender Bau mit mächtigem, zweigeschossig mit Gaupen versehenem Walmdach. Die Durchfensterung ist Resultat späterer Umbaumaßnahmen.
Um 1700 erbautes Doppelwohnhaus. Langgestreckter, durchweg doppelt durchfensterter Bau von zwei Geschossen mit straßenseitien Erschließungen, Mansarddach und Zwerchhaus. Unter gemeinsamer Nutzung stehend die zentrale, mit Tor verschlossene Hofeinfahrt. Das Fachwerkgefüge im Erdgeschoss konstruktiv ausgelegt, im Obergeschoss jedoch seitlich mit Mannfiguren ausgesteift und in den Brüstungsgefachen dekoriert mit paarweise auftretenden Feuerböcken – am Zwerchhaus verschiedentlich genaste Streben.
Um 1700 in Ecklage zum Kirchhof erbautes Wohnhaus. Großzügig breit gelagerter, von der Gasse aus erschlossener Bau von zwei Geschossen mit überbauter Tordurchfahrt, einem leicht aus dem Achsenbezug gerückten Zwerchhaus und Walmdach. Vierzoniger Rähmbau mit insbesondere im Obergeschoss mit Eck- und Bundpfosten aussteifenden Mannfiguren und variierendem Schmuck der Brüstungsgefache (Negativ- und geschwungene Rauten, Feuerböcke) sowie reich ausgebildetem Fachwerk und durchgehend doppelter Befensterung.