Die Marienkapelle befindet sich nordöstlich von Kransberg auf der bewaldeten Kuppe des Holzberges, der im Norden von der Usa und im Westen vom Holzbach begrenzt wird. Standort der Kapelle ist das Innere eines doppelten, ovalen Ringwalls, der sich insbesondere auf der Ostseite gut wahrnehmbar im Gelände abzeichnet. Die Anlage geht wohl auf eine frühgeschichtliche Kultstätte zurück, war im Mittelalter Sitz eines Gerichts und fungierte als alternierender Ort des Märkerdings in der Mörler Mark.
Es steht zu vermuten, dass auf dem Holzberg bereits in fränkischer Zeit ein erstes Gotteshaus errichtet worden war. Dokumentiert ist es jedoch erst seit dem 13. Jahrhundert, so 1218 als Filiale von Ober-Mörlen und 1220 als „ecclesia“ im Eigentum der Sachsenhäuser Kommende des Deutschen Ordens. Nach dieser Kirche einpfarrt waren ursprünglich die Dörfer Ober- und Niederholzburg sowie Wernborn. 1435 wurde Holzburg zur eigenständigen Pfarrei erhoben, versorgte nach wie vor Wernborn und in Nachfolge der inzwischen verlassenen Holzburgorte wohl auch das „Tal“ Kransberg. Mit der Reformation und der unter Stolberg in der Herrschaft Kransberg eingeleiteten kirchlichen Neuorganisation büßte die „Holzkirche“ ihre Stellung als kirchliches Zentrum jedoch allmählich ein: Vereinigung der Pfarreien Holzberg und Pfaffenwiesbach 1542-49, inoffizielle Abspaltung Kransbergs anlässlich des Baus einer neuen Kapelle neben der Burg um 1550 (Sankt Nikolaus-Kapelle) und Gründung einer Filialkirche in Wernborn 1596. Um 1650 wurde die Pfarrei Holzburg aufgehoben und die Kapelle in Kransberg zum zentralen Gotteshaus des Kirchspiels erklärt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war von der, wie es heißt, ehemals stattlichen Kirche auf dem Holzberg so gut wie nichts mehr geblieben. Ihre beweglichen Architekturteile und das Inventar waren nach Kransberg und andere Orte abgewandert und das verbliebenen Steinmaterial letztlich nach Wernborn abtransportiert worden. Der zur „Holzkirche“ gehörende Friedhof wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aufgegeben und durch den 1711 geweihten, neben der Burg liegenden Begräbnisplatz ersetzt.
Aus dem frühen 18. Jahrhundert ist überliefert, dass es in Kransberg zwei von einem Wohltäter (Graf Casimir Ferdinand Adolph von Bassenheim) neu errichtete Kapellen gab. Bei der einen handelt es sich um die Heilig-Kreuz-Kapelle und bei der anderen um einen auf dem Holzberg erstellten Sakralbau, in dem Messen gelesen wurden und der wohl auch Ziel des unter den Bassenheimer wieder belebten Prozessionswesens war. In einem geschichtlichen Rückblick wird 1832 gesagt, dass dieser Bau der seligsten Jungfrau gewidmet war und „Die Kirche zu Maria Hilf“ hieß. Es darf angenommen werden, dass die heutige Kapelle dessen Stelle einnimmt. Die Marienkapelle besteht aus einem längsseits rechteckig durchfensterten Andachtsraum (6 x 8 m), dessen hauptsächlicher Schmuck die 1954 gespendeten Glasmalereien sind. Dem Saal im Westen vorgestellt ist ein ca. 5 m hoher, über quadratischem Grundriss stehender und durch schmale Öffnungen belichteter Turm mit Zeltdach, 1978/79 erfolgte nach Plan des Architekten Josef Zalud, Usingen, die gründliche Sanierung und zugleich die Umstrukturierung des Inneren, wobei der Eingangsbereich im Turmraum durch Einpassung eines schmiedeeisernen Gitters im Spitzbogen in einen Altarraum, in dem das Retabel mit Gemälde der Mutter Gottes mit Kind (beides frühes 18. Jahrhundert) Aufnahme fanden, umgewandelt und der Eingang an die Ostseite verlegt wurden.
Aufgrund des großen Zuspruchs, den die Wallfahrten zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhren, wurde 1954 auch der Platz um die Kapelle in Gestaltung genommen und an der Südseite mit fünf Bildstöcken, die Szenen aus dem Marienleben zeigen (Entwurf Paul Maus, Ausführung Steinmetz Rössler, Bad Nauheim), versehen. 1979 erfolgte die Restaurierung des verfallenen Steinwalls in Form einer Trockensteinmauer und, zur Feier von Gottesdiensten im Freien, die Aufstellung eines Altar mit diesem beigeordneten Bänken. An der Nordseite des Turmes erhebt sich das 1937 für die Kapelle angekaufte Kreuz mit Corpus Christi.
Die Marienkapelle befindet sich nordöstlich von Kransberg auf der bewaldeten Kuppe des Holzberges, der im Norden von der Usa und im Westen vom Holzbach begrenzt wird. Standort der Kapelle ist das Innere eines doppelten, ovalen Ringwalls, der sich insbesondere auf der Ostseite gut wahrnehmbar im Gelände abzeichnet. Die Anlage geht wohl auf eine frühgeschichtliche Kultstätte zurück, war im Mittelalter Sitz eines Gerichts und fungierte als alternierender Ort des Märkerdings in der Mörler Mark.
Es steht zu vermuten, dass auf dem Holzberg bereits in fränkischer Zeit ein erstes Gotteshaus errichtet worden war. Dokumentiert ist es jedoch erst seit dem 13. Jahrhundert, so 1218 als Filiale von Ober-Mörlen und 1220 als „ecclesia“ im Eigentum der Sachsenhäuser Kommende des Deutschen Ordens. Nach dieser Kirche einpfarrt waren ursprünglich die Dörfer Ober- und Niederholzburg sowie Wernborn. 1435 wurde Holzburg zur eigenständigen Pfarrei erhoben, versorgte nach wie vor Wernborn und in Nachfolge der inzwischen verlassenen Holzburgorte wohl auch das „Tal“ Kransberg. Mit der Reformation und der unter Stolberg in der Herrschaft Kransberg eingeleiteten kirchlichen Neuorganisation büßte die „Holzkirche“ ihre Stellung als kirchliches Zentrum jedoch allmählich ein: Vereinigung der Pfarreien Holzberg und Pfaffenwiesbach 1542-49, inoffizielle Abspaltung Kransbergs anlässlich des Baus einer neuen Kapelle neben der Burg um 1550 (Sankt Nikolaus-Kapelle) und Gründung einer Filialkirche in Wernborn 1596. Um 1650 wurde die Pfarrei Holzburg aufgehoben und die Kapelle in Kransberg zum zentralen Gotteshaus des Kirchspiels erklärt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war von der, wie es heißt, ehemals stattlichen Kirche auf dem Holzberg so gut wie nichts mehr geblieben. Ihre beweglichen Architekturteile und das Inventar waren nach Kransberg und andere Orte abgewandert und das verbliebenen Steinmaterial letztlich nach Wernborn abtransportiert worden. Der zur „Holzkirche“ gehörende Friedhof wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aufgegeben und durch den 1711 geweihten, neben der Burg liegenden Begräbnisplatz ersetzt.
Aus dem frühen 18. Jahrhundert ist überliefert, dass es in Kransberg zwei von einem Wohltäter (Graf Casimir Ferdinand Adolph von Bassenheim) neu errichtete Kapellen gab. Bei der einen handelt es sich um die Heilig-Kreuz-Kapelle und bei der anderen um einen auf dem Holzberg erstellten Sakralbau, in dem Messen gelesen wurden und der wohl auch Ziel des unter den Bassenheimer wieder belebten Prozessionswesens war. In einem geschichtlichen Rückblick wird 1832 gesagt, dass dieser Bau der seligsten Jungfrau gewidmet war und „Die Kirche zu Maria Hilf“ hieß. Es darf angenommen werden, dass die heutige Kapelle dessen Stelle einnimmt. Die Marienkapelle besteht aus einem längsseits rechteckig durchfensterten Andachtsraum (6 x 8 m), dessen hauptsächlicher Schmuck die 1954 gespendeten Glasmalereien sind. Dem Saal im Westen vorgestellt ist ein ca. 5 m hoher, über quadratischem Grundriss stehender und durch schmale Öffnungen belichteter Turm mit Zeltdach, 1978/79 erfolgte nach Plan des Architekten Josef Zalud, Usingen, die gründliche Sanierung und zugleich die Umstrukturierung des Inneren, wobei der Eingangsbereich im Turmraum durch Einpassung eines schmiedeeisernen Gitters im Spitzbogen in einen Altarraum, in dem das Retabel mit Gemälde der Mutter Gottes mit Kind (beides frühes 18. Jahrhundert) Aufnahme fanden, umgewandelt und der Eingang an die Ostseite verlegt wurden.
Aufgrund des großen Zuspruchs, den die Wallfahrten zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhren, wurde 1954 auch der Platz um die Kapelle in Gestaltung genommen und an der Südseite mit fünf Bildstöcken, die Szenen aus dem Marienleben zeigen (Entwurf Paul Maus, Ausführung Steinmetz Rössler, Bad Nauheim), versehen. 1979 erfolgte die Restaurierung des verfallenen Steinwalls in Form einer Trockensteinmauer und, zur Feier von Gottesdiensten im Freien, die Aufstellung eines Altar mit diesem beigeordneten Bänken. An der Nordseite des Turmes erhebt sich das 1937 für die Kapelle angekaufte Kreuz mit Corpus Christi.
Um 1530 (dendrochronologische Untersuchung der Eichenhölzer 1968: 1529 ± 6 Jahre) entstand im Vorort des Stockheimer Niedergerichts, in dem auch das Märkerding der Stockheimer Mark abgehalten wurde, ein Verwaltungsbau mit Versammlungssälen auf beiden Geschossen und einem Verlies (siehe traufseitig vermauerter Zugang). Mit Ihm setzten die Herren von Reifenberg ein kostspieliges und baukünstlerisch imposantes Zeichen ihrer Aspiration um die alleinige Vormacht im Gericht. Noch 1669, als Nassau-Usingen diesen Kampf endgültig für sich entschieden hatte und die Stockheimer Gerichte insgesamt als Amt Stockheim verwaltungstechnisch in die Grafschaft einbinden konnte, wird von einem Reifenberger Wappen am Bau im „haupt Dorffen“ berichtet. 1669-1961 Rathaus der Gemeinde Merzhausen; während des Kirchenneubaus 1766/67 vorübergehend kirchlicher Versammlungsort. 1963 Übergang in den Besitz der evangelischen Kirchengemeinde Merzhausen, seit 1964 Nutzung als Gemeindehaus.
Über Ausgleichsockel traufständig und zweigeschossig errichteter Rähmbau mit allseitigem Geschossüberstand und Satteldach. Die natürlich gebogenen, Eck- und Bundpfosten aussteifenden Hölzer zu wandbeherrschenden Figuren bzw. stockwerkübergreifenden Figurationen angeordnet. Am traufseitigen Erdgeschoss werden dazu sich auf dem oberen Riegelzug überschneidende 3/4-hohe Fuß- und über diese verblattete 2/3-hohe Kopfstreben verwendet. Am Obergeschoss eingesetzt sind ebenfalls leicht nach innen gebogene, hier jedoch wandhoch greifende und auf dem einzigen und horizontal in Wandmitte verlaufenden Riegel sich kreuzende Verstrebungen. Die an den Giebelseiten bis unter den Kehlbalken geführte und ursprünglich aus drei Elementen bestehende Figuration durch neuere Um- und Anbauten im Erdgeschossbereich gestört. Die Dachdreiecke mit Andreaskreuzen verziert. Die Decke der Erdgeschosshalle getragen von zwei mit Kopfbändern ausgesteifen, achtseitigen Holzpfeilern; im Saal des Obergeschosses eine Einzelstütze.
Anlässlich der Nutzungsänderung 1964 wurde an der ehemaligen Eingangsseite im Norden ein Erweiterungsbau (Architekt Guckes, Usingen) erstellt und am Altbau Veränderungen vorgenommen (u. a. Vergrößerung der Fenster und Hebung ihrer Anzahl, neuer Eingang im Süden). Gleichzeitig wurde das Umfeld zwischen Kirche und Rathaus unter Entfernung der Kirchenvortreppe samt Trennmauern und dem Fällen zweier Linden, der Lutherlinde von 1883 und der Kaiserlinde von 1913, neu gestaltet. 1991 erneute Renovierung und Verschieferung von Teilen des Fachwerks.
Das Gotteshaus in Merzhausen war einst bedeutendes kirchliches Zenrum eines Territoriums, das unter dem Namen Stockheimer Herrschaft in die Geschichte eingegangen ist. In seiner Gestalt fassbar wird das Kirchspiel jedoch erst zu einem Zeitpunkt, als die Herrschaft längst schon in ein Ober-und ein Niedergericht geteilt bzw. in Auflösung begriffen war und die Kirche ihre Vorrangstellung eingebüßt hatte. Bei ihrer Ersterwähnung im Jahr 1453 gehörte zu der den Heilgen Peter und Paul geweihten „Ecclesia parochialis“ als Filiale die Katharinenkapelle in Altweilnau. Vermutlich hatte auch das 1458 letztmals erwähnte Wimbach nach Merzhausen gepfarrt. Des Weiteren werden als zum Kirchsprengel gehörig die jeweiligen Stockheimer Seiten von Laubach und Gemünden genannt, die sich im 18. Jahrhundert schließlich endgültig entfremdeten, nachdem deren Bewohner seit längerem schon den Kirchgang nach Grävenwiesbach bzw. Rod an der Weil genommen hatten. Mit der Übernahme mehrheitlicher Rechte am Stockheimer Niedergericht durch Nassau war zwischenzeitlich und bis 1669 auch die Kirchengemeinde Merzhausen geteilt und das Oberdorf der Laurentius-Kirche in Usingen zugewiesen worden. Als der Plan zum Kirchenneubau in Merzhausen 1765 Gestalt angenommen hatte, war der Mutterkirche letztlich noch das 1707 neu gegründete und 1763 als vollgültige Filiale aufgenommene Wilhelmsdorf verblieben.
1766 wurde die spätgotischen Kirche mit kreuzgewölbtem Chor abgebrochen und innerhalb eines Jahres durch den von Johann Jacob Bager in barocker Tradition entworfenen Neubau ersetzt. In halber Höhe an der Westseite eingefügt ist ein Buntsandstein mit einer auf die Lage des Grundsteins deutender Hand und der Inschrift: „Weist auf den Grundstein, gelegt den 1ten Juni 1766“. Die Bauausführung war vornehmlich durch Handwerker aus den umliegenden Dörfern bzw. Usingen erfolgt. Finanziert worden war das Gotteshaus mit einer Kollekte in Nassau.
Schlichter, ungegliederter und hell verputzter Saalbau mit Halbwalmdach und gestaffeltem Haubendachreiter, dessen Abschluss von Knauf, Stern und Wetterhahn (1986 erneuert, das Original im Gemeindehaus) gebildet wird. Zentral an der Westseite das Eingangsportal, nach Norden hin die bei Begräbnissen genutzte Tür. Die Langseiten jeweils dreiachsig in rechteckiger bzw. quadratischer Form durchfenstert. Der Kirchenraum dreiseitig umbaut mit auf Rundpfeilern stehenden Emporen. Maßgeblicher Blickfang ist der barocke Orgelprospekt. Initiiert durch den damaligen Jagdpächter Gustav Arrabin aus Homburg vor der Höhe wurde ab 1909 eine umfassende Instandsetzung der Kirche geplant und 1912 umgesetzt. Zu den Neuerungen zählten vornehmlich eine farbliche Ausmalung des Raumes, die Anbringung zweier Buntglasfenster, wie auch der Einbau von aus der Schlosskirche in Homburg vor der Höhe übernommenen Doppelfenstern und -türen.
Änderungen im Außenbereich ergaben sich zunächst mit der Aufhebung des alten Kirchhofes 1844, der von dem im Osten des Dorfes damals angelegten Friedhof abgelöst wurde (dort auch das in einer kleinen Anlage stehende Ehrenmal mit den Namen der in den beiden Weltkriegen Gefallenen). Anlässlich des Übergangs des benachbarten Alten Rathauses an die Kirchengemeinde 1964 erfolgte die Umgestaltung des gesamten Kirchenumfeldes (neue Freitreppe, Planierung des alten Kirchhofes, Aufstellung des 1658 in Frankfurt angekauften Taufbeckens).
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Kanzel mit achtseitig architektonisch gegliedertem und in den Spiegeln intarsiertem Korb. Inschrift: „Anno 1767 ist diese Cantzel von dem Schreiner Meister Johann Christoph Richter in Usingen verfertigt worden. Zum Lob und Ehre Gottes, der evangelisch Lutherischen-Gemeinde in Mertzhausen. Gott segne und erhalte diese Gemeinde mit ihrer neuen Kirch“; 1778 Ankauf der Orgel mit Kohlhaas-Prospekt von 1730 aus der katholischen Kirche in Camberg. Dieses Instrument durch eine von 1799 datierende und 1878 aus der Schlosskirche in Homburg vor der Höhe angekaufte Orgel ersetzt (Einbau in den bestehenden Prospekt durch Firma Walcker, Ludwigsburg); in Aufstellung vor dem Orgelprospekt Holzfiguren des Spätrokoko: zwei Engel und König David; zwei buntverglaste Fenster mit Glasmalereien der Firma Rast & Co Darmstadt, gestiftet vom Verschönerungsverein („Luther und Zwingli“) und von Frau Arrabin, Homburg vor der Höhe (Weihnachtsfenster im Chor); Dreiergeläut von 1951, Firma Rincker, Sinn; „Verkündigungsfenster“ und „Gleichnisfenster“, 2006. Werke von Hans Gottfried von Stockhausen.
1779/80 nach dem Entwurf von Johann Jacob Bager und auf Kosten sowie nach den Vorstellungen des im selben Jahr als Pfarrer zu Merzhausen bestellten Georg August Otto errichtetes Pfarrhaus. Über Vorgängerbau in verbretterter bzw. verschieferter Holzbauweise erstelltes Wohnhaus von zwei Geschossen mit Krüppelwalmdach. Dem Hof zugewandt die fünfachsige Hauptfassade mit mittlerem über eine zweiläufige Treppe erschlossenem Eingang. Von belebender Wirkung die in farbig gefasstem Holz gefertigten Tür- und Fensterrahmen. Die innere Organisation auf die durchgehenden Flure, von denen beidseitig jeweils zwei Räume abgehen, bezogen. Das Pfarrhaus war Teil einer Hofreite, zu der Stallungen und eine Scheune, die damals aus Kröftel an der Ems erworben worden war, gehörten. Zur Straße hin der Brunnen, der ehemals mit einem Bretterdach versehen war, seit seiner in den 1990er Jahren im Zusammenhang mit der Anlage eines öffentlichen Sitzplatzes erfolgten Umgestaltung jedoch ein rundes, buntsandsteinernes Becken besitzt.
In südlicher Dorfrandlage und an der ehemaligen Obergasse wohl im 18. Jahrhundert errichtete Baugruppe, bestehend aus zwei unter einem gemeinsamen Satteldach liegenden, über bruchsteinernen Kellersockeln zweigeschossig stehenden und hofseitig erschlossenen Wohnhäusern. Haus Nr. 9, dem sich ein geknickt dem Straßenverlauf folgender Anbau in Fachwerk unterschiedlicher Güte anschließt, liegt unter Verbretterung und Verputz und weist an der straßenseitigen Fassade neben kleinteilig alter auch neuere Durchfensterung auf. Der Fachwerkbau Nr. 11 hingegen ist freigelegt und zeigt harmonisch auf die Zweizonigkeit zugeschnittenes Gefüge, das zwischen den Eckpfosten und den Achsen der Einer- und Zweierfenster mit natürlich gebogenen, wandhohen Streben ausgesteift ist. Der Bau besitzt im Verhältnis zu seiner Größe vielfältigen Bauschmuck wie geschuppte Füllhölzer, beidseitig des oberen Eckpfostens Knaggen mit „Augen“ und im Brüstungsbereich des Doppelfensters im Obergeschoss ein Füllbrett, das ein geschnitztes Sonnenrad im Schuppenkranz aufweist.
An der „Alten Strübinger Straße“ seit 1673 stehendes Wohnhaus, ehemaliges Gasthaus „Schwanen“. Über Hochkeller mit hofseitigem Eingang errichteter, stattlicher Rähmbau von zwei Geschossen mit relativ steilem Satteldach. Die Dreizonigkeit der Fachwerkkonstruktion deutlich einsehbar an der Straßenseite, die ab der profilierten Schwelle Gefüge mit Aussteifungen in Form von annähernd wandhohen und weit ausgreifenden Streben und Kopfknaggen aufweist. An der zum Hof ausgerichteten, unter Verkleidung liegenden Traufseite ein merklicher Geschossüberstand. Das Gebäude zählt zu den wenigen Bauten Merzhausens, welche die Dorfbrände des 18. Jahrhunderts und den Zweiten Weltkrieg überdauert haben.
1905/06 anstelle der „Weede“ errichtetes Schulhaus. Der Schulsaal im Erdgeschoss über den straßenseitigen rundbogigen Haupteingang erschlossen, die im Obergeschoss liegende Lehrerwohnung über den Seiteneingang zugänglich. Im damals florierenden, form- und materialvielfältigen Heimatstil entworfenes und im Bereich des Fachwerks historisierend dekoriertes Gebäude. Über einem Kellersockel aus Bruchstein bzw. Basalt stehend ein kompakter, mit formunterschiedlichen Öffnungen durchfensterter und hell verputzter Bau. Das an der Hauptseite von einem schmucken Zwerchhaus durchbrochene und einseitig abgewalmte Satteldach zentral besetzt von einem Glockentürmchen, das seinerseits eine Wetterfahne trägt. 1968 Anbau eines Saales an der Südseite und als Kompensation dort verloren gegangener Fenster. Durchbruch einer neuen Lichtquelle an der Hauptseite. Seit dem Anschluss an die Schulgemeinde Usingen als Dorfgemeinschaftshaus und Kindergarten genutzt.
Im frühen 18. Jahrhundert als Wohnhaus einer am nordöstlichen Ende des Dorfkerns angesiedelten Hofreite errichteter und in Anbetracht der vor Ort herrschenden Bauverhältnisse, stattlicher Fachwerkbau. Giebelständiges, zweizoniges und zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach. Sorgfältig auf Spiegelbildlichkeit hin angelegtes Gefüge, das an Bund- und Eckpfosten mittels ganzer und halber Mannfiguren bzw. weit ausgreifender und wandhoher Streben mit Dorn ausgesteift ist. Einziger Schmuck sind zwei in den zentralen Brüstungsgefachen des giebelseitigen Obergeschosses angebrachte Feuerböcke.
Nach Verfall des alten „Backes“ am Backhausweg wurde am Rand der „Weede“ um 1800 das bestehende Backhaus errichtet. Über gemauertem Fundament in konstruktivem, von wandhohen Streben ausgesteiftem Fachwerk stehender und mit einem Satteldach versehener Bau. An der östlichen Traufseite der an die Ecke gerückte und über Stufen erschlossene Eingang und zwei unregelmäßig disponierte Fenster.