Die Kirche von Oberems erhebt sich über eng bemessenem Grund auf einer felsigen Anhöhe, die zuvor schon eine um 1500 erwähnte und im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Kapelle gesehen hatte. Bereits im Jahr des Friedensschlusses zu Münster 1648 entstand, wie es heißt, als erste neue Kirche in der Region das heute bestehende Gotteshaus, zu dessen Bau allem Anschein nach sowohl der Ausgleichsockel aus Bruchstein wie auch Wandteile – die in trichterförmigen Laibungen sitzenden, gotischen Spitzbogenfenster von Chor und Südseite weisen darauf hin – wieder verwendet werden konnten. Schlichter, verputzter Saalbau mit giebelseitigem, über eine Stufenflucht erschlossenem und in Buntsandstein rechteckig gerahmtem Portal, dreiseitig geschlossenem Chor und Krüppelwalmdach, auf dem ein aus dem Kubus sechsseitig erwachsender Dachreiter mit leicht konkavem Spitzhelm, der von einem vergoldeten Hahn bekrönt ist, sitzt. Der Saal belichtet über zwei relativ große Rechteckfenster mit kleinteiliger Versprossung.
Unterhalb der Kirche neben einer malerischen Felsklippe stand bis nach 1945 ein Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, von dem die Umzäunung mit Abweissteinen erhalten geblieben ist.
An der Hauptdurchgangsstraße und zentralörtlich im Jahr 1926 erbautes Rathaus. Traufständiges, zweigeschossiges und verputztes Gebäude mit gaupenbesetztem Walmdach. An der Hauptfassade mittig ein über rechteckigem Unterbau stehender, dreiseitiger Erker mit abgewalmter Bedachung; seitlich jeweils zwei Fensterachsen. Im Erdgeschoss rechterhand das Tor zum Feuerwehrgeräteraum und „Backes“. Zeitlich später Vertreter eines multifunktionalen öffentlichen Baus. Seit 1986 Dorfgemeinschaftshaus.
In der nördlichen Randzone der Dorferweiterung des 18./19. Jahrhunderts stehender Hakenhof, bestehend aus dem giebelseitig zur Straße ausgerichteten Wohnhaus, einem angebauten Nebengebäude und einer großen, im rechten Winkel davon abgehenden und den Hofraum abriegelnden, 1727 datierten Fachwerkscheune. Das Wohnhaus, ein stattlicher Bau mit fünf- bzw. zweiachsigen Fassaden und Krüppelwalmdach, wurde in Stampflehmbauweise errichtet. Die holzsparende Methode war im frühen 18. Jahrhundert in Bauverordnungen aufgenommen und propagiert worden, fand jedoch kaum Resonanz und ist deshalb auf Kreisgebiet nur mit wenigen Beispielen vertreten.
Giebelständiges Wohnhaus einer Hofreite, deren Grundstück vom Emsbach tangiert wird. Über den Hofraum erschlossenes, verputztes Fachwerkgebäude mit traufseitigem Geschossüberstand und Satteldach. Die Disposition der Fenster, obgleich teilweise erneuert, spricht für eine gut erhaltene Fachwerkkonstruktion. Vermutlich um 1700 errichtet.
In Ecklage von Burg- und Langstraße und zu dieser giebelständig ausgerichtetes, dreizoniges Wohnhaus von zwei Geschossen und mit Satteldach. Wohl zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut. Über dem verputzten Erdgeschoss ein frontal wie auch seitlich ausgewogen in Erscheinung tretendes Fachwerk. Die Bund- und Eckpfosten – diese aus äußerst kräftigen Hölzern bestehend und verziert mit in Fischgrat gemusterten Zierstäben – mit halben und ganzen Mannfiguren ausgesteift. Reicher Bauschmuck in Form von genasten Streben, Feuerböcken und der Durchdringung von Raute und Andreaskreuz.
Das Gebäude ist Teil des Baubestands auf dem Gelände des ehemaligen Eppsteinischen „Jagdschlosses“. Traufständiger, zweigeschossiger, zur Straße hin massiv, andererseits in Fachwerk errichteter Bau mit steilem Satteldach. Die Rechteckfenster mit Steingewänden versehen. Dieses „neue Burghaus“ hatte einen Zugang zur „alten Burg“, die ihrerseits mit einem Befestigungs-turm der Ringmauer in Verbindung gestanden hatte. 1769-83 waren die herrschaftlichen Burggebäude Wohn- und zugleich Dienstsitz des Schultheißen. 1783 gingen sie zusammen mit dem gesamten übrigen Baubestand (Stallungen mit massivem Backhaus und der 1820 abgetragenen Zehntscheune) in Gemeindebesitz über. Die in private Hände übergegangenen Burghäuser wurden den neuen Bedürfnissen entsprechend nach und nach weitgehend verändert. Einer älteren Beschreibung zu Folge erhielt das „neue Burghaus“ eine neue Fronttür und ging der bienenkorbartigen, eisernen Fenstergitter verlustig. Im Inneren entfiel zur Gewinnung von Wohnraum das großzügige Treppenhaus mit seiner massiven Holztreppe, die mit einem aus ornamental ausgesägten Brettdocken bestehenden Eichengeländer vesehen war. Mit der Versetzung von Binnenwänden verschwanden u.a. auch die profilierten Türrahmen. 1811 entstand als seitlicher Anbau durch die Bauherren Johannes und Margaretha Frankenbach eine Scheune, deren Inschriftenbalken erhalten ist. Das übrige Gelände der Burg wurde 1783 für Hofreiten parzelliert und mit der nach Norden hin bogenförmig verlaufenden Burgstraße erschlossen. Die ehemals schon bestandene, von der Langstraße eintretende Zufahrt erhielt im Nachhinein eine Verlängerung über den Ringmauerzug hinaus und 1909 Anbindung an die Weiherstraße.
Giebelseitig aneinandergebaute, unter Satteldächern liegende und traufseitig erschlossene Wohnhäuser aus der Zeit um 1700. Der über Bruchsteinkeller zweizonig errichtete Fachwerkbau Nr. 2 zeigt am Erdgeschoss konstruktives Gefüge mit wandhohen Streben, am traufseitig vorkragenden Obergeschoss als aussteifende Elemente Mannfiguren und Andreaskreuze und als Zierform in der einen Fensterbrüstung die Durchdringung von Kreis und Andreaskreuz. Das einzonige, durchgehend verputzte Haus Nr. 4 ebenfalls mit deutlichem Geschossüberstand.
Die Hausstelle des „Schützenhofes“ war nachweislich bereits 1351 mit einem Wohnhaus belegt gewesen. Nicht gesichert ist jedoch, ob die Tradition des Gasthauses in diese Zeit zurückreicht. Das Gebäude, im Gegenüber zur Kirche gelegen, ist stattlichstes Wohnhaus im Ort, breit gelagert mit dreiachsiger Front und mit bis unter den First symmetrisch ausgelegtem Fachwerk, dessen Stützen weitgehend von Mannfiguren aus auch urwüchsigen Hölzern ausgesteift werden. In der Brüstungszone des Dachgeschosses wie auch unter dem Doppelfenster der Südseite, das die Wohnstube bezeichnet, jeweils durchkreuzte, geometrische und geschwungene Rauten, ansonsten traufseitig eine Reihung von Feuerböcken unter einer in ihrem Bestand gestörten Durchfensterung. In die pfeilerartigen Eckpfosten eingekerbt sind Spiralen, Lebensbäume und Schreckgesichter. Der Bau wurde wohl um 1700 während des örtlichen Wiederaufbaus erneuert. Eine spätmittelalterliche Baureminiszenz könnte mit dem giebelseitig stehenden Andreaskreuz gegeben sein.
1898 entstand nach Abbruch eines kleinen Hauses an der Erbsengasse der Saalanbau aus lokal hergestellten Backsteinen. Während das Erdgeschoss die Küche der im Altbau befindlichen Gaststube aufnahm, hat sich im ersten Obergeschoss der Tanzsaal mit seiner dekorativen Wand- und Deckengestaltung (u.a. Wandgemälde, die Landschaft des Rheingau darstellend, zarte geometrische Deckenmalerei und Reste von Schablonendekor an den Wänden) sowie dem bauzeitlichen Fußboden erhalten. Der Tanzsaal gesondert über einen vorgeschalteten Fachwerkanbau erreichbar.
Über Kellersockel traufständig stehendes, kleinvolumiges Wohnhaus von zwei Geschossen, mit markantem Geschossüberstand und Satteldach. Der Eingang linkerhand und über Stufen erschlossen. Aufgrund der Fenstererneuerungen sind Störungen im Fachwerkgefüge anzunehmen. Das Gebäude dürfte während der dem Dreißigjährigen Krieg folgenden, örtlichen Wiederaufbauphase um 1700 entstanden sein. Die mit Haus Nr. 16 gemeinsame Fluchtlinie entspricht dem alten Verlauf der Langstraße.
Die Kirche in Schloßborn blickt als Mutterkirche eines umfänglichen Kirchspiels auf eine lange Tradition zurück. Unter der Regentschaft Stolberg-Königstein 1540 Einführung des evangelischen Glaubensbekenntnisses; unter dem Mainzer Kurstaat 1604 Rückführung zum Alten Glauben. Schriftliche Quellen belegen Vorgängerbauten von 980 (in Holz errichtet) und aus der Zeit um 1043 (in Stein gefügt). 1713/14 wurde unter der Regierung des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn (Wappenstein über dem alten Kirchenportal) das alte Gemäuer durch ein den Heiligen Philipp und Jakob geweihtes Gotteshaus ersetzt (der Grundstein mit darüber angebrachtem, sandsteinernen Kreuzkorpus außen gut sichtbar). Dieser Bau bestand aus einem längsseitig von je drei hohen Rundbogenfenstern belichteten und nach Westen mit einer zum Kirchhof führenden Flügeltür versehenem Saal mit dreiseitig geschlossenem Chor, der den Hochaltar von 1714 mit Altarblatt „Mariä Himmelfahrt“ (nach Tintoretto) aufnahm. Das steile, von Gaupen besetzte Satteldach war gleichzeitig Fruchtspeicher. Die Kirche wurde 1715 mit dem Anbau des Turmes vollendet – der Oberbau mit gedrungener Haubenlaterne stellt eine Ergänzung des frühen 19. Jahrhunderts dar. Im Untergeschoss des Turms und gleichzeitig altem Eingangsbereich befindet sich heute eine Erinnerungsstätte für die Gefallenen beider Weltkriege. Im Gegenüber des Chorraums ehemals vorhanden gewesen die Orgelempore (die hölzernen Säulen im Neubau versetzt wieder verwendet), beidseitige Männertribünen und rechts am Chorbogen eine erhöhte Kanzel mit Schalldeckel.
Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Kirchgemeinde sprunghaft angewachsen war, fasste man den Entschluss, die barocke Kirche entsprechend zu vergrößern. 1955, 1956-58 erfolgte der Umbau nach den Plänen des Architekten Ernst Müller, Kriftel. Die alte, von Norden nach Süden ausgerichtete Kirche, nunmehr Vorraum, wurde mit Abbruch der einen Längsseite nach Osten hin geöffnet und durch ein dort ansetzendes und weit über das Areal des ehemaligen Kirchhofes hinausgreifendes, von gekrümmter Rückwand beschlossenes Langhaus ergänzt. Das Dach von zehn Pfeilern gestützt, deren Intervalle hochliegend durchfenstert und mit den Kreuzwegstationen aus der alten Kirche geschmückt sind. Künstlerische Ausgestaltung des Innenraumes durch Josef Jost, Kriftel: im Chor Wandbild „Die Sendung“ und Ausstattung (1980 umgestaltet), sowie Entwurf der Fensterverglasung.
Zur Ausstattung gehören des Weiteren: stehende Muttergottes, um 1500, Holz, farbig gefasst, das Jesuskind eine Ergänzung der 1950er Jahre; Kruzifix über der Sakristeitür, 1. Hälfte 18. Jahrhundert; zwei lebensgroße Figuren, die Mutter Gottes mit Kind und den Heiligen Florian (?) darstellend, Holz, farbig gefasst, beide um 1728/30, Werke des Cornelius Andreas Donett, vermutlich ehemaliger Bestand des 1803 säkularisierten Kapuzinerklosters in Königstein; Taufbecken (Deckel modern) aus der Sankt Leonhardskirche in Frankfurt am Main; in den Eingangsbereich verlegt das Taufbecken und zwei Wandbecken aus der barocken Kirche; Voigt-Orgel, 1868; 1990 werkgetreue Wiederherstellung durch Firma Fischer & Krämer, Endingen.
Grenzstein
Vor dem Eingang der Kirche deponiert ist ein Grenzstein, der auf der einen Seite das Mainzer Rad und auf der anderen den Nassauischen Löwen zeigt. Dieser Grenzstein wird hier stellvertretend für andere noch in situ vorhandene Grenzzeichen genannt, mit denen der 1581 nach Aussterben des Hauses Stolberg durch den Kurstaat Mainz annektierte Besitz (Schloßborn mit dem „Hinterstaufen“ um das spätere Glashütten) ausgesteint worden war. Früheste Steine stammen aus der Zeit um 1595.
Kreuz
Seitlich der Kirchturmes ein Wegekreuz aus Buntsandstein. Mittig auf der Kämpferplatte des Sockels aufgerichtet das von einer Kartusche mit Monogramm „INRI“ gezierte Kreuz und der Corpus Christi.