Historisches Sühnekreuz
Nach dem Stadtbrand von 1412 in der Mitte des 15. Jhs. erbautes Rathaus in der Nordwestecke des Marktplatzes. An der westlichen Längsseite runder Bruchsandstein-Treppenturm mit sechseckiger, verschieferter Glockenhaube, das Sandsteinportal des Turmtreppenhauses mit dem Sinnspruch: QUI CUSTODIT OS SVVM CUSTODIT VITAM SUAM (Wer seinen Mund bewahrt, bewahrt sein Leben) sowie Datierung 1562 bzw. 1775 als Datum der Renovierung des Turmes. Hier auch eine Darstellung des Kirchhainer Wappens. Das Hauptgebäude als dreigeschossiger Fachwerkrähmbau in sehr kräftigem Fachwerkgefüge mit enger Ständerstellung, leicht profiliertem Schwellbalken, gekehltem Füllholz und abgerundetem Stichbalken. Im Bereich der Gebäudeecken und im Giebeldreieck andreaskreuzförmige, durch senkrechte Ständer überblattete Verstrebungen. Das Dach verschiefert und mit Knauf und Wetterfahne bekrönt. Die zum Marktplatz orientierte Fassade mit einem seitlich verschobenen zweigeschossigen Fachwerkerker, der 1828 entfernt und 1913 wieder angefügt wurde, dabei das Erdgeschoß verändert und rundbogige Fenster eingebaut. Ursprünglich befanden sich an den Dachecken kleine Türmchen, ähnlich den Rathäusern in Treysa und Melsungen, sowie in allen Geschossen jeweils nur eine große Halle, die von einem kräftigen, noch heute erhaltenen Holzpfeiler gestützt wurde. Zeitweise war im Erdgeschoß das Spritzenhaus der Feuerwehr und die Nachtwächterwohnung untergebracht.
Zweigeschossiges, traufständiges Doppelhaus an der Treppe des erhöht angelegten Zugangs Auf dem Groth, das gut erhaltene Rähmfachwerk mit Profilierung am Geschoßwechsel bis in den Keller reichend, lebhaftes Gefüge des frühen 18. Jhs. Mit voll ausgebildeten Mannfiguren an Eckpfosten und in Gebäudemitte. Hier auch die Hauseingänge mit profilierten Türahmen, darüber im Dach großes Zwerchhaus. Unter dem Gebäude Felsenkeller mit vorgelagertem Eingang auf Straßenniveau.
Als Teil der geschlossenen westlichen Marktplatzrandbebauung ist das giebelständige, dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus mit Krüppelwalmdach ein wichtiges Element im Stadtbild. Das unter dem Putz erhaltene Fachwerk ursprünglich in Mischbauweise mit zweigeschossigem Ständerunterbau und Rähmobergeschoss, im Erdgeschoss heute durch Ladeneinbau verändert. Erbauungszeit des repräsentativen Bürgerhauses gegenüber dem Rathaus zu Beginn des 18. Jhs.
Im Bereich einer Unterbrechung des altanartigen Zuganges zu den Häusern Auf dem Groth liegendes Eckgebäude, ursprünglich zweigeschossig auf hohem Sockel, dort heute verputzt und mit Fenstereinbauten versehen. Fachwerkgefüge noch aus dem 17. Jh., traufseitig mit über zwei Geschosse durchlaufenden Ständern in Ankerbalkenverzimmerung, giebelseitig mit Geschoßvorsprüngen ausgebildet. Fassade plattenverkleidet, den Abschluß bildet ein für Kirchhain seltenes Mansarddach.
Ehemaliges städtisches Weinhaus, erichtet 1559, im 18. Jh. umgebaut. Zweigeschossiger Fachwerkrähmbau mit hohem Erdgeschoss und in den Sockelbereich hineinragendem Fachwerk. Das Obergeschoss rundum leicht vorkragend mit Profilholz im Bereich der Deckenbalkenlage. Das lebhafte Gefüge mit Kurzstreben im Brüstungsbereich und Langstreben mit konvergierendem Kopfband an den Eckstielen. In den unteren Geschossen das Fachwerk verputzt und teilweise durch modernen Anbau verändert. Zum Markt erhaltenes Sandsteinportal mit Datum der Renovierung 1740. Das Dach als Walm-Mansarddach ausgebildet, im Sockel Stein mit Datierung 1559 erhalten. Das Gebäude nimmt als Kopfbau des Marktplatzes zusammen mit dem benachbarten Rathaus eine herausragende städtebauliche Stellung ein.
Im Bereich einer Reihe gleichproportionierter giebelständiger Häuser stehender dreigeschossiger Fachwerkrähmbau des 19. Jhs. mit regelmäßiger fünfachsiger Fensteranordnung. Um 1900 das Erdgeschoss zur Straße massiv erneuert und insgesamt zu einem Putzbau umgestaltet, aus dieser Zeit die Haustür und die differenziert gegliederten Sprossenfenster erhalten. Das späte repräsentative Bürgerhaus gegenüber dem Rathaus heute als Hotel genutzt.
Großvolumiges, traufständiges Mietshaus des späten 19. Jhs. in zentraler Lage am Marktplatz. Der historistisch verputzte Backsteinbau in differenzierter Fassadenausbildung mit rundbogigen Fenstern im Erdgeschoss und zusammengefaßten Obergeschossfenstern. Die Gewände in verputztem Sandstein mit Gesimsen ausgeführt. Im schiefergedeckten Dach ein mittiges Zwerchhaus mit barock geschweiftem Giebel, daneben kleine runde Gauben.
Traufständiges, zweigeschossiges Ackerbürgerhaus des 18. Jhs. in markanter Lage am Treppenaufgang zum erhöht liegenden Weg Auf dem Groth. Hier weicht es in der Straßenflucht zurück und öffnet so den Winkel des Treppenaufgangs zum Kirchhof. Die Fassade mit giebelseitigem Geschoßversprung ist rundum verputzt, Fenstergewände und Türeinfassung als aufgeputzte Sandsteingewände. Die Haustür mit Oberlicht aus dem 19. Jh.
Giebelständiges, dreigeschossiges Ackerbürgerhaus mit später entstandenem Walmdach, Teil der geschlossenen Bebauung Auf dem Groth. Mischbauweise mit Ständerkonstruktion an den Traufseiten und in Rähmbauweise aufgesetzten Obergeschossen mit kräftigem straßenseitigen Versprung. Der heute von außen einheitlich wirkende Bau ursprünglich aus zwei Einzelhäusern bestehend, vermutlich auch mit zwei Dächern versehen, stammt aus dem Beginn des 18. Jh.