Repräsentativer Adelshof, erbaut 1756 als Fachwerkbau von dem Mainzer Domdekan Johann Franz Baron von Hoheneck an Stelle eines älteren Hofes, der den Herren von Walbrunn, später dem General von Prettlack gehörte. Ab 1884 im Besitz der Nachkommen des Apothekers Louis Leo, die das Gebäude um 1900 in neugotischen Formen massiv erneuern ließen. Vom alten Bau vor allem die östliche Giebelwand erhalten, hier über massivem Erdgeschoss und neben erneuerten, verputzten Obergeschossen das barocke Fachwerk mit geschweiften Langstreben, ausgeprägten Mann-Figuren, Viertelkreisstreben und Andreaskreuzen. Im Satteldachgiebel rundbogige Lukenöffnungen. Viergeschossiger, aus der Mittelachse leicht nach Süden verrückter Fachwerkvorbau mit korbbogigem Kellerzugang. Über dem ebenfalls korbbogigen Hauseingang Rocaillekartusche mit Hoheneck-Wappen und Inschrift: "IO''ES: FRANC: BARO ab HOHENECK DECAN: METROP: MOG: HAS AEDES CUM SUIS APPERTINENTIIS ET ALIIS DIVO MARTINO ET DECANIS SUC/CESSORIBUS IN PERPETUUM FEV DM DEDI/CAVIT AO MDCCLVI." Nach Westen rote Klinkerfassade mit Treppengiebel, Terrassenvorbau, die Mittelachse durch Loggia, Balkon und großem, spitzbogigem Maßwerkfenster im Giebel akzentuiert. Balustrade als besonders hervortretendes Element. Giebel von kleinen Zinnentürmchen gerahmt. Fenster in der Mehrzahl stichbogig. Am Beauner Platz bescheidenes Tor und Treppenanlage, an der Straße Am Bürgerhaus massive, neugotische Portalanlage in gelbem Sandstein mit rundbogiger Pforte und Gittertor. Über der Pforte Motiv der Sonnenrose und Schlussstein mit Jahreszahl 1533, beides Spolien von einem alten städtischen Hof; außerdem Barockfigur des hl. Nepomuk. Als dekorative Ergänzung Dreipassfries und Zinnenabschluss mit rahmenden Ecktürmchen.
Das stattliche Gebäude ist für Bensheim von besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung, aber auch von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.
Repräsentativer Adelshof, erbaut 1756 als Fachwerkbau von dem Mainzer Domdekan Johann Franz Baron von Hoheneck an Stelle eines älteren Hofes, der den Herren von Walbrunn, später dem General von Prettlack gehörte. Ab 1884 im Besitz der Nachkommen des Apothekers Louis Leo, die das Gebäude um 1900 in neugotischen Formen massiv erneuern ließen. Vom alten Bau vor allem die östliche Giebelwand erhalten, hier über massivem Erdgeschoss und neben erneuerten, verputzten Obergeschossen das barocke Fachwerk mit geschweiften Langstreben, ausgeprägten Mann-Figuren, Viertelkreisstreben und Andreaskreuzen. Im Satteldachgiebel rundbogige Lukenöffnungen. Viergeschossiger, aus der Mittelachse leicht nach Süden verrückter Fachwerkvorbau mit korbbogigem Kellerzugang. Über dem ebenfalls korbbogigen Hauseingang Rocaillekartusche mit Hoheneck-Wappen und Inschrift: "IO''ES: FRANC: BARO ab HOHENECK DECAN: METROP: MOG: HAS AEDES CUM SUIS APPERTINENTIIS ET ALIIS DIVO MARTINO ET DECANIS SUC/CESSORIBUS IN PERPETUUM FEV DM DEDI/CAVIT AO MDCCLVI." Nach Westen rote Klinkerfassade mit Treppengiebel, Terrassenvorbau, die Mittelachse durch Loggia, Balkon und großem, spitzbogigem Maßwerkfenster im Giebel akzentuiert. Balustrade als besonders hervortretendes Element. Giebel von kleinen Zinnentürmchen gerahmt. Fenster in der Mehrzahl stichbogig. Am Beauner Platz bescheidenes Tor und Treppenanlage, an der Straße Am Bürgerhaus massive, neugotische Portalanlage in gelbem Sandstein mit rundbogiger Pforte und Gittertor. Über der Pforte Motiv der Sonnenrose und Schlussstein mit Jahreszahl 1533, beides Spolien von einem alten städtischen Hof; außerdem Barockfigur des hl. Nepomuk. Als dekorative Ergänzung Dreipassfries und Zinnenabschluss mit rahmenden Ecktürmchen.
Das stattliche Gebäude ist für Bensheim von besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung, aber auch von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.
Voluminöser Wohnhausbau des Spätbarock an der Ecke zur Gerbergasse. Dreigeschossig mit Mansardwalmdach, vollständig verputzt, regelmäßig gesetzte Fensterachsen (4 zu 5). Im Erdgeschoss Kantenquaderung, in der Horizontalen Gliederung durch mehrfach profilierte Geschossgesimse; das Traufgesims entsprechend profiliert. Zentraler, ursprünglich mit Oberlicht ausgestatteter Haupteingang mit einläufiger Freitreppe und streng klassizistischem Sandsteingewände, das neben sparsamer Blütenornamentik im Schlussstein das Emblem der Rotgerber aufweist (Scher-, Schab- und Falzeisen). Daneben fanden sich hier auch das Baudatum 1810 sowie die Initialen JBM für den Bauherrn, den Gerbermeister Johann Baptist Müller. An Stelle der ursprünglichen zweiflügeligen Holztür ein unpassender Ersatz. Im Gewände des seitlichen Kellerhalses die Initialen GM. Die Fenster im Erdgeschoss mit Sandsteingewänden und Schlusssteinen, in den Obergeschossen schlichte Holzrahmungen. Holzläden entfernt. Die Obergeschosse offensichtlich in Fachwerk ausgeführt. Im Dach Satteldachgaupen.
Das städtebaulich wirksame Gebäude ist als typischer Bau der Übergangszeit auch von bau- und sozialgeschichtlichem Interesse.
Traufständiger Putzbau von drei Geschossen, 1871 für eine Verlagsbuchhandlung im Zuge der Neuanlage der zum Bahnhof führenden Straße errichtet. Das Gebäude in klassizistischer Strenge in sieben Achsen gegliedert, im Erdgeschoss hohe, korbbogig geschlossene Fenster, im 1. Obergeschoss die Fenster mit horizontalen Verdachungen. Darüber kleinere Fensterformate, hier jedoch Fensterbänke auf Konsolen. Alle Fenster mit Sandsteingewänden. Unter der Traufe des Satteldaches Konsolfries. Als Horizontalgliederung über Erd- und 1. Obergeschoss zwei kräftige Gesimse. Der Eingang in der Mitte, westlich in einem Anbau ein weiterer Zugang mit darüber befindlicher Terrasse. Als Gebäude ist die so genannte Lehrmittelanstalt zum gegenüberliegenden Haus Nr. 13 von städtebaulichem Wert, als traditionsreiche Schulbuchhandlung für Bensheim von ortsgeschichtlicher Bedeutung.
Stadtgeschichtlich bedeutendes herrschaftliches Anwesen mit Park, gelegen an der Bergstraße nördlich der Bensheimer Altstadt. An dieser Stelle, vor dem ehemaligen Auerbacher Tor, stand wahrscheinlich bereits um 1570 ein Wohnhaus, das in den Besitz der Herren von Rodenstein gelangte. Mit dem Aussterben dieses Geschlechts 1671 ging der Besitz zunächst an die Familie von Haxthausen, 1698 an den mainzischen Geheimrat Johann Martin Ludwig von Schleiffras, der ihn 1705 an den darmstädtischen Generalleutnant Johann Rudolf von Pretlack verkaufte. Von Pretlack wohnte bis 1733 in Bensheim, danach gelangte das Hofgut, von dessen Größe und Aussehen nichts bekannt ist, an den pfälzischen Geheimrat, Hofkammer- und Oberforstdirektor Franz Caspar von Überbruck und Rodenstein. Möglicherweise bereits unter von Pretlack, spätestens aber unter den von Überbruck entstand, sicherlich unter Verwendung älterer Bausubstanz, bis 1739 der siebenachsige Hauptbau an der Straße mit der angehängten, horizontal verdachten Hofeinfahrt. Unter dem Sohn Johann Heinrich Adam von Überbruck erfolgte ab 1742 wahrscheinlich ein weiterer Ausbau nach Süden und Osten, wobei man auf ein möglichst geschlossenes Erscheinungsbild achtete. Die Familie von Überbruck war aus Lothringen an die Bergstraße gekommen, hatte ihren Namen d''Oultepont eingedeutscht und die kaiserliche Erlaubnis erhalten, den Titel "Edle von Rodenstein" zu führen. Sie blieb bis zu ihrem Aussterben 1904 im Besitz des noch einmal in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. gravierend erweiterten Anwesens, das dann von der Stadt übernommen wurde. Nach vergeblichen Verkaufsbemühungen richtete diese u.a. Privatwohnungen ein sowie Geschäftsräume für eine Bank. 1945, nach Zerstörung des Rathauses, nutzte sie es bis 1983 für die Verwaltung. Nach einer Sanierung durch einen privaten Bauherren sind heute Büroräume, ein Cafè und Wohnungen untergebracht.
Der Rodensteiner Hof besteht aus einer geschlossenen, sich um einen Innenhof gruppierenden vierseitigen Anlage. Ein ebenfalls mehrflügeliger Wirtschaftshof nördlich des Wohnbereichs wurde in den 1980er Jahren abgebrochen. Das straßenseitige Hauptgebäude ist zweigeschossig mit Walmdach, das aus Kalk- und Backstein bestehende Mauerwerk ist verputzt. Die Fassade ist zwölfachsig gegliedert, die Kanten sind durch ursprünglich gefugte Lisenen betont. Akzente in der Fassade setzen das Portal in der vierten Achse von Norden sowie die Durchfahrt in der fünften Achse von Süden. Dem Portal war ursprünglich eine zweiläufige Freitreppe vorgelagert, die jedoch 1907 beseitigt wurde. Es ist durch ein Putzfeld mit dem Obergeschossfenster zusammengefasst, im Brüstungsfeld eine Draperie mit Volutenkonsolen und Bandelwerk; in der Mitte, bis zur jüngsten Sanierung, das Vollwappen Überbruck-Rodenstein. Als Portalrahmung profiliertes Gewände und flache Voluten, über dem Oberlicht Dreiecksgiebel. Im Zuge der Portaländerung wurden 1908 die Türblätter erneuert, dabei entstand auch ein zusätzliches, vergittertes Oberlicht. Das darüberliegende Fenster mit flacher, ohrenartiger Putzrahmung, als Abschluss segmentbogige Verdachung. Alle anderen Fenster, auch die des Kellers, mit Ohrengewänden, vor den Erdgeschossfenstern bis vor wenigen Jahren korbförmige Vergitterungen mit Rankenornamentik, wohl 19. Jh. Die Durchfahrt rundbogig schließend mit profiliertem Gewände und horizontaler Verdachung, im Keilstein die Jahreszahl 1739. An der Südwestecke, im Obergeschoss, eine von zwei Säulchen flankierte Muschelnische mit der Sandsteinfigur einer Maria Immaculata von 1733. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Mainzer Arbeit.
Der Südflügel zweigeschossig mit acht Fensterachsen, im östlichen Abschnitt ein aus der Fassadenflucht vortretender Turm von 1883 mit rundbogiger Durchfahrt, die von gefugten Lisenen und einer horizontalen Verdachung gerahmt ist. Die darüberliegende Attika mit zentralem Vollwappen Überbruck-Rodenstein und seitlichen Pyramiden mit Kugelaufsätzen, das Fenster des 1. Turmobergeschosses mit Ohrengewände und flacher Volutenrahmung. Am Turm, in Höhe der Traufe, Gurtgesims, die beiden folgenden Fenster mit gesprengtem Giebel mit Obelisk bzw. mit horizontalem Sturz. Der an seinen Kanten versetzt gequaderte Turm endet mit einem weit überkragenden, konsolgestützten Gesims, das einen Umgang mit Eisengeländer trägt, als Abschluss oktogonales Türmchen mit Haube, offener Laterne und Spitzhelm. An der Ostwand des Südflügels Wappenstein mit von links nach rechts steigendem Pferd und der Bezeichnung "17 I D R 29".
Ost- und Nordflügel verdanken ihr heutiges Erscheinungsbild im Wesentlichen den in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. getroffenen Baumaßnahmen, die eine Anpassung an die bestehende Bausubstanz anstrebten, d.h. Zweigeschossigkeit sowie Fenster und Türen mit barockisierenden Ohrenfenstern. Der Innenhof erhielt in diesem Zusammenhang auf drei Seiten in den Obergeschossen einen geschlossenen Gang auf gusseisernen Stützen, der den offenen, hölzernen Laubengang der West- und Südseite ersetzte.
Im Innern die barocke Raumdisposition im Wesentlichen noch vorhanden. Im Hauptgebäude werden die Wohnräume im Obergeschoss über eine hofseitig gelegene Holztreppe erschlossen. Die Treppe ist einläufig, zweimal gewendet und mit einem gesägten Balustergeländer versehen. In den Obergeschossräumen, die in drei Flügeln von dem hofseitigen Gang erschlossen werden, ist die historistische Ausstattung des 19. Jhs. erhalten, d. h. Wandvertäfelungen, Parkettböden, Türen mit Intarsien sowie teilweise reich dekorierte Holz- und Stuckdecken. In einem kleinen, auf ein Fenster der Straßenfront zulaufenden Gang sind an die Wände fünf Hirschköpfe gemalt, darunter Beschriftungen, die besagen, dass die Tiere in den Jahren 1729 und 1733 von dem Mainzer Kurfürst "Frantz Lutwig", von "Carl Philips von der Pfalz", von "...ern und daxis" und von der "gröfin von bollheim und Wartenberg" erlegt wurden. Die Gemälde dürften noch in der ersten Hälfte des 18. Jhs. entstanden sein. In einem Zimmer des Turmes befindet sich noch eine typische pompejanische Wandmalerei des 19. Jhs. Wertvolle, raumhohe Kachelöfen gingen bei der jüngsten Sanierung verloren.
Der Park des Rodensteiner Hofes erstreckte sich in der Hauptsache nach Süden, wo sich Gräber hessischer Soldaten befunden haben sollen, die bei der erfolglosen Belagerung der Stadt 1504 gefallen waren. Bereits in der Mitte des 19. Jhs. wurden hier Rabatte angelegt und - in der Südwestecke - wurde ein klassizistischer Pavillon im Moller-Stil errichtet. Er hat einen rechteckigen Grundriss und tritt zum so genannten Ritterplatz halbrund vor; hier außerdem konsolgestützter Balkon mit Eisengeländer. Kurze, niedrigere Flügel rahmen das kleine Gartenhaus, das hohe Rundbogenöffnungen hat und parkseitig von einem Dreiecksgiebel mit Konsolfries bekrönt wird. In Höhe der Kämpfer verläuft ein profiliertes Band. Unter Einbeziehung eines Teiles des benachbarten Gartens der Villa Müller ( Nibelungenstr. 6) wurde der Garten 1934 bis an den Blütenweg zum Stadt- und Kurpark erweitert und hat heute den Charakter eines kleinen englischen Landschaftsparks. Mehrere bildhauerische Arbeiten, die auf Initiative des Heimatforschers und Beigeordneten Josef Stoll damals aufgestellt wurden, zieren diesen Park. So befinden sich auf der Mauer zur Darmstädter Straße Putten (Jahreszeiten) und Vasen, in der Nordwestecke hinter dem Adelshof die Figur einer tanzenden Hofdame. Diese Sandsteinarbeiten sind Kopien von Kunstwerken des Bamberger Hofbildhauers Ferdinand Tietz, die dieser 1765-68 für den Park des Schlosses Veitshöchheim geschaffen hat. Weiterhin im südöstlichen Parkbereich, innerhalb einer barockisierenden Anlage, ein offener, runder Pavillon mit Backsteinstützen, der eine beschädigte Figurengruppe in Marmor (Amor und Psyche) birgt; beschriftet: "Summers, Rome 1890". An der Nibelungenstraße ein zweiflügeliges, kunstvoll geschmiedetes Tor.
Im östlichen Bereich des Parks stand bis 2002 in erhöhter Position noch ein hohes, aus Granitquadern errichtetes Denkmal. Es war am 6. September 1936 als so genanntes Kreisehrenmal für sechs zwischen 1929 und 1933 gewaltsam ums Leben gekommene Nationalsozialisten durch den hessischen Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger eingeweiht worden. Die Idee dazu kam von dem Bensheimer Bürgermeister und Kreisleiter der NSDAP Georg Brückmann, der damit ein für den Nationalsozialismus typisches Denkmal errichten ließ. Es war beispielhaft für das Selbstverständnis des "Dritten Reiches", das auf der Einheit von Kunst und Politik basierte. Das über einem abgetreppten Sockel mit sechs Quadern sich erhebende Denkmal trug ursprünglich einen auf einem kleinen Quader mit Hakenkreuzemblem sitzenden Bronzeadler, den der Auerbacher Bildhauer Tilman Zobel unter Beratung des Freiburger Bildhauers Hermann Geibel entworfen hatte. Spätestens im Juli 1945 wurde das Denkmal von Hakenkreuz, Adler und den nationalsozialistischen Beschriftungen gesäubert und 1953 erfolgte eine Umgestaltung als Kriegsgefangenen- Mahnmal, wobei eine Feuerschale auf den Quaderpfeiler aufgesetzt wurde. Nur drei Jahre später erfolgte erneut eine Umgestaltung, diesmal zum Ehrenmal für die Bensheimer Gefallenen aller Kriege seit 1866, wobei nun anstelle der Schale eine Eisernes Kreuz trat. Außerdem wurde nun eine bastionartige Umfassungsmauer mit "Altarschrein" und vier Feuerschalen errichtet. Das Denkmal war somit typisches und vielsagendes Zeugnis des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Hinter dem Standort des nun abgebauten Denkmals, an der Maueröffnung zum Kirchberg, befinden sich zwei Grenzsteine wohl des 18. Jhs., die das Mainzer Rad bzw. den Hessischen Löwen zeigen. Über ihren ursprünglichen Standort ist nichts bekannt.
Der Rodensteiner Hof bildet zusammen mit dem umgebenden Stadtpark eine Sachgesamtheit von besonderem historischen und künstlerischen Wert. Darüber hinaus setzt der Adelshof mit seinem markanten Turm einen städtebaulichen Akzent für den heutigen, von stark befahrenen Bundesstraßen beeinträchtigten Ritterplatz.
Stadtgeschichtlich bedeutendes herrschaftliches Anwesen mit Park, gelegen an der Bergstraße nördlich der Bensheimer Altstadt. An dieser Stelle, vor dem ehemaligen Auerbacher Tor, stand wahrscheinlich bereits um 1570 ein Wohnhaus, das in den Besitz der Herren von Rodenstein gelangte. Mit dem Aussterben dieses Geschlechts 1671 ging der Besitz zunächst an die Familie von Haxthausen, 1698 an den mainzischen Geheimrat Johann Martin Ludwig von Schleiffras, der ihn 1705 an den darmstädtischen Generalleutnant Johann Rudolf von Pretlack verkaufte. Von Pretlack wohnte bis 1733 in Bensheim, danach gelangte das Hofgut, von dessen Größe und Aussehen nichts bekannt ist, an den pfälzischen Geheimrat, Hofkammer- und Oberforstdirektor Franz Caspar von Überbruck und Rodenstein. Möglicherweise bereits unter von Pretlack, spätestens aber unter den von Überbruck entstand, sicherlich unter Verwendung älterer Bausubstanz, bis 1739 der siebenachsige Hauptbau an der Straße mit der angehängten, horizontal verdachten Hofeinfahrt. Unter dem Sohn Johann Heinrich Adam von Überbruck erfolgte ab 1742 wahrscheinlich ein weiterer Ausbau nach Süden und Osten, wobei man auf ein möglichst geschlossenes Erscheinungsbild achtete. Die Familie von Überbruck war aus Lothringen an die Bergstraße gekommen, hatte ihren Namen d''Oultepont eingedeutscht und die kaiserliche Erlaubnis erhalten, den Titel "Edle von Rodenstein" zu führen. Sie blieb bis zu ihrem Aussterben 1904 im Besitz des noch einmal in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. gravierend erweiterten Anwesens, das dann von der Stadt übernommen wurde. Nach vergeblichen Verkaufsbemühungen richtete diese u.a. Privatwohnungen ein sowie Geschäftsräume für eine Bank. 1945, nach Zerstörung des Rathauses, nutzte sie es bis 1983 für die Verwaltung. Nach einer Sanierung durch einen privaten Bauherren sind heute Büroräume, ein Cafè und Wohnungen untergebracht.
Der Rodensteiner Hof besteht aus einer geschlossenen, sich um einen Innenhof gruppierenden vierseitigen Anlage. Ein ebenfalls mehrflügeliger Wirtschaftshof nördlich des Wohnbereichs wurde in den 1980er Jahren abgebrochen. Das straßenseitige Hauptgebäude ist zweigeschossig mit Walmdach, das aus Kalk- und Backstein bestehende Mauerwerk ist verputzt. Die Fassade ist zwölfachsig gegliedert, die Kanten sind durch ursprünglich gefugte Lisenen betont. Akzente in der Fassade setzen das Portal in der vierten Achse von Norden sowie die Durchfahrt in der fünften Achse von Süden. Dem Portal war ursprünglich eine zweiläufige Freitreppe vorgelagert, die jedoch 1907 beseitigt wurde. Es ist durch ein Putzfeld mit dem Obergeschossfenster zusammengefasst, im Brüstungsfeld eine Draperie mit Volutenkonsolen und Bandelwerk; in der Mitte, bis zur jüngsten Sanierung, das Vollwappen Überbruck-Rodenstein. Als Portalrahmung profiliertes Gewände und flache Voluten, über dem Oberlicht Dreiecksgiebel. Im Zuge der Portaländerung wurden 1908 die Türblätter erneuert, dabei entstand auch ein zusätzliches, vergittertes Oberlicht. Das darüberliegende Fenster mit flacher, ohrenartiger Putzrahmung, als Abschluss segmentbogige Verdachung. Alle anderen Fenster, auch die des Kellers, mit Ohrengewänden, vor den Erdgeschossfenstern bis vor wenigen Jahren korbförmige Vergitterungen mit Rankenornamentik, wohl 19. Jh. Die Durchfahrt rundbogig schließend mit profiliertem Gewände und horizontaler Verdachung, im Keilstein die Jahreszahl 1739. An der Südwestecke, im Obergeschoss, eine von zwei Säulchen flankierte Muschelnische mit der Sandsteinfigur einer Maria Immaculata von 1733. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Mainzer Arbeit.
Der Südflügel zweigeschossig mit acht Fensterachsen, im östlichen Abschnitt ein aus der Fassadenflucht vortretender Turm von 1883 mit rundbogiger Durchfahrt, die von gefugten Lisenen und einer horizontalen Verdachung gerahmt ist. Die darüberliegende Attika mit zentralem Vollwappen Überbruck-Rodenstein und seitlichen Pyramiden mit Kugelaufsätzen, das Fenster des 1. Turmobergeschosses mit Ohrengewände und flacher Volutenrahmung. Am Turm, in Höhe der Traufe, Gurtgesims, die beiden folgenden Fenster mit gesprengtem Giebel mit Obelisk bzw. mit horizontalem Sturz. Der an seinen Kanten versetzt gequaderte Turm endet mit einem weit überkragenden, konsolgestützten Gesims, das einen Umgang mit Eisengeländer trägt, als Abschluss oktogonales Türmchen mit Haube, offener Laterne und Spitzhelm. An der Ostwand des Südflügels Wappenstein mit von links nach rechts steigendem Pferd und der Bezeichnung "17 I D R 29".
Ost- und Nordflügel verdanken ihr heutiges Erscheinungsbild im Wesentlichen den in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. getroffenen Baumaßnahmen, die eine Anpassung an die bestehende Bausubstanz anstrebten, d.h. Zweigeschossigkeit sowie Fenster und Türen mit barockisierenden Ohrenfenstern. Der Innenhof erhielt in diesem Zusammenhang auf drei Seiten in den Obergeschossen einen geschlossenen Gang auf gusseisernen Stützen, der den offenen, hölzernen Laubengang der West- und Südseite ersetzte.
Im Innern die barocke Raumdisposition im Wesentlichen noch vorhanden. Im Hauptgebäude werden die Wohnräume im Obergeschoss über eine hofseitig gelegene Holztreppe erschlossen. Die Treppe ist einläufig, zweimal gewendet und mit einem gesägten Balustergeländer versehen. In den Obergeschossräumen, die in drei Flügeln von dem hofseitigen Gang erschlossen werden, ist die historistische Ausstattung des 19. Jhs. erhalten, d. h. Wandvertäfelungen, Parkettböden, Türen mit Intarsien sowie teilweise reich dekorierte Holz- und Stuckdecken. In einem kleinen, auf ein Fenster der Straßenfront zulaufenden Gang sind an die Wände fünf Hirschköpfe gemalt, darunter Beschriftungen, die besagen, dass die Tiere in den Jahren 1729 und 1733 von dem Mainzer Kurfürst "Frantz Lutwig", von "Carl Philips von der Pfalz", von "...ern und daxis" und von der "gröfin von bollheim und Wartenberg" erlegt wurden. Die Gemälde dürften noch in der ersten Hälfte des 18. Jhs. entstanden sein. In einem Zimmer des Turmes befindet sich noch eine typische pompejanische Wandmalerei des 19. Jhs. Wertvolle, raumhohe Kachelöfen gingen bei der jüngsten Sanierung verloren.
Der Park des Rodensteiner Hofes erstreckte sich in der Hauptsache nach Süden, wo sich Gräber hessischer Soldaten befunden haben sollen, die bei der erfolglosen Belagerung der Stadt 1504 gefallen waren. Bereits in der Mitte des 19. Jhs. wurden hier Rabatte angelegt und - in der Südwestecke - wurde ein klassizistischer Pavillon im Moller-Stil errichtet. Er hat einen rechteckigen Grundriss und tritt zum so genannten Ritterplatz halbrund vor; hier außerdem konsolgestützter Balkon mit Eisengeländer. Kurze, niedrigere Flügel rahmen das kleine Gartenhaus, das hohe Rundbogenöffnungen hat und parkseitig von einem Dreiecksgiebel mit Konsolfries bekrönt wird. In Höhe der Kämpfer verläuft ein profiliertes Band. Unter Einbeziehung eines Teiles des benachbarten Gartens der Villa Müller ( Nibelungenstr. 6) wurde der Garten 1934 bis an den Blütenweg zum Stadt- und Kurpark erweitert und hat heute den Charakter eines kleinen englischen Landschaftsparks. Mehrere bildhauerische Arbeiten, die auf Initiative des Heimatforschers und Beigeordneten Josef Stoll damals aufgestellt wurden, zieren diesen Park. So befinden sich auf der Mauer zur Darmstädter Straße Putten (Jahreszeiten) und Vasen, in der Nordwestecke hinter dem Adelshof die Figur einer tanzenden Hofdame. Diese Sandsteinarbeiten sind Kopien von Kunstwerken des Bamberger Hofbildhauers Ferdinand Tietz, die dieser 1765-68 für den Park des Schlosses Veitshöchheim geschaffen hat. Weiterhin im südöstlichen Parkbereich, innerhalb einer barockisierenden Anlage, ein offener, runder Pavillon mit Backsteinstützen, der eine beschädigte Figurengruppe in Marmor (Amor und Psyche) birgt; beschriftet: "Summers, Rome 1890". An der Nibelungenstraße ein zweiflügeliges, kunstvoll geschmiedetes Tor.
Im östlichen Bereich des Parks stand bis 2002 in erhöhter Position noch ein hohes, aus Granitquadern errichtetes Denkmal. Es war am 6. September 1936 als so genanntes Kreisehrenmal für sechs zwischen 1929 und 1933 gewaltsam ums Leben gekommene Nationalsozialisten durch den hessischen Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger eingeweiht worden. Die Idee dazu kam von dem Bensheimer Bürgermeister und Kreisleiter der NSDAP Georg Brückmann, der damit ein für den Nationalsozialismus typisches Denkmal errichten ließ. Es war beispielhaft für das Selbstverständnis des "Dritten Reiches", das auf der Einheit von Kunst und Politik basierte. Das über einem abgetreppten Sockel mit sechs Quadern sich erhebende Denkmal trug ursprünglich einen auf einem kleinen Quader mit Hakenkreuzemblem sitzenden Bronzeadler, den der Auerbacher Bildhauer Tilman Zobel unter Beratung des Freiburger Bildhauers Hermann Geibel entworfen hatte. Spätestens im Juli 1945 wurde das Denkmal von Hakenkreuz, Adler und den nationalsozialistischen Beschriftungen gesäubert und 1953 erfolgte eine Umgestaltung als Kriegsgefangenen- Mahnmal, wobei eine Feuerschale auf den Quaderpfeiler aufgesetzt wurde. Nur drei Jahre später erfolgte erneut eine Umgestaltung, diesmal zum Ehrenmal für die Bensheimer Gefallenen aller Kriege seit 1866, wobei nun anstelle der Schale eine Eisernes Kreuz trat. Außerdem wurde nun eine bastionartige Umfassungsmauer mit "Altarschrein" und vier Feuerschalen errichtet. Das Denkmal war somit typisches und vielsagendes Zeugnis des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Hinter dem Standort des nun abgebauten Denkmals, an der Maueröffnung zum Kirchberg, befinden sich zwei Grenzsteine wohl des 18. Jhs., die das Mainzer Rad bzw. den Hessischen Löwen zeigen. Über ihren ursprünglichen Standort ist nichts bekannt.
Der Rodensteiner Hof bildet zusammen mit dem umgebenden Stadtpark eine Sachgesamtheit von besonderem historischen und künstlerischen Wert. Darüber hinaus setzt der Adelshof mit seinem markanten Turm einen städtebaulichen Akzent für den heutigen, von stark befahrenen Bundesstraßen beeinträchtigten Ritterplatz.
Stadtgeschichtlich bedeutendes herrschaftliches Anwesen mit Park, gelegen an der Bergstraße nördlich der Bensheimer Altstadt. An dieser Stelle, vor dem ehemaligen Auerbacher Tor, stand wahrscheinlich bereits um 1570 ein Wohnhaus, das in den Besitz der Herren von Rodenstein gelangte. Mit dem Aussterben dieses Geschlechts 1671 ging der Besitz zunächst an die Familie von Haxthausen, 1698 an den mainzischen Geheimrat Johann Martin Ludwig von Schleiffras, der ihn 1705 an den darmstädtischen Generalleutnant Johann Rudolf von Pretlack verkaufte. Von Pretlack wohnte bis 1733 in Bensheim, danach gelangte das Hofgut, von dessen Größe und Aussehen nichts bekannt ist, an den pfälzischen Geheimrat, Hofkammer- und Oberforstdirektor Franz Caspar von Überbruck und Rodenstein. Möglicherweise bereits unter von Pretlack, spätestens aber unter den von Überbruck entstand, sicherlich unter Verwendung älterer Bausubstanz, bis 1739 der siebenachsige Hauptbau an der Straße mit der angehängten, horizontal verdachten Hofeinfahrt. Unter dem Sohn Johann Heinrich Adam von Überbruck erfolgte ab 1742 wahrscheinlich ein weiterer Ausbau nach Süden und Osten, wobei man auf ein möglichst geschlossenes Erscheinungsbild achtete. Die Familie von Überbruck war aus Lothringen an die Bergstraße gekommen, hatte ihren Namen d''Oultepont eingedeutscht und die kaiserliche Erlaubnis erhalten, den Titel "Edle von Rodenstein" zu führen. Sie blieb bis zu ihrem Aussterben 1904 im Besitz des noch einmal in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. gravierend erweiterten Anwesens, das dann von der Stadt übernommen wurde. Nach vergeblichen Verkaufsbemühungen richtete diese u.a. Privatwohnungen ein sowie Geschäftsräume für eine Bank. 1945, nach Zerstörung des Rathauses, nutzte sie es bis 1983 für die Verwaltung. Nach einer Sanierung durch einen privaten Bauherren sind heute Büroräume, ein Cafè und Wohnungen untergebracht.
Der Rodensteiner Hof besteht aus einer geschlossenen, sich um einen Innenhof gruppierenden vierseitigen Anlage. Ein ebenfalls mehrflügeliger Wirtschaftshof nördlich des Wohnbereichs wurde in den 1980er Jahren abgebrochen. Das straßenseitige Hauptgebäude ist zweigeschossig mit Walmdach, das aus Kalk- und Backstein bestehende Mauerwerk ist verputzt. Die Fassade ist zwölfachsig gegliedert, die Kanten sind durch ursprünglich gefugte Lisenen betont. Akzente in der Fassade setzen das Portal in der vierten Achse von Norden sowie die Durchfahrt in der fünften Achse von Süden. Dem Portal war ursprünglich eine zweiläufige Freitreppe vorgelagert, die jedoch 1907 beseitigt wurde. Es ist durch ein Putzfeld mit dem Obergeschossfenster zusammengefasst, im Brüstungsfeld eine Draperie mit Volutenkonsolen und Bandelwerk; in der Mitte, bis zur jüngsten Sanierung, das Vollwappen Überbruck-Rodenstein. Als Portalrahmung profiliertes Gewände und flache Voluten, über dem Oberlicht Dreiecksgiebel. Im Zuge der Portaländerung wurden 1908 die Türblätter erneuert, dabei entstand auch ein zusätzliches, vergittertes Oberlicht. Das darüberliegende Fenster mit flacher, ohrenartiger Putzrahmung, als Abschluss segmentbogige Verdachung. Alle anderen Fenster, auch die des Kellers, mit Ohrengewänden, vor den Erdgeschossfenstern bis vor wenigen Jahren korbförmige Vergitterungen mit Rankenornamentik, wohl 19. Jh. Die Durchfahrt rundbogig schließend mit profiliertem Gewände und horizontaler Verdachung, im Keilstein die Jahreszahl 1739. An der Südwestecke, im Obergeschoss, eine von zwei Säulchen flankierte Muschelnische mit der Sandsteinfigur einer Maria Immaculata von 1733. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Mainzer Arbeit.
Der Südflügel zweigeschossig mit acht Fensterachsen, im östlichen Abschnitt ein aus der Fassadenflucht vortretender Turm von 1883 mit rundbogiger Durchfahrt, die von gefugten Lisenen und einer horizontalen Verdachung gerahmt ist. Die darüberliegende Attika mit zentralem Vollwappen Überbruck-Rodenstein und seitlichen Pyramiden mit Kugelaufsätzen, das Fenster des 1. Turmobergeschosses mit Ohrengewände und flacher Volutenrahmung. Am Turm, in Höhe der Traufe, Gurtgesims, die beiden folgenden Fenster mit gesprengtem Giebel mit Obelisk bzw. mit horizontalem Sturz. Der an seinen Kanten versetzt gequaderte Turm endet mit einem weit überkragenden, konsolgestützten Gesims, das einen Umgang mit Eisengeländer trägt, als Abschluss oktogonales Türmchen mit Haube, offener Laterne und Spitzhelm. An der Ostwand des Südflügels Wappenstein mit von links nach rechts steigendem Pferd und der Bezeichnung "17 I D R 29".
Ost- und Nordflügel verdanken ihr heutiges Erscheinungsbild im Wesentlichen den in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. getroffenen Baumaßnahmen, die eine Anpassung an die bestehende Bausubstanz anstrebten, d.h. Zweigeschossigkeit sowie Fenster und Türen mit barockisierenden Ohrenfenstern. Der Innenhof erhielt in diesem Zusammenhang auf drei Seiten in den Obergeschossen einen geschlossenen Gang auf gusseisernen Stützen, der den offenen, hölzernen Laubengang der West- und Südseite ersetzte.
Im Innern die barocke Raumdisposition im Wesentlichen noch vorhanden. Im Hauptgebäude werden die Wohnräume im Obergeschoss über eine hofseitig gelegene Holztreppe erschlossen. Die Treppe ist einläufig, zweimal gewendet und mit einem gesägten Balustergeländer versehen. In den Obergeschossräumen, die in drei Flügeln von dem hofseitigen Gang erschlossen werden, ist die historistische Ausstattung des 19. Jhs. erhalten, d. h. Wandvertäfelungen, Parkettböden, Türen mit Intarsien sowie teilweise reich dekorierte Holz- und Stuckdecken. In einem kleinen, auf ein Fenster der Straßenfront zulaufenden Gang sind an die Wände fünf Hirschköpfe gemalt, darunter Beschriftungen, die besagen, dass die Tiere in den Jahren 1729 und 1733 von dem Mainzer Kurfürst "Frantz Lutwig", von "Carl Philips von der Pfalz", von "...ern und daxis" und von der "gröfin von bollheim und Wartenberg" erlegt wurden. Die Gemälde dürften noch in der ersten Hälfte des 18. Jhs. entstanden sein. In einem Zimmer des Turmes befindet sich noch eine typische pompejanische Wandmalerei des 19. Jhs. Wertvolle, raumhohe Kachelöfen gingen bei der jüngsten Sanierung verloren.
Der Park des Rodensteiner Hofes erstreckte sich in der Hauptsache nach Süden, wo sich Gräber hessischer Soldaten befunden haben sollen, die bei der erfolglosen Belagerung der Stadt 1504 gefallen waren. Bereits in der Mitte des 19. Jhs. wurden hier Rabatte angelegt und - in der Südwestecke - wurde ein klassizistischer Pavillon im Moller-Stil errichtet. Er hat einen rechteckigen Grundriss und tritt zum so genannten Ritterplatz halbrund vor; hier außerdem konsolgestützter Balkon mit Eisengeländer. Kurze, niedrigere Flügel rahmen das kleine Gartenhaus, das hohe Rundbogenöffnungen hat und parkseitig von einem Dreiecksgiebel mit Konsolfries bekrönt wird. In Höhe der Kämpfer verläuft ein profiliertes Band. Unter Einbeziehung eines Teiles des benachbarten Gartens der Villa Müller ( Nibelungenstr. 6) wurde der Garten 1934 bis an den Blütenweg zum Stadt- und Kurpark erweitert und hat heute den Charakter eines kleinen englischen Landschaftsparks. Mehrere bildhauerische Arbeiten, die auf Initiative des Heimatforschers und Beigeordneten Josef Stoll damals aufgestellt wurden, zieren diesen Park. So befinden sich auf der Mauer zur Darmstädter Straße Putten (Jahreszeiten) und Vasen, in der Nordwestecke hinter dem Adelshof die Figur einer tanzenden Hofdame. Diese Sandsteinarbeiten sind Kopien von Kunstwerken des Bamberger Hofbildhauers Ferdinand Tietz, die dieser 1765-68 für den Park des Schlosses Veitshöchheim geschaffen hat. Weiterhin im südöstlichen Parkbereich, innerhalb einer barockisierenden Anlage, ein offener, runder Pavillon mit Backsteinstützen, der eine beschädigte Figurengruppe in Marmor (Amor und Psyche) birgt; beschriftet: "Summers, Rome 1890". An der Nibelungenstraße ein zweiflügeliges, kunstvoll geschmiedetes Tor.
Im östlichen Bereich des Parks stand bis 2002 in erhöhter Position noch ein hohes, aus Granitquadern errichtetes Denkmal. Es war am 6. September 1936 als so genanntes Kreisehrenmal für sechs zwischen 1929 und 1933 gewaltsam ums Leben gekommene Nationalsozialisten durch den hessischen Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger eingeweiht worden. Die Idee dazu kam von dem Bensheimer Bürgermeister und Kreisleiter der NSDAP Georg Brückmann, der damit ein für den Nationalsozialismus typisches Denkmal errichten ließ. Es war beispielhaft für das Selbstverständnis des "Dritten Reiches", das auf der Einheit von Kunst und Politik basierte. Das über einem abgetreppten Sockel mit sechs Quadern sich erhebende Denkmal trug ursprünglich einen auf einem kleinen Quader mit Hakenkreuzemblem sitzenden Bronzeadler, den der Auerbacher Bildhauer Tilman Zobel unter Beratung des Freiburger Bildhauers Hermann Geibel entworfen hatte. Spätestens im Juli 1945 wurde das Denkmal von Hakenkreuz, Adler und den nationalsozialistischen Beschriftungen gesäubert und 1953 erfolgte eine Umgestaltung als Kriegsgefangenen- Mahnmal, wobei eine Feuerschale auf den Quaderpfeiler aufgesetzt wurde. Nur drei Jahre später erfolgte erneut eine Umgestaltung, diesmal zum Ehrenmal für die Bensheimer Gefallenen aller Kriege seit 1866, wobei nun anstelle der Schale eine Eisernes Kreuz trat. Außerdem wurde nun eine bastionartige Umfassungsmauer mit "Altarschrein" und vier Feuerschalen errichtet. Das Denkmal war somit typisches und vielsagendes Zeugnis des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Hinter dem Standort des nun abgebauten Denkmals, an der Maueröffnung zum Kirchberg, befinden sich zwei Grenzsteine wohl des 18. Jhs., die das Mainzer Rad bzw. den Hessischen Löwen zeigen. Über ihren ursprünglichen Standort ist nichts bekannt.
Der Rodensteiner Hof bildet zusammen mit dem umgebenden Stadtpark eine Sachgesamtheit von besonderem historischen und künstlerischen Wert. Darüber hinaus setzt der Adelshof mit seinem markanten Turm einen städtebaulichen Akzent für den heutigen, von stark befahrenen Bundesstraßen beeinträchtigten Ritterplatz.
Stadtgeschichtlich bedeutendes herrschaftliches Anwesen mit Park, gelegen an der Bergstraße nördlich der Bensheimer Altstadt. An dieser Stelle, vor dem ehemaligen Auerbacher Tor, stand wahrscheinlich bereits um 1570 ein Wohnhaus, das in den Besitz der Herren von Rodenstein gelangte. Mit dem Aussterben dieses Geschlechts 1671 ging der Besitz zunächst an die Familie von Haxthausen, 1698 an den mainzischen Geheimrat Johann Martin Ludwig von Schleiffras, der ihn 1705 an den darmstädtischen Generalleutnant Johann Rudolf von Pretlack verkaufte. Von Pretlack wohnte bis 1733 in Bensheim, danach gelangte das Hofgut, von dessen Größe und Aussehen nichts bekannt ist, an den pfälzischen Geheimrat, Hofkammer- und Oberforstdirektor Franz Caspar von Überbruck und Rodenstein. Möglicherweise bereits unter von Pretlack, spätestens aber unter den von Überbruck entstand, sicherlich unter Verwendung älterer Bausubstanz, bis 1739 der siebenachsige Hauptbau an der Straße mit der angehängten, horizontal verdachten Hofeinfahrt. Unter dem Sohn Johann Heinrich Adam von Überbruck erfolgte ab 1742 wahrscheinlich ein weiterer Ausbau nach Süden und Osten, wobei man auf ein möglichst geschlossenes Erscheinungsbild achtete. Die Familie von Überbruck war aus Lothringen an die Bergstraße gekommen, hatte ihren Namen d''Oultepont eingedeutscht und die kaiserliche Erlaubnis erhalten, den Titel "Edle von Rodenstein" zu führen. Sie blieb bis zu ihrem Aussterben 1904 im Besitz des noch einmal in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. gravierend erweiterten Anwesens, das dann von der Stadt übernommen wurde. Nach vergeblichen Verkaufsbemühungen richtete diese u.a. Privatwohnungen ein sowie Geschäftsräume für eine Bank. 1945, nach Zerstörung des Rathauses, nutzte sie es bis 1983 für die Verwaltung. Nach einer Sanierung durch einen privaten Bauherren sind heute Büroräume, ein Cafè und Wohnungen untergebracht.
Der Rodensteiner Hof besteht aus einer geschlossenen, sich um einen Innenhof gruppierenden vierseitigen Anlage. Ein ebenfalls mehrflügeliger Wirtschaftshof nördlich des Wohnbereichs wurde in den 1980er Jahren abgebrochen. Das straßenseitige Hauptgebäude ist zweigeschossig mit Walmdach, das aus Kalk- und Backstein bestehende Mauerwerk ist verputzt. Die Fassade ist zwölfachsig gegliedert, die Kanten sind durch ursprünglich gefugte Lisenen betont. Akzente in der Fassade setzen das Portal in der vierten Achse von Norden sowie die Durchfahrt in der fünften Achse von Süden. Dem Portal war ursprünglich eine zweiläufige Freitreppe vorgelagert, die jedoch 1907 beseitigt wurde. Es ist durch ein Putzfeld mit dem Obergeschossfenster zusammengefasst, im Brüstungsfeld eine Draperie mit Volutenkonsolen und Bandelwerk; in der Mitte, bis zur jüngsten Sanierung, das Vollwappen Überbruck-Rodenstein. Als Portalrahmung profiliertes Gewände und flache Voluten, über dem Oberlicht Dreiecksgiebel. Im Zuge der Portaländerung wurden 1908 die Türblätter erneuert, dabei entstand auch ein zusätzliches, vergittertes Oberlicht. Das darüberliegende Fenster mit flacher, ohrenartiger Putzrahmung, als Abschluss segmentbogige Verdachung. Alle anderen Fenster, auch die des Kellers, mit Ohrengewänden, vor den Erdgeschossfenstern bis vor wenigen Jahren korbförmige Vergitterungen mit Rankenornamentik, wohl 19. Jh. Die Durchfahrt rundbogig schließend mit profiliertem Gewände und horizontaler Verdachung, im Keilstein die Jahreszahl 1739. An der Südwestecke, im Obergeschoss, eine von zwei Säulchen flankierte Muschelnische mit der Sandsteinfigur einer Maria Immaculata von 1733. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Mainzer Arbeit.
Der Südflügel zweigeschossig mit acht Fensterachsen, im östlichen Abschnitt ein aus der Fassadenflucht vortretender Turm von 1883 mit rundbogiger Durchfahrt, die von gefugten Lisenen und einer horizontalen Verdachung gerahmt ist. Die darüberliegende Attika mit zentralem Vollwappen Überbruck-Rodenstein und seitlichen Pyramiden mit Kugelaufsätzen, das Fenster des 1. Turmobergeschosses mit Ohrengewände und flacher Volutenrahmung. Am Turm, in Höhe der Traufe, Gurtgesims, die beiden folgenden Fenster mit gesprengtem Giebel mit Obelisk bzw. mit horizontalem Sturz. Der an seinen Kanten versetzt gequaderte Turm endet mit einem weit überkragenden, konsolgestützten Gesims, das einen Umgang mit Eisengeländer trägt, als Abschluss oktogonales Türmchen mit Haube, offener Laterne und Spitzhelm. An der Ostwand des Südflügels Wappenstein mit von links nach rechts steigendem Pferd und der Bezeichnung "17 I D R 29".
Ost- und Nordflügel verdanken ihr heutiges Erscheinungsbild im Wesentlichen den in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. getroffenen Baumaßnahmen, die eine Anpassung an die bestehende Bausubstanz anstrebten, d.h. Zweigeschossigkeit sowie Fenster und Türen mit barockisierenden Ohrenfenstern. Der Innenhof erhielt in diesem Zusammenhang auf drei Seiten in den Obergeschossen einen geschlossenen Gang auf gusseisernen Stützen, der den offenen, hölzernen Laubengang der West- und Südseite ersetzte.
Im Innern die barocke Raumdisposition im Wesentlichen noch vorhanden. Im Hauptgebäude werden die Wohnräume im Obergeschoss über eine hofseitig gelegene Holztreppe erschlossen. Die Treppe ist einläufig, zweimal gewendet und mit einem gesägten Balustergeländer versehen. In den Obergeschossräumen, die in drei Flügeln von dem hofseitigen Gang erschlossen werden, ist die historistische Ausstattung des 19. Jhs. erhalten, d. h. Wandvertäfelungen, Parkettböden, Türen mit Intarsien sowie teilweise reich dekorierte Holz- und Stuckdecken. In einem kleinen, auf ein Fenster der Straßenfront zulaufenden Gang sind an die Wände fünf Hirschköpfe gemalt, darunter Beschriftungen, die besagen, dass die Tiere in den Jahren 1729 und 1733 von dem Mainzer Kurfürst "Frantz Lutwig", von "Carl Philips von der Pfalz", von "...ern und daxis" und von der "gröfin von bollheim und Wartenberg" erlegt wurden. Die Gemälde dürften noch in der ersten Hälfte des 18. Jhs. entstanden sein. In einem Zimmer des Turmes befindet sich noch eine typische pompejanische Wandmalerei des 19. Jhs. Wertvolle, raumhohe Kachelöfen gingen bei der jüngsten Sanierung verloren.
Der Park des Rodensteiner Hofes erstreckte sich in der Hauptsache nach Süden, wo sich Gräber hessischer Soldaten befunden haben sollen, die bei der erfolglosen Belagerung der Stadt 1504 gefallen waren. Bereits in der Mitte des 19. Jhs. wurden hier Rabatte angelegt und - in der Südwestecke - wurde ein klassizistischer Pavillon im Moller-Stil errichtet. Er hat einen rechteckigen Grundriss und tritt zum so genannten Ritterplatz halbrund vor; hier außerdem konsolgestützter Balkon mit Eisengeländer. Kurze, niedrigere Flügel rahmen das kleine Gartenhaus, das hohe Rundbogenöffnungen hat und parkseitig von einem Dreiecksgiebel mit Konsolfries bekrönt wird. In Höhe der Kämpfer verläuft ein profiliertes Band. Unter Einbeziehung eines Teiles des benachbarten Gartens der Villa Müller ( Nibelungenstr. 6) wurde der Garten 1934 bis an den Blütenweg zum Stadt- und Kurpark erweitert und hat heute den Charakter eines kleinen englischen Landschaftsparks. Mehrere bildhauerische Arbeiten, die auf Initiative des Heimatforschers und Beigeordneten Josef Stoll damals aufgestellt wurden, zieren diesen Park. So befinden sich auf der Mauer zur Darmstädter Straße Putten (Jahreszeiten) und Vasen, in der Nordwestecke hinter dem Adelshof die Figur einer tanzenden Hofdame. Diese Sandsteinarbeiten sind Kopien von Kunstwerken des Bamberger Hofbildhauers Ferdinand Tietz, die dieser 1765-68 für den Park des Schlosses Veitshöchheim geschaffen hat. Weiterhin im südöstlichen Parkbereich, innerhalb einer barockisierenden Anlage, ein offener, runder Pavillon mit Backsteinstützen, der eine beschädigte Figurengruppe in Marmor (Amor und Psyche) birgt; beschriftet: "Summers, Rome 1890". An der Nibelungenstraße ein zweiflügeliges, kunstvoll geschmiedetes Tor.
Im östlichen Bereich des Parks stand bis 2002 in erhöhter Position noch ein hohes, aus Granitquadern errichtetes Denkmal. Es war am 6. September 1936 als so genanntes Kreisehrenmal für sechs zwischen 1929 und 1933 gewaltsam ums Leben gekommene Nationalsozialisten durch den hessischen Gauleiter und Reichsstatthalter Jakob Sprenger eingeweiht worden. Die Idee dazu kam von dem Bensheimer Bürgermeister und Kreisleiter der NSDAP Georg Brückmann, der damit ein für den Nationalsozialismus typisches Denkmal errichten ließ. Es war beispielhaft für das Selbstverständnis des "Dritten Reiches", das auf der Einheit von Kunst und Politik basierte. Das über einem abgetreppten Sockel mit sechs Quadern sich erhebende Denkmal trug ursprünglich einen auf einem kleinen Quader mit Hakenkreuzemblem sitzenden Bronzeadler, den der Auerbacher Bildhauer Tilman Zobel unter Beratung des Freiburger Bildhauers Hermann Geibel entworfen hatte. Spätestens im Juli 1945 wurde das Denkmal von Hakenkreuz, Adler und den nationalsozialistischen Beschriftungen gesäubert und 1953 erfolgte eine Umgestaltung als Kriegsgefangenen- Mahnmal, wobei eine Feuerschale auf den Quaderpfeiler aufgesetzt wurde. Nur drei Jahre später erfolgte erneut eine Umgestaltung, diesmal zum Ehrenmal für die Bensheimer Gefallenen aller Kriege seit 1866, wobei nun anstelle der Schale eine Eisernes Kreuz trat. Außerdem wurde nun eine bastionartige Umfassungsmauer mit "Altarschrein" und vier Feuerschalen errichtet. Das Denkmal war somit typisches und vielsagendes Zeugnis des Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Hinter dem Standort des nun abgebauten Denkmals, an der Maueröffnung zum Kirchberg, befinden sich zwei Grenzsteine wohl des 18. Jhs., die das Mainzer Rad bzw. den Hessischen Löwen zeigen. Über ihren ursprünglichen Standort ist nichts bekannt.
Der Rodensteiner Hof bildet zusammen mit dem umgebenden Stadtpark eine Sachgesamtheit von besonderem historischen und künstlerischen Wert. Darüber hinaus setzt der Adelshof mit seinem markanten Turm einen städtebaulichen Akzent für den heutigen, von stark befahrenen Bundesstraßen beeinträchtigten Ritterplatz.
Monumentales Postgebäude, errichtet 1908/09 als Gegengewicht zum vis-à-vis stehenden Rodensteiner Hof. Zweigeschossig mit Walmdach, das Erdgeschoss in rotem Sandstein, das Obergeschoß verputzt. Die Nordostkante mit versetzter Quaderung, nordwestlich Flügelanbau. Die Architekturformen eher dem Klassizismus verpflichtet, mit einem dreiachsigen, leicht aus der Mitte nach Norden verschobenen Risalit, der in einem flachen Bogen endet; hier im Bogenfeld der preußische Adler. In der Mitte des Risalits rundbogiges Portal mit rahmenden Säulen und segmentbogiger Verdachung, in den Zwickeln reiche Rankenornamentik. Die Obergeschossfenster im Risalit ebenfalls mit segmentbogigen Verdachungen; außerdem in den Brüstungen Baluster. Die Erdgeschossfenster rundbogig schließend, die Obergeschossfenster hochrechteckig. Im Dach eine Reihe von Walmdachgaupen. In der zweiten Achse von Süden im Obergeschoss ein dreiseitiger Erker mit geschweifter Haube und bekrönender Wetterfahne. In der Nordfassade zweiachsiger Risalit mit geschweiftem Dach, hier die Obergeschossfenster wieder mit segmentbogigen Verdachungen. Im Flügelanbau, westlich, rundbogig schließender Nebeneingang, darüber hohes Treppenhausfenster sowie in der hier vorhandenen Mansarde geschweifte Gaupe mit Rundbogenabschluss. Das Gebäude im Innern weitgehend erneuert.
Als Pendant zum Rodensteiner Hof bildet das heute von Stadtbibliothek und Stadtarchiv genutzte Postgebäude einen wichtigen städtebaulichen Akzent, als interessanter Vertreter eines späten, am Klassizismus orientierten Historismus ist es von baukünstlerischer Bedeutung.
Südlich des Rodensteiner Hofes gelegene Villa, erbaut im Jahr 1902 für den Weinproduzenten und -großhändler Jean Guntrum. Planender Architekt war Heinrich Metzendorf, der hier eine seiner bedeutendsten Villen schuf. Kubischer Baukörper, zweigeschossig in gelbem Sandstein über hohem, durch ein schmales Gesims abgetrenntem Sockel errichtet. Als Abschluss aufgeschobenes Walmdach, hier straßenseitig breite, schieferverkleidete Satteldachgaupe, die in zentraler Lage über einem dreiseitigen, über beide Hauptgeschosse reichenden Erker mit rundem "Sonnenfenster" ruht. Unterhalb der Traufe breites Ornamentband. Nördlich der vorgezogene, über eine Terrasse zugängliche Eingangsbereich mit Satteldach, an den Seiten, östlich, Risalite mit Satteldächern. Im Innern alte Raumeinteilung, Trennung zwischen einem repräsentativen Wohntrakt und einem, durch einen Nebeneingang auf der Südseite erschlossenen Wirtschaftsbereich. Die innerhalb eines schmalen Gartengrundstücks gelegene Villa wird zur Straße durch eine Sandsteinstützmauer abgegrenzt.