Die Gesamtanlage umfasst den Bereich der "Stadt" Burghaun, der früher durch eine geschlossene Stadtmauer mit Graben umgeben war. Sie beginnt mit dem Torhaus Marktplatz 1 und schließt die Häuser Stadtstr. 3 - 23 ein. Die Anlage ist im Ortsgrundriss noch gut ablesbar, deckt sie sich doch mit dem Verlauf der alten Stadtmauer. Zwar sind schon die Häuser Marktplatz 1, Stadtstr. 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 13 und 22 sowie die ehemalige Pfarrscheune und das Backhaus als KD bezeichnet, doch ermöglicht die Ausweisung als Gesamtanlage die Einbeziehung aller weiterer wichtiger Bauten, die zum Erhalt des überlieferten "Stadt" - Bildes unerlässlich sind. Nur an wenigen Stellen im Bereich Stadtstr. 12 sowie 16 und 18 zeigen sich bisher Auflösungserscheinungen der ursprünglich dichten Bebauungsstruktur, so dass ein Ensembleschutz den Bestand des letzten in Burghaun greifbaren historisch gewachsenen Ortsbildes gewährleisten sollte. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass die Geschlossenheit der Anlage zusätzlich durch den Umstand gegeben ist, dass der die "Stadt" umgebende ehemalige Graben noch weitgehend unbebaut ist. Dieser inzwischen seltenen Tatsache und ihrem Erhalt ist durch die Einbeziehung der in Frage kommenden Flurstücke Rechnung getragen. Neben dem vorgegebenen räumlichen Zusammenhang sind einige bemerkenswerte bauliche Gemeinsamkeiten für zahlreiche Häuser in der "Stadt" anzuführen. Die älteste nachgewiesene oberirdische Bausubstanz neben den Resten der Stadtmauer entstand kurz nach dem Brand von 1675. Es sind dies die Häuser Stadtstr. 8 von 1676, Stadtstr. 13 von 1678 und Stadtstr. 6 (ohne inschriftliche Datierung, aber im Kern auch in diese Zeit einzuordnen). Der Zugang zu den Bauten erfolgte im Erdgeschoss rechts mittels eines großen Tennentores (bei Nr. 6 in den letzten Jahren zugunsten einer einfachen Haustür zurückgebaut). Der Bautypus des durch ein Tennentor erschlossenen Einhauses ist unmittelbar auf niedersächsische Vorbilder wie z. B. das sogenannte Vierständer - Hallenhaus zurückzuführen und im Altkreis Hünfeld bis auf eine Ausnahme, das Quertennenhaus Eisfeldstr. 14 in Burghaun - Rothenkirchen, einzigartig. In der "Stadt" Burghaun folgten zahlreiche spätere Bauten den genannten Vorbildern. Wie auf älteren Fotos ersichtlich hatten auch die inzwischen verkleideten oder umgebauten Fachwerkhäuser Stadtstr. 17, 19, 21 und 23 ein Tennentor in der Giebelseite. Die Objekte Stadtstr. 5, 10 und 11 variieren den Typus als Quertennenhäuser. Die ursprünglichen Gründe für diesen niedersächsischen Einfluss sind heute nicht mehr erkennbar. Das Weiterleben eines einmal erstellten Typus innerhalb des abgegrenzten Gebietes der "Stadt" mag in eben dieser räumlichen Besonderheit und eines damit einher gehenden historisch gewachsenen Selbstbewusstseins begründet sein. Eine weitere aus dem Niedersächsischen kommende Besonderheit findet sich beim Haus Stadtstr. 13. Es ist dies der kleine Fries von geschnitzten Rosetten in den Fußstreben der Wandständer des Giebels. Diese Schmuckform findet sich im Kreisgebiet sonst nur noch im Obergeschoss des alten Schlosses in Burghaun - Langenschwarz, einem Bau allerdings des 16. Jahrhunderts.