Arheilger Straße 94
Barkhausstraße 71
Eckhardtstraße 35
Frankfurter Straße 53, 55, 57
Kaupstraße 41-54
Kittlerstraße 36-46
Kranichsteiner Straße 49-67, 50-56
Lichtenbergstraße 56-80, 65-89
Liebfrauenstraße 84-116, 91-113
Mollerstraße 28-45
Pankratiusstraße 71
Rhönring 1-147
Riegerplatz 7, 8
Robert-Schneider-Straße 61, 76, 79
Schuknechtstraße 63
Spessartring 1-13
Taunusstraße 34-54
Die Gesamtanlage umfaßt wesentliche Teile des nach 1900 auf unsolider spekulativer Grundlage emporgeschossenen "Rhönringviertels"; vor allem die weitgehend erhalten gebliebene homogene Randbebauung von Rhönring und Spessartring sowie die geschlossenen Blockränder einzelner Seitenstraßen. Dazu zählt auch der Baubestand der Nachkriegszeit, mit dem es gelang, die Lücken des Zweiten Weltkriegs wieder zu schließen und dem Gebiet die ursprüngliche Geschlossenheit zurückzugeben.
Vor einem Hintergrund wachsender Wohnungsnot entstand in dem langgestreckten Gürtel zwischen Frankfurter und Dieburger Straße, "Pankratiusvorstadt" und Odenwaldbahndamm innerhalb weniger Jahre in einer für Darmstadt beispiellosen Entwicklung ein Miethausviertel in der typischen geschlossenen Blockbauweise der Gründerzeit. "Von den während der Periode 1900-1905 in Darmstadt überhaupt erbauten 600 Gebäuden kommen auf das verhältnismäßig kleine Gebiet des Rhönringviertels allein an 230;... Ganz frappierend vollends die Zahlen für die Ringstraße (Rhön- und Spessartring): 1900 4, 1902 7,1903 18, 1904 43(!), 1905 57,1906 60,1907 63 Häuser" (W. Ensgraber 1913).
Bauherren waren oft einfache Bauhandwerker, die, angelockt von der Spekulation auf das schnelle Geld der Wohnungsuchenden, mit Hilfe von Hypotheken in einer "Schnelligkeit und Hast ohnegleichen" (Ensgraber) die Fassaden hochzogen. Die Bodenpreise waren überteuert, die Grundstücke entsprechend schmal zugeschnitten. Die Handschrift eines Architekten läßt sich nur selten erkennen; mit Standardgrundrissen und zumeist historisierendem Fassadendekor aus dem Katalog wurden ganze Blocks erstellt. "Man wird begreifen, daß unter diesen Umständen auf ein ästhetisches Äußere der Häuser so gut wie keine Rücksicht genommen wurde; es kam ja in erster Linie darauf an, Wohnungen herzustellen; die Fassade wurde etwas mit Gips verkleidet und damit basta" (Ensgraber).
1907 kam es auf Grund sinkender Nachfrage zum Zusammenbruch des spekulativen Baumarkts und zum Bankrott vor allem der kleineren Bauherren.