Der historische Ortskern von Wald-Amorbach wird durch eine Straßengabelung charakterisiert, die ihrerseits das Abbild der topographischen Lage des Dorfes in einer Talgabelung ist. In diesem Schnittpunkt liegen die öffentlichen Gebäude Kirche und Rathaus. Die umliegende, zumeist ältere Bebauung, geschlossene Hofreiten, die den Straßenraum einengen, offene Hofformen, die für räumliche Ausweitungen sorgen, sowie Kleinbauernstellen und Tagelöhner- und Waldarbeiterhäuser (Kirchstraße), bildet bis heute - trotz weitgehender Aufgabe der ursprünglichen Nutzung - ein durch Veränderungen und Neubauten noch wenig beeinträchtigtes bauliches Ensemble, ein Abbild bäuerlicher Wohnkultur von herausragender Qualität, wie es im Kreisgebiet nur noch in wenigen Ausnahmefällen zu beobachten ist. Eine als sehr gelungen zu bezeichnende Dorferneuerung Anfang der 80er Jahre setzte damals Akzente durch ein besonderes Augenmerk auf die ortstypischen Baumaterialien Sandstein, Fachwerk, Lehmputz und Biberschwanzziegel sowie durch die Wiederherstellung der Straßenoberfläche mit Natursteinpflaster. Die Gesamtanlage im Sinne des § 2 Abs. 2 (1) HDSchG umfaßt die Kirchstraße vom Beginn bis zum Haus Nr. 25, die Rauwaldstraße bis Haus Nr. 3 bzw. 4 und die Spessartstraße vom Beginn bis Haus Nr. 11 bzw. 20.