Anlage des ummauerten Friedhofs vermutlich um 1535: auf einem Eingangsbogen soll diese Jahreszahl gestanden haben. Zu dieser Zeit wurde nach der Überlieferung eine 1502 erbaute Kapelle bei der "Stockheimer Eiche" (siehe "Kiliansfloss", Seite 490) abgetragen und hier wieder aufgebaut. Dafür spricht die Übereinstimmung der Kapellenmaße (12,60 x 6,30 m) mit den ergrabenen Fundamenten. Schlichter, rechteckiger Saal aus Bruchsteinmauerwerk mit Ortsquadern aus Haustein; Krüppelwalmdach; auf vier Säulen lagerndes Vordach, um 1900 von der Familie Arzt gestiftet. Die ältesten Grabsteine (16. bis 19. Jahrhundert) stehen an der Kapellenmauer. In einem gesonderten Bezirk sind die Gedenksteine bedeutender Michelstädter Bürger versammelt, u. a. des Gründers des Odenwald-Museums Rudolf Marburg; des Wohltäters der Stadt Georg Glenz (siehe Georg-C.-Glenz-Straße 9); des Gründers der Kaltwasseranstalt Dr. C. K. F. Scharfenberg. Künstlerisch bemerkenswert das Grabmal der Fabrikantenfamilie Arzt, für das der Münchner Bildhauer Schnitzer eine trauernde Frauenfigur fertigte. Kriegerdenkmal, 1870/71, bezeichnet J. Fischer, Groß-Umstadt, stand ursprünglich auf dem Viehmarktsplatz (Lindenplatz).