Hof Geisgarten, der sich bereits 1178 im Besitz der Abtei befand, bildete den nördlichen Abschluss des Klosterbezirks, der in der Mitte des 18. Jahrhundert neu abgesteint wurde. Mit dem Kloster verbindet ihn eine bis heute deutlich ablesbare Sichtachse über die dazwischen liegende Freifläche. Darüber hinaus verbindet die beiden Komplexe eine funktionale Beziehung: Als Weberhaus für die Wollweberei des Klosters errichtet, diente er auch der umfangreichen Ziegenhaltung. Nach der Säkularisation wurde der Dominialhof 1833 von der damaligen Irrenanstalt Eberbach angekauft und als Wohnsitz der hier zur Behandlung weilenden Fürstin Sophia von Neuwied ausgestattet, der zugehörige Garten parkartig angelegt.
Die jetzigen Gebäude und Mauern wurden vorwiegend um 1742 erbaut. Schlichtes barockes Wohnhaus mit fünf zu drei Fensterachsen, massivem Erdgeschoss, Obergeschoss aus verputztem Fachwerk und verschiefertem Walmdach. Eine Kartusche über der Tür trägt das Wappen des Abtes Hermann Hungrichhausen mit Baudatum 1742. Die Wirtschaftsgebäude sind teilweise erhalten, ebenso Reste der das weiträumige Hofgelände umgebenden hohen Mauer mit rundbogiger Einfahrt an der Ostseite.