Braubachstraße 10, 12, 14/16, 18/22, 24, 26, 28, 30/32, 33, 34, 35, 36, 37, 39, 41; Domstraße 7; Kruggasse 10, Markt 42/44; Neue Kräme 2, 8; Römerberg 32, 34, 36
Die Braubach war ein verlandeter Nebenarm des Mains, der zunächst als natürlicher Graben parallel zur mittelalterlichen Stadtmauer genutzt wurde. Das starke Wachstum der Stadt führte dann im frühen 14. Jahrhundert dazu, daß der Graben kanalisiert, zugeschüttet und bebaut wurde. Bis ins späte 19. Jahrhundert standen hier die ältesten Häuser der Frankfurter Altstadt mit bis zu 500 Jahre alter Bausubstanz.
1893 legte der Architekt Christof Welb, Mitglied im Magistrat der Stadt, den Plan für einen Straßendurchbruch durch die Altstadt vor (das sog. Schüppengassen-Projekt). Bereits 1903 schrieb man einen Fassadenwettbewerb aus, der die künftige Bebauung der neuen Straße ausloten sollte. Zwischen 1904 und 1906 wurde die neue Braubachstraße dann durch die Altstadt gebrochen, der rund 100 Altstadthäuser zum Opfer fielen, wobei einige Durchgänge erhalten (Nürnberger Hof) und einzelne Bauteile als Spolien wiederverwertet wurden. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer prominent besetzten Jury beurteilt, der u.a. die Architekten Hermann Ritter und Paul Wallot sowie der Oberbürgermeister Franz Adickes angehörten. Wie es die Ausschreibung vorsah wurden fast alle eingereichten Entwürfe im Stil eines malerischen Späthistorismus entworfen. Unter den siegreichen Architekten, zu denen u.a. Fritz Arthur Geldmacher, Franz von Hoven, Alexander Freiherr von Lersner und Hermann Senf zählten, wurde 1905 dann wiederum ein zweiter Wettbewerb zur Bebauung der einzelnen Parzellen ausgeschrieben.
Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die folgende Wirtschaftskrise verzögerte sich die Fertigstellung der Braubachstraße bis in den Anfang der 1930er Jahre. Die massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand der Straßenzug dann verhältnismäßig glimpflich. Betroffen waren neben einigen Fachwerkhäusern (Römerberg 32-36) vorwiegend die Dächer und Fachwerkaufbauten (z.B. Braubachstraße 10). Für den Neubau des Technischen Rathauses 1972-74 wurden zudem vier Gebäude an der Südseite der Braubachstraße abgerissen (Nrn. 21-31).