Die ausgewiesene Gesamtanlage umfasst den gesamten Bereich der geschichtlichen "Neustadt", aus heutiger Sicht die Altstadt Hadamar. Die Außengrenzen waren dabei unmittelbar hinter die Hausparzellen zu legen, da die früheren Gartenreihen zumeist durch Einzelmaßnahmen verunklärt sind und nur noch hinter der nördlichen Neugasse bestehen. Das Stadtbild weist insgesamt wenige, jedoch empfindliche Störungen auf. So sprengen an der Westseite des Neumarktes zwei überdimensionale Geschäftshausblöcke der 1960er Jahre das kleinteilige Parzellen- und Fassadengefüge. Durch die Ufer- und Wiesenzone zwischen Borngasse und Elbbach führt eine neue Entlastungsstraße. Der Melanderplatz an der Alten Brücke, jetzt ebenfalls mit Geschäftshaus, hat seine malerische Hausgruppe verloren.
Das Schlossareal zwischen Elbbach und Gymnasiumstraße bildet eine außerhalb der Gesamtanlage liegende Gesamtheit. Im Bereich der ehemaligen Wirtschaftshöfe und an Stelle des Joseph-Hospitals entstanden nach 1960 im Zuge der Stadtsanierung mehrere Neubauten. 1974 wurde die große, barocke Zierscheune auf dem Fohlenhof abgebrochen.
Im Straßen- und Platzbild der ehemaligen Schmuckfachwerkstadt dominieren die an ihren Proportionen und Geschossüberständen erkennbaren, zweistöckigen Traufenhäuser der Barockzeit. Die abschüssige, in einem Bogen zur Borngasse stoßende Neugasse hat meist schmale Häuser und charakteristische Vortreppen. In der geraden und langgezogenen Borngasse stehen mehrere stattliche, zwei- und dreistöckige Wohnhäuser und Hotels, die wie der Nassauer Hof teilweise schon im 17. Jahrhundert errichtet wurden.