Altebergsweg 2, 4, 6, 8 Am Born 1, 3, 5, 13, 15, 17 2, 4, 6 Hauptstraße 1, 3, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 27, 292, 4, 6, 8, 10, 12, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 34, 36, 38, 40, 42Herrngartenstraße 1, 3, 5, 7, 9 2, 4, 6, 8, 12, 14, 16, 18 Lindenparkstraße 7, 9, 11 Ludwigstraße 1, 3, 5 4 Marktstraße 1, 3, 5, 7, 13, 15, 17, 21, 23, 25, 27 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 14A, 16, 18, 20, 24 Rittergasse 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 19, 21 2, 4, 6, 10 Schlossgasse 1, 1A, 3, 5, 7, 9, o. Nr. (Ruinen der Burg Ulrichstein)2, 4 Schnappenhain 1, 3, 3A, 5, 7, 9, 13 4, 6, 8, 14, 16, 18, 20, 22 Die Ulrichsteiner Altstadt erstreckt sich gut 600 m lang einem Straßenzug (Hauptstraße-Marktstraße) folgend, der den Nordosthang des Schlossbergs quert und nach Nordwesten markant ins Ohmtal absteigt. Eine städtebauliche Ausrichtung der Siedlung auf das Schloss wird nicht deutlich. Auch sind Spuren einer früheren Stadtbefestigung weder im Stadtbild noch im Grundriss nachvollziehbar. So umfasst die Gesamtanlage einen vielgestaltigen Siedlungskomplex, dessen Architektur die wesentlichen Phasen der Stadtgeschichte vermittelt, soweit sie sich noch baulich darstellen. Ebenso werden die verschiedenen Gruppen der – cum grano salis – städtischen Gesellschaft Ulrichsteins deutlich in ihren unterschiedlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten und ästhetischen Bauansprüchen. Einige nicht mehr als solche genutzte Geschäftshäuser an Markt- und Hauptstraße erinnern an die zentralörtliche Funktion, die Ulrichstein im 19. und bis weit in das 20. Jahrhundert noch weitaus stärker bestimmte (hervorzuheben: Marktstraße 5, Hauptstraße 17). Prägend erhebt sich in der Mitte der Stadt die Kirche, um die eine Anzahl durchaus städtischer Bauten versammelt ist (Marktstraße 1, 4, 8 und 10, Herrngartenstraße 2), während zum Rand hin eher dörfliche Strukturen ausgebildet sind, die an der nach Nordwesten steil ins Ohmtal hinabführenden Hauptstraße ein durchaus beeindruckendes Bild ergeben, in dem fast jedem Haus eine besondere städtebauliche Bedeutung zukommt. Wenige kurze Gassen erweitern den Siedlungskern. Im südwestlichen Abschnitt sind dies die zum Teil den Schlossberg ansteigenden Straßen Schlossgasse, Rittergasse und Schnappenhain mit ihrer im Wesentlichen sehr einfachen Bebauung. Nur der Bereich der Rittergasse hebt sich mit größeren, ehemals bäuerlichen Anwesen und auch Geschäften hervor: Ritter-gasse 11, eine 1872 errichteter verschindelter Fachwerkbau, hat das Schaufenster der früheren Gemeindeapotheke von 1880 bewahrt. Der obere Abschnitt der Ludwigstraße lässt Elemente des Wiederaufbaus der Stadt nach dem großen Brand von 1763 erkennen (Ludwigstraße 5 und Marktstraße 13), Ludwigstraße 3 mit der ab 1900 angebauten Wagnerwerkstatt und Ludwigstraße 4 als früheres Schlachthaus sind wirtschaftsgeschichtliche Zeugen und begrenzen die Gesamtanlage nach Osten. Im Nordosten verläuft parallel zur Marktstraße und unterhalb des aufragenden Chors der Stadtkirche die Herrngartenstraße, ehemals Untergasse. Die sich an ihr aufreihenden Anwesen sind zumeist bäuerlichen Charakters; hier stehen aber auch die ehemalige Synagoge und das evangelische Pfarrhaus. Bäuerlich geprägt ist außerdem die kleine Platzbildung Am Born nördlich unterhalb der Hauptstraße. Namengebender Mittelpunkt waren hier zwei wichtige gemeindliche Brunnen, die u. a. eine öffentliche Viehtränke und per hölzerner Wasserleitung das Gestüt im nahen Vorwerk versorgten. Als südwestliche Begrenzung des Platzes sind Nr. 2 und Nr. 4 hervorzuheben, auf kleinen Grundstücken im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gewachsene Hofanlagen. Am Born 4 war ein kleiner Einhof mit erhaltenem Stall im Sockel, er wurde wohl 1864 aufgestockt und um eine Tenne erweitert; aus etwa 1924 blieb die Haustür erhalten. Wertvoller Teil des Stadtbilds ist eine Anzahl großer Linden, die zum Teil auch von geschichtliche Bedeutung sind (Prinzenlinde vor Hauptstraße 13, gepflanzt 1907 zur Geburt des Erbgroßherzogs; Friedenslinde 1870/71 und Bismarcklinde, letztere gepflanzt 1895, beide vor dem früheren Gerichtsgebäude Marktstraße 8). Mächtige Bäume prägen auch den offenen Bereich des Lindenplatzes, der den südöstlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet. Er diente zeitweise als Zimmerplatz und bot beziehungsweise bietet auch Raum für Marktzwecke. Zur Gesamtanlage gehört schließlich der unmittelbar hinter den Häusern der Hauptstraße und des Schnappenhains ansteigende Schlossberg mit den Resten der Schlossmauern und dem Aussichtsturm. Sie bilden den Hintergrund und gleichsam die Bekrönung des Stadtbilds und der Stadtgeschichte. Gesamt-anlage aus geschichtlichen Gründen.