Objekte innerhalb der Gesamtanlage
Am Hofe
1 (KD)
Am Ufer
1 (KD), 3
Am Wahlebach
1-3, 5 (KD)
2, 4 (KD), 6 (KD)
An der Brücke
1, 3 (KD), 5 (KD), 7 (KD)
2 (KD)
Faustmühlenweg
1-7
2
Gänseburg
1-7
2, 4 (KD)
Hinter der Kirche
1-3, 7-15
2-4, 6 (KD), 6a, 8 (KD)
Lehnhofstraße
1-5
Lindenbergstraße
1
2 (KD), 2a (KD), 6 (KD), 8
Mehlhof
1, 3
2 (KD), 4
Mühlweg
5 (KD)
2 (KD)
Ochshäuser Dorfstraße
13, 15 (KD), 17 (KD), 19, 23-24
10, 12 (KD), 12b, 14 (KD), 20 (KD)
Ochshausen befindet sich am Ostrand des Kasseler Beckens am Rande der Söhre. Die Ortschaft wird erstmals in einer Schenkungsurkunde für das Kloster Kaufungen aus dem Jahre 1102 erwähnt. Obwohl seit dem Mittelalter eine Kirche bestand, wurde erst 1893 eine eigene Kirchengemeinde gebildet.
Die Siedlungsstruktur von Ochshausen ist stark durch das Gelände bestimmt. So wurde ein Bergsporn zur Anlage der Kirche genutzt, während die bäuerlichen Betriebe im Tal entlang des Wahlebachs siedelten. Näher zur Kirche im Südosten des Ortskerns liegen die kleinformatigen Häuser der unteren bäuerlichen Schicht aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Charakteristisch für diesen Bereich mit den Straßenzügen Hinter der Kirche, Lindenbergstraße, Faustmühlenweg und im nördlichen Abschnitt der Straße Gänseburg ist ein Nebeneinander von fachwerksichtigen und verputzten Gebäuden des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Es herrscht traufständige Bebauung vor. Die kleinteilige Struktur ergibt sich aus der Sozialstruktur der Tagelöhner und Nebenerwerbslandwirte in diesem Ortsbereich.
Südlich und Südwestlich schließen sich im Tal des Wahlebachs Hofanlagen unterschiedlicher Größe an. Den Südrand markiert die ehem. herrschaftliche Mühle. Die Bebauung besteht aus traufständig orientierten Wohnwirtschaftsgebäuden unterschiedlicher Größe. Nur wenige dreiseitig umbaute Hofanlagen fränkischen Typs sind erhalten. Eine dieser ortsbildprägenden Hofanlagen ist die Ochshäuser Dorfstraße 15. Die Höfe Ochshäuser Dorfstraße 17 und Am Hofe 1 sind nur noch in Teilen erhalten. Letzterer öffnete sich mit dem Hofraum zum Wahlebach und befand sich mit diesem ursprünglich auf einem Niveau. Ortsbildprägend ist heute noch das dreigeschossige Haupt- und Wirtschaftsgebäude. Dieser südöstliche Bereich der Gesamtanlage wird durch das sogenannte Mühlenviertel, das die Straßenzüge Am Ufer und Mühlenweg umfasst, geprägt. Das Viertel bildet den Abschluss der historischen Bebauung zu den angrenzenden Feldern.
In den Straßenzügen Am Wahlebach und An der Brücke ist vereinzelt noch der kleinteilige und geschlossene Gebäudebestand erhalten, der den Wahlebach säumte. Hier gruppieren sich einige Fachwerkbauten, zumeist Ern- und Einhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts, die den ehemaligen Charakter des am Bachlauf gelegenen Dorfs nachvollziehbar machen.
Die westliche Grenze der Gesamtanlage wird durch das Flurstück der Hofanlage und bis an die Fußgängerbrücke über den Wahlebach durch den befestigten Bachlauf gebildet. Entlang der Fußgängerbrücke überquert die Grenze der Gesamtanlage die Ochshäuser Dorfstraße. Die nördliche Grenze der historischen Ortslage wird durch den Gebäudebestand des Mehlhofs an der Ochshäuser Dorfstraße gebildet. Hier bildet sich die Siedlungserweiterung des 19. Jahrhunderts ab. Im Osten markiert der in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegte Friedhof in der Verlängerung des Faustmühlenweges mit einzelnen erhaltenen Grabdenkmälern den räumlichen Abschluss des alten Ortskerns.
Von der seit dem 17. Jahrhundert wirtschaftlich bedeutsamen Ziegelproduktion sind keine Zeugnisse erhalten.
Der historische Ortskern von Ochshausen ist trotz der durch die Nähe zu Kassel bedingten umfangreichen Neubautätigkeit in seinen seit dem 19. Jahrhundert überlieferten Grenzen in seiner tradierten Siedlungsstruktur und historischen Bebauung eine Gesamtanlage aus ortsgeschichtlichen Gründen.