Die Gesamtanlage Roßbergs erstreckt sich auf den Bereich zwischen der Landstraße L 3125 und einem zur Zwester Ohm hin abfallenden Hang. Sie konzentriert sich auf die Bebauung entlang der drei Straßen Roßberger Straße, Am Dorfrain und Untergasse. Entlang der Roßberger Straße finden sich in erster Linie dicht an der Fahrbahn platzierte, giebelständige Wohnhäuser, die aufgrund ihrer engen Aufreihung und dem höhenmäßig leicht abfallenden Straßenverlauf ein charakteristisches Straßenbild erzeugen. In der Tiefe der Grundstücke schließen sich in der Regel die queraufgeschlossenen Wirtschaftsgebäude an, die den Hof zu Zwei- oder Dreiseitanlagen komplettieren. Neben Bauten, die im Kern noch aus dem frühen 18. Jh. stammen, wie Roßberger Straße 16, finden sich auch Gebäude des frühen 20. Jh''s. Diese sind einerseits noch als Gestaltungen des Heimatstils in aufwändigem Fachwerk errichtet (Roßberger Straße 16 und 18), andererseits jedoch bereits in "modernem", mehrfarbig verarbeitetem Ziegelmauerwerk hergestellt (Roßberger Straße 19). Aus dem Beginn des 20. Jh. sind am Haus Roßberger Straße 20 in den Gefachen Kratzputzbearbeitungen überliefert, die sonst in Roßberg nicht zu finden sind.
In nordöstlicher Richtung zweigt die Straße Am Dorfrain ab und erschließt beidseitig eine Reihe von größeren Dreiseithöfen, deren Wohnhäuser ebenfalls giebelständig angeordnet sind. Den Anfang macht hier der Bau Am Dorfrain 2, der in handwerklich aufwändig verarbeitetem Mauerwerk ausgeführt ist. Den hinteren Hofraum schließen großvolumige Wirtschaftsgebäude ab, das Hofpflaster ist meist noch als Naturbelag mit eingelassener Miste ausgeführt. Bei Haus Nr. 2 und 3 haben sich auch die Hofabschlüsse zur Straße in Form von Metalleinfriedungen mit sandsteinernen Torpfosten erhalten. An der Einmündung der Untergasse bildet sich eine Platzaufweitung aus, die von der kleinen Fachwerkkirche besetzt ist. Die Kirche bildet den Auftakt für den halbkreisförmigen Verlauf der Untergasse, die mit eher kleinformatigen Anwesen wie Tagelöhnerhäusern des 19. Jh''s ausgestattet ist. Direkt nordöstlich an die Bebauung schließt sich der Uferbereich der Zwester Ohm an, zu der das Gelände des Dorfes hin abfällt. Dahinter bereits beginnt die freie Feldflur.