Die Gemeinde Beltershausen umfasst mehrere Gesamtanlagen. Der eigentliche Ort befindet sich etwa in der Mitte der Gemarkung. Als Zentrum der historischen Besiedlung ist der Kirchhof anzusehen, dessen polygonale Form sich durch die teilweise noch erhaltene Mauer und die dicht heran geführte Bebauung erkennen lässt. Der aus dem 19.Jh. stammende Kirchturm als Relikt der alten Kirche nimmt in der Silhouette des Ortes eine wichtige Stellung ein. Südlich des Kirchhofes schließt sich eine abgerundete Bebauungsfläche an, die auf zum Teil minimal geschnittenen Parzellen vor allem Tagelöhneranwesen und kleine Hofreiten beherbergt. Dieser Bereich wird von Kirchweg und Lindenstraße umflossen, auf deren äußerer Straßenseite sich fünf beherrschende große Höfe angliedern. Das Ortsbild in diesem Kernbereich ist geprägt von der dichten Bebauung, die sich geschlossen und kompakt an das regellosen Straßengeflecht anschmiegt. Die sonst in der Umgebung eher deutlich auszumachenden Hofanlagen mit giebelständigem Wohnhaus direkt an der Straße sind hier nur wenig ausgeprägt. Den historischen Umriss des Dorfes, der sich bis etwa in die Mitte des 19. Jhs. erhalten hat, kann man an den dicht geschlossenen Scheunenkanten nachvollziehen, die sich noch heute ablesbar nach Südosten, Norden und Südwesten ausbilden. Entlang dieser wehrhaften Ränder war der Ort von einem Gebück umgeben, das als fast undurchdringlicher, dorniger Wall das Dorf vor wilden Türen und marodierenden Banden schützte. Diese wehrhafte Ausbildung lässt sich besonders anschaulich nördlich der Höfe Marburger Straße 29 und 31 erleben, wo der Geländeabfall strategisch genutzt wurde.
Die älteste Bausubstanz im Dorf stammt aus dem 18. Jh.; hier haben sich mit Marburger Str. 16 und 25 zwei eher kleine Wohn- und Wirtschaftsgebäude erhalten, die sich unweit des Kirchhofs direkt gegenüber stehen. In einer für die Entstehungszeit typischen Bauweise sind die beiden traufständigen Gebäude in einer Rähmkonstruktion errichtet, in der dekorative Mannfiguren an Eck- und Bundstielen vorherrschen. In diesem Zuge ist auch die Scheune von Kirchstraße 12 zu nennen, die zur Lindenstraße durch ihre reiche Fachwerkausstattung an der Einmündung eine besondere Stellung einnimmt. Die übrigen Gebäude am Ort entstammen dem 19. Jh. und dem frühen 20. Jh. Die in dieser prosperierenden Phase entstandenen Hofanlagen zeichnen sich durch großvolumige, auf Werksteinsockeln errichtete Gebäude in sorgfältiger Bauweise aus, häufig mit Mansarddach (Kirchweg 3, Marburger Str. 14), mit großen Zwerchhäusern (Frauenbergstraße 18, Marburger Str. 8 und 12) oder handwerklich auswendig gearbeiteten Einfriedigungen und Treppenanlagen (Im Steu 21, Kirchweg12, Lindenstr. 13, Marburger Str. 14). Auf den großen Hofflächen ist häufig noch die Natursteinpflasterung zum Teil mit eingelassener Miste erhalten (Kirchweg 7). Für die Erscheinung im Straßenbild wichtig ist der bei etlichen Gebäuden anzutreffende schmuckvolle Schieferbehang der Fassade. So sind neben dem Wohnhaus Frauenbergstr. 18, das allseitig mit einer reich detaillierten Verkleidung versehen ist, auch Lindenstr. 3 und 13 sowie Kirchweg 8 aufzuführen.
Zur Gesamtanlage gehört der nordöstlich des Ortskernes angesiedelte Friedhofsbereich, der nach Norden von zwei großen Bäumen begrenzt wird, die mit der mächtigen Linde an der Kreuzung zur Marburger Straße für das Ortsbild entlang der Frauenbergstraße von Bedeutung sind.