flaechendenkmal.LFDH35617011700703

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Die Gesamtanlage von Leidenhofen breitet sich entlang von vier Straßenzügen aus, die als regelloses Netz ohne eigentlichen Mittelpunkt den Ortskern erschließen: Ebsdorfer, Leidenhofener, Friedhofstraße und Scherengraben. Mittendurch zieht sich teilweise noch unverrohrt der Bachlauf des Seltengroß durch das Dorf. Hier prägen vor allem fränkische Zwei- und Dreiseithofanlagen das Bild. Die Wohnhäuser sind meist giebelständig zur Straße orientiert, im Hintergrund steht quer zum Wohnhaus das Scheunengebäude, gegenüber häufig ein schmaleres, im Erdgeschoß massiv aufgeführtes Stallgebäude. Wegen ihres guten Erhaltungszustandes und der sorgfältigen Bauweise sind hier die aus dem 19. Jh. stammenden Stallgebäude Scherengraben 2 und Am Schulgarten 4 zu erwähnen. Entlang der Leidenhofener Straße und in Verlängerung durch den Scherengraben reihen sich in dichter Folge giebelständige Wohnhäuser des 17. und 19. Jhs., die in Folge der zweifachen Verschwenkung des Straßenverlaufs eine interessante Staffelung im Straßenbild ergeben. In einer ähnlichen Bebauungsstruktur hat sich zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. die Dorferweiterung im Bereich der Ebsdorfer und der Weinstraße entwickelt.

Als Besonderheit in der Fassadengestaltung sind für Leidenhofen einige Schieferverkleidungen und die Verzierungen durch Kratzputz zu nennen. An den Wohnhäusern Friedhofstraße 4, Ebsdorfer Straße 6 und Leidenhofener Straße 7 finden sich handwerklich aufwendig ausgeführte Verschieferungen, die einzelne Bauteile wie Fenster, Geschoßwechsel und Gebäudeecken detailliert herausarbeiten. Ein auch in der weiteren Umgebung sicher herausragendes Beispiel für die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten eines Weißbinders zeigt der Scheunengiebel der Leidenhofener Straße 7 a, der von der Friedhofstraße her sichtbar ist. Die Gefache sind hier 1887 in lebendiger Vielfalt und großer handwerklicher Qualität durch figürliche und florale Motive geschmückt. Etwas später im 2. Drittel des 20. Jhs. entstanden ist die Gefachgestaltung des Wohnhauses Gäßchen 1.

Als ältestes Gebäude darf das Wohnhaus Leidenhofener Straße 10 gelten, das als nahezu reine Ständerkonstruktion mit ebenerdigem Zugang errichtet ist und in die Zeit direkt nach dem Dreißigjährigen Krieg zu datieren ist. Aus dem 18. Jh. ist eine Reihe von Wohnhäusern erhalten, die durch ihre ausdrucksvolle Anordung des Fachwerkgefüges aus teilweise urwüchsig gebogenen Streben das Straßenbild bestimmen: Scherengraben 4, 6 und 6 sowie Leidenhofener Straße 10 und Friedhofstraße 4. Das gemeinschaftliche Leben im Dorf ist noch heute am Backhaus in der Leidenhofener Straße nachzuvollziehen. Es ist zu Begin des 20. Jhs. fast vollständig in massivem Mauerwerk aus Sandstein errichtet worden, eine ähnliche Bauweise wurde für die kleine Schmiede gewählt, die an der Einmündung Aulbach steht. Als dritter Kleinbau ist das in zweigeschossigem Fachwerk erbaute Stallgebäude überliefert, das sicher auch in Besitz der Dorfgemeinschaft am Ende des 18. Jhs. entstanden ist.

Als Grenze der Gesamtanlage kann ganz im Süden die groß gewachsene, weit ausladende Eiche gelten, die das Ortsbild zum Übergang in die Feldflur abschließt. Nach Südosten bildet die Obstbaumwiese mit dem sich schlängelnd hindurch fließenden Bachlauf die Abgrenzung der Gesamtanlage.

siteDesignation
flaechendenkmal
siteName
Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Ebsdorfergrund_Leidenhofen_Gesamtanlage
siteProtectionClassification
cultural
designationLegalDefinition
gesamtanlageHE