flaechendenkmal.LFDH35619011568303

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Die Gesamtanlage von Rodenhausen breitet sich beiderseits der Erdhäuser Straße aus, die als K 51 in leichten Biegungen durch den Ort führt. Bei der Hofanlage In der Gasse 1 öffnet sich der Straßenraum, und das baumbestandene Areal der Kirche mit dem viereckig ummauerten Kirchhof, das gegenüber dem leicht ansteigenden Straßenverlauf noch etwa erhöht liegt, tritt hervor. Neben der spätmittelalterlichen, mit einem großen Dachreiter besetzten Kirche, die durch ihren hellen Verputz und die dunkle Schiefereindeckung besonders kontrastiert, wird auch das ehemalige, aus dem letzten Drittel des 19. Jhs. stammende Schulhaus sichtbar. Dort wo im weiteren Verlauf die Erdhäuser Straße von Ost nach Südwest in Richtung Norden abbiegt, mündet von Süden die Straße Am Kirchhof ein und die Trasse der Erdhäuser Straße wird als Ketzerbach fortgeführt. An dieser zentralen Kreuzung kommt dem Stallgebäude des Hofes Am Kirchhof 2 besondere städtebauliche Bedeutung zu, da es als abgewinkelter, auch im Dachbereich geschlossener Baukörper eine wichtige Raumkante herstellt. Im Straßenbild der Erdhäuser Straße übernimmt der Bau sowohl von Norden als auch von Osten den Endpunkt der Sichtachsen. Auch der gegenüberliegende Hof Ketzerbach 2 trägt zur besonderen Bedeutung dieser Ortsmitte bei, indem er sich als Dreiseitanlage zur Kreuzung hin öffnet und das traufständige Wohnhaus mit der zentralen Mannverstrebung im Obergeschoss zur Blickpunkt wird.

Das zugehörige kleinformatige Stallgebäude engt den Straßenraum am Ketzerbach deutlich ein, der Hof Ketzerbach 1 setzt die Raumkante im hinteren Straßenbereich durch die giebelständige Scheune und das Wohnhaus fort. Gegenüber der Kirche ist als markantes Eckgebäude das Wohnhaus In der Gasse 1 angesiedelt, es ist mit seinem Schiefer bekleideten Giebel Teil eines Vierseithofes, der sich zur Straße durch ein schmales Wirtschaftsgebäude abgrenzt.

Am nordöstlichen Ortsrand mündet die Straße Am Heilborn ein, die ihren Namen offenbar aufgrund der ehemals hier betriebenen zahlreichen Brunnen erhalten hat. Im hinteren Bereich bilden die sich giebelständig gegenüber stehenden Wohnhäuser Nr. 1 und 4 eine markante Torsituation. Beide Anlagen gehen im Kern ihrer Bausubstanz auf das 18. Jh. zurück und zeigen Rähmfachwerk mit vollausgebildeten Mannfiguren.

Die ältesten Gebäude in Rodenhausen sind während des 18. Jhs entstanden. Das von der Straße weit zurückliegende Wohnhaus In der Gasse 5 sowie das Wohnhaus Am Heilborn 1 zeigen dabei mit Sporn und Halsriegel ausgestattete Mannverstrebungen, die besonders an den Gebäudeecken zu dekorativen Fassadenansichten führen. Als einziger Beleg für aufwendigere Schnitzereien in Rodenhausen ist der Zahnschnittfries am Geschosswechsel des Wohnhauses Am Heilborn 4 zu nennen, das in das 1. Drittel des 18. Jhs. datiert. Die gleiche Zeitstellung ist für das Wohnhaus Ketzerbach 2 anzusetzen, dessen Giebel- und Traufseite sich durch breitgestellte Streben und geschweifte Brüstungshölzer hervorheben.

In Fortsetzung der Kratzputztradition sind an der Fassade von Wohnhaus und gegenüberliegendem Stallgebäude Am Heilborn 4 die Gefache in der 2. Hälfte des 20. Jhs. mit floralen Kratzputzmotiven versehen worden. Aus der Hochzeit dieses Schmuckelements sind an der Rückseite der teilweise in Ständerbauweise errichteten Scheune von Ketzerbach 1 originale Gefachverzierungen aus dem späten 19. oder frühen 20. Jh. überliefert.

siteDesignation
flaechendenkmal
siteName
Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Lohra_Rodenhausen_Gesamtanlage
siteProtectionClassification
cultural
designationLegalDefinition
gesamtanlageHE