flaechendenkmal.LFDH35619011572003

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Die historische Bebauung von Seelbach erstreckt sich beiderseits des gleichnamigen Baches, der heute innerorts verrohrt von Nord nach Süd durch das kleine Dorf fließt. Das Gewässer markiert das in gleicher Richtung verlaufende Tal, das südlich des Ortskernes auf eine von West nach Ost reichende Niederung stößt. Diese breitet sich entlang des Krebsbaches aus, einem Zufluss zur Vers. Die Gesamtanlage legt sich im Wesentlichen deckungsgleich auf ein Gebiet, das von dem Straßenkreuz Rodenhäuser Straße, Borngasse und Am Teich gebildet wird. Die historische Bausubstanz ist zu beiden Seiten dieser Verkehrswege angelegt, das Ortsbild wird in der Rodenhäuser Straße von Drei- und Vierseithöfen in Form einer weitgehend geschlossenen Bebauung gebildet, die sich besonders im südlichen Teil durch Torbauten zur Straße abgrenzt. Im nördlichen nach Westen gerichteten Teil der Straße bildet der leicht polygonal angelegte Vierseithof Rodenhäuser Straße 13 den im Straßenraum hervorgehobenen Endpunkt der Sichtachse. Hier mündet von Norden auch eine Sackgasse mit dem Dreiseithof Am Teich 1 ein, der gleichzeitig das Ende der Straße sowie des Ortes markiert.

Das Zentrum von Seelbach und hervorgehobener Punkt im Ortsbild ist die kleine, 1771 in lebhaftem Gefüge errichtete Fachwerkkirche, die mit ihrem gestuften Haubendachreiter die Silhouette der Dachlandschaft bestimmt.

Ein guter Teil der geschützten Einzeldenkmäler entstammt der 2. Hälfte des 18. Jhs. und zeigt Fachwerkformen, in denen dekorative Mannfiguren vorherrschen. Besonders zur Geltung kommen diese an den Giebelseiten von Rodenhäuser Straße 11 und 13. Außergewöhnlich gut erhalten zeigt sich das Wohnhaus Burgweg 1 von 1785, an dem die mit Halsriegel und Sporn vollausgebildeten Mannfiguren Eck- und Bundstiele zieren. Neben der original überlieferten Haustür aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. mit reichem Schnitzwerk sind auch die Eckstiele mit girlandenartigen Schmuckformen versehen. Bereits in das 1. Viertel des 19. Jh. gehört das Wohnhaus Am Teich 1, das dekorative Mannverstrebungen und Andreaskreuze in den Brüstungsfeldern aufweist. Neben der begehbaren Vordachüberbauung ist hier besonders das Giebelfachwerk mit dem dreifachen Mittelstiel hervorzuheben, eine Gestaltung die durch den Lohraer Zimmermann J. J. Michel nach Seelbach gelangt ist. Ältester Bau im Ort ist das giebelständige Wirtschaftsgebäude von Borngasse 6, das inschriftlich auf 1699 datiert ist und neben breitstehenden geknickten Streben auch einen Zahnschnittfries und Rosetten zeigt.

An einigen wenigen Gebäuden sind Kratzputzarbeiten in den Gefachen erhalten: wohl als Vorbild für die Arbeiten am Wirtschaftsgebäude Borngasse 4 und an der Straßenfassade von Rodenhäuser Straße 12 hat die von floralen Motive bestimmte Fassung an der Kirche gedient.

siteDesignation
flaechendenkmal
siteName
Marburg-Biedenkopf, Landkreis_Lohra_Seelbach_Gesamtanlage
siteProtectionClassification
cultural
designationLegalDefinition
gesamtanlageHE