Den Auftakt der Gesamtanlage von Himmelsberg bildet die Baumgruppe mit Kruzifix am westlichen Ortseingang, wo die als Haupterschließung durch das Dorf laufende Straße An der Linde auf die Kreisstraße K 11 stößt. Von hier aus entwickelt sich der historische Ortskern Richtung Südosten. Bevor man zum Mittelpunkt des kleinen Ortes gelangt, verengt sich die Straße entlang der Hofanlagen Am Grün 2 und An der Linde 1 und 5, um sich dann zu einem Platz zu öffnen, der den Blick auf die gestufte, "tausendjährige" Linde und die neugotische Kirche mit dem großen Maßwerkfenster freigibt. Um den polygonalen Kirchhof gruppiert sich dreiseitig eine kleinteilige Bebauung. In Richtung Unterdorf schließen sich einige größere Hofanlagen an, die meist als Dreiseithöfe organisiert sind. Dabei nehmen die Wohnhäuser An der Linde Nr. 4, Nr. 19 und Nr. 25 eine besondere städtebauliche Stellung ein, da sie jeweils in der Flucht bzw. am Scheitelpunkt des abknickenden Straßenverlaufs plaziert sind. Nach Osten zu wird die denkmalgeschützte Gesamtanlage durch den Feuerlöschteich mit der vorgelagerten Baumgruppe und dem darunter plazierten Bildstock begrenzt. Der historische Ortskern wird im Norden durch eine Obstbaumwiese als Übergang in die Feldflur arrondiert, nach Süden hin ist die Silhouette der Dachlandschaft mit der darüber hinausragenden Kirche und der Linde nahezu ungestört. Hier erstreckt sich die Gesamtanlage von der Mariensäule, die an einer Wegeinmündung durch drei - ursprünglich vier - im Carree aufgestellte Linden eingefaßten wird, über einen Wiesengürtel bis an den bebauten Ortsrand. Die ältesten Gebäude gehen in ihrer Entstehung bis in die zweite Hälfte des 17. Jhs. zurück (Am Grün 5, An der Linde 8 / 11), sie zeigen im Kern noch Fachwerk in Ständerkonstruktion. Von den Bauten des 19. Jhs. spielt der am westlichen Ortseingang gelegene Tanzsaal eine besondere Rolle als sozialgeschichtlich wichtiger Gemeinschaftsbau. Wie aus vielen katholischen Gemeinden des Altkreises Marburg vertraut, markieren vier religiöse Denkmäler entsprechend den vier Himmelsrichtungen als Zeugnisse katholischer Frömmigkeit auch in Himmelsberg die Ortsaus- und Eingänge.