Die Bebauung von Langenstein hat sich auf einem nach Süden abfallenden Feldrücken als langgestreckter Ortsgrundriß entwikkelt, der nahezu in Nord-Süd-Richtung verläuft. Die denkmalgeschützte Gesamtanlage beginnt am Nordrand des Ortes unterhalb des Friedhofs mit dem Wasserbehälter von 1904 und nimmt dann im Verlauf nach Süden die gesamte Dorfbreite ein. In Höhe des Kirchhofs, der sich am südwestlichen Rand des historischen Ortskernes befindet, schwenkt die Gesamtanlage nach Südosten ab, umfaßt noch die spinnennetzförmige Kreuzung aus drei Kreisstraßen und dem Gierweg und wird nach Osten hin durch die ehemalige Tuchbleiche mit dem Prinzenhäuser Brunnen begrenzt. Über die Wegespinne am südöstlichen Ortsende lief der nördliche Zweig der alten Landstraße durch die Langen Hessen von Kirchhain nach Allendorf bzw. Erksdorf entsprechend dem Verlauf der Niederrheinischen Straße. Die ältere historische Bausubstanz gruppiert sich im wesentlichen um den Kirchhof herum und entlang der Straße Am Langen Stein. Hier sind in linearer Aufreihung zahlreiche Dreiseithofanlagen mit dicht an der Straße stehendem, giebelständigem Wohnhaus angesiedelt. Ein weiterer Schwerpunkt der historischen Bebauung hat sich entlang der Hintergasse ausgebildet, die von der Straße Am Langen Stein in Höhe des Kirchhofes abzweigt, diesem im Bogen folgt und nach Norden sich fortsetzt, um in Höhe der Leimkaute wieder auf die Nord- Süd-Achse zu treffen. Im Bereich der Hintergasse sind viele kleinere Gehöfte und Tagelöhnerhäuser in teilweise dichtgedrängter, regelloser Bebauung angeordnet.
Von weit über die Region hinausreichender Bedeutung ist die St. Jakob-Kirche, die vor allem wegen ihres doppelten Netzgewölbes kunst- und baugeschichtliche Bedeutung erlangt hat. In unmittelbarer Nähe außen an der Kirchhofsummauerung ist ein imposanter frühgeschichtlicher Menhir plaziert, der etwa in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. einzuordnen ist. In teilweise hoher künstlerischer Qualität sind die Eckstiele einiger Wohnhäuser in Langenstein hergestellt, die neben Säulendarstellungen und floralem Schmuckwerk besonders durch ausdrucksvolle Schreckmasken ins Auge fallen. Erwähnenswert sind hier vor allem Am Langen Stein 3, 17 und 19 sowie Hintergasse 27. Sowohl von Westen als auch von Osten her stellt sich Langenstein mit den vorgelagerten Obstbaumwiesen noch als geschlossenes Ortsgefüge dar, in dem die Kirche mit ihrem Turm bis heute höhenmäßiger Mittelpunkt geblieben ist.