Den Mittelpunkt der Gesamtanlage von Erksdorf bildet die Bebauungsinsel um die Kirche herum. Sie macht auch das Zentrum des historischen Ortskernes aus. In diesem Zentrum laufen aus den vier Himmelsrichtungen die Straßen zusammen, die den als Haufendorf angelegten Ort mit Stadtallendorf im Süden, Speckswinkel im Osten, Hatzbach im Norden und im Westen mit Emsdorf verbinden. Entlang der genannten Straßen gliedert sich im Randbereich des Ortes die Bebauung linear. Die großenteils mehrseitigen Hofanlagen reihen sich in zunehmend dichter Folge, je näher man dem Zentrum kommt.
Die geschützten Einzeldenkmäler in Erksdorf bestehen in der Regel meist aus Dreiseitanlagen, seltener aus zweiseitigen Hofanlagen. Fast allen Höfen gemeinsam ist, daß ihre Gebäude nicht als Einzelbaukörper separat stehen, sondern direkt aneinanderstoßen und sich somit ein recht geschlossenes, dichtes Ortsbild ergibt. Besondere städtebauliche Situationen entstehen entlang der Hatzbacher Straße, deren kurviger Verlauf in reizvollem Gegensatz zu den sonst geradlinig in den Ortskern einlaufenden Straßen steht. Hier sind besonders zu erwähnen die Hofanlage Langensteiner Str. 1, die als Kopfbau die Hatzbacher Straße abschließt sowie die Kirche, deren Längsseite die Sichtachse der Torstraße markiert.
In der Hans-Ludwig-Straße sind die zwei Hofanlagen Nr. 10 und Nr. 14 zu erwähnen, deren tiefe Hofräume nach hinten durch das traufständige Wohnhaus abgeschlossen werden. Diese Gebäudeanordnung wurde auch in der Hatzbacher Straße 10 und in der Blauen Pfütze 8 gewählt. Diese Konstellation ist im behandelten Kreisteil eher selten anzutreffen. In der Dachlandschaft fallen einige Mansarddächer auf, die in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. wegen ihrer repräsentativen Wirkung als Gestaltelemente eingesetzt wurden: die Scheune Hatzbacher Str. 16, die Wohnhäuser Hatzbacher Str. 25, Steinweg 3 sowie Torstraße 4 und 5.
Die ältesten Bauten in Erksdorf sind in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. entstanden: Wohnhaus Hans-Ludwig-Straße 2, das wegen der geringen baulichen Eingriffe noch weitgehend original erhalten ist; dann Hans-Ludwig-Straße 4, ein kleiner Streckhof mit dekorativen Fachwerk-Mannfiguren, dessen ehemaliger Stallteil allerdings erneuert ist, und Hans-Ludwig-Straße 7. Hier ist unter der aus unterschiedlichen Materialien erstellten Verkleidung ein in allen Geschossen vorkragendes, lebhaftes Fachwerk zu erwarten. Die Wohnhäuser Langensteiner Straße 4 und Torstraße 1 sind wegen ihrer niedrigen Sockel und des zeittypischen Fachwerks als ältere Bauten zu identifizieren. An herausragender Stelle im Ortsbild ist die Kirche plaziert, die als Nachfolgebau eines Vorgängers 1832 als massiver Sandsteinbau errichtet wurde. Die in ihrer Nähe stehende Stufenlinde ist nach der Überlieferung als Gerichtslinde gepflanzt worden und dürfte etwa zeitgleich entstanden sein. Von ortsgeschichtlicher Bedeutung als Gemeinschaftsbauten sind noch das kleine Backhaus in der Torstraße und der Saalbau gegenüber der Kirchturmfassade zu erwähnen. Als gute handwerkliche Arbeiten sind noch hervorzuheben der Kratzputz an der Scheune Hans-Ludwig-Str. 22, der wohl bis in die Bauzeit um 1913 zurückgeht, sowie die Stuckputzfassade am Wohnhaus Hatzbacher Straße 25, die im Bereich der Fenster durch bemerkenswerte florale Jugendstilelemente eingefasst und nur zwei Jahre später 1911 entstanden ist.