Das Zentrum der denkmalgeschützten Gesamtanlage in Allna bildet die Platzaufweitung an der Kirche, eine Stelle, an der die Alte Gasse, der Falterweg und die Straße Weinwehr in die Ortsstraße einmünden, die hier von Süden kommend durch den leicht gebogenen Straßenverlauf die Blickachse auf das Fachwerkkirchengebäude und das benachbarte Feuerwehrhaus freigibt. Nach Süden bildet der Dreiseithof Ortsstraße 11 die räumliche Begrenzung der Platzaufweitung. Nach Norden führt die Ortsstraße talwärts und es reihen sich westlich dicht an der Straße angelegte Zwei- und Dreiseithöfe, von denen die ältesten Bauteile wie Wohnhaus Ortsstraße 23 bis ins 18. Jh. zurückreichen. Weiter nach Westen erstreckt sich die Straße Weinwehr mit dem Hof Nr. 8, der wegen seines ausgeprägten Fachwerkschmuckes am Wohnhaus zu erwähnen ist: Die schnitzverzierten Eckstiele und die Ausfachung der Brüstungsfelder mit Andreaskreuzen und Rauten dokumentieren für Allna einzigartig den Gestaltungswillen der Bauherrn in der 1. Hälfte des 18. Jhs. Der Abschluss der Gesamtanlage nach Westen wird gebildet durch Falterweg 5, ein Zweiseithof mit massivem Wohnhaus, das als früher, verputzter Steinbau laut Inschrift 1926 mit Sandsteingliederung errichtet wurde. Zusammen mit der Scheune und dem Wirtschaftsgebäude von Falterweg 3 ist hier eine Reihung von giebelständigen, dicht an der Straße stehenden Bauten angelegt.
Östlich der Ortsstraße zweigen drei kleinere Gassen ab, die durch die geringe Breite und etliche in den Straßenraum einspringende Gebäude abwechslungsreiche Ortsbilder erzeugen. Dieser Bereich ist von dicht aneinandergrenzenden Drei- und Vierseithöfen geprägt, die sich noch aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des 18. Jhs. zusammensetzen. Aus dieser Zeit haben sich besonders am Torbau Alte Gasse 2, Stallgebäude Alte Gasse 1, Wohnhaus Lindengasse 1 und am Wohnhaus Lindengasse 8 dekorative, voll ausgebildete Mannverstrebungen erhalten. Am weitesten überliefert ist der Gebäudebestand am Hof Lindengasse 3, wo Wohnhaus, Scheune und Torgebäude mit eindrucksvollem Fachwerk des 18. Jhs. aufwarten. Relikte älterer Bauformen sind an den Scheunen Ortsstraße 23, Lindengasse 2 und Falterweg 2 zu entdecken, bei denen im Stil des 17. Jhs. die Eckständer als über zwei Geschosse durchlaufende Hölzer angelegt sind. Auf fortlebende Handwerktraditionen weisen die Gefachausschmückungen mit Kratzputz aus dem frühen 20. Jh. und textlichen Gefachbemalungen aus dem letzten Viertel des 19. Jhs. an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden Alte Gasse 1 hin.