Das für den Bergwerksdirektor Dr. Ludwig Roth wohl kurz nach dem Ersten Weltkrieg errichtete Jagdhaus kam bereits 1926 in den Besitz der Stadt Wetzlar und wurde zum Kinderheim umgebaut. Es handelt sich um einen weitläufigen Komplex mit Pförtnerhaus, Lindenallee, Löwenpaar, dem lang gestreckten Stall und Bedientenhaus sowie dem Hauptgebäude. Dieses ist durch Eingeschossigkeit und das hohe, biberschwanzgedeckte Satteldach als Landhaus charakterisiert, wobei der Küchentrakt auffällig abnickt. Dem loggienartigen Eingang antwortet auf der Gartenseite ein zweigeschossiger Risalit. Das Innere mit schöner Treppenhaushalle weit gehend erhalten. Großvolumiger Bau in Anlehnung an die Formensprache von Hermann Muthesius.
Die kleine Gesamtanlage umfasst den nordwestlichen Bereich des alten Ortskernes. Sie zeichnet sich durch eine fast geschlossene Reihe traufständiger Bauten an der Lindenstraße aus, die sich an der Einmündung der Solmsbachstraße zu Gunsten von giebelständigen Bauten auflöst. Lindenstraße 45-49 wurde als städtebaulicher Akzent im Kreuzungsbereich Höllenstraße mit einbezogen. Die ungewöhnlich dichte historische Substanz ist in zahlreichen Einzeldenkmälern dokumentiert, neben denen weitere Bauten erwähnenswert sind: Solmsbachstraße 13 von 1765, Höllenstraße 1/Lindenstraße 34 mit schönem Fachwerkgiebel, Lindenstraße 30 als Gasthof "Solmser Hof".
Am Rande des alten Ortskernes auf einer Terrasse oberhalb des Lahntales gelegene, romanische Chorturmanlage. Der flach gedeckte Saalbau mit Fenstern des 18. Jahrhunderts besitzt an der Südseite ein heute vermauertes und verputztes Portal. Der dreigeschossige Chorturm mit Schießscharten wird von einem eleganten, sehr hohen Haubenhelm mit offener Laterne, ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert bekrönt. Im schlichten Innenraum ist neben der einfachen Empore und der Kanzel das reiche Orgelprospekt, angeblich aus der Hospitalkirche in Wetzlar, zu erwähnen. Auf dem Kirchhof, dessen Grenzen sich im Gelände ablesen lassen, befindet sich eingemauert in eine Brunnenfassung eine barocke Takenplatte. Vor dem Eingang vielleicht ein alter Taufstein, als Blumenkübel genutzt. Am Zugang zum Kirchhof zwei schöne Linden.
Auf einem Felsvorsprung oberhalb des Ortskernes gelegene Kirche mit einem 1784 erneuerten Saal und einem schmaleren, mittelalterlichen Rechteckchor. Beide sind unter einem gemeinsamen Walmdach mit Haubendachreiter zu einer quergelagerten Einheit zusammengefasst. Das Innere mit Voutendecke, dreiseitiger Empore und Kanzelwand mit Orgel ebenfalls als einheitlicher Raum gestaltet. Die Gemälde an der Decke und der Chorbrüstung kamen Anfang des 19. Jahrhunderts unter Fürst Wilhelm von Solms aus dem Kloster Altenberg hierher. Kanzel um 1600, Orgelprospekt um 1700 von Orgelbauer Grieb aus Griedel. An der Südwand außen bzw. innen die Epitaphien von Jacob Wilhelm Caps, dem für den Umbau 1784 verantwortlichen Pfarrer, und seiner Frau Victoria Charlotta. Von der Kirchhofmauer sind noch einige Reste erhalten.
Westlich von Wetzlar liegen auf einer in das Lahntal vorspringenden Bergterrasse die Gebäude des ehemaligen Prämonstratenserinnenstiftes Altenberg. Es soll um 1170 von dem Wanderpriester Gottfried von Beselich gegründet worden sein und wurde durch das Kloster Rommersdorf mit Prämonstratenser-Nonnen besetzt. Damit reiht es sich in eine mittelalterliche Gründungswelle von Frauenklöstern und Stiften in Hessen ein. Schon bald unabhängig vom Mutterkloster erhielt das adelige Chorfrauenstift unter Kaiser Friedrich Barbarossa die Reichsunmittelbarkeit, die 1192 als Bestätigung urkundlich belegt ist. Unter der Meisterin Gertrudis (1227-1297), der jüngsten Tochter der Hl. Elisabeth von Thüringen, gewann das Kloster an Bedeutung, was sich vor allem im Bau von Konventsgebäuden und Kirche in der Zeit um 1260 bis etwa 1300 widerspiegelt. Die Grafen von Solms, deren Erbbegräbnis zeitweilig in der Kirche lag, versuchten mehrfach, die Reichsvogtei über das Stift an sich zu bringen, das seine Selbstständigkeit jedoch bewahren konnte. Auch die Reformationsversuche des 16. Jhs. blieben erfolglos, so dass das Kloster als katholische Insel im protestantischen Bereich verblieb. Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, dem die Neuausstattung der Kirche und zahlreiche Veränderungen an den Stiftsgebäuden im 18. Jh. zu verdanken ist. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1802 wurde das Kloster säkularisiert und fiel als Entschädigung an die Fürsten von Solms-Braunfels. Die danach folgende Bewirtschaftung als Domäne hatte zahlreiche Abrisse und Neubauten außerhalb des Konventes zur Folge. Dieses selbst wurde von den Fürsten teilweise als Sommersitz genutzt. Die evangelisch gewordene Kirche wurde kurzfristig nach Oberbiel eingepfarrt, katholische Gottesdienste durch Sonderregelungen erlaubt. 1928 wurde Altenberg der weltlichen Gemeinde Oberbiel zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich neue Nutzungen vor allem für die Konventsgebäude. Diese dienten 1947 bis 1955 als evangelisches Kinderheim, ab 1955 als neue Heimstätte für das Königsberger Diakonissen-Mutterhaus der Barmherzigkeit. 1952 war ein schwerer Brand der Klostergebäude vorausgegangen. Das weitläufige Areal der Klosteranlage wird von der großenteils noch erhaltenen Klostermauer eingefasst und von Norden erschlossen. Im Südwesten an der Hangkante liegt die Kirche mit den Konventsgebäuden und einem kleinen Friedhof, östlich davon befinden sich verschiedene Wohn- und Wirtschaftsgebäude, unter denen neben den Einzeldenkmälern besonders hervorzuheben sind: Nr. 4, Schäferhaus. Bruchsteinscheune bei Nr. 3a wohl aus dem späten 19. Jh. unter Verwendung älterer Mauerteile an der Rückseite. Gruppe aus drei aneinander gebauten Scheunen, z. T. mit massiven Wänden, die östliche mit Doppeltenne wohl 18. Jh., die ältere, westliche, mit Volute am Ortgang. Nördlich davon lang gestreckte Gruppe von Wirtschaftsgebäuden mit einer Schmiede im Erdgeschoss. Unter den Grünflächen sind die ehemaligen Lustgärten südlich der Hauptgebäude sowie die alten Weinbergslagen am Hang ebenso zu nennen wie der Herrengarten im Osten mit einem kleinen Friedhof. Die Wirtschaftshöfe weisen Reste von Kopfsteinpflaster auf, gegenüber dem Priorhaus eine regelmäßige Akazienpflanzung; Wasserspeicher südlich des so genannten Forsthauses. Der einzigen erhaltenen Klosteranlage im Altkreis Wetzlar kommt aufgrund der herausragenden Lage im Lahntal eine besondere landschaftsprägende Rolle zu. Zeugen ihrer großen architektur-geschichtlichen Bedeutung sind vor allem die Kirche und Teile des Konventes, wo sich der ursprüngliche Klostercharakter noch weitgehend bewahrt hat. Die ältesten Bauten des Wirtschaftsbereiches stammen bis auf wenige Ausnahmen frühestens aus dem 17. Jh. Sie sind in ihrem Gesamtzusammenhang durch die Domänennutzung seit dem frühen 19. Jh. bestimmt und damit auch ein Zeugnis für die Wirtschaftsgeschichte des aufgegebenen Klosters.
Die Wolfsgasse gehört zu den ältesten Bereichen von Oberndorf. Hier hat sich der Eindruck eines historisch gewachsenen Straßenzuges mit trauf- und giebelständigen Fachwerkhäusern am deutlichsten erhalten. Der Schwerpunkt befindet sich kurz unterhalb der Einmündung des Weidfeldswegs, wo mit Nr. 11 und Nr. 14 die qualitätvollsten Bauten zu nennen sind. Darüber hinaus erwähnenswert sind Nr. 6 mit schönen Feuerböcken von 1735, jedoch einem ausgeräumten Erdgeschoss. Mit den ersten Häusern des Weidfeldswegs ist auch die Ortserweiterung seit dem 18. Jh. dokumentiert, wobei die Datierung von Nr. 3 auf 1750 baugeschichtlich nicht nachvollziehbar ist. Erwähnenswert eine alte Linde an der Straßenkreuzung.
Die am südlichen Ortsrand relativ isoliert gelegene Kirche geht vermutlich auf eine Erwähnung 788 im Lorscher Codex zurück. 1734 wurde die kleine romanische Chorturmanlage mit dem Eingang an der Südseite und Fischgrätmauerwerk tief greifend umgestaltet: Vermutlich um den Einbau von Emporen zu ermöglichen, erhöhte man den Saal um einen Obergaden aus einer zweischaligen Fachwerkkonstruktion und schuf einen Zugang an der dem Dorf zugewandten Nordseite. Auch der Turm erhielt ein Fachwerkgeschoss und einen hübschen barocken Haubenhelm, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nochmals erhöht wurde. Beim Anbau des Gemeindesaales 1955 bis 1956 Einsturz der westlichen Giebelwand. Der kleine, flachgedeckte Innenraum wird von der dreiseitigen Empore und der Kanzelwand mit Orgel geprägt. Altarblock aus Marmor um 1810. Marienglocke um 1400. Glocke 1698 von Dilman Schmit, Aßlar. Innerhalb der kreisförmigen, fast vollständig erhaltenen Kirchhofmauer mit barocker Pforte sind das Kriegerdenkmal von 1870/71 und 1914/18 sowie ein gusseisernes Grabkreuz für Konrad Hofmann (†1889) erwähnenswert.
In der kleinen Gesamtanlage sind die Kirche mit dem etwa gleichzeitig entstandenen Friedhof, die südlich davon gelegenen Grünflächen und das Pfarrhaus zu einer inhaltlichen und funktionalen Einheit zusammengefasst. Für den Friedhof nördlich der Kirche ist neben den Resten der Ummauerung vor allem das einfache, überdachte Portal an der Braunfelser Straße wichtig, das über eine Rotdornallee die Achsenbeziehung zu dem 1956 entstandenen Kriegerdenkmal herstellt. Dieses liegt eingebunden in eine halbkreisförmige Hecke in einer waldartigen Grünanlage mit einigen vermutlich etwa tausend Jahre alten Eichen. Weitere fünf Eichen wurden 1897 anlässlich des 100. Geburtstages von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt. Auch der axial auf die Kirche zulaufende Hauptweg öffnet sich zu einem von Hecken halbkreisförmig gerahmten Vorplatz. Anlässlich der pfarramtlichen Loslösung von Oberbiel entstand 1954 ein neues Pfarrhaus, das nicht nur mit seiner Architektur, sondern auch mit seiner Lage in der Nähe der Kirche und seinem großen Zier- und Nutzgarten traditionellen Vorstellungen folgt.
„LAHNTALBAHN (III)“
017.1 Nassau — Limburg a.d.Lahn
Streckeneröffnung: 05.07.1862
Streckenlänge: 26,39 km
017.2 Limburg a.d.Lahn — Weilburg
Streckeneröffnung: 14.10.1862
Streckenlänge: 29,14 km
017.3 Weilburg — Wetzlar
Streckeneröffnung: 10.01.1863
Streckenlänge: 23,03 km
Bauherr/Betreiber: Nassauische Eisenbahn (bis 1866); Preußische Staatseisenbahn
Streckennummer (DB): 3710
Der Bahnanschluss Wiesbadens durch die "Taunusbahn" (Nr. 001) 1840 und die folgende Planung einer Verbindung der naussauischen Residenzstadt rheinab bis Oberlahnstein (Nr. 012) hatten auf Betreiben der Gemeinden im Lahntal das Anschlussprojekt einer Bahnlinie von Oberlahnstein ostwärts nach Wetzlar ausgelöst, das der belgische Eisenbahningenieur Frans Splingard 1849-51 entwarf. Zunächst verhielt sich die nassauische Regierung dazu ablehnend (1853), da sie auf Staatskosten den Ausbau der Lahn als Wasserstraße gefördert hatte. Da aber der Güterverkehr rasch die Lahnschifffahrt überforderte und zudem Preußen eine nördliche Verlängerung jener Rheintalstrecke durch eigenes Gebiet verzögerte, erteilte Nassau schließlich 1857 (31. März) der inzwischen gegründeten „Nassauischen Rhein- und Lahn Eisenbahn-Gesell-schaft“ eine Konzession zum Bau der „Lahntalbahn“. Der einheimische Baurat Haas musste die bisherigen Pläne überarbeiten, und bereits 1858 (1. Juli) konnte der Streckenabschnitt zwischen Oberlahnstein und Bad Ems als erstes Teilstück (=13 km) eröffnet werden. Mit weiterem war jedoch das private Bahnunternehmen finanziell überfordert, und die drei restlichen Abschnitte sind ab 1861 als nassauische Staatsbahn ausgeführt worden. Verantwortlich dafür blieb der 15 Jahre bei der "Pfälzischen Ludwigsbahn“ tätige Limburger Moritz Hilf, der die Frans Splingard-Haas'sche Trasse erneut revidierte, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen. Nach insgesamt fünfjähriger Bauzeit galt die Lahntalbahn“ 1863 als vollendet (Gesamtkosten 15,2 Mio. Gulden). — Mit 18 Tunnels (Gesamtlänge mehr als 6 km) und neun großen Brücken bleibt Hilfs Werk eine der bedeutenden Leistungen hessischer Ingenieurkunst. Fortan war der Direkttransport der Lahnerze ins Ruhrgebiet möglich, und auch die preußische Montanindustrie um Wetzlar profitierte von der Ost-West-Trasse, die durch zweites Gleis (1875-80) und tragfähigere Brücken(1920-30) später leistungsfähiger, durch Nebenbahnen im Tal von Kerkerbach und Weil (Nrn. 045, u. 057; 1886 u. 1891) ergänzt wurde. — Die Bahnlinie ist zumeist nur knapp oberhalb des Lahnwasserspiegels, entlang der Kurven oft eingekerbt ins felsige Steilufer oder — wo kein Platz blieb — durch die Uferberge geführt. Als ihr Hochbauarchitekt gilt in der Frühzeit der Diezer Heinrich Velde, auf den — wie bei der "Rheintalbahn" (Nr. 012) — die neoromanisch/gotischen Tunnelfassaden, die einst beiderseits der Flussbrücke stehenden Zwillingstürme und die standardisierten Bahnstationen bzw. Bahnwärtergebäude zurückgehen. Die Strecke besticht durch landschaftliche Abwechslung und technischen Reiz, zumal sie nicht elektrifiziert und ihrer traditionellen Signal- bzw. Telegrafenmaste nicht beraubt wurde.
„LAHNTALBAHN (III)“
017.1 Nassau — Limburg a.d.Lahn
Streckeneröffnung: 05.07.1862
Streckenlänge: 26,39 km
017.2 Limburg a.d.Lahn — Weilburg
Streckeneröffnung: 14.10.1862
Streckenlänge: 29,14 km
017.3 Weilburg — Wetzlar
Streckeneröffnung: 10.01.1863
Streckenlänge: 23,03 km
Bauherr/Betreiber: Nassauische Eisenbahn (bis 1866); Preußische Staatseisenbahn
Streckennummer (DB): 3710
Der Bahnanschluss Wiesbadens durch die "Taunusbahn" (Nr. 001) 1840 und die folgende Planung einer Verbindung der naussauischen Residenzstadt rheinab bis Oberlahnstein (Nr. 012) hatten auf Betreiben der Gemeinden im Lahntal das Anschlussprojekt einer Bahnlinie von Oberlahnstein ostwärts nach Wetzlar ausgelöst, das der belgische Eisenbahningenieur Frans Splingard 1849-51 entwarf. Zunächst verhielt sich die nassauische Regierung dazu ablehnend (1853), da sie auf Staatskosten den Ausbau der Lahn als Wasserstraße gefördert hatte. Da aber der Güterverkehr rasch die Lahnschifffahrt überforderte und zudem Preußen eine nördliche Verlängerung jener Rheintalstrecke durch eigenes Gebiet verzögerte, erteilte Nassau schließlich 1857 (31. März) der inzwischen gegründeten „Nassauischen Rhein- und Lahn Eisenbahn-Gesell-schaft“ eine Konzession zum Bau der „Lahntalbahn“. Der einheimische Baurat Haas musste die bisherigen Pläne überarbeiten, und bereits 1858 (1. Juli) konnte der Streckenabschnitt zwischen Oberlahnstein und Bad Ems als erstes Teilstück (=13 km) eröffnet werden. Mit weiterem war jedoch das private Bahnunternehmen finanziell überfordert, und die drei restlichen Abschnitte sind ab 1861 als nassauische Staatsbahn ausgeführt worden. Verantwortlich dafür blieb der 15 Jahre bei der "Pfälzischen Ludwigsbahn“ tätige Limburger Moritz Hilf, der die Frans Splingard-Haas'sche Trasse erneut revidierte, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen. Nach insgesamt fünfjähriger Bauzeit galt die Lahntalbahn“ 1863 als vollendet (Gesamtkosten 15,2 Mio. Gulden). — Mit 18 Tunnels (Gesamtlänge mehr als 6 km) und neun großen Brücken bleibt Hilfs Werk eine der bedeutenden Leistungen hessischer Ingenieurkunst. Fortan war der Direkttransport der Lahnerze ins Ruhrgebiet möglich, und auch die preußische Montanindustrie um Wetzlar profitierte von der Ost-West-Trasse, die durch zweites Gleis (1875-80) und tragfähigere Brücken(1920-30) später leistungsfähiger, durch Nebenbahnen im Tal von Kerkerbach und Weil (Nrn. 045, u. 057; 1886 u. 1891) ergänzt wurde. — Die Bahnlinie ist zumeist nur knapp oberhalb des Lahnwasserspiegels, entlang der Kurven oft eingekerbt ins felsige Steilufer oder — wo kein Platz blieb — durch die Uferberge geführt. Als ihr Hochbauarchitekt gilt in der Frühzeit der Diezer Heinrich Velde, auf den — wie bei der "Rheintalbahn" (Nr. 012) — die neoromanisch/gotischen Tunnelfassaden, die einst beiderseits der Flussbrücke stehenden Zwillingstürme und die standardisierten Bahnstationen bzw. Bahnwärtergebäude zurückgehen. Die Strecke besticht durch landschaftliche Abwechslung und technischen Reiz, zumal sie nicht elektrifiziert und ihrer traditionellen Signal- bzw. Telegrafenmaste nicht beraubt wurde.