Auf einer Anhöhung gelegene traufständige Einhäuser mit massiven Erdgeschossen und konstruktiven Fachwerkgeschossen aus dem 19. Jh. Giebelständig ist dazu eine verputzte Scheune des späten 19. Jh. angeordnet. Das Ensemble ist Gesamtanlage aufgrund ortsbildprägender und wissenschaftlicher Bedeutung.
Die Klinkergebäude des späten 19. Jh. sind im Zusammenhang des Bahnhofs Eschwege-West mit der Verbindungslinie Göttingen-Bebra als Gesamtanlage von siedlungstechnischer und geschichtlicher Bedeutung. Die Gebäude als zweigeschossige Doppelwohnhäuser bzw. zwei giebelständige mit traufständigem Gebäude verbundenen Mehrfamilienhaus und einem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus liegen in überwiegend traufständiger Anordnung entlang der Soodener Straße. Die schlichten Fassaden sind mit umlaufenden Backsteinfriesen und Gesimsen zaghaft untergliedert. Haus-Nr. 20/18 als Doppelhaus, ein verputzter Massivbau mit Mansarddach und Zwerchhaus darunter mit Lisenen geziert auf bossiertem Hausteinsockel nimmt in der sonst schlichten Bebauung eine Ausnahme ein. Die Wohnhäuser haben Nebengebäude zum Teil Ställe, Geräteschuppen, Waschhaus etc. Die Gebäude 8, 10, 12 sind weiß getünchte, massive, zweigeschossige, einfache Wohnbauten mit Drempelgeschoss und umlaufendem Backsteinfries. 1876 wurde die Eisenbahnlinie in diesem Bereich angelegt. Die hiesige Gemeinde hat sich seit dem Zuzug der Eisenbahnbeamten (über 40 Familien) stark vermehrt. 1890 hatte das Dorf somit 830 - 840 Einwohner. Die Eisenbahnersiedlung ist aufgrund sozialgeschichtlicher Bedeutung Gesamtanlage.
Halbkreisförmige, in Sandsteinquader hergestellte, Lokomotivhalle mit einer 16 m Durchmesser großen Drehscheibe an der Bahnlinie Göttingen-Bebra, die um 1880 ausgebaut wurde. Der um die Jahrhundertwende erstellte Bau ist durch Lisenen an den Knickpunkten -mit jeweils drei schlanken hohen Segmentbogenfenstern mit Sprossengliederung, in einem Feld gegliedert. Von der Bahnseite sind die segmentbogigen Einfahrtstore zum Teil zugemauert. Die Giebelwände des mächtigen Baues sind ebenfalls mit Lisenen und gruppierten segmentbogigen Fenstern gegliedert. Die Anlage aus dem Jahr 1880 ist Kulturdenkmal aufgrund ihrer technischen und geschichtlichen Bedeutung als wichtiges Zeugnis des wirtschaftlichen Aufschwunges um die Jahrhundertwende. 1936 wurde der Bahnhof zum Bahnhof Eschwege-West umbenannt, 1942 wurde eine größere 23 m Durchmesser große Drehscheibe mit einer Viertelkreislokhalle angebaut, da die andere Drehscheibe für die größeren moderneren Maschinen zu klein geworden war.
Die Namensform weist in die ersten Jahrhunderte nach der Zeitenwende und bezeichnet vermutlich den Besitz eines Alwin. Bemerkenswert ist die Lage des Ortes auf einer hochwasserfreien Kiesinsel, denn ein alter Werrerarm, der trockengelegt wurde, ist noch zu erkennen; bei Hochwasser trägt er Wasser und schließt das Dorf ein. Der Werra-Strom war für die Bewohner des Dorfes schon immer von Bedeutung, da hier Zoll von den vorbeifahrenden Schiffen erhoben wurde. Die Gesamtanlage umfasst die fünf wichtigsten Straßenzüge des historischen Dorfkernes. Die Bilsteinstraße mit dem vierseitig umschlossenen Gutshof am ehemaligen Dorfeingang. Die Burgstraße und Kirchstraße mit L- und U-förmigen Hofanlagen mit giebelständigen Wohnhäusern, deren Fachwerk zum Teil mit „Wilder Mannfigur" gestaltet sind, sowie dem davon abgehenden Hardtweg und die Fährgasse. Der Ort ist aus einem Straßendorf entstanden, deutlich zu erkennen durch die historische Bebauung
von Hofanlagen des 17. bis 19. Jh. in der Burg- und Kirchstraße. Die Fährgasse, die die Verbindung zur Burg Fürstenstein darstellt, ist im 13. Jh. erstmalig schriftlich erwähnt worden.
Der Dorfangerplatz (das Musikantenhäuschen ist nicht mehr vorhanden) an der Ecke Fährgasse/Kirchstraße kennzeichnet den eigentlichen Dorfkern.
Die Kirche ist vermutlich im frühen 17. Jh. auf dem Vorgängerplatz der mittelalterlichen Kirche erbaut, sie liegt versteckt hinter den Häusern der Kirchstraße und nimmt somit einen nicht ganz klaren Standort ein. Die Beurteilung der Gesamtanlage mit fast ungestörter Bebauung liegt auf künstlerischer und geschichtlicher Bedeutung.
Die ehemalige Ziegelei liegt an der Bundesstraße 27 und ist durch die Straßenverlängerung des Fasanenweges direkt vom Ortskern zu erreichen. Die alte Ziegelei umfasst mehrere Gebäude.
Zu einem das traufständige Backsteingebäude, dessen Schornstein mittlerweile zurückgebaut wurde. Die Fassade ist mit mehreren Lisenen untergliedert. Mehrere Trockengerüste mit Dach sind erhalten. Links neben der Ziegelei befindet sich das große Wohnhaus, welches von einem Garten umgeben ist. Das zweigeschossige massive Wohnhaus mit Mansarddach verfügt über einen Mittelrisalit, der das beherrschende Element in der Aufteilung der Fassade darstellt. Die Brüstungsfelder des Risalits sind mit balustradenartiger Verzierung und umlaufendem Fries gegliedert.
Die ehemalige Dampfziegelei ist Gesamtanlage aufgrund geschichtlicher Bedeutung. Heute wird sie als Lagergebäude genutzt.
Die Gesamtanlage erstreckt sich über die Straßen Am Petersbach, Am Rain und Bei der Kirche.
Der erstmals 1073 schriftlich erwähnte Ort aus der Urkunde vom Edler Sigebodo von Hone an die Abtei Hersfeld hat eine Geschichte, die bis in die vorchristliche Zeit geht, wie Ausgrabungen beweisen. Im 11. Jh. verfügte das bei Hersfeld gelegene Kloster Petersberg über Liegenschaften und Rechte in „Eltwinshusen" und „Nidiwitzhusen" die über Jahrhunderte hinweg in beiden Orten nachweisbar sind. Die Namen Petersbach und Petersborn oberhalb von Niddawitzhausen, erinnern heute noch daran. Auch in diesen beiden Dörfern hatten die Grafen von Bilstein im 13. Jh. Besitzungen. Hermann Diede und dessen Nachfahren behalten diese bilsteinischen, später hessisch-landgräflichen Lehen, bis die Familie von Diede zum Fürstenstein 1807 erlischt. Für die Ansiedlung des Dorfes ist die geschützte Lage und die Quelle oberhalb des Dorfes ausschlaggebend gewesen, zumal das Zechsteingebiet keine große Feuchtigkeit aufzuweisen hat. Noch 1748 hatte das Dorf keinen Ziehbrunnen. Bemerkenswert ist die repräsentativ gelegene Kirche aus dem frühen 16. Jh. Im Inneren ist eine dreiseitige wertvolle Empore mit Renaissance-Schnitzerei. Laut Datierung von 1621 und 1707. Die Kirche mit einem Erweiterungsbau von 1887 verdeutlicht die Entwicklung der Kirchenerweiterung in der Industriealisierungszeit. Der historische Dorfkern ist geprägt durch den Schulbau des späten 19. Jh. und den dort großzügig angelegten Hofanlagen aus dem 17. und 18. Jh. Durch den Eisenbahnbau um 1880 bekam das Dorf großen Zuwachs. Die gut erhaltenen Hofanlagen und der erhaltene Dorfkern verleihen dem Ort geschichtliche Bedeutung. Der Ortskern ist deshalb als eine Gesamtanlage anzusehen.
Am Südrand von Eschwege am Hang in der Verlängerung der Langemarckstraße. Ausgedehntes Kasernenareal der Wehrmacht, 1935/36 im Zuge der Kriegsvorbereitung durch das nationalsozialistische Deutsche Reich errichtet. Neben dem 1936 eingeweihten Fliegerhorst bei Niederhone die zweite neue Kasernenanlage in der durch eine lange militärgeschichtliche Tradtion geprägten Stadt Eschwege.
Der Vertrag für die Überlassung der Flächen wurde am 1.10.1935 abgeschlossen, die erste Einheit des Infanterieregiments 86 bereits am 6.10.1936 in die neue nach dem 1934 verstorbenen Weltkriegshelden und späteren Reichspräsidenten von Hindenburg benannten Kaserne überführt. Nach 1945 zunächst durch die US-Army genutzt, seit 1953 vom Bundesgrenzschutz, der heutigen Bundespolizei.
Vom Heeresbauamt nach wirtschaftlichen Überlegungen unter Beachtung der Anforderungen des Luftschutzes konzipierte Anlage aus Einzelgebäuden. Im Norden das ehemalige Stabsgebäude mit dem Kasernentor (1972 durch ein neues Wachgebäude verändert). Östlich außerhalb vorgelagert das ehemalige Offizierskasino (Langemarckstraße 40). Die Kasernenanlage gliedert sich in den Wohnbereich im Osten, der um einen zentralen Aufmarschplatz gruppiert ist. Westlich ist der Technikbereich mit Fahrzeughallen und Werkstätten angegliedert.
Der um den in Nordost-Südwest-Richtung orientierten, heute als Stadion genutzten Exerzierplatz angelegte Wohnbereich besteht im Norden aus zwei baugleichen dreigeschossigen Mannschaftsgebäuden mit Walmdächern. Im Süden sind drei Gebäude symmetrisch platziert: zwei baugleiche Mannschaftsbaute rahmen das zentrale zweigeschossige Gebäude. An der Schmalseite im Osten befindet sich das Wirtschaftsgebäude, das der Speiseversorgung diente. Ihm war im Westen eine Exerzierhalle gegenübergestellt, die jedoch in der Nachkriegszeit durch einen Turnhallenneubau ersetzt wurde.
Der Technikbereich wird durch in Zeilen angeordnete Hallenbauten mit Pultdächern geprägt.
Kasernengebäude
Alle Wohn- und Funktionsgebäude der Kaserne wurden als verputzte, zwei- und dreigeschossige Massivbauten mit schiefergedeckten Walmdächern ausgeführt. Als Dachkonstruktion kamen bis zur Höhe von Zweidritteln der Dächer Betonbinder zum Einsatz. Darüber wurden hölzerne Dachwerke errichtet. Der Belichtung der Dachräume dienen kleine Walmdachgauben. Als Gestaltungselemente wurden Sandsteinsockel und Werksteinfensterbänke eingesetzt. Die Fenster sind mehrflügelig in Holz ausgebildet. Die Türen sind mehrflügelig aus dunklem Eichenholz hergestellt. Als Gliederungselemente wirken die risalitiartig vorgesetzten Treppenhäuser, deren oberste Stockwerke teilweise mit Schiefer verkleidet wurden.
Stabsgebäude
In der Typologie der Mannschaftsgebäude gestalteter dreigeschossiger Gebäuderiegel mit zwei Treppenhäusern im Norden der Anlage am Tor. Die Wache war ursprünglich im Erdgeschoss an der Nordecke vorgelagert und als Pfeilerhalle aus Sandstein gestaltet. Darüber befand sich über Eck der heute östlich neben der 1975/76 errichteten Toranlage angebrachte große Reichsadler aus Wesersandstein. Er wurde durch den Niederdünzebacher Steinmetzmeister Wilhelm Schuchardt angefertigt. Im Inneren waren neben der Verwaltung auch die Wache mit Arrestzellen und die Krankenstation untergebracht.
Mannschaftsgebäude
Von den vier baugleichen Mannschaftsgebäude am ehemaligen Exerzierplatz ist lediglich der an der Zufahrt gelegene und durch die Topografie bis weit in die Langemarckstraße sichtbare Bau durch einen Dachreiter mit Uhr hervorgehoben. Dieser Dachreiter wurde durch den Schwebdaer Zimmermeister Bernhard Otto Müller entworfen und ausgeführt. In jedem Mannschaftsgebäude war eine Komapnie/Batterie untergebracht. Neben den Unterkunftsstuben und Sanitäranlagen gab es Unterrichtsräume und Schreibstuben. Die Dachräume dienten als Bekleidungskammern.
Wirtschaftsgebäude
Das zweigeschossige Wirtschaftsgebäude an der östlichen Schmalseite des Platzes ist durch seinen dreizonigen Eingangsbereich mit den Zugängen für die unterschiedlichen Dienstgrade erkennbar. Es diente der Lebensmittelversorgung und nahm Küche, Speiseräume für Mannschaften und Unteroffiziere auf. Die Räume der Unteroffiziere waren im Obergeschoss untergebracht.
Offiziersheim/Kasino (Langemarckstraße 40)
Entsprechend der hierarchischen Gliederung der Wehrmacht nahmen die Offiziere eine herausgehobene Stellung ein. Das Offizierskasino wurde wie bei Kasernenneubauten der Zeit üblich, außerhalb der eigentlichen Kaserne angeordnet. In einem ausgedehnten Gartengrundstück östlich der Kaserne erhebt sich der ehemals weithin sichtbare, repräsentative zweigeschossige Putzbau mit schiefergedecktem Walmdach über L-förmigem Grundriss. Die nach Norden ausgerichtete Gartenfront lässt im Ostteil den vorgezogenen Saalbau erkennen. Der Zugang erfolgte von Süden, wobei der Eingangsbereich zeittypisch mit einem Balkon gestaltet wurde. Im Inneren waren neben dem vertäfelten Speisesaal eine Küche und Nebenräume für dienstliche und repräsentative Zwecke untergebracht.
Technischer Bereich
Im Westen der Kasernenanlage befinden sich die funktionalen, parallel in langen Zeilen ausgerichteten Fahrzeughallen. Es handelt sich um Typenbauten mit Pultdächern mit Bitumeneindeckung, deren sachliche Gestaltung durch die Ausbildung der Vordächer als scharierte Betonbänder betont wird.
Denkmalwert
Als gut erhaltene, typische Heereskaserne der NS-Zeit dokumentiert die ehemalige Hindenburgkasere in Eschwege bis heute eindrucksvoll den bereits mit der "Machtergreifung" 1933 einsetzenden Prozess der Remilitarisierung und systemathischen Kriegsvorbereitung durch das nationalsozialistische Deutsche Reich. Die Kasernenanlage dokumentiert die damaligen technischen, architektonischen und städtebaulichen Vorstellungen für die Bauaufgabe beispielhaft. Die Detailausbildung und Materialverwendung folgt dabei für die Unterkunfts- und Verwaltungsbauten traditionellen Architekturidealen der Jahrhundertwende und des Heimatschutzes, während im Technikbereich neben funktionellen Überlegungen die Ideale des Neuen Bauens spürbar sind.
Aus diesem Grund ist die ehemalige Hindenburgkaserne mit den erhaltenen Gebäuden und Freiflächen als Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen Kulturdenkmal.
Die Gesamtanlage des Innenstadtbereiches von Allendorf wird im wesentlichen durch die in rudimentären Teilen erhaltene Stadtmauer aus der ersten Hälfte des 13. Jhs. umschlossen; außerhalb der Stadtmauer wurden der in die Kirchstraße hereinführende Teil der Bahnhofstraße, der enge Straßenzug „Hinter der Mauer", der Fischerstad sowie der Friedhof südöstlich der Kirche mit in die „Gesamtanlage Altstadt" einbezogen.
Städtebauliche Schwerpunkte innerhalb der Stadtmauer bilden der Kirchplatz - zugleich der älteste Siedlungskomplex im Stadtgebiet - sowie der Markt. Beide werden durch die Kirchstraße verbunden, die von repräsentativen Häusern mit hervorgehobenen Schaufassaden gefasst wird. Oberhalb dieser städtebaulich repräsentativen Schneise, welche die genannten Plätze und die Kirchstraße bilden, ist ein Querrippensystem aus vier parallel verlaufenden Straßenzügen verspannt, die sich, vom Steintor im Süden ausgehend, spindelförmig auffächern. Sie münden nahezu in gleicher Höhe in den Marktplatz, der sich bis zur Brandschatzung im Jahr 1637 bis zur Obersten Straße über rechteckigem Grundriss ausdehnte. Dort erhob sich die Nikolai-Kirche, die nach ihrer Zerstörung nicht wieder aufgebaut wurde, ihren Platz nahm die im ersten Drittel des 19. Jhs. errichtete Schule ein.
Die Schuster-, Acker-, Weber- und Oberste Straße, die terrassenartig in paralleler Staffelung angelegt wurden, werden von der Hohl- und Engen Gasse gekreuzt.
Wie immer wieder betont wird, zeichnet sich das Stadtbild Allendorfs durch eine geschlossene Fachwerkarchitektur aus, die in wesentlichen Teilen in der zweiten Hälfte des 17. Jhs. entstand; datierte Häuser sind jedoch rar. Vor dem Brand von 1637 ist von einer Fachwerkbebauung auszugehen, die von giebelständigen und traufständig orientierten Häusern geprägt wurde. Nach der Zerstörung der nahezu gesamten Bausubstanz der Stadt im Dreißigjährigen Krieg war man bestrebt, eine einheitliche Bebauung in Allendorf zu schaffen. So entstanden die eindrucksvollen Reihen traufständiger Häuser, die bis zu einer Höhe von drei Geschossen aufsteigen. Der Eindruck von Giebelständigkeit wurde durch die in die Satteldächer eingeschnittenen Zwerchhäuser aufrecht erhalten. Die Zwerchhäuser nehmen häufig bis auf die Eckgefache die gesamte Fassadenbreite ein. So ergeben sich beeindruckende Straßenräume, die von den aus den Dächern heraustretenden Einbauten geprägt werden. Dieses Aufrisssystem ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, einheitlich durchgehalten und in kaum gestörtem Zustand erhalten geblieben.
Die imposantesten Bauten, dreigeschossige Häuser mit markanten Fachwerkkonfigurationen und repräsentativen Schmuckformen, erheben sich im Verlauf der Kirchstraße. Besonders hervorzuheben sind die Häuser Nr. 29, 46, 59 und 77. Im Bereich des Marktplatzes fällt das sog. Kreger'sche Haus auf, da es sich als ein klassizistisch geprägtes Gebäude von der Fachwerkumgebung deutlich abhebt.
Das Erscheinungsbild der Acker-, Schuster-, Weber- und Obersten Straße zeichnet sich ebenfalls durch eine einheitliche Bebauung aus, die in der Wahl der Fachwerkkonstruktion und der Schmuckformen jedoch weniger spektakulär als diejenige der Kirchstraße ist. In den genannten Straßenzügen haben sich einige historische, landwirtschaftlich genutzte Wirtschaftsgebäude erhalten. In der Weber- und Schusterstraße finden sich eine Reihe von Fachwerkhäusern, die, durch Brände zerstört, nach 1940 wieder aufgebaut wurden. Ihre Fachwerkarchitektur lehnt sich behutsam an die erhaltene historische Bausubstanz an. Als weitere wichtige Einzelbauten aus der Mitte des 17. Jhs. innerhalb der Stadtmauer sind das Rathaus, das Hochzeitshaus sowie das Steinerne Haus - Rathofplatz - aus dem 14. Jh. nennenswert.
Die Bebauung des Fischerstad, eine alte Fischersiedlung jenseits der Stadtmauer, setzt sich aus einer nahezu ungestörten Aneinanderreihung kleinmaßstäblicher Fachwerkgebäude zusammen, die in ihrer Masse in die erste Hälfte des 18. Jhs. datieren. Gegenüber der Häuserzeile befinden sich auf einem künstlich angelegten Plateau Hausgärten mit eingegrabenen Kellern, die durch eine hohe steinerne Mauer zur Straßenseite abgegrenzt werden. Die Gärten sind durch eine Leiter oder einen Steg, der in das Zwerchhaus der Häuser mündet, erreichbar. Die Geschlossenheit der Bebauung des Fischerstad ist in der erhaltenen Bausubstanz im Bearbeitungsgebiet einmalig. Im Straßenzug „Hinter der Mauer" verläuft ein ausgedehnter Gürtel von zum Teil mächtigen Vorratsgebäuden, die die Stadtsilhouette weit sichtbar prägen.
Die Gesamtanlage der Altstadt Allendorfs ist in ihrem geschlossenen Erscheinungsbild aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen schützenswert.
Die in der Waldisstraße installierte Gesamtanlage umfasst einige villenähnliche Wohnhäuser aus dem Ende des 19. Jhs., die eine großzügige Wohnarchitektur des aufstrebenden Bürgertums zu Ende des 19. Jhs. vergegenwärtigt.
Am nördlichen Abschluss des Franzrasens befindet sich an einem Seitenarm der Werra ein Schleusenhaus, dessen Formensprache auf eine Bauzeit in die 30erJahre des 20.Jhs. weist. Das Gebäude erhebt sich in einer wenig strukturierten Massivbauweise und wird von einem abgewalmten Mansarddach geschlossen. Ebenso wie das Haus ist die mit Datierungen aus den Jahren 1756, 1776 und 1888 versehene Schleusenanlage aus stadtgeschichtlichen und technischen Gründen Kulturdenkmal.