Flächendenkmal (2402)



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  • flaechendenkmal.LFDH21414007831503

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    Ehemaliges Schloss der Grafen von Isenburg-Büdingen. Im 18. und 19. Jahrhundert den Grafen von Isenburg-Birstein gehörend, seit 1901 im Landeseigentum. Von überregionaler Bedeutung als eines der wenigen erhaltenen Renaissanceschlösser Hessens.

    Ersterwähnung einer Wasserburg am Main 1448. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird Offenbach Residenz und Sitz der Landesverwaltung der Grafen von Isenburg. Unter Einbeziehung älterer Teile wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zur Fertigstellung 1559 ein repräsentativer Schlossbau errichtet. Große Zerstörungen durch einen Brand 1564. Wiederaufbau bis 1578 in seiner heutigen Form mit den reich geschmückten Galerien auf der Stadtseite. Maueransätze an den beiden Treppentürmen belegen, dass das Schloss wohl ursprünglich als Drei- oder Vierflügelanlage konzipiert war. Während des Dreißigjährigen Krieges sollten Wall und Graben das Schloss schützen. Kurmainzische Truppen rissen die Befestigungen wieder ein. 1631 residierte Gustav Adolf im Schloss. Im 18. Jahrhundert Aufstockung des vierten Geschosses mit Mansarddach. Damit Verlust der malerischen Dachlandschaft, wie sie beispielsweise auf einem Stich von Merian von 1642 zu sehen ist. Die seit 1748 in den Fürstenstand erhobenen Isenburger bezogen unter Fürst Wolfgang Ernst von Isenburg-Birstein komfortable Wohnhäuser an der Frankfurter Straße und an der späteren Kaiserstraße. Das Schloss blieb fürstliche Kanzlei und der Rest des Gebäudes wurde in Wohnungen für Bedienstete unterteilt. Auch mit dem Ende der Herrschaft der Isenburger 1816 und mit der Eingliederung Offenbachs in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt wurden die Räumlichkeiten zur Verwaltung des Wald- und Grundbesitzes bei Offenbach benötigt. Zudem wurden Räume z.B. an Handwerker vermietet oder als Lagerräume genutzt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Kunstmaler Georg Wilhelm Bode eine Wohnung im Schloss. Zu dieser Zeit war das Gebäude stark renovierungsbedürftig und auch die Umgebung präsentierte sich in einem schlechten Zustand. Auf diese Missstände machten u.a. Emil Pirazzi und der Architekt Wilhelm Manchot aufmerksam. Doch erst mit dem Verkauf an das Großherzogtum Hessen 1901 wurde eine Renovierung möglich. 1907 waren die Arbeiten abgeschlossen: die Relieffelder der Hoffassade wurden gegen Kopien ausgetauscht, die Originale kamen ins Landesmuseum Darmstadt, die Turmhauben und das Dach wurden vom Darmstädter Architekten Paul Meißner rekonstruiert. Für eine Verbesserung des Umfeldes sorgte 1909 bis 1913 die Errichtung der Technischen Lehranstalt (heute Hochschule für Gestaltung) nach Plänen des damaligen Direktors und Architekten Hugo Eberhardt. Lehranstalt und Schloss gruppieren sich nun um einen Hof, die alte Sichtbeziehung zu Stadt und Marktplatz ging damit jedoch verloren. Im Zweiten Weltkrieg brannten die oberen Geschosse des Schlosses aus. 1952-53 wurde die äußere Gestalt des 18. Jahrhunderts wieder hergestellt.

    Der erhaltene Baukörper präsentiert sich zur Stadtseite im Stil der Renaissance. Er wird von zwei runden Treppentürmen flankiert. Die Portale sind mit den Jahreszahlen "1570" und "1572" datiert. Dazwischen eine dreigeschossige Laube mit Balustraden aus dem 18. Jahrhundert. Erdgeschoss mit Pfeilerarkaden mit vorgelegten schlanken kannelierten Pilastern und ionischen Kapitellen. Die Obergeschosse mit geradem Gebälk abschließend. Reich ornamentierte Flächen, z.B. mit allegorischen Darstellungen, an den Postamenten Wappen, Karyatiden an den Pfeilern des Mittelgeschosses. Die Bildhauerarbeiten werden Conrad Büttner aus Büdingen zugeschrieben. An der Mainseite Reste des alten Wehrbaues erkennbar: über zwei Meter starke Außenmauern mit Rundbogenfries, seitlich Türme, der westliche mit reich verziertem Erker. Mittig an der Fassade dreigeschossiger Erker mit Maßwerkformen. Weitere Gliederung der Fassade durch einfache rechteckige Sandsteinfenstergewände. Im Inneren zwei Säle mit Netzgewölben im Erdgeschoss erhalten. Schlussstein im nördlichen Turmgeschoss datiert "1528".

    In den Erdgeschossarkaden steht der Grabstein der Schriftstellerin Sophie de la Roche, die 1807 im katholischen Bürgel beerdigt wurde, wo heute an der St. Pankratius-Kirche ein Abguss des Gedenksteines steht.

     

    siteDesignation
    baudenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Schloßstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH21414007835503

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    Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Spaziergang in Mode kam, wurden in vielen Städten Promenaden und Parks angelegt. In Offenbach geschah dies entlang der Kanalstraße, der heutigen Kaiserstraße. Der mittige Graben wurde zugeschüttet und eine Allee gepflanzt. Ebenso wurde entlang der Frankfurter Chaussee eine Allee angelegt. Eine erste Initiative zur Anlage eines baumbestandenen Spazierweges außen um die Stadt herum wurde 1842 gegründet. Da das Projekt auf private Geldspenden angewiesen war, kam es nur sehr langsam voran. Einzig Abschnitte der Bismarckstraße und der Ludwigstraße konnten fertig gestellt werden. Der Bau der Lokalbahn und die zahlreiche Ansiedlung von Fabriken schafften neue Realitäten. Die Verstädterung Offenbachs schritt in alle Richtungen rasch voran. Es entstanden Pläne für einen großzügigen Alleenring weit draußen um die Stadt herum. Zunächst wurde hiervon nur der August-Bebel-Ring verwirklicht. Zahlreiche, durch den Krieg von 1866 arbeitslos gewordene Portefeuiller fanden beim Ausbau Arbeit. Die ungeheuren Dimensionen des Anlagenringplanes vom Nordring am Main bis zum Landgrafenring im Südosten zeigt der Stadtplan von 1888. Trotz des enormen städtebaulichen Wachstums reichte die Bebauung noch längst nicht an den Anlagenring heran. Viele eingetragene Straßenzüge waren zu dieser Zeit erst projektiert. 1879 fand die Hessische Landes-Gewerbeausstellung auf einer am westlichen Stadtrand gelegenen Freifläche statt. Nach Abschluss der Veranstaltung wurden die Ausstellungshallen wieder entfernt, die Pflanzungen, Teiche, Brücken etc. blieben bestehen und gründeten so den ersten öffentlichen Park Offenbachs. Vieles ist am heutigen Stadtpark entfernt oder verändert worden. Bestehen blieben jedoch die Betonobjekte der Offenbacher Zementfabrik Feege und Gotthardt, die auf der Gewerbeausstellung mit Kuppel und weit gespannten Bögen die Möglichkeiten des Baustoffes demonstrierten. Diese fast 130 Jahre alten Bauteile sind zumindest in Deutschland einzigartig. Die Bebauung rund um den Stadtpark entlang der Parkstraße und des Dreieichrings begann erst in den Jahren nach 1900. Zeitgleich wurde auch das Projekt des Anlagenringes fortgeführt und 1902 der Isenburgring gestaltet. Der anwachsende Verkehr machte eine Änderung des ursprünglichen Planes mit der Einbeziehung einer begleitenden Ringstraße notwendig. 1902 bis 1914 konnten südöstlich fortschreitend der Starkenburg- und der Friedrichsring mit aufwändigen gärtnerischen Anlagen fertig gestellt werden. Entlang der Anlagen entstanden begehrte Wohngebiete in zumeist drei- bis viergeschossiger Blockrandbebauung mit modernen, häufig dem späten Jugendstil angelehnten Formen. Die Bebauung mit Industriebetrieben wurde hier nicht erlaubt. Der Ausbau des Anlagenringes lag seit 1906 in den Händen Leonhardt Eißnerts, der als erster sozialdemokratischer Politiker in Hessen-Darmstadt städtischer Beigeordneter wurde und damit ein hohes Amt innehatte. Er förderte die Beschäftigung der saisonbedingt Arbeitslosen beim Ausbau der Anlagen im Winter. Arbeitslose hatten bis zur Weimarer Republik kein Wahlrecht und mit dieser Beschäftigungsmaßnahme konnte ihnen weiterhin das Wahlrecht gesichert werden. Trotzdem ging der Ausbau aufgrund geringer finanzieller Mittel nur schleppend voran. 1923/24 Ausbau des August-Bebel-Ringes und danach Anlage des Hessenringes. Die Gestaltung der Grünanlagen lag maßgeblich bei Gartenbaudirektor Gutsche, dem damaligem Leiter des Gartenbau- und Friedhofsamtes. Der endgültige Ausbau des Landgrafenringes konnte erst in der Mitte der 1930er Jahre realisiert werden. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Anlagen beidseits bis zum Main zu führen. Dies konnte insbesondere wegen der bestehenden Industriebetriebe nicht verwirklicht werden.

    Durch den gestiegenen Verkehr wurde der Erholungswert des Anlagenringes stark gemindert. Jedoch bieten die Grünflächen, Weiher und Spielplätze noch heute den Anwohnern einen wichtigen Freiraum. Zumindest in den Sommermonaten werden diese zahlreich genutzt.

     

     

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Anlagenring
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH21414007835603

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    LFDH21414007835603
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    Die Mainstraße wurde als Uferstraße seit 1893 nach Fertigstellung der Mainuferbauten angelegt. Sehr viel älter sind die Seitenstraen Speyerstraße und Linsenberg. Der Linsenberg bestand bereits um 1750 und wurde damals "Mayn Gaß" oder "Kleine Herrngaß" genannt. Seit 1861 besteht die Bezeichnung Linsenberg mit Unterbrechung in den Jahren zwischen 1895 und 1905 als die Straße Lindenberg genannt wurde. Die Speyerstraße wurde 1784 geplant und hatte ebenfalls wechselnde Benennungen. Im 19. Jahrhundert als Untermainstraße, später als Stiftstraße geführt, wurde sie 1876 Speyerstraße genannt. Während der Zeit des Nationalsozialismus hieß sie Admiral-Scheer-Straße und wurde 1945 rückbenannt in den Namen des Offenbacher Liederkomponisten Wilhelm Speyer (1790-1878).

    Die bestehenden Gebäude sind überwiegend viergeschossig und um 1900 entstanden. Schöne Putzfassaden mit zum Teil aufwändiger Sandsteingliederung in den Formen des Historismus und des Jugendstils. Belebung der Straßenansichten durch Erker, Risalite und die vielfach erhaltenen Dachaufbauten mit Zwerchhäusern und hoch aufragenden Giebeln.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Mainstraße - Speyerstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH21414007835703

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    LFDH21414007835703
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    Ältester Teil der Gesamtanlage ist das Gebiet um die Große Marktstraße. Sie hieß einst Judengasse und wurde 1702 von Graf Johann Philipp auf herrschaftlichem Gelände angelegt. Sie verlief ursprünglich vom Marktplatz bis zur Herrnstraße. 1822 wurde die Straße bis zur Kaiserstraße verlängert und umbenannt. Die historischen Wohn- und Geschäftshäuser überwiegend zwei- bis dreigeschossig mit spätklassizistischen Putz- oder Backsteinfassaden und Werksteingliederung. Da alle Gebäude als Geschäftshäuser genutzt werden, sind sämtliche Erdgeschosse modern verändert. Im östlichen, älteren Teil der Großen Marktstraße datieren die Gebäude zwischen 1863 (Nr. 23 teilweise) bis 1897 (Nr. 11). Die aufwändigeren historistischen Fassaden der Häuser im westlichen Teil stammen aus der Zeit um 1900. Krönender Abschluss das Haus Große Marktstraße 58/Kaiserstraße 53 mit erhaltener einzigartiger Dachlandschaft, das als Einzelkulturdenkmal benannt ist. Die Herrnstraße, die die Große Marktstraße quert, wurde in diesem Abschnitt 1703 als Schäferstraße angelegt, erst 1898 erfolgte der Durchbruch zur Geleitsstraße und Umbenennung in Herrnstraße. Der Bereich zwischen Frankfurter Straße und Großer Marktstraße wird auf der westlichen Seite von dreigeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern mit teilweise reich dekorierten Putzfassaden geprägt. An der östlichen Seite mit dem Eckhaus Herrnstraße 9 von 1878 nur ein Altbau erhalten, der als Kulturdenkmal geschützt ist. Die Bandbreite der Stilrichtungen und Erbauungszeiten reicht vom Spätklassizismus (Nr. 14, 1880) über den Jugendstil (Nr. 22, 1901, Architekt: Philipp Hufnagel) bis zur sachlich-modernen Architektur (Nr. 23, 1930, Architekt: Friedrich Bossert). Zwischen Großer Marktstraße und Geleitsstraße ist die Herrnstraße platzartig erweitert und von viergeschossigen Gebäuden mit qualitätvollen Putz- oder Hausteinfassaden aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts umgeben.

    Die Geleitsstraße besteht bereits seit rund 800 Jahren und diente lange Zeit als wichtige Handelsstraße für die Kaufleute aus dem Nürnberger Raum zur Messe nach Frankfurt am Main. Obwohl nach großen Kriegsschäden heute weitgehend Neubauten das Gesicht der Straße bestimmen, haben sich hier einige der ältesten Wohnhäuser Offenbachs erhalten. So beispielsweise Haus Geleitsstraße 31, das zwischen 1830 und 1850 erbaut und 1863 von sechs auf neun Achsen erweitert wurde. Es zeigt einen typischen schlichten, zweigeschossigen Putzbau mit erhaltenem Ladeneinbau von 1886. Von geschichtlicher Bedeutung ebenso die Gebäude Geleitsstraße 41 und 45 von 1857 bzw. 1868.

    Südlich der Geleitsstraße das gut erhaltene Wohngebiet mit Kaiser-, Mittelsee- und Groß-Hasenbach-Straße und der südlich begrenzenden Bismarckstraße. Am südlichen Ende der heutigen Kaiserstraße wurde 1873 der Bahnhof errichtet. Der Vorgängerbau des heutigen Empfangsgebäudes (siehe Bismarckstraße 146) lag zunächst auf freiem Feld weit außerhalb der Stadt. Zehn Jahre später wurde der Bereich städtebaulich erschlossen und war bis 1914 entlang Kaiser- und Bismarckstraße dicht bebaut. Die Mittelseestraße wurde zwischen 1860 und 1864 angelegt und ab 1868 parzelliert. Gleichzeitig wurde die Groß-Hasenbach-Straße erschlossen und nach ihren Initiatoren, dem Zimmermeister Franz Groß und dem Bauunternehmer Caspar Hasenbach, benannt. Die Bismarckstraße, ursprünglich Lindenstraße genannt, wurde 1830 als baumbestandene Promenade geplant und bis 1864 fertig gestellt. In dem Bereich des neuen Wohnviertels lag der alte jüdische Friedhof, der 1861 im Einvernehmen mit der jüdischen Gemeinde auf den neu angelegten Friedhof außerhalb der Stadt verlegt wurde (siehe Alter Friedhof, Friedhofstraße 21). Der ehemalige jüdische Friedhof ist heute Grünanlage an der Ecke Bismarck-/Groß-Hasenbach-Straße. Ein Teil des Geländes wurde durch einen Bunkerbau der Nationalsozialisten entwürdigt (siehe Groß-Hasenbach-Straße 3).

    Mittelsee- und Groß-Hasenbach-Straße konnten weitgehend das typische Bild des ausgehenden 19. Jahrhunderts bewahren. In der schmalen Groß-Hasenbach-Straße sehr homogene Bebauung mit dreigeschossigen Putzbauten der Zeit zwischen 1862 (Nr. 52) und 1904 (Nrn. 6 und 8). Ebenfalls überwiegend dreigeschossig die Bauten der Mittelseestraße, die größtenteils zwischen 1875 und 1900 datieren. Putzbauten mit Werksteingewänden im spätklassizistischen Stil prägen das Bild der teilweise baumbestandenen Straße. Aufwändiger gestaltet die Bauten entlang der Kaiserstraße, von denen zahlreiche aus baukünstlerischen Gründen als Kulturdenkmal ausgewiesen sind. Zumeist viergeschossige Wohn- und Geschäftshäuser mit Verputz und sehr plastischer Werksteingliederung. Die schlichter gestalteten Gebäude im Rahmen der Gesamtanlage geschützt: z.B. Kaiserstraße 13 von 1889, errichtet vom Bauunternehmen Gebrüder Beck, oder Kaiserstraße 1 und 3 aus dem Jahr 1895, geplant vom Architekten Max Schröder. Entlang der Bismarckstraße überwiegen ebenfalls die repräsentativ gestalteten, viergeschossigen Gebäude. So beispielsweise Bismarckstraße 135 mit einer symmetrisch angelegten Backstein-/ Sandsteinfassade mit Stil der Neorenaissance. Das Wohnhaus wurde 1892 errichtet, für die Planung zeichnete der Architekt Karl Lipp.

    Die umfangreiche Gesamtanlage zeigt noch sehr gut die bauliche Entwicklung einer expandierenden Stadt: Offenbach war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts ein Bauerndorf und nahm unter Graf Johann Philipp einen enormen Aufschwung. Dies ist vor allen Dingen auf die Ansiedlung der französischen Glaubensflüchtlinge und der Juden zurückzuführen. Im Jahr 1700 besaß Offenbach 793 Einwohner, 1784 bereits 4482 Einwohner, darunter 698 jüdischen Glaubens.

    Im 19. Jahrhundert wurde mit der Anlage des Bahnhofs südlich der Stadt ein neues, begehrtes Wohnviertel geschaffen, das bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine geschlossene, großstädtische Bebauung im spätklassizistischen und gründerzeitlichen Stil erhielt.

     

     

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Südliche Stadterweiterung
    siteProtectionClassification
    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH21414007835803

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH21414007835803
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    Ältester Bereich der Gesamtanlage ist der 1708 angelegte Kleine Biergrund. Bei der erhaltenen historischen Bausubstanz datieren die Häuser zwischen 1898 und 1903. Es sind dreigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser mit Putz- oder Backsteinfassaden und teilweise aufwändigen historistischen Architekturgliederungen. Die Erdgeschosse heute ausnahmslos modern umgestaltet.

    Auf dem Areal des Wilhelmsplatzes wurde um 1700 ein neuer Friedhof angelegt, der nach der Eröffnung des Friedhofs an der Straße nach Mühlheim (siehe Friedhofstraße 21) am 15.12.1832 geschlossen wurde. 1866 wurden die letzten Friedhofsspuren beseitigt und das Gelände eingeebnet. Der nun Neumarkt genannte Platz diente ab 1868 als Viehmarkt und wurde später als Wochenmarkt genutzt. 1876 erstmals Benennung als Wilhelmsplatz, 1903 Neumarkt, 1937 Platz der SA und ab 1945 Rückbenennung in Wilhelmsplatz. Die Nordseite des Platzes schmückt das 1910/11 errichtete Markthäuschen, das als Kulturdenkmal ausgewiesen ist. Die umstehenden Häuser mit zumeist viergeschossiger, geschlossener Bebauung datieren von 1869 (Wilhelmsplatz 9) bis in das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und der gute einheitliche Gesamteindruck der baumbestandenen Platzanlage wird von einigen zurückhaltenden Neubauten nur wenig gestört. Die Fassaden größtenteils verputzt mit Bauschmuck in streng spätklassizistischen oder historistischen Formen.

    Östlich anschließend erstrecken sich die sehr gut erhaltenen Straßenläufe von Wilhelm-, Friedrich-, Karl-, Krafft- und Bleichstraße. Hiervon wurde die Karlstraße bereits 1830 angelegt, Bleich- und Wilhelmstraße folgten 1864, die Friedrichstraße wurde 1885 abgesteckt und schließlich entstand um 1900 die Kraffstraße, die in ihrer geschwungenen Form einem ehemaligen Bachlauf folgt. Südliche Begrenzung der Gesamtanlage durch die Bebauung der Bismarckstraße, die 1864 fertig gestellt war. In diesem Gebiet drei- bis viergeschossige Blockrandbebauung mit teilweise sehr aufwändig gestalteten Fassaden. In der Wilhelmstraße überwiegen die dreigeschossigen Wohnhausbauten mit Putzfassaden und meist stark plastisch hervortretender Werksteingliederung. So beispielsweise die Häuser Wilhelmstraße 14 und 16 aus den Jahren 1888 und 1889 mit Mittelrisalit und Betonung der Horizontalen durch Gesimse. Beide Gebäude wurden von dem Architekten Karl Steuerwald entworfen. Vom gleichen Architekten das Haus Wilhelmstraße 10 von 1893, das mit seiner besonders reichen Gestaltung als Einzelkulturdenkmal geschützt ist. Sehr homogen das Erscheinungsbild der Friedrichstraße mit seinen Zierfassaden überwiegend spätklassizistischer Prägung. Es war einst begehrtes Wohngebiet und wurde im Volksmund "Lehrerstraße" genannt. Wichtig für den guten Gesamteindruck der Straße ist die Begrünung mit Alleebäumen. Die systematische Bebauung begann hier am nördlichen Ende an der Bieberer Straße, so datiert beispielsweise das Haus Friedrichstraße 50 aus dem Jahr 1876. Die meisten Gebäude datieren danach aus den Jahren 1890 bis 1898 und wurden überwiegend von den örtlichen Bauunternehmen wie beispielsweise Philipp Forster, Gebrüder Beck, Friedrich Stock III und J. & M. Keiser geplant und errichtet. Etwas jünger die Wohnhäuser der baumbestandenen Karlstraße, die ebenfalls in diesem Abschnitt südlich der Bieberer Straße sehr gut erhalten ist. Die Straße wurde nach dem letzten Isenburgischen Landesherren, dem Fürsten Karl Ludwig Moritz (1766-1820) benannt. Die Bauten wurden in rascher Folge in den Jahren 1902 bis 1906 errichtet und zeigen häufig die für Offenbach typische Stilmischung aus Historismus und Jugendstil. Besonders schönes Beispiel ist das Eckhaus Karlstraße 29, das 1903/04 vom Bauunternehmen Gebrüder Beck errichtet wurde und in den Zierformen reiche Jugendstilmotive zeigt. Die Fassaden der Häuser sind meist sehr plastisch mit Risaliten und Erkern gestaltet, in den Dachgeschossen haben sich oftmals die Ziergiebel und Zwerchhäuser erhalten. Als besonders gute Beispiele sind Karlstraße 40, gestaltet von dem Architekten Max Schröder, von 1904 oder Karlstraße 18, entworfen von dem Architekten Wilhelm Herber, von 1903 zu nennen. Ein ähnliches Bild bietet sich in der zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegten Krafftstraße, die nach dem Rauchtabakfabrikanten Philipp Casimir Krafft (1773-1836) benannt wurde. Die Gebäude datieren hier mehrheitlich aus den Jahren 1903 bis 1910 und sind stilistisch mit ihren überwiegend viergeschossigen Zierfassaden denen in der Karlstraße vergleichbar. In der Bismarckstraße zeigt sich die ganze Bandbreite der beschriebenen Fassadengestaltung aus der Zeit zwischen 1870 und 1910. Durchbrochen wird hier die geschlossene Blockrandbebauung durch die Villen Bismarckstraße 63, 65 und 67, die zwischen 1889 und 1896 von Philipp Forster errichtet wurden und aufgrund ihrer besonderen baukünstlerischen Qualität als Kulturdenkmale geschützt sind.

    Weniger homogen der östliche Teil der Gesamtanlage um Gerber-, Quer- und Friedhofstraße. Die erhaltenen historisch wertvollen Gebäude der Querstraße wurden zwischen 1899 und 1909 errichtet. Es sind viergeschossige Wohnbauten mit Putzfassaden und Werksteingliederung in überwiegend zurückhaltender Gestaltung. Stilistisch sind sie entweder dem Neoklassizismus oder der bekannten Mischung aus Historismus und Jugendstil zuzuordnen. Überwiegend schlichte Fassaden zeichnen auch den Verlauf der Gerberstraße. Ausnahme hier das stilistisch ungewöhnliche, klinkerverkleidete Haus Gerberstraße 5 von 1896, das der Architekt Karl Wiegand zeichnete. Den östlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet der südliche Teil der Friedhofstraße. Hier zeigt sich eine Durchmischung unterschiedlicher Bauzeiten und -stile. So stehen die schlichten neoklassizistischen Bauten Friedhofstraße 2, 5, und 7 des Architekten Philipp Forster von 1894 zwischen aufwändiger gestalteten Wohnhäusern der Zeit von 1905 bis 1907. Zu nennen ist hier beispielhaft das Haus Friedhofstraße 3, das 1907 von den Architekten Bossert & Brunn entworfen wurde. Unterbrochen wird die Blockrandbebauung von einem 1941 errichteten Bunker, der als einzelnes Kulturdenkmal zu bewerten ist.

    Der Verlauf der Bieberer Straße wird in diesem Teilstück zum einen von den herausragenden Kulturdenkmälern St. Marien und der zum Finanzamt umgenutzten Kaserne geprägt, zum anderen von den Wohnhauszeilen in zwei- bis viergeschossiger Bauweise aus der Zeit von 1890 bis 1910.

    Insgesamt eine Gesamtanlage von großer Geschlossenheit und in einem sehr guten Erhaltungszustand. Sie wird nur durch wenige Neubauten beeinträchtigt, lediglich in den Dachaufbauten sind einige Verluste durch Kriegsschäden zu verzeichnen. Gut ablesbar hier die enorme Expansion der Stadt in den Jahren um 1900.

     

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Östliche Stadterweiterung
    siteProtectionClassification
    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH21414007835903

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH21414007835903
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    LFDH21414007835903
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    Austraße und Hermann-Steinhäuser-Straße, bis 1939 Rohrstraße benannt, wurden 1865 angelegt und mit zwei- bis dreigeschossigen Mietshausbauten bestückt. Auf der nordwestlich angrenzenden Fläche, die heute mit Hochhausbauten bestanden ist, erhob sich einst die Lederfabrik Mayer & Sohn. Sie war in Offenbach führend in der am Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika entwickelten Chromgerbung, die die Lederherstellung entscheidend beschleunigte. Beispielsweise konnten 1907 wöchentlich 60.000 Felle ausgeliefert werden. Der Betrieb hatte zu dieser Blütezeit rund 750 Mitarbeiter. Von den Bauten blieb nichts erhalten, lediglich die von dem Bildhauer Karl Huber geschaffenen Skulpturen des monumentalen Verwaltungsbaues von Hugo Eberhardt haben im Foyer des Rathauses einen neuen Standort gefunden.

    Die erhaltenen umliegenden Wohnhäuser stammen größtenteils aus den Jahren 1890 bis 1910. Es sind meist bescheidene Putzbauten mit Sandsteinfensterwänden in einfachen historistischen oder neoklassizistischen Formen. Häufig sind die Dachgeschosse mit Zwerchhäusern und Dachgauben versehen und von Beginn an zu Wohnungen ausgebaut.

    Eine Ausnahme bilden die kleinen, zweigeschossigen Backsteinbauten Hermann-Steinhäuser-Straße 33 bis 41, die als einfache Arbeiterhäuser reich ornamentierte Fassaden aufweisen.

    Zugehörig auch die Häuser an der Mainstraße, die nach der Fertigstellung des Maindammes 1893 errichtet wurden. Es sind überwiegend voluminöse Wohnbauten mit reich verzierten Fassaden. Besonders gut erhalten und aufwändig gestaltet die Häuser Mainstraße 129 und 137 aus den Jahren 1896 bzw. 1894, die als Einzelkulturdenkmäler geschützt sind.

    Das von einigen unmaßstäblichen Neubauten gestörte Gebiet ist insbesondere von orts- und sozialgeschichtlichem sowie von bauhistorischem Interesse.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Austraße - Hermann-Steinhäuser-Straße
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    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    LFDH21414007836003
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    Die Gesamtanlage umfasst die Wohn- und Geschäftshäuser der Bieberer Straße südlich der Bahntrasse, die zunächst ebenerdig verlief und erst 1912 bis 1927 höher gelegt wurde. Die Bebauung besteht aus zwei- bis viergeschossigen Bauten in Verputz oder Backstein aus der Zeit um 1870 bis zum Beginn des

    20. Jahrhunderts. Typisch sind die schlichten, spätklassizistischen Fassaden, die nur selten von aufwändigeren historistischen Fassaden unterbrochen werden, wie beispielsweise Bieberer Straße 104. Ein Sonderfall stellt Haus Bieberer Straße 118 dar, das als pittoreskes Landhaus 1888 nach Plänen des Architekten G. Wiegand erbaut wurde. 1902 wurde es in seine heutige Gestalt durch den Architekten Philipp Forster umgebaut und erweitert. Die Eginhardstraße wurde erst zum Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und bebaut. Die Wohnhäuser Eginhardstraße 4-8 und Bieberer Straße 116 wurden in den Jahren 1897 bis 1901 durch den Architekten Peter Karl Augenthaler erbaut.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Bieberer Straße - Eginhardstraße - Lämmerspieler Weg
    siteProtectionClassification
    cultural
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  • flaechendenkmal.LFDH21414007836103

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    Die Straße Landgrafenring wurde bereits 1879 angelegt. Die Ausführung der Anlage erfolgte erst in den Jahren 1906 bis 1938 als letzter Teil des Anlagenringes (siehe Gesamtanlage Anlagenring). Die erhaltenen, baukünstlerisch bedeutsamen Bauten wurden im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts errichtet. Planend waren örtliche Architekten wie Eduard Walther (Landgrafenring 3) oder Paul Oberländer (Landgrafenring 11). Am Landgrafenring zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser in historistischer Fassadengestaltung. Entlang der Bieberer Straße viergeschossige Bauten mit historistischen oder Jugendstilfassaden. Die Bebauung der Bieberer Straße wurde ab dieser Höhe zurückversetzt mit Vorgärten ausgeführt.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Landgrafenring - Bieberer Straße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH21414007836203

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH21414007836203
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    LFDH21414007836203
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    Die große Gesamtanlage erstreckt sich südlich des Bahndammes bis zum Anlagenring. Mittendrin der denkmalgeschützte Industriekomplex der MAN-Roland. Der Erhaltungszustand des Bereichs ist sehr unterschiedlich: es gibt einerseits geschlossen erhaltene Straßenzüge, wie beispielsweise der nördliche Teil der Senefelder Straße und andererseits Gebiete mit großen Kriegszerstörungen, in denen nur noch wenig historische Substanz vorhanden ist.

    Die Senefelder Straße wurde als Feldweg ab ca. 1830 Sprendlinger Trift genannt und nach 1855 als Straße erschlossen. 1873 erfolgte die Umbenennung in Senefelder Straße. Eines der ältesten erhaltenen Häuser ist das zweigeschossige, spätklassizistische Wohnhaus Senefelder Straße 4, das 1865 vom Bauunternehmen Gebrüder Beck errichtet wurde. Im weiteren Straßenlauf haben sich meist drei- oder viergeschossige Wohnbauten der Zeit von 1875 (z.B. Senefelder Straße 60 vom Architekten Friedrich Wendling) bis 1913 (z.B. Senefelder Straße 66, errichtet vom Bauunternehmen J. und M. Keiser) erhalten. Es sind überwiegend Putzbauten in spätklassizistischer Prägung und mit teilweise stark plastisch gearbeiteten Gewänden und Gesimsen. Die Gebäude ab 1900 mehrheitlich mit zurückhaltenden Dekorationen des Historismus oder des Jugendstils. Bei den Eckbauten häufig Betonung der Ecke durch Erker. Vielfach erhalten zudem die Dachaufbauten mit meist mittigen Zwerchhäusern. Herausragend die monumentale Häusergruppe Senefelder Straße 69-85 mit Starkenburgring 2 am Weiher des Friedrichringes. Die viergeschossigen Wohnhäuser aus den Jahren 1906 bis 1912 wurden vom Architekten Ludwig Grundel entworfen. Aufwändig gestaltet die Backsteinfassaden mit heller Werksteingliederung in teilweise filigranen historistischen Details.

    Die querenden Straßen, wie z.B. Christian-Pleß-Straße oder Gabelsberger Straße, wurden in den 1870er Jahren geplant und angelegt. Parallel zu dieser Entwicklung wurden zunächst um 1890 die Eckbauten an Senefelder Straße und Waldstraße errichtet und die Blockrandbebauung der Straßenzüge erfolgte überwiegend im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die drei- bis viergeschossigen Wohnhäuser mit Putzfassaden und Werksteingliederung wurden meist von den örtlichen Bauunternehmen wie z.B. Gebrüder Beck oder Friedrich Stock III entworfen und erbaut. Ebenso wie in der Senefelder Straße reicht auch hier die Bandbreite der Gestaltung vom strengen Spätklassizismus bis hin zu verspielteren Jugendstilformen. Als Ausnahme ist z.B. die kleine Wohnanlage Gabelsberger Straße 33-47 aus dem Jahre 1924 zu nennen, die von der Stadt Offenbach errichtet wurde. Die Bauten an den westlich der Senefelder Straße gelegenen Straßen wurden vielfach erst in den Jahren 1910 bis 1915 mit sachlich-modernen Fassaden errichtet. Gestaltend wirkten hier zumeist die Bauunternehmen Nagel oder Keiser und der Architekt Michael Keck. Ein ähnlich vielfältiges Bild bieten die Häuser der Waldstraße als östlicher Abschluss der Gesamtanlage. Die dreigeschossigen Häuser südlich des Bahndammes entstanden größtenteils in den Jahren um 1860/1870 im spätklassizistischen Stil. Dazwischen Neubauten der Zeit um 1900 mit historistisch dekorierten Fassaden, so beispielsweise Waldstraße 64 aus dem Jahr 1895 vom Bauunternehmen Keiser. Prägend im nördlichen Straßenteil die 1911 bis 1914 erbaute Lutherkirche (siehe Waldstraße 74). An der Ecke Friedrichsring dominiert der malerische Komplex der Albert-Schweitzer-Schule (siehe Waldstraße 113-121).

    Der Friedrichsring als südlicher Abschluss der Gesamtanlage entstand um 1885 (siehe auch Gesamtanlage Anlagenring). Die in die Gesamtanlage einbezogenen Wohnbauten Friedrichsring 45-51 entstanden in den Jahren 1911 und 1912 durch das Bauunternehmen J. und M. Keiser. Der Starkenburgring wurde erst nach der Eröffnung des Krankenhauses 1894 als Grüngürtel geplant. Er zeigt im hier besprochenen Gesamtanlagenbereich eine überwiegend voluminöse Bebauung der Jahre 1908 bis 1913. Die schlichten Fassaden werden häufig durch Erker oder Risalite strukturiert. Hohe Mansarddachgeschosse mit Zwerchhäusern tragen entscheidend zum monumentalen Gesamteindruck der Häuserzeilen bei. Nach Kriegszerstörungen sind diese Dachaufbauten nur teilweise erhalten. Die besonders gut erhaltenen Bauten Starkenburgring 17 und 19 (Architekt: Friedrich Bossert) oder Starkenburgring 14 und 16 (Architekt: Ludwig Forster) sind als Einzelkulturdenkmäler eingetragen.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Senefelder Straße - Waldstraße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE
  • flaechendenkmal.LFDH21414007836303

    Fokussieren https://www.ldproxy.nrw.de/topographie/collections/ax_bergbaubetrieb/items/DENWAT01D000CcF0
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    flaechendenkmal.LFDH21414007836303
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    LFDH21414007836303
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    Die Marienstraße wurde nach Einweihung der Bebraer Bahnlinie 1873 bebaut. Sie verläuft parallel zu den zunächst ebenerdig verlaufenden Bahngleisen und ist daher nur auf der Südseite bebaut. Sie hieß ursprünglich Moltkestraße und wurde nach 1945 umbenannt. Die Wohnhäuser des Gesamtanlagenbereiches datieren in die Jahre um 1910 und zeigen klar strukturierte, sachlich-moderne Fassaden, die zurückhaltend mit Elementen des Historismus und des Jugendstils dekoriert sind. Aufgelockerter die Bebauung Hohe Straße 1-7, die ab 1909 entstand und vom Architekten Wilhelm Herber entworfen wurde. Die verputzten Fassaden der Häusergruppe werden von Erkern und Zwerchhausgiebeln rhythmisiert. Die Bauten liegen zurückgesetzt von der Straßenflucht hinter Vorgärten, deren Einfriedungen größtenteils erhalten blieben. Der Architekt Wilhelm Herber plante ebenfalls die Wohnhäuser Schäferstraße 4 und 6 im Jahre 1909. Besonders monumental hier der benachbarte Eckbau Schäferstraße 2 mit Turmaufsatz, der vom Architekten Max Schröder entworfen wurde und bereits 1905 fertig gestellt war. Max Schröder entwarf als Architekt ebenfalls das Doppelhaus Hermannstraße 42/44 aus dem Jahre 1912.

    Die Gesamtanlage zeichnet sich insbesondere durch eine homogene Gestaltung der sehr modern wirkenden Fassaden aus und ist damit von städtebaulicher und baukünstlerischer Bedeutung.

    siteDesignation
    flaechendenkmal
    siteName
    Offenbach, Stadt und Landkreis_Offenbach_Offenbach_Marienstraße - Hohe Straße
    siteProtectionClassification
    cultural
    designationLegalDefinition
    gesamtanlageHE