Bessunger Straße 125-127
Teil eines um 1900 im Westen der Stadt errichteten Wilhelminischen Kasernenkomplexes. Die Anlage umfaßt die fünf ehemaligen Wohn- bzw. Mannschaftsgebäude, das Kasino mit Innenhof und die das Kasernengeviert umgebende Einfriedigung. Außer dem Kasinogebäude, einem Klinkerbau, sind alle übrigen Gebäude in Putz-Sandstein ausgeführt. Die bewegten Dachlandschaften in Schieferdeckung mit Turmausbildungen und kleinen Zwillings-Schleppgauben prägen die zwei- bis dreigeschossigen Gebäudetypen.
Eschollbrücker Straße 27
In den Jahren 1809-11 von Erbprinzessin Wilhelmine erworbener Landbesitz im "Eschollbrücker Feld" zwischen "Schepp Allee" und der Eschollbrücker Straße. Im Jahre 1817, dem Hungerjahr nach den Napoleonischen Kriegen, wurde der Garten als "Notstandsarbeit" angelegt. Die Anlage besteht aus acht strahlenförmig von einem achteckigen Platz, auch als "Rondell" bezeichnet, in Gartenmitte auslaufenden Wegen; im Zentrum stand ein Teehäuschen (Tempel), am Ostrand wurde ein Aussichtsberg ("Hungerberg") angelegt, daneben ein kleines Wasserbassin. Der Garten wurde wegen des Sandbodens mit Akazien bepflanzt, der Berg mit Flieder. Großherzog Ludwig III. ließ Maulbeerbäume zur Förderung der Seidenraupenzucht anpflanzen. Vor dem Ersten Weltkrieg vom Deutschen Reich erworben, wurde der Garten 1914 mit Lazarettgebäuden U-förmig überbaut. Neben den Gebäuden und dem Park sind Wegestern und alte Laternen schützenswert.
Herderstraße 1-5; 6-20
Moosbergstraße 26-34, 35, 37
2- bis 3-geschossige Hausgruppe um 1900 in reizvoller Hanglage. Kleinstädtische, zierliche Haustypen in zurückhaltenden renaissancistischen Formen mit Jugendstilanklängen. Der große Gelände-Höhenunterschied in Nord-Süd-Richtung findet durch gutgestaffelte Gebäudehöhen seinen Abschluß in voluminösen, repräsentativen Eckgebäuden mit gelungenen Ecklösungen. Beidseitig vorgelagerte Gärten mit Einfriedungen und Kleinmosaikpflaster in den Grundstückszugängen.
Herdweg 17-21A
Kleine biedermeierliche Hausgruppe von 4 Gebäuden. Die im Wechsel trauf- und giebelständigen ein- und zweigeschossigen Gebäude markieren den nördlichen Ortsrand von Bessungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Zurückhaltend schlichte, klassizistische Baudetails und Zierelemente, wie Gesimsbänder, Fensterbrüstungsgitter aus Guß und Eisen, sowie Holzklappläden. Die verbindende Mauer mit Eingangstor und Zaunelementen aus Holz, zwischen Nr. 17 und 19, ist unversehrt erhalten.
Kiesbergstraße 47-57, 48-60
Moosbergstraße 58
Zwei- und dreigeschossige gründerzeitliche Hausgruppe um 1900 mit kleinstädtischem Charakter. Die Fassaden zeigen beispielhaft die verschiedenen Spielarten der historisierenden Stilvielfalt der Gründerjahre in ihrer kleinteiligeren vorstädtischen Ausprägung. Auf der westlichen Straßenseite, jeweils in der Beletage, die Gebäude prägende Metallbalkons. Dazu kleine Vorgartenzonen mit gut erhaltenen Einfriedungen. Die Ostseite der Straße ist als Blockrand bebaut.
Martinstraße 89-101
Mietshausgruppe des späten Historismus um 1910. Gleicher Bautyp und -kubus der Einzelgebäude: 3 1/2 Geschosse mit vorgelagertem, polygonalem Mittelrisalit mit Terrasse bzw. Balkonabschluß. Die Homogenität wird nur durch das leicht differenzierte Fassadendekor akzentuiert. Fassaden in Putz mit handwerklich bearbeitetem Sandstein an Gesimsen, Balustern, Laibungen und Brüstungsfeldern. Als Besonderheit auf hinterem Grundstück der Haus Nr. 95 breitgelagertes Hinterhaus, kleines Waschhaus und dekoratives Mosaikpflaster.
Niederstraße 2-4, 8-14, 3-11, 17
Die Niederstraße ist prägender Teil des alten Ortskerns Bessungens. Das dörfliche Straßenbild dominieren giebelständige zweigeschossige Fachwerkgebäude des 18. Jahrhunderts, meist mit Krüppelwalmdach, sowie niedrige Hoftore zwischen den Gebäuden. Nur im Knick der Niederstraße erste kleinstädtische, historisierende Haustypen der Jahrhundertwende. Das historische dörfliche Straßenbild ist weitestgehend intakt und besitzt ortsgeschichtliche Bedeutung.
Ludwigshöhstraße 11
Sandbergstraße 5-15, 4-12
Die Sandbergstraße bildete um 1840 die südliche bebaute Grenze des historischen Ortskerns Bessungens und zeigt noch heute dieses überkommene Straßenbild, - wobei die Südseite der Straße schon durch einige gründerzeitliche Gebäude durchmischt wird. Das ortsgeschichtlich wichtige Ensemble wird geprägt durch die Mischung alter stattlicher Fachwerkhäuser des 18. Jahrhunderts, sowie bescheidener bis 1 1/2-geschossiger Kleinbauern- und Handwerkerhäuser.
Sandbergstraße 34-42
Die eingeschossigen, giebelständigen verputzten Fachwerkgebäude mit Krüppelwalmdach bilden den räumlichen Abschluß des südlichen Bessunger Jagdhofbereichs. Die Häusergruppe, Typ einfaches Handwerkerhaus um 1800, prägt diesen ortsgeschichtlich bedeutenden Bereich Bessungens in seinem überkommenen dörflichen Erscheinungsbild.
Um 1700 angelegte Krüppel-Kiefer-Allee, als direkte Verbindung zum Griesheimer Haus, einem 1713 erbauten Jagdhaus Ludwigs VIII. Umwandlung eines Kieferngehölzes durch Auslichtung zu einer Allee. Die Bäume, im Laufe der Zeit erneuert, gestalten den Straßenraum mit ihrer ungewöhnlichen Form.