Teil der zwischen 1919-27 erstellten "Riederwaldkolonie" von 1925 nach Entwurf von G. u. C. Schmidt. Wohnblocks unter Steildächern um begrünte Innenhöfe - nur mittels Durchfahrten erschlossen. Zur Straße Am Erlenbruch hin dreibogige, überbaute Toreinfahrt. (Schäfflerstraße 1-9, 4-10)
Um eine Straßenkreuzung gruppierte, nach einem Siedlungsplan des Stadtbaurates E. May unter Mitwirkung H. Boehms durch die "A.G. für kleine Wohnungen" ausgeführte Siedlung der frühen Moderne von 1926/27. Architektonischer Entwurf von E. May und C. H. Rudloff, gärtnerische Gestaltung nach Plänen M. Brommes. Gebäudekomplex aus 100 Wohnungen als Einfamilienhauszeilen in Ziegelbauweise mit betonten Kopfbauten an der Kurhessenstraße, Dachterrassen u. Gartenparzellen. In unmittelbarer Nähe zum Niddatal hin gelegen die Wohnhäuser von E. May (Ludwig-Tieck-Straße 11) und M. Elsaesser (Höhenblick 37). Teil einer Baugruppe mit Höhenblick 2-50, 3-37. Kurhessenstraße 124-134.
Braubachstraße 10, 12, 14/16, 18/22, 24, 26, 28, 30/32, 33, 34, 35, 36, 37, 39, 41; Domstraße 7; Kruggasse 10, Markt 42/44; Neue Kräme 2, 8; Römerberg 32, 34, 36
Die Braubach war ein verlandeter Nebenarm des Mains, der zunächst als natürlicher Graben parallel zur mittelalterlichen Stadtmauer genutzt wurde. Das starke Wachstum der Stadt führte dann im frühen 14. Jahrhundert dazu, daß der Graben kanalisiert, zugeschüttet und bebaut wurde. Bis ins späte 19. Jahrhundert standen hier die ältesten Häuser der Frankfurter Altstadt mit bis zu 500 Jahre alter Bausubstanz.
1893 legte der Architekt Christof Welb, Mitglied im Magistrat der Stadt, den Plan für einen Straßendurchbruch durch die Altstadt vor (das sog. Schüppengassen-Projekt). Bereits 1903 schrieb man einen Fassadenwettbewerb aus, der die künftige Bebauung der neuen Straße ausloten sollte. Zwischen 1904 und 1906 wurde die neue Braubachstraße dann durch die Altstadt gebrochen, der rund 100 Altstadthäuser zum Opfer fielen, wobei einige Durchgänge erhalten (Nürnberger Hof) und einzelne Bauteile als Spolien wiederverwertet wurden. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer prominent besetzten Jury beurteilt, der u.a. die Architekten Hermann Ritter und Paul Wallot sowie der Oberbürgermeister Franz Adickes angehörten. Wie es die Ausschreibung vorsah wurden fast alle eingereichten Entwürfe im Stil eines malerischen Späthistorismus entworfen. Unter den siegreichen Architekten, zu denen u.a. Fritz Arthur Geldmacher, Franz von Hoven, Alexander Freiherr von Lersner und Hermann Senf zählten, wurde 1905 dann wiederum ein zweiter Wettbewerb zur Bebauung der einzelnen Parzellen ausgeschrieben.
Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und die folgende Wirtschaftskrise verzögerte sich die Fertigstellung der Braubachstraße bis in den Anfang der 1930er Jahre. Die massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand der Straßenzug dann verhältnismäßig glimpflich. Betroffen waren neben einigen Fachwerkhäusern (Römerberg 32-36) vorwiegend die Dächer und Fachwerkaufbauten (z.B. Braubachstraße 10). Für den Neubau des Technischen Rathauses 1972-74 wurden zudem vier Gebäude an der Südseite der Braubachstraße abgerissen (Nrn. 21-31).
Gesamtanlage östliche Zeil, Heiligkreuzgasse und Seilerstraße um 1850-1890
Die den östlichen Abschnitt der Zeil (Nr. 10-26), der Heiligkreuzgasse (Nr. 9-13 und 16-20) und der Seilerstraße (Nr. 9-17) einschließenden Häuserzeilen umfassen das wohl größte Areal innerhalb der Altstadt, das eine weitgehend geschlossene Mietshausbebauung spätklassizistisch-gründerzeitlicher Prägung bewahrt hat. Dieses ein unregelmäßiges Dreieck umschreibende Areal am nordöstlichen Altstadtrand war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch weitgehend unbebaut. Erst in Folge der Stadtentfestigung unmittelbar nach 1800 wurde die Anlage der inneren Wallstraßen möglich, zu denen die Seilerstraße zählt. Reste der in Folge damaliger Nachverdichtungen angelegten spätklassizistischen Mietshausbebauung der 1850er und 1860er Jahre haben sich mit den Häusern Seilerstraße 9-15 erhalten. Mit Anlage des Gerichtsviertels seit den 1880er Jahren (siehe Heiligkreuzgasse 34, Gerichtsgebäude A, 1884-1889 von Karl Friedrich Endell, Kulturdenkmal) und der östlichen Verlängerung der Zeil um die gleiche Zeit war die umfassende Neustrukturierung des Quartiers abgeschlossen. Damals entstanden bis Anfang der 1890er Jahre die repräsentativen, spätgründerzeitlichen Miets- und Geschäftshäuser an der Zeil 10-26 (damals noch Neue Zeil). Ebenfalls um 1890 wurden auf der Südseite die vier Häuser in der Heiligkreuzgasse 9-13 errichtet sowie auf der Nordseite die drei identisch gestalteten Häuser Heiligkreuzgasse Nr. 16-20. Diese traten in der Bauflucht zurück und berücksichtigten bereits eine geplante Verbreiterung der Heiligkreuzgasse, die bis 1945 aber nicht weitergeführt wurde. Der tiefe, für Frankfurt untypische und an den Mietshausbau Berliner Prägung anknüpfende Baublock Heiligkreuzgasse 16-20 besitzt einen für innerstädtische Mietshäuser ungewöhnlich großen Innenhof und ist mitsamt der Seitenflügel und Hinterhäuser weitgehend unverändert erhalten.
Insgesamt spiegelt die Gesamtanlage die beiden wesentlichen Aspekte der innerstädtischen Stadtentwicklung Frankfurts im 19. Jahrhundert: Die Entfestigung der Altstadt in den Jahren nach 1800 mitsamt der Anlage innerer Wallstraßen, zu denen die Seilerstraße zählt. Ablesbar ist zudem die umfangreiche und schrittweise erfolgte Erweiterung und Nachverdichtung des ehemals befestigten Stadtkerns durch die weitsichtigen Straßenprojektierungen von Friedrich August Ravenstein seit Mitte des 19. Jahrhunderts, die sich an den Neubauten in der Formensprache des Spätklassizismus (Seilerstraße) sowie des Historismus spätgründerzeitlicher Prägung (Heiligkreuzgasse und östliche Zeil) ablesen lassen.
Als wohl größte zusammenhängende Mietshausbebauung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts innerhalb der Altstadt ist die Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen schützenswert.
Die Gesamtanlage umfasst folgende Bauten:
Die als Kulturdenkmäler eigens ausgewiesenen Häuser Zeil 10, 14-16 und 26 sowie Seilerstraße 15 und 17.
Teile der Gesamtanlage sind die Bauten:
Seilerstraße 9 und 11: Zwei spätklassizistische Mietshäuser mit durchlaufendem Gesimsband im 1. und 2. Obergeschoss, die Fassade leicht purifiziert, Fenster erneuert, Mitte 19. Jh.
Seilerstraße 13: Spätklassizistisches Mietshaus Mitte der 1850er Jahre, Fenster erneuert
Heiligkreuzgasse 9, 9a, 11 und 13: Spätgründerzeitliche Mietshäuser der 1880er Jahre, Haus Nr. 9 laut Bauschild errichtet 1888 von H. Nenner. Das Haus Nr. 11 wohl etwas früher (1870er Jahre), Fensterumrahmungen in Sandstein, Fenster erneuert, Erscheinungsbild durch die Fliesenverkleidung der Sockelzone beeinträchtigt.
Heiligkreuzgasse 16-20: Drei spätgründerzeitliche Mietshäuser um 1890 mit identischer Fassadengestaltung in reduzierten Neurenaissanceformen, das rustizierte Sockelgeschoss und die Fenstergliederungen in Sandstein. Die Straßenfassade bis auf die Kunststofffenster- und Türen weitgehend unverändert. Im Hof, der den ursprünglichen Zuschnitt bewahrt hat, ebenfalls neue Fenster sowie Balkone, die sich dem Gesamtbild einfügen. Die dortigen Veränderungen seit Ende der 1980er Jahre auf Grundlage eines 1987 geschlossenen Sanierungsvertrags mit dem Ziel einer Rekultivierung des innerstädtischen Wohnens.
Zeil 12: Spätgründerzeitliches Mietshaus der 1880er Jahre, Wiederaufbau um 1950, Fassade leicht purifiziert, Fenster und Erdgeschosszone erneuert.
Zeil 18-24: Schlichte Mietshäuser der Neurenaissance von 1887 nach Entwurf von C. Runkwitz, die Balkongitter und Ladenzonen großenteils bauzeitlich.
Gemarkung Zeilsheim
Nach Entwurf von H. Kutt durch die Wohnungsbaugesellschaft der Farbwerke Hoechst (gegründet 1899) in mehreren Bauphasen ausgeführte Arbeitersiedlung von 1900-1925. Bis 1916 Fertigstellung der sog, "Alten Colonie" (456 Wohnungen) zwischen Pfaffenwiese und Klosterhofstraße. 1925 Baubeginn der "Neuen Colonie" (154 Wohnungen) am Coburger und Braunschweiger Weg, mittels "Kaufhausfiliale der Farbwerke" (1904), Schulhaus (1901, 1912 erweitert) und ev. Kirche (1912) vervollständigt, Komplex aus Klinker-Wohnhäusern nach englischem Vorbild, Putzbauten samt Kleinviehställen sowie Gartenparzellen. Seinerzeit fortschrittliche Gesamtkonzeption im Sinne der Gartenstadtidee und Städtebautheorie C. Sittes.
(Coburger Weg 25-45, 30-78, Dessauer Weg 1-19, 2-18, Eisenacher Weg 1-35, 2-30, Erfurter Weg 1-47, 2-46, Frankenthaler Weg 2-42, 3-49, 33a, Greißwalder Weg 1-43, 2-46, Hildburghäuser Weg 1-41, 2-36, Jenaer Weg 1-35, 2-40, Katzenstirn 2-4, Kolberger Weg 1-35a, 2-20, Kranentrank 2-4, Ludwigsburger Weg 1-13, 2-16, Meininger Weg 1-9, 2-12, Neu-Zeilsheim 33-67, 44-56, Pfaffenwiese 38-50, West-Höchster Straße 90-108)